TIPS, WIE MAN VOM NIKOTIN LOSKOMMT
Diese Broschüre enthält praktische Vorschläge
für die Neuen bei Nicotine Anonymous, die vom Rauchen lassen wollen.
Sie können in Verbindung mit regelmäßigem
Besuch der Meetings und Arbeit mit den Zwölf Schritten zu einem glücklichen
Leben ohne Nikotin verhelfen.
(Dies ist eine Übersetzung von „Tips for Gaining
Freedom from Nicotine" von Nicotine Anonymous World
Services, das auch die Eigentumsrechte an diesem Text hat. Diese Übersetzung
ist von der World Services Conference genehmigt.)
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Es ist nicht so schwer wie Du glaubst. Sobald Du
anfängst, ehrlich Dir gegenüber zu sein und den Tatsachen im
Zusammenhang mit dem Rauchen in`s Auge zu schauen, wird es Dir ein Vergnügen
sein, Dein Leben von dieser Sucht zu befreien.
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Ziehe eine Bilanz Deiner Raucherkarriere. Betrachte
sie genau schätze sie ab. Frage Dich ganz genau, was das Rauchen für
Dich tut; dann frage Dich, was es nicht für Dich tut. Du kannst Dich
vom Haar angefangen bis zu den Zehenspitzen durcharbeiten. Es ist medizinisch
erwiesen, das Rauchen jedes Organ im menschlichen Körper schädigt.
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Betrachte das Aufhören mit dem Rauchen als ein Geschenk an Dich
- ein großes Geschenk. Du schenkst Dir damit eine höhere Lebensqualität
und sehr wahrscheinlich auch ein längeres Leben. Du schenkst Dir einen
gesünderen Körper. Du schenkst Dir größere Selbstachtung.
Packe dies alles in ein Päckchen und betrachte es als das Geschenk,
das es tatsächlich ist - und dann: „Auf geht’s!"
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Setze Dir einen Termin. Fasse einen verbindlichen Entschluß. Versuche
es. Denke daran: Es ist in Ordnung, wenn Du es beim ersten Mal nicht schaffst.
Versuche es weiter. Du verlierst nur dann, wenn Du die Versuche aufgibst.
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Sieh es nicht als „aufgeben" an. Das läßt es zu sehr als
Verlust erscheinen. In Wirklichkeit wirfst Du etwas aus Deinem Leben hinaus,
das Dir geschadet hat und nicht mehr dazugehört. Du schmeißt
den reinen Müll weg. Du läßt jetzt nicht mehr zu, daß
Deine Lungen als Abladeplatz für Nikotin und Teer dienen.
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Behalte immer eine positive Einstellung. Schließlich ist dies
eines der positivsten Dinge, die Du jemals getan hast. Meide negative Menschen
und Kummer bereitende Situationen.
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Höre für Dich mit dem Rauchen auf. Deine Familie und die Menschen,
die Du liebst, profitieren zwar enorm davon, aber Du profitierst am meisten.
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Behandle das Aufhören mit dem gehörigen Respekt. Werde willens,
alles zu tun, um das Rauchen aus Deinem Leben zu entfernen. Wenn Du nicht
willens bist, bete darum. Gewöhnlich hilft das.
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Schlage das Wort „Nikotin" im Lexikon nach und schreibe die Erklärung
in großen Buchstaben auf: „EIN GIFTIGES ALKALOID, DAS ALS INSEKTENVERNICHTUNGSMITTEL
EINGESETZT WIRD". Bringe den Zettel für Dich gut sichtbar an.
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Sage nicht: „Ich gehe das Risiko ein" und rauche weiter. So ein Risiko
einzugehen, steht uns nicht zu. Wir haben uns nicht selbst das Leben gegeben
und deshalb steht es uns nicht zu, es zu riskieren. Unser Leben liegt in
Gottes Hand.
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Betrüge Dich nicht selbst, indem Du Dir sagst, Du stündest
gerade unter zuviel Druck um mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn Du rauchst,
ist das an sich schon ein Druck - ein sehr großer sogar. Jeder Tag
ist ein Glücksspiel, bei dem Du Dein Leben setzt. Sobald das Nikotin
aus Deinem Leben verschwunden ist, werden andere Dinge einfacher. Du wirst
Dich besser fühlen und mehr Energie haben. Du wirst etwas geschafft
haben, das bedeutsamer ist als alles Geld und alle materiellen Dinge, die
Du jemals erwerben könntest. Du wirst Dir etwas geschenkt haben, was
keiner Dir schenken kann. Du wirst nicht mehr unter dem Druck stehen, Raucher
zu sein.
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Gebrauche nicht die Entschuldigung, Du könntest an Gewicht zulegen,
um damit zu rechtfertigen, daß Du weiter rauchst. Selbst wenn Du
zunächst etwas zunimmst, dürfte das dadurch wieder wettgemacht
werden, daß Du aktiver werden und Dich mehr bewegen wirst. Bedenke,
daß höheres Gewicht von übermäßigem Essen kommt,
und nicht davon, daß Du nicht mehr rauchst.
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Nimm dir Dinge vor, die Deine Gedanken vom Rauchen ablenken. Manchmal
können unsere Gedanken unsere schlimmsten Feinde sein. Sie reden uns
ein, daß wir aus irgendeinem Grund, der sich gerade anbietet, eine
Zigarette brauchen. Wenn wir zum Beispiel in ein Kino gehen, in dem nicht
geraucht werden darf, und dabei etwas knabbern oder lutschen, können
wir unseren Geist beschäftigen und eine Denkpause einlegen. Gehe in
Museen und an andere Orte, wo Rauchen nicht erlaubt ist. Auch Schwimmen
ist eine gute Idee.
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Höre immer nur für einen Tag mit dem Rauchen auf und denke
nur an den gegenwärtigen Teil des Tages. „Ich rauche bis Mittag nicht."
„Ich rauche nicht bis drei Uhr." Wenn nötig teile Dir die Zeit in
einzelne Stunden ein. Dies ist viel einfacher, als wenn man versucht, für
immer aufzuhören.
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Bringe Dich nicht in Situationen, wo geraucht wird. Wenn Du aber mit
jemandem zusammentriffst, der raucht, sage Dir: „Er raucht die Zigarette,
die ich rauchen könnte.", und sei dankbar dafür, daß Du
es nicht mußt.
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Betrachte Deine Abstinenz als eine Investition. Schon die erste Stunde
ohne Nikotin ist eine Stunde, die Du in Deine Gesundheit investiert hast.
Investiere nun noch eine Stunde. Erhöhe Deine Investitionen Stunde
um Stunde. Sie werden wachsen und mit den Stunden wertvoller werden. Du
wirst den Ertrag aus dieser Investition immer deutlicher sehen und fühlen
können. Schütze und bewache sie wie einen Schatz.
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Fange an, gut zu Dir zu sein. Dies ist der Anfang eines neuen Lebens
für Dich, und Du bist die Hauptperson darin. Behandle Dich mit Achtung
und Liebe, und vergiß nicht, daß Du Deinen Körper nicht
mehr alle paar Minuten mit Gift anfüllst. Atme die reine Luft, atme
sie tief ein. Rieche alle die verschiedenen und wunderbaren Düfte.
Viele neue Empfindungen erwarten Dich.
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Werde nicht zu ärgerlich. Wenn wir ärgerlich sind, reden wir
uns ein, wir bräuchten eine Zigarette, um das durchzustehen. Bis du
gelernt hast, daß Du ohne Zigarette mit Ärger umgehen kannst,
vermeide nach Möglichkeit Situationen, die Dich ärgern könnten.
Meide bestimmte Leute, die Dich nerven können. Wenn Du bei Deiner
Arbeit stark unter Spannung stehst, versuche, ein paar Tage Urlaub zu bekommen.
Wenn Du nicht frei bekommst, höre an einem langen Wochenende mit dem
Rauchen auf. Wann immer möglich, vermeide Situationen wie z.B. im
Stau stecken zu bleiben. Sei sehr achtsam. Ärger kann sehr destruktiv
sein.
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Werde nicht zu hungrig. Es ist erstaunlich, wie wir uns einreden können,
alles liefe falsch, wenn wir nur etwas zu essen brauchen.
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Werde nicht zu müde. Wenn wir müde sind, werden wir leicht
reizbar, und wenn wir reizbar werden, reden wir uns ein, eine Zigarette
würde helfen. Unsere Widerstandskraft insgesamt wird schwächer,
und es liegt dann nahe, daß wir uns sagen: „Na gut, ich glaube, ich
rauche jetzt eine."
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Werde nicht zu einsam. Es ist gut, einige Leute zu kennen, die dasselbe
mitmachen. Wenn Du zu Meetings von Nicotine Anonymous gehst, bekommst Du
die Telefonnummern von solchen Menschen.
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Eine Eselsbrücke ist das Wort „HALT". Es steht für „hungry"
(hungrig), „angry" (ärgerlich), „lonely" (einsam) und „tired" (müde).
Wenn Du das Gefühl hast, Du bräuchtest eine Zigarette, sage erst
einmal HALT. Dann prüfe, ob einer dieser Zustände gerade auf
Dich zutrifft.
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Langweile Dich nicht zu sehr. Es ist schwierig, nur so dazusitzen und
nicht zu rauchen. Beschäftige Dich. Finde heraus, was Dir Spaß
macht: radfahren, wandern, schwimmen, neue Orte erkunden, neue Restaurants
ausprobieren usw. Jetzt kannst Du Dir etwas gönnen.
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Besorge Dir etwas zum Spielen. Wir sind daran gewöhnt, eine Zigarette
in den Fingern zu halten. Ohne Zigarette wissen wir vielleicht nicht wohin
mit den Händen. Besorge Dir einen kleinen Gummiball oder ein Jo-Jo.
Knetgummi ist auch gut, oder etwas Ton.
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Besorge Dir etwas, das Du in den Mund stecken kannst: langsam im Mund
zergehende Bonbons, Lutscher, Trockenfrüchte usw. Meide Dickmacher,
wie z.B. Kekse. Sie halten nicht lange vor und machen Dich satt. Probiere
aus, solange Du noch rauchst, was das Verlangen nach der Zigarette mildert.
Wenn Bonbons wirken, lege Dir einen Vorrat an. Aber Achtung: Solche Ersatzmittel
nicht über einen längeren Zeitraum benutzen!
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Wenn Du immer zum Kaffee rauchst, lasse das Kaffeetrinken bevor Du mit
dem Rauchen aufhörst.
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Trinke keinen Alkohol während Du entziehst. Sobald Alkohol in Deinen
Stoffwechsel gelangt, baut Dein Abwehrmechanismus rapide ab.
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Denke daran, daß das Unbehagen in den ersten beiden Wochen auf
alle Fälle vorübergeht und Du so eine Zeit nie wieder durchleben
mußt.
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Klopfe Dir häufig auf die Schulter. Was Du tust, ist kein Kinderspiel.
Es braucht viel Mut zu versuchen, das Rauchen einzustellen.
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Wenn der Entzug für Dich schmerzvoll ist, behalte den Schmerz als
lebhafte Erinnerung daran, wie stark die Droge Nikotin ist und wie abhängig
Du von ihr bist.
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Vergiß nie: Jede Minute, die Du an Zigaretten saugst, saugen sie
an Dir. Sie saugen buchstäblich das Leben aus Dir heraus. Laß
das nicht länger zu.
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Vermeide die Falle Selbstmitleid. Wenn wir beginnen, uns selbst zu bemitleiden,
reden wir uns ein, wir verdienten eine Zigarette, um uns besser zu fühlen.
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Vergiß nicht: wenn Du es nur weiter versuchst, wirst Du gewinnen.
Es ist der Kampf des Guten gegen das Böse und Du hast die besseren
Chancen.
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Plane Deine Aktivitäten für die ersten Entzugstage. Du mußt
dann im Entzug nicht so viele Entscheidungen treffen. Am Anfang kann es
schwierig sein, Entscheidungen ohne Zigarette zu fällen.
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Wenn Du nicht mit einem Mal aufhören willst, fange an zu reduzieren.
Wenn du zwei Päckchen pro Tag rauchst und einen Monat lang jeden Tag
um eine Zigarette reduzierst, bist Du schon bei nur noch ca. 10 Stück
pro Tag. Manche finden jedoch weniger zu rauchen fast genauso schwer wie
völlig aufzuhören.
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Nimm viel Flüssigkeit zu Dir, um das Gift aus Deinem Körper
besser auszuschwemmen. Orangensaft tut gut, weil das Rauchen dem Körper
Vitamin C entzogen hat.
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Vergiß nicht: die erste Zigarette bringt Dich wieder drauf. Eine
einzige genügt. Das ist die Zigarette, die Du nicht rauchst. Du kannst
es immer ein bißchen aufschieben, Dir diese Zigarette anzuzünden.
Betrüge Dich nicht mit der Vorstellung, Du könntest anfangen
und aufhören wie Du willst. Das kannst Du nicht. Das haben viele probiert
und ihr restliches Leben nie mehr die Freiheit von Nikotin erfahren dürfen.
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Erinnere Dich häufig an die Veränderungen an Dir. Zum Beispiel:
Dein Atem riecht nicht mehr wie ein voller Aschenbecher. Deine Zähne
verlieren allmählich ihre gelbe Farbe; sie sind glänzend und
sauber. Deine Finger sind nicht mehr vom Tabak vergilbt. Der ungesund klingende
Raucherhusten verschwindet. Dein Geschmacks- und Geruchssinn kehrt wieder.
Dein Teint verbessert sich. Deine gesamte Einstellung Dir gegenüber
bessert sich, weil Du beginnst, Dich wirklich um Dich zu kümmern.
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Gib es weiter. Wann immer Du die Gelegenheit hast, Deine Erfahrung,
Kraft und Hoffnung an einen anderen Raucher weiterzugeben, dann nütze
sie. Dieser Akt des Gebens vergrößert Deine Chancen, nikotinfrei
zu bleiben, und stärkt Dich in Deinem Programm. Es lohnt sich sehr,
einem anderen dabei zu helfen, von diesem schädlichen Stoff frei zu
werden.
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Unterziehe Dich einem Nachsorgeprogramm. Glaube nicht, es sei vorbei,
nur weil Du es ein paar Wochen geschafft hast. Nikotin ist äußerst
heimtückisch. Gehe weiter zu Meetings von Nicotine Anonymous. Wenn
es in Deiner Gegend kein Meeting gibt, hilf mit, eines zu gründen.
Du brauchst nur einen Raum für das Treffen und ein paar Interessierte.
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Wenn Du rauchen willst, lies diese Tips.
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