Filmhaus Hasnerstraße - Filmkultur in Ottakring



In Österreich am 25. Juli 1997 neu angelaufene Kinofilme


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PRIVATE PARTS (PRIVATE PARTS)

USA 1997
Regie: Betty Thomas, Buch: Len Blum, Michael Kalesniko nach Howard Stern, Musik: Léo Delibes (aus "Lakmé"), Van Dyke Parks, Kamera: Walt Lloyd, Schnitt: Peter Teschner, Darsteller: Howard Stern (Himself), Robin Quivers (Herself), Mary McCormack (Alison Stern), Fred Norris (Himself), Paul Giamatti (Kenny), Gary Dell'Abate (Himself), Jackie Martling (Himself), Carol Alt (Gloria), Richard Portnow (Ben Stern), Kelly Bishop (Ray Stern)
Kinostart: 25/7/1997

Gestatten: Stern, Howard Stern, Amerikas frechste Schnauze und jetzt auch im Kino-Shooting Star. Jedes Kind kennt ihn in den Vereinigten Staaten. Er spaltet die Nation. Für die einen ist sein ätzender Witz Zeitgeist pur, andere halten Stern für ein Ekel mit einem unendlichen Reservoir an schockierenden Geschmacklosigkeiten. Doch die serviert er so genial wie kein Zweiter. Die selbstgespielte Biographie ist eine amerikanische Erfolgsstory über einen Radio-DJ, der mehrere Millionen Dollar im Jahr verdient. Für Deutschland dürfte die Geschichte nicht so spannend sein. (film.de)

Es ist selten, daß das Kino einmal auf seinen entfernten Verwandten, das Radio, hört. Und wenn, dann kommt meist eine Art filmisches Theater dabei heraus wie in Oliver Stones "Talk Radio" (fd 27 445). Die Radio Days von "Private Parts" sind die Pioniertage jener offensiven und provokanten Radio-Shows, in denen über Unsägliches nicht geschwiegen wird. Es ist die ironische Rückschau eines Talk-Radio-Stars. Der in den USA überaus populäre Howard Stern spielt sich selbst. Anfangs gänzlich ungeschickt im Moderieren, wird ihm, um ihn vom Mikrofon fernzuhalten, der Posten des Programmdirektors eines Provinzsenders angeboten, der ihn freilich nicht lange befriedigt. So gleicht der erste Abschnitt seiner Karriere einem Herumvagabundieren von Station zu Station, bis er lernt, sein scheinbares Scheitern zu kultivieren. Wenn Stern etwa anfängt, seine Nachrichtensprecherin in Privatgespräche zu verstricken, mag dies in den Ohren der Radiobosse als schlimmster Fauxpas gelten; die Hörer aber sind begeistert, zumal es immer auf dieselbe Thematik hinausläuft. Sterns Sexphantasien animieren Anrufer zu seltsamen Offenbarungen, und lediglich in der Bodenständigkeit und Unerschütterlichkeit seiner lakonischen Partnerin (auch Robin Quisers, die als Nachrichtensprecherin fest zu Sterns Team zählt, spielt sich selbst) erhält er dann und wann einen Dämpfer. Als sie nach einem Wechsel zum nationalen Network NBC entlassen wird, erzwingt er ihre Wiedereinstellung. Ebensowenig gelingt es dem auf Konsensfähigkeit bedachten Werbesender, den eigenen Quotenstar zu zähmen. Heute ist Stern eine Institution, vergleichbar dem Fernsehtalker David Letterman, der hier ebenfalls mit einem Filmauftritt präsent ist.
Betty Thomas, deren letzter Film "Die Brady Familie" (fd 31 388) auf herrlich-doppelbödige Weise eine Fernsehserie für die Leinwand adaptiert hatte, gelingt Erstaunliches: Den Höhenflügen ihres Autors und Hauptdarstellers, eines begnadeten Performers und Selbstdarstellers, begegnet sie so distanziert, daß man vermuten mag, ihre wahren Sympathien gälten seinem Konterpart Robin Quisers. Sie entwirft einen teils naturalistischen, teils ironisch überhöhten visuellen Umraum für einen seiner Natur nach radiogenen Humor. So konterkariert sie Platitüden einer sexualisierten Sprache, indem sie Fantasien provisorisch Gestalt annehmen läßt, um sie der Lächerlichkeit preiszugeben. Der längst durch andere Filme verschlissene Computertrick des Morphing bekommt noch einmal Sinn, wenn sich auf diese Weise pubertäre Spekulationen über die ideale Busengröße ironisieren lassen.
"Private Parts" ist dabei alles andere als ein spekulativer Mainstream-Film. In seiner einfachen, improvisierten Struktur erinnert er sogar an das unabhängige amerikanische Kino der frühen 70er Jahre, jener Zeit, in der auch jene unabhängige Radio-Subkultur entstand, die der Film thematisert. An die ersten Filme Brian de Palmas läßt sich denken, an Bob Fosses "Lenny" (fd 19 316) und die frühen Arbeiten Woody Allens. Thomas stellt den einsamen Radiostar in die Tradition der längst in die Kinomythologie aufgenommen Stand-up-comedians, jenen ganz auf sich gestellten Komikern, die allabendlich ihre "funny bones" riskieren. Man erfährt viel in diesem Film über die verborgenen Voraussetzungen dieser Komik, seien sie nun technischer oder psychologischer Art. Das Kino liebt diese einsamen Kämpfer, und wenn es Thomas und Stern gelingt, aus einer per definitionem spontanen und flüchtigen Kunst eine beständige zu machen, ist dies eine beachtliche Leistung, die diesen Film zu einer wirklich intelligenten Unterhaltung macht. (Daniel Kothenschulte, Filmdienst)

Mit einer skandalumwitterten Radio-Show wurde Howard Stern zu einem der großen Medienstars der USA. Seine anzügliche Autobiographie "Private Parts" widmete allen auch noch so abwegigen Obsessionen Sterns breiten Raum und war so erfolgreich, daß eine Verfilmung nahelag. Ab heute läuft der Film, in dem der Disc Jockey sich selber spielt, in Österreichs Kinos.
Es ist neun Uhr am Morgen, und in Millionen Haushalten und Autos kommt diese Stimme aus dem Radio, schneidend und nasal, belustigt und aggressiv. Der Mann hat heute bereits mehrere Anrufer beleidigt, andere unter Gejohle im Studio nach intimen Details aus ihrer Ehe gefragt. Er hat sich über eingebildete Franzosen und hypochondrische Juden ausgelassen, hat die Werbung vorgelesen und gesagt, er glaube kein Wort davon, hat die "Idioten" aus einer Radio-Show der Konkurrenz nachgeäfft. Jetzt kommen die Nachrichten. Was hat der Mann für nachher vor?
Wird er John, den Stotterer, als Skandal auf eine Pressekonferenz schicken? Wird er eine Stripperin ins Studio einladen und sie bedrängen, daß sie sich endlich ausziehen soll? Oder wird wieder ein Fan am Telefon lernen, daß niemand vor ihm sicher ist? "Hi, I'm Howard Stern. Who are you?"
Wer aber ist Howard Stern?
Seit 15 Jahren eine der kontroversesten Figuren in der an Exzentrikern und Marktschreiern nicht armen Branche des amerikanischen Radios.
Ein "Shock Jock", den die Radiostationen abwechselnd liebten (wegen der Ratings) und feuerten (wegen der Proteste mancher Zuhörer und der lästigen hohen Geldstrafen der Kommunikationsbehörde) – seit gut zehn Jahren allerdings trauen sich seine Chefs kaum mehr, ihn anzurühren: Die Show wird in 35 großen Radio-Märkten übertragen und ist Nr. 1 in New York, Los Angeles und Philadelphia.
Ein Ein-Mann-Betrieb, der seine Radioarbeit fürs Kabelfernsehen aufzeichnen läßt, selber TV-Shows produziert, über sich einen Bestseller schreibt, der von Hollywood verfilmt wird und in dem er auch noch die Hauptrolle spielt: Der Film Private Parts von Betty Thomas kommt diese Woche bei uns in die Kinos.
Vor allem aber ist Howard Stern, 43, aus Roosevelt, Long Island, ein schönes Beispiel dafür, wie weit man es bringen und treiben kann, wenn man einmal die antrainierten Konventionen über Bord wirft. Lange Jahre, als College-DJ und dann in kleineren Stationen auf dem Land, war er der brave Ansager und versuchte, im Äther und bei den Mädels einen guten Eindruck zu machen. So schildert er es in seinen Rückblicken, so bestätigen es Leute, die ihn damals kannten, in der wachsenden Sekundärliteratur über Stern.
Es dürfte ziemlich mißlungen sein. Doch dann passierten zwei Dinge: Er fand die Frau fürs Leben, die erste, die ihn nicht gleich auslachte und der er seither angeblich eisern treu ist (Das ist quasi die raffinierte dialektische Volte des Howard Stern – wir kommen noch darauf zurück). Und er pfiff auf gutes Benehmen on the air. "Howeird" Stern war geboren.
"Ich möchte der ehrlichste Mann von ganz Amerika sein." Das ist sein Ziel, und man kann es so sehen: Es gibt in den Vereinigten Staaten eine Kultur der Ehrlichkeit, und sie ist in hohem Maße verlogen. Was in den ich-süchtigen Siebzigern als Selbstentblößung in der Gruppe begann, wurde zum Standard der veröffentlichten Kommunikation. Die Menschen entdeckten vor versammelter Zuschauerschaft ihre Schwächen und versprachen Veränderung. Addiert man die Moral der politischen Korrektheit und den immer noch vorherrschenden protestantischen Grundton, dann erhält man eine Mischung aus selbstgerechter Bessertuerei und Quasi-Spontaneität, zu beobachten in vielen Talk-Shows (wie sie in unseren Breitengraden so krampfhaft imitiert werden). Alles, was unkorrekt, wirklich – und nicht nur vorzeigbar – peinlich oder für die Mainstream-Medien schlicht unakzeptabel ist, wird unter den Teppich gekehrt.
Howard Stern holt es wieder hervor: Cindy Crawford soll ihm erzählen, ob sie schon mal auf dem Laufsteg gefurzt hat. Nach dem Absturz eines Fliegers in Washingtons Potomac River ruft er bei der Fluglinie an, was ein Ticket vom Flughafen bis zur Brücke kostet. Stolz präsentiert er "die erste Radio-Show mit einer nackten Dame" und kommentiert lauthals ihre Vorzüge.
Manches ist schlicht infantil, anderes gemein, wieder anderes gerät zu seltsamen Parabeln politischer Inkorrektheit: Kaum war Waldheim gewählt, trat in seiner Sendung ein "Son of Waldheim" auf, der mit Nazi-Akzent Xenophobie verbreitete und eine Ratesendung für Anrufer moderierte, "Find the Jew!" Oder das Studio machte sich kollektiv über Mike Tysons Comeback-Versuche lustig.
Ein Haken bei der vorschnellen Entrüstung ob solcher Inszenierungen ist, daß Stern selber Jude ist und Robin Quivers, seine Radiopartnerin und beste Kollegin seit 15 Jahren, eine Afro-Amerikanerin. Doch das ist nicht das Entscheidende. Die Ziele seiner Attacken sind wie zufallsverteilt, sie entstehen oft erst im assoziativen Strom seiner Monologe und der Reizworte, die ihm die Nachrichten, die Werbung, ein Anrufer oder Robin zuwerfen. Die Ängste der ethnischen Gruppen voreinander, die Furcht, sexuell zu versagen, alles Verbotene, das uns bekanntlich grade scharf macht – das ist sein Rohmaterial. Durch seine tägliche Performance wird es zur Parodie auf das Freudsche Es – "ein modernes Es", wie David Remnick kürzlich im New Yorker schrieb, "Unterabteilung männlich, circa Long Island, 1972". Stern, der als kleiner weißer Bub im immer mehr von Schwarzen bewohnten Roosevelt aufgewachsen ist, trägt nur seine Unsicherheiten zu Markte. Er hätte sie ja auch beim Psychoanalytiker vortragen können. "Ich sollte gehen", sagt er. "Ich brauche es. Aber ich tu's nicht."
Stern, ein ziemlich fescher schlaksiger Lulatsch, irgendwo zwischen Steven Tyler von Aerosmith und Jovi Bon Jovi und größer als beide, Vater dreier Töchter, wird immer noch von Obsessionen geplagt. Sein erstes Buch (der schnellste Millionen-Seller, den sein Verlag je gehabt hat) ist voll von ihnen. Das fängt beim Titel an ("Private Parts" ist nur die etwas verschämtere Entsprechung zu "Geschlechtsteile") und bei der Nonsens-Liste von Büchern, die der Autor "auch geschrieben hat": "Penis", "Wie man Homosexualität überwindet", "Dunkelkammerphotographie", "Mein Leben mit Fabio" und "Winston Churchill: die Teenager-Jahre". Am liebsten, sagt er, hätte er das Buch sowieso "Penis" genannt. "Dann wäre auf der Bestseller-Seite der Times gestanden: Howard Sterns Penis ist Nummer eins!" Nun ist er auf den Filmplakaten immerhin mit einem suggestiv montierten Chrysler Building zu sehen, und daneben steht kokett: "Noch nie hat es ein Mann mit so wenig zu so viel gebracht."
Daß er "so wenig" da hängen hat, darüber verbreitet er sich ebenso gern wie darüber, was er mit dem wenigen alles vollbringen könne, vor allem mit den ins Studio geladenen Pornoköniginnen und Lesbierinnen-Duos oder dem Bikini-Team, auf dem er "Popo-Bongo" spielt. Dann ruft schon mal seine leidgeprüfte Frau Alison an und fragt ihn, wann er denn endlich erwachsen würde, und er möge aufhören, seinen vielen Millionen Zuhörern zu erzählen, was sich bei ihnen zuhause letzte Nacht abgespielt hat.
Alles Abartige verschiebt Stern erfolgreich in seine Studio-Persona. Mit seinen Lieblingsopfern, den Prominenten, verhält es sich eher umgekehrt, wie auch bei uns zu beobachten: Die Bonhomie und weltläufige Toleranz von Ex-Bürgermeistern bis in die Niederungen der Seitenblicke-Gesellschaft schlagen im Privaten oder in verräterischen Augenblicken ja gerne in vorurteilsgeladene Dumpfheit um. Nur gibt es bei uns keine mediale Gegenkraft, die sagen würde: Ich pfeif' euch was (um es milde auzudrücken), und sich dabei geschickt selber ins Rampenlicht plaziert.
Remnick vergleicht Stern mit Madonna: "Beide sind Darsteller, die das Kostüm eines Gesetzlosen tragen und den Profit von einer Riesengefolgschaft einstreifen wollen." Die Kritik an Stern geht weiter. Wenn er wieder einmal darüber scherzt, daß die ewig hungrige Liz Taylor ihren eigenen Tumor aufißt, dann werden die Stimmen lauter, die vor der "Verrohung des Äthers" warnen. Schon vor Jahren fragte Time Magazine, ob "Haß-Radio-Moderatoren wie Howard Stern und (der radikal-konservative) Rush Limbaugh wirklich die Stimme Amerikas" seien. (Beide wehren sich heftig dagegen, mit dem andern in einem Atemzug genannt zu werden.) Und man könnte, Adolf Loos paraphrasierend, sagen, daß zwischen einer psychotherapeutischen Couch und einem Radio-Studio ein Unterschied besteht und daß aus diesem Unterschied Kultur erwächst.
Kann man sicher alles sagen. Aber dasselbe Time Magazine, des Radikalismus unverdächtig, findet die Zensurforderungen gegen Talk Radio wohl zu Recht bedenklicher als alles, was aus dem Lautsprecher dröhnt. Stern hält sich selber zugute, daß er die Grenzen des sogenannten guten Geschmacks ständig neu vermißt – wenn auch von der anderen Seite. Und so unterschiedlich seine Leistungen auch sein mögen , in seinen besten Momenten bringt er die dunklen, aber umso interessanteren Gefühle seiner Zuhörerschaft auf den Punkt. Das macht seine Popularität aus, und das bringt ihn langsam in den Mainstream der Kultur: "Ich will eigentlich unterhalten. Der Typ, der auf dem Weg zur Arbeit im Stau steckt, soll etwas zu lachen haben."
Das soll er jetzt auch im Kino. Private Parts, The Movie ist Stern zum Quadrat. Er spielt sich selbst als 21- bis 43-jährigen in allen jeweils modischen Varianten. Auch seine übermenschliche Inkarnation "Fartman" ließ er nicht durch ein Double verkörpern, sondern schwebte selbst in einer Live-Performance vom Theaterhimmel auf seine kreischenden Fans hernieder. Zwei Buben allerdings spielen den kleinen Howie, der andauernd von Vater Ben karniefelt wird (so will es die Radio-Persona; der wirklichere Howard widmet seine Bücher "meinen verständnisvollen Eltern").
Hollywood ist stolz darauf, daß der Film "critic-proof" ist – egal, was die Kritiker schrieben, er wurde zum Erfolg. Außerdem ist er ziemlich manierlich, und das liegt nur zum Teil an dem Bestreben der Studios, auf Nummer sicher zu gehen. Es hat damit zu tun, daß in Stern, dem "Shock Jock", eine solide, geradezu biedere Arbeitsmoral steckt. Alison habe in Wirklichkeit die Kontrolle über die Familie, sagen alle, die die beiden kennen, und Howard sei ein freundlicher Mensch und treuer Partner.
Letztlich nähert er sich im Radio der Position Laura Schlessingers an, einer immer lauter werdenden Stimme im US-Äther mit der ernüchternden Botschaft an die Zuhörer, daß sie endlich aufhören sollen zu jammern. Howard Sterns Auskunft, was das "Geheimnis des Lebens" sei, ist von geradezu radikaler Normalität: "Das Geheimnis des Lebens? Das geht so: Du wachst am Morgen auf. Du ißt Frühstück, liest vielleicht die Zeitung. Du versuchst, in die Schule zu gehen, wenn du in dem Alter bist. Wenn dein Lehrer sagt, du sollst sitzenbleiben, dann bleibst du sitzen. Du wirst älter, die Routine bleibt dieselbe. Du ißt Frühstück, du gehst arbeiten, du kommst nach Hause. Wenn du Glück hast, bist du verheiratet. Wenn du nicht verheiratet bist, dann hast du vielleicht eine Freundin oder einen Freund. Du streitest mit deiner Frau, du versöhnst dich wieder mit deiner Frau. Wenn sich deine Eier danach fühlen, dann bumst du mit deiner Frau. Ihr schaut euch ein Video an, oder vielleicht geht ihr ins Kino. ... Dann schnarchst du weg für acht Stunden, wachst wieder auf, und dann machst du alles wieder von vorne."
"Private Parts" und "Miss America" erschienen bei Simon and Schuster, New York. (Michael Freund, DER STANDARD, 25. Juli 1997)

DIE REALITÄT ALS REICH DER FABEL. Parallelaktionen zur Mediengesellschaft: Betty Thomas, die Regisseurin von "Private Parts".
In seinen besten Momenten bringt Howard Stern die dunklen, aber umso interessanteren Gefühle seiner Zuhörerschaft auf den Punkt.
Um das US-Kino ist es schlimm bestellt. Die eine Hälfte: Con Air, Speed2, Batman & Robin ist geistesschlicht schlecht (man kann das wirklich so simpel ausdrücken), die andere Hälfte: Lost Highway, One Night Stand ist eine Art "europäisches" Autorenkino, das nur bedingt interessanter ist. Man findet kaum noch jenes amerikanische Kino, von dem Filmfreunde früherer Generationen schwärmten, jene äußerst unterhaltsamen Filme für's große Publikum, die ganz nonchalant noch zwei, drei Metaebenen zu bieten hatten, ohne sich deshalb als Filmkunst aufzuspielen.
Aber: Ab und zu tauchen dann doch mal wieder "richtige" amerikanische Filme auf, wie demnächst Wes Cravens Scream, oder dieser Tage schon Private Parts von Betty Thomas. Private Parts ist eine Biographie aus der Medienwelt. Das Faszinierende an Howard Sterns Show ist, daß er, aber auch seine Radio-Familie, scheinbar ihr Privatleben vor dem Publikum ausbreiten – die Betonung liegt auf "scheinbar", man weiß es ja nicht, man sieht ja nichts, man hat ja keine Beweise.
Die Howard Stern Show ist eine Art tägliches fake documentary über die Lage der Nation, wo Meinungen produziert werden, aber keine Wahrheiten; wahr sind am Ende nur das Medium und seine virtuelle Ethik, wenn’s denn eine hat. Passenderweise spielt sich die Stern-Radio-Familie in Private Parts selbst, d.h. Howard Stern stellt Howard Stern dar, Fred Norris spielt den Techniker Fred Norris etc.; dasselbe gilt für die meisten Nebenfiguren. Sterns Familie wird dagegen von Schauspielern gespielt.
Das ist ein Dreh, bei dem man mittlerweile sagen kann: typisch Betty Thomas. Heimlich, still und leise hat die frühere Schauspielerin (Sergeant Luca Bates in Polizeirevier Hill Street!) ein kleines, sehr feines medienkritisches OEuvre geschaffen, das in dieser Konsequenz in der kontemporären US-Film- & Fernseh-Welt einmalig ist.
Ihre ersten Lorbeeren sammelte sie mit ihren Arbeiten für John Landis’ Fernsehserie Dream On: Zu den Charakteristika dieser Serie gehört etwa, daß immer wieder einzelne Episoden als Satiren auf Filmklassiker funktionieren. Meist läßt man verträumte, vor humanistischen Idealen triefende Geschichten an der harten amerikanischen Wirklichkeit zerschellen.
Nach diesem Prinzip konstruierte Thomas dann auch vor drei Jahren ihren ersten Kinofilm, The Brady Bunch Movie, in dem die fast ekelerregende glückliche und menschenfreundliche 70er Jahre-TV-Familie in die knochenharte Realität der amerikanischen 90er geschmissen wurde: Die Bradys überleben den Kontakt mit modernen Alltäglichkeiten wie Arbeitslosigkeit und urbaner Gewalt zwar, werden dabei aber in ihrer Realitätsverachtung als neurotische Soziopathen entlarvt. Ronald D. Laing, der Kultpsychologe der frühen 70er, hätte an diesem Film eine perverse Freude gehabt. (Unter gewissen Gesichtspunkten hat auch Private Parts etwas Gruppentherapeutisches an sich.)
The Brady Bunch Movie, diese kleine Perle, ist der Beginn eines bislang drei Filme umfassenden Zyklus über Amerika und seine Medien-Stars; es folgten der TV-Film The Late Shift sowie nun eben Private Parts. The Late Shift ist eine fiktionale Verarbeitung von Thomas Carters Dokumentation The Tonight Show, in dem er den wahren Kleinkrieg zwischen David Letterman und Jay Leno um die Nachfolge von Johnny Carson nachzeichnet. The Late Shift ist wahrscheinlich das in sich ausgeglichenste Werk unter den drei Filmen, wird doch hier ein Buch über reale Vorkommnisse wie ein Roman verfilmt – wobei diese Vorkommnisse so völlig absurd-verquer, so zutiefst moralisch pervers sind, und dabei zwar wahr sind – aber das darf nicht wahr sein. Bei Betty Thomas ist die Wahl der Erzählform wieder zu einer moralischen Entscheidung geworden. Wenn sie die Realität wie eine Fabel inszeniert, dann deshalb, weil die Realität in den Köpfen der meisten Menschen längst nicht mehr existiert. Für Meister wie Abel Ferrara und Nick Gomez löst sich die Welt vor ihren Augen auf: für Betty Thomas ist diese Auflösung schon Geschichte. (Olaf Möller, DER STANDARD, 25. Juli 1997)

Howard Stern , Liebling und Haßobjekt der US-Radiohörer, spielt sich - hinreißend komisch - nun auch im Kino selbst.
Im New Yorker Central Park ist die Hölle los. Die jubelnde Menge nimmt ihr "Geschenk" entgegen: den Auftritt einer Hardrock-Combo namens AC/DC - dargeboten von einem schlecht gekleideten Mann mit anachronistischer Lockenmähne. "Wir sind heute hier zusammengekommen, um mich zu feiern", hat er kurz zuvor verkündet. Und er hat Grund zu feiern: Howard Stern gehört zu den innigst geliebten und meistgehaßten Radiomoderatoren der USA. Das Rezept seines Erfolges ist simpel: "Wann immer ich das Gefühl habe, etwas nicht sagen zu können, sage ich es."
In Private Parts hat Regisseurin Betty Thomas die Geschichte dieses Erfolges verfilmt - und die Hauptrolle mit deren Autor und Protagonisten Howard Stern besetzt. Der Film ist eine auf handelsübliche Gags verzichtende Komödie, zugleich ein Lehrstück in angewandter Medienphilosophie. Stern macht, wie man das aus Radio- und TV-Shows kennt, das Private zur öffentlichen Angelegenheit. Stern ist allerdings nicht der smarte Moderator, der das Intimleben plaudersüchtiger Radiohörer anzapft, sondern der naive Tropf, der bei jeder passenden Gelegenheit die unpassendsten Bemerkungen macht; sein Trumpf ist nicht geistreicher Witz, sondern unverblümte Spontaneität.
Unwiderstehlich naiv kratzt Stern an der Schminke, mit der Medienmacher ihre eklatante Doppelmoral kaschieren: Wenn er, den Einschaltquoten zuliebe, über Tabuthemen redet, dann aber richtig (daß den Tugendwächtern die Haare zu Berge stehen). Und weil der Quotenliebling weiß, wieviel prüde Programmacher an ihm verdienen, darf er sich alles erlauben, was nicht erlaubt ist: Vom massiven Gebrauch der jugend/tugendgefährdenden four-letter-words (auch zur Beschimpfung seiner Chefs) bis hin zum sexuellen Experiment mit nackten Studiogästen.
Private Parts erschöpft sich nicht im Abspulen politisch unkorrekter Radio-Einlagen, sondern versteht sich auch als Porträt eines zwar sympathischen, doch erfolgsbesessenen Aufsteigers. Ohne melodramatische Hilfskonstruktionen erzählt der Film auch die Geschichte einer schwer auf die Probe gestellten Ehe: Die Radiohörer mögen amüsiert oder schockiert sein, wenn Stern von sexuellen Erlebnissen und Phantasien erzählt - für seine Frau ist es schlicht kränkend.
Natürlich setzt Private Parts in vielem auf effektvolle Übertreibung. Dennoch bleibt der komische Held so unberechenbar wie seine albernen Sprüche, die gerade dann am komischsten wirken, wenn sie einfach nur abgestürzte Witze sind. So endet Private Parts mit einem komischen Absturz des Helden vor einer düpierten Gemeinde: Nachdem Mia Farrow bei einer fingierten Oscar-Show den Namen des Preisträgers in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" verlesen hat, stürzt Stern unsanft von der Decke auf die Bühne. Kein guter Witz, aber man kann sehr gut darüber lachen. (Robert Buchschwenter, DIE PRESSE, 24/7/1997)

Was im Fernsehen in den sogenannten Talkshows (z. B.: "Arabella" von gestern: "Ich will Pornodarsteller werden") bei uns ohne gröbere Abwehr gang und gäbe ist, das Bereden der "private parts" (private Körperteile), das hat das Schandmaul Howard Stern als Discjockey von Rock-Sendern gegen zeitweilig massiven Widerstand durchgesetzt. Heute hören ihn und seine Partner Robin Quivers und Fred Norris 18 Millionen im Radio, sehen ihm 40 Millionen Haushalte zu. Der Verbalerotiker und oft rassistisch-sexistische Witzeklopfer spielt sich selbst in der von Betty Thomas flott inszenierten Leinwandsatire. Die durchaus auch als Lehrstück in aktueller Medienstrategie gelten darf. Besonders schön ist das fulminante Finale des Fights gegen die political correctness des Großsenders NBC, der ihn am liebsten zensurieren, ja abschalten würde. Aber leider: Seine Einschaltquoten steigen, die Werbeeinnahmen explodieren. Da knickt die Medienmoral. Grandios: der Nachspann mit Mia Farrow. Naht hier ein Woody Allen für die Jahrtausendwende? (Hansjörg Spies, Kleine Zeitung, 26/7/1997)

Die Nachrichtensprecherin sitzt im Radiostudio und blättert noch einmal ihre Meldungen durch. Zeit für die News aus aller Welt. Plötzlich mischt sich der neue Moderator ein. Wann, will er wissen, hat sie das letzte Mal richtig guten Sex gehabt? Die Indiskretion ist nicht privat. Das Duo ist live auf Sendung. Robin, die Dame für das Weltgeschehen, windet sich. Doch dann entschließt sie sich zur Offenheit.
Guter Sex? Das sei schon eine Weile her. Eine ziemlich lange Weile. Und draußen spitzen die Zuhörer die Ohren. Radio a la Howard Stern. Der Mann ist echt und in den USA ein Superstar. Das Publikum seiner Shows, die Auflagen seiner Bücher: Alles geht in die Millionen. Jetzt erobert er das Kino.
"Private Parts" ist der beste Radiofilm seit Eric Bogosians "Talk Radio". Erzählt wird die Geschichte vom Aufstieg eines hörfunkbesessenen Klemmis und Schüchterlings, der eines Tages eine gloriose Idee hat. Statt seine Komplexe zu verstecken, stellt er sie in die Auslage. Er pfeift auf den guten Ton und nähert sich in der Direttissima jenen Themen, die die Leute wirklich interessieren: Sex, Lügen und Radio.
Natürlich ist er der Schrecken aller puritanischen Senderbosse. Aber noch mehr als die Moral lieben die Manager das Geld. Und weil der wilde Mann Erfolg hat, lassen sie ihn letztlich gewähren. "Private Parts" folgt der Autobiographie von Howard Stern, doch der Film ist brüllend komisch wie eine Komödie der Extraklasse. Und erfrischend frei in seiner These, daß sich Beulen in der Seele wieder geradebiegen lassen, wenn man nur offen über sie redet.
Handwerklich überzeugt der Film mit rasantem Tempo, einem pointenblitzenden Skript und einem Rock-Soundtrack allererster Güte. Schade, daß es bei uns keine Radio-DJs vom Rang Sterns gibt. Da ginge den bemühten Ö3-Witzbolden rasch der Schmäh aus. (Gunther Baumann, KURIER)

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IN SACHEN LIEBE (ADICTED TO LOVE / FORLORN)

USA 199/
Regie: Griffin Dunne, Buch: Robert Gordon, Musik: Rachel Portman, Kamera: Andrew Dunn, Schnitt: Elizabeth Kling, Darsteller: Meg Ryan (Maggie), Matthew Broderick (Sam), Kelly Preston (Linda), Tchéky Karyo (Anton Depeaux), Maureen Stapleton (Nana), Nesbitt Blaisdell (Ed Green), Remak Ramsay (Prof. Wells), Dominick Dunne (Matheson)
Kinostart: 18/7/1997

Maggie und Sam haben auf ihrer Couch Platz genommen. Wie jeden Tag starren sie gebannt auf die Szenen aus dem prallen (Liebes-)Leben, die ihnen seit geraumer Zeit frei Haus geliefert werden. Doch während Maggie sich zu amüsieren scheint, hat Sam einen gequälten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Eine "daily soap" diesen Zuschnitts ist so gar nicht nach dem Geschmack des Astronomen vom Lande, trifft ihn ins Mark. Was er täglich zu sehen bekommt, ist keine Fernsehinszenierung, sondern die Wirklichkeit, die er mit Hilfe einer riesigen Camera Obscura und eines Umkehrspiegels an die Wand einer New Yorker Abbruch-Loft projeziert. Die Hauptdarsteller sind Linda, seine große Liebe, und der französische Bonvivant, Starkoch und Dressman Anton, der der Provinzschönheit den Kopf verdreht hat und sie nun nicht nur kulinarisch verwöhnt.
Zugegeben, der Einfall mit der Camera Obscura ist ein wunderschöner visueller Gag, ansonsten aber dümpelt "In Sachen Liebe" weitgehend lustlos vor sich hin. Und das hat mehrere Gründe. Die Geschichte um Sam, den der Seitensprung seiner Geliebten nach New York verschlägt, der sich dort aufs Beobachten und Abwarten verlegt, und glaubt, das die Zeit für ihn arbeitet, und der ebenfalls um ihre Liebe betrogenen Maggie, die nur noch ihre Rache will, findet nicht zu ihrer richtigen Chemie. Das liegt in erster Linie daran, das Meg Ryan, trotz punkig-schwarzer Lidschatten und Lederkluft wenig zum Racheengel taugt. Ihr nimmt man den Haß nicht ab, mit dem Maggie ihren Ex-Geliebten Anton verfolgt und in den Ruin treiben will. Für diese Abgründe der Seele ist Ryans Image zu brav, der Star ist einfach zu positiv besetzt, man möchte mit ihm knuddeln und nicht kämpfen.
Ähnlich verhält es sich mit Matthew Broderick als Sam. Als schmachtend verschmähter Liebhaber, ein wenig scheu und linkisch, ist er wohl die ideale Besetzung, als Ryans/Maggies Traummann wirkt er mehr als unglaubwürdig. Das haben offenbar auch die Macher des Films erkannt und versucht, aus dieser Notlage eine Tugend zu machen. Da hat das ungleiche Pärchen im Schlafzimmer des verhaßten Kochs zwar eine heiße Liebesnacht, gefilmt im Rahmen familiengerechter Hollywood-Konfektion versteht sich, doch danach geht man wieder auf Distanz, beschränkt sich auf das Destruktive in Sachen Anton und eigener Beziehung. Erst im letzten Augenblick, Sam hat bereits den Heimflug angetreten, springt der Funke über, er nimmt den nächsten Flieger zurück nach New York. Der Film ist zu Ende, die Liebesgeschichte, auf die der Zuschauer die ganze Zeit gewartet hat, findet nach dem Film statt. Die Erwartungen, die man an eine Liebeskomödie hat, werden schlichtweg unterlaufen. Das mag außergewöhnlich sein, ist aber auch nur wenig befriedigend.
Diesem Umstand ist dann auch ein ganz ungewöhnliches Phänomen zu verdanken. Irgendwie entwickeln sich Linda und Anton zu den heimlichen Sympathieträgern des Films. Je heftiger Maggie und Sam versuchen, Anton in ein schlechtes Licht zu rücken, ihn in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben, seine Existenzgrundlage zu vernichten, sogar seine Allergieanfälligkeit ausnutzen und ihn schließlich, wenn auch unfreiwillig, in ein Gipskorsett zwängen, um so mehr steigt das Mitleid mit dem Mann, dessen einziges Vergehen es ist, sich verliebt zu haben. Wie bei der Camera Obscura tritt ein Umkehr-Effekt ein, die Seiten werden abermals vertauscht, der Zuschauer nimmt mit den Antipoden der Geschichte Anteil.
So ist "In Sachen Liebe" kein Liebesfilm, sondern bestenfalls ein Film über die Liebe, genauer, ein Film über die Projektion von Liebe, die Nähe vorgibt, aber von Distanz bestimmt ist. Dies wird bereits in der ersten Szene angedeutet. Hier beobachtet Sam seine Linda, die ihre Mittagspause in einem Park verbringt, mit dem Telescop einer Sternwarte. Dann ist Linda plötzlich weg, Sam reist zwar nach, nähert sich ihr aber nicht wirklich, bleibt im verborgenen, begnügt sich mit dem überlebensgroßen Abbild seiner Liebe. Auch Sam und Maggie bleiben auf Distanz. Psychologisch sowieso, da ihre Leidenschaft (Liebe und/oder Haß) noch an andere Personen gebunden ist, körperlich, bis auf einen "Ausrutscher", auch. Sie lassen lieben, schauen und hören zu. Voyeurismus nennt man ein solches Verhalten, aber auch dafür ist der Film viel zu brav, um diese Neigung seinen beiden Protagonisten ernsthaft unterstellen zu wollen. Nun kann ja sein, daß Griffin Dunnes Regiedebüt kein Liebesfilm, sondern ein Versuch über das Nichtfunktionieren sein soll, über Objekte der Begierden, die in der Imagination attraktiver sind als in der Wirklichkeit, über Kopfgeburten und Phantasmagorien. Dann wäre "In Sachen Liebe" ein Film über die Einsamkeit, und hier schlösse sich dann ein Kreis. 1985 spielte Griffin Dunne in Martin Scorseses "Die Zeit nach Mitternacht" (fd 25 585) einen einsamen Programmierer, der auf der Suche nach Anschluß und Nähe im nächtlichen New York eine Menge Abenteuer zu überstehen hat. "In Sachen Liebe" wäre - so gesehen - eine hellere und manchmal auch heitere Variante von Scorseses Meisterwerk -sogar mit einem direkten Zitat: Genau wie Anton überlebt Griffin den Versuch seiner Liebesabenteuer nur im Gipskorsett. (Hans Messias, Filmdienst)

Das riesige Teleskop schwenkt rasant zur Erde. Hektisch stellt sich das Bild scharf und fokusiert: Die Liebe! Doch was ist Liebe? Das fragen sich zwei Verlassene - gerade nicht: Sam (Matthew Broderick), der liebenswerte, nette, sympathische Astrologe vom Dorf bekam den Laufpaß von seiner Kindergartenfreundin Linda (Kelly Preston) zugeschickt. Aus New York, wo diese eigentlich nur zwei Monate bleiben sollte. Doch sie verfiel dem französischen Meisterkoch und Superlover Anton (Tcheky Karyo). Im verfallen Haus gegenüber geht Sam bald auf geheimen Lausch- und Beobachtungsposten. Seine Partnerin mit ganz anderen Absichten wird Maggie (Meg Ryan). Sam machte schon immer verrückte Dinge aus Liebe. Die rabiate Motorradfrau Maggie scheint aus Rache zu allem entschlossen, seit Anton sie sitzenließ.
Der Sternengucker beobachtet mit einer Apparatur aus Linsen und Leinwand wissenschaftlich genau den Verlauf der Affäre: Die Mundstellung Lindas beim Lächeln, Aufstehzeit und weitere minimale Anzeichen einer möglichen Krise. Maggie erweist sich als Meisterdiebin und startet handfeste Intrigen mit wechselndem Erfolg. Abend findet sich das Paar wider Willen mit Chips und Drinks vor der weißgetünchte Wand ein. Im selbstgebauten Pantoffelkino gibt es die Live-Übertragung von Szenen einer frischen Liebe. Wie werden Linda und Anton heute auf die neuesten Stolpersteine reagieren?
"In Sachen Liebe" ist eine herzerfrischende Verjüngungskur für die romantische Komödie. Originell in der Geschichte, arbeitet das Leinwandvergnügen von der ersten Szene an mit ungesehenen Bildern und überrascht in der Entwicklung. Die Beobachtung erfolgt über zauberhafte Lichtspiele, die jeden Kinoromantiker dahinschmelzen lassen. Im Zeitalter digitaler Tricks fasziniert hier eine altmodische Camera Obscura.
"In Sachen Liebe" gibt Lassie (!) schließlich Nachhilfeunterricht. Neben einer Kakerlaken-Attacke bilden die Hiobsbotschaften von Lindas Vater köstliche Höhepunkte: Der alte Herr übernimmt es, die Abschiedsbriefe der Tochter den Verlassenen mit stoischer Stimme vorzulesen. Reich an Humor und schönen Liebesdingen, schnell erzählt, flott geschnitten - so gelungen kommt die romantische Komödie nur alle paar Jahre daher! Ein Film, den man gerne noch länger genossen hätte.
Zum hervorragenden Film trägt neben dem originellen Buch von Robert Gordon auch die exzellente Besetzung bei. Matthew Broderick steht der Romeo vom Dorfe ebenso gut wie Meg Ryan der knallharte Racheengel. Tcheky Karyo (Tykho Moon, Crying Freeman) kann als Anton zeigen, daß er nicht nur finstere Gestalten wie Nostradamus zu spielen vermag. Regie führte Griffin Dunne, der auch als Schauspieler z.B. aus "Die Zeit nach Mitternacht" bekannt ist. (Günter H. Jekubzik)

"In Sachen Liebe" handelt, als Kino-Lustspiel, von den Abgründen der Eifersucht und den Winkelzügen der Rache, vor allem aber vom Gesicht Meg Ryans. Bemerkungen zu Hollywoods neuer romantischer Komödie: ein Mißtrauensantrag.
Was einem gleich auffällt an diesem Film, nach ein paar Sekunden Laufzeit schon: Der Mann, der sich da in der All-Beobachtungsstation an den Teleskopen zu schaffen macht, sieht nicht aus wie ein Astronom. Er spricht auch nicht so, und wenn er geht, dann stolpert er ein bißchen, vielleicht, weil er verliebt ist (in die engelhaft unscheinbar-blonde Kelly Preston), und weil Verliebte ja immer, sagt man, irgendwie neben sich selbst stehen: Matthew Broderick, ewiges Bubengesicht in amerikanischen Allerweltsfilmen, ist als Wissenschaftler in diesem Film jedenfalls mehr als knapp daneben besetzt. In Sachen Liebe / Addicted to Love ist allerdings an solchen Dingen auch gar nicht interessiert: Die Liebe ist mit Vernunft nicht zu erklären, wen kümmert da schon die Wahrscheinlichkeit, die Logik im Liebesfilm?
Aber komödiantisch soll's ja werden, also muß ein Konflikt her (wenn nötig, mit Gewalt): Aus der ländlichen Idylle am Anfang strickt man daher schnell ein kleines privates Desaster, das mit einem traurigen Abschiedsbrief Kellys aus dem fernen New York City beginnt. Und Matthew ist schon auf dem Weg, noch während ihm jemand den Brief vorliest: Gegen den Verlust der Liebe muß ein Verliebter halt was tun.
In der großen lauten Stadt findet er sein Mädchen schnell: leider an der Seite eines herben Franzosen (Tcheky Karyo), mit dem sie ein Apartment und auch sonst alles teilt. Der junge Mann vom Land quartiert sich also heimlich vis-a-vis ein, wo er, wieder ganz Wissenschaftler, das Liebesverhalten der beiden mit einer Camera Obscura akribisch, tabellarisch studiert. Das Ziel: Er will die neue Liebe scheitern sehen, um die alte neu zu installieren. An diesem Punkt erst taucht, aus dem Dunkel der Nacht, der Star des Films auf, Meg Ryan, selbst düpiert als Ex des Franzosen nebenan: wild, undurchschaubar, blond, rachsüchtig, motorisiert.
Griffin Dunne, Regisseur von In Sachen Liebe, ist besser bekannt als Schauspieler, als passabler Jedermann des US-Kinos, als der er unter anderem, auch so ein ewiges Bubengesicht, für John Sayles (Baby It's You) und Martin Scorsese (After Hours) gearbeitet hat. Seine Inszenierung hier, tendenziell nahe an den konformistischen Methoden der neuen Hollywood-Liebeskomödie, unterschreitet deren Niveau noch: das Schauspiel breit wie am Boulevardtheater, der Humor mehrheitsfähig wie im Zirkus.
Und Meg Ryan, das Gesicht eine einzige Affäre mit der Kamera, stets im Close-Up, zeigt, was "wandlungsfähig" in Hollywood heißt: daß sich hinter der rauhen Schale doch immer nur Meg Ryan verbirgt, quirlig, frech und zuckersüß. So starten Meg und Matthew ihren Rachefeldzug, scheitern aber, so absehbar wie trivial, am Ende an sich selbst, weil sie sich - Überraschung! - ineinander verlieben. Hollywoods romantische Komödie kommt, spätestens seit Harry und Sally und Sleepless in Seattle , nicht mehr von der Stelle, als steckte sie mit dem Fuß in schnell trocknendem Beton.
In Sachen Liebe, produziert von der "unabhängigen" Firma Miramax, demonstriert außerdem, wie heruntergekommen das sogenannte Independent-Kino Amerikas Ende der neunziger Jahre aussieht: Wenn das die Alternative zur Einheitskost Hollywoods sein soll, darf man getrost alle Hoffnung auf den amerikanischen Spielfilm der näheren Zukunft fahren lassen. (Stefan Grissemann, DIE PRESSE, 26/7/1997)

Dem Astronomen Sam (Matthew Broderick) ist die Frau weggelaufen. Sie verbringt ihre Zeit nun mit dem schönen, männlichen und (!) gut kochenden Franzosen Anton (Tcheky Karyo). Damit will Sam sich keinesfalls abgeben und legt sich in einem verfallenen Haus gegenüber der neuen Liebesstätte auf die Lauer. Dort kommt ihm schon bald die Ex-Freundin des Franzosen zur Hilfe. Sie heckt einige Fiesheiten aus, um ihrem Verflossenen das Leben schwer zu machen. Und, wie nicht anders zu erwarten, zwischen ihr und Sam funkt´s.
Eine unterhaltsame Komödie, die aus einer Mischung von Romantik und einem bitterbösem Rachefeldzug besteht. (film.de)

Wenn zwei sich lieben, scheinen der Phantasie - jener der Sitzengelassenen - keine Grenzen gesetzt. Welch hundsgemeine Rache-Attacken die Fotografin Maggie und der vom Sternengucker zum Spanner abgestiegene Sam auf ihren Verliererposten schmieden, führt Dunnes skurrile Eifersuchtssatire zwerchfellerschütternd vor. Meg Ryan, seit "Harry und Sally" sowie "Schlaflos in Seattle" zur Starkomikerin avanciert, läßt ihren verletzten Gefühlen einen bitterbösen Lauf. Komplize Matthew Broderick als Sanftnatur im Bunde der Abservierten empfindet schließlich sogar Sympathie für den Rivalen -köstlich Tcheky Karyo als frankophiler Macho. Die beiden erinnern an Dörries "Männer". Am Boden der Lächerlichkeit angelangt, flammt zwischen den leidenschaftlichen Schlafkammer-jägern statt Leid doch Liebe auf.(EWS, Kleine Zeitung, 26/7/1997)

Man stelle sich folgende Kombination vor: Einen Sack rostiger Nägel, geschmückt mit einem Gupf picksüßen Schlagobers. Diese wenig kompatible Mischung servieren Meg Ryan und Matthew Broderick in dem als Komödie (?) konzipierten Film "In Sachen Liebe". Die Stars sind Kumpane, im Unglück vereint. Beide wurden von ihren Liebsten verlassen, und sie können sich von den Verflossenen (die sich zu neuer Paarung zusammentun) nicht lösen.
Unglücksrabe Sam (Broderick), Astronom von Beruf, versucht seinen Schmerz durch Voyeurismus zu lindern. Er läßt sich im Nachbarhaus der untreuen Geliebten nieder, installiert dort Fernrohre plus Camera obscura und ist so über das neue Glück seiner Angebeteten voll im Bild. Bald begegnet ihm Maggie (Ryan), die zu aktiveren Formen der Trauerarbeit neigt.
Sich vom Ex-Freund einfach abzuwenden, hat auch sie nicht im Sinn - sie will die Grundlagen seiner Existenz zerstören. Was ihr mit Niedertracht und der Hilfe von Requisiten wie Kakerlaken oder verschimmelten Erdbeeren auch beinahe gelingt. Wäre der Film eine bizarre Farce, könnte er vielleicht in der Kategorie schwarzer Humor punkten.
Doch Drehbuch-Debütant Robert Gordon hat ein laues und witzfreies Skript geschrieben, dem obendrein ein ziemlich lächerliches Happy-End aufgepfropft wurde. Die Rächer nehmen zum Schluß Abstand von der Bekämpfung ihrer früheren Verhältnisse und finden als neues Paar zueinander. Fazit: stacheliger Komödienstadl a la Hollywood. (Gunther Baumann, KURIER)

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AUS DEM DSCHUNGEL IN DEN DSCHUNGEL (JUNGLE2JUNGLE)

USA 1997
Regie: John Pasquin, Buch: Hervé Palud, Igor Aptekman, Thierry Lhermitte, Philippe Bruneau, Bruce A. Evans, Raymond A. Gideon, Charlie Peters, Musik: Michael Convertino, Kamera: Tony Pierce-Roberts, Schnitt: Michael A. Stevenson, Darsteller: Tim Allen (Michael Cromwell), Martin Short (Richard Kempster), JoBeth Williams (Dr. Patricia Cromwell), Lolita Davidovich (Charlotte), Sam Huntington (Mimi-Siku), David Ogden Stiers (Alexei Jovanovic), Bob Dishy (George Langston), Valerie Mahaffey (Jan Kempster), Leelee Sobieski (Karen Kempster), Frankie J. Galasso (Andrew Kempster), Luis Avalos (Abe)
Kinostart: 25/7/1997

Daß Hollywood langsam die Ideen ausgehen, zeigt sich auch daran, daß man immer öfter europäische Erfolgsfilme - meist französische Produktionen - neu verfilmt. Und auch die Abstände zwischen Original und Remake werden immer kürzer. Lagen z.B. zwischen "Ein Käfig voller Narren" (fd 21 083) und seinem US-Aufguß "The Birdcage" (fd 31 919) noch 17 Jahre, so erlebt der französische Kassen-Renner von 1995 "Little Indian" (fd 31 413) schon nach zwei Jahren seine veramerikanisierte "Wiedergeburt". Die Rechnung scheint aufzugehen: In den USA, wo man dem Publikum offensichtlich keine europäischen Filme zumuten kann (oder will) sowieso, und mit dem weltweiten Marketing-Power der Disney Company sicherlich auch weltweit. Den bescheidenen Erfolg des Originals hierzulande - knapp 90.000 Besucher - wird man leicht überbieten.
Viel mehr als einen "all American cast" und ein aufwendigeres Produktions-Design haben die Disney-Studios nicht zu bieten. Das Drehbuch hält sich bis in die Gags hinein fast sklavisch an dieVorlage; aus dem Pariser Börsenmakler Stephane ist lediglich der New Yorker Richard geworden. Und seine Verlobte Charlotte läßt sich diesmal nicht von einem Guru, sondern von einem egozentrischen TV-Regisseur vereinnahmen. Ansonsten könnte man John Pasquins Inszenierung wie eine Folie über Herve Paluds Film legen. Zwar ist Pasquins Timing bei den Gags mehr auf den Punkt gebracht als im Original - umwerfend komisch die Szene, als Richard Charlottes Katze versehentlich mit einem Giftpfeil betäubt - , dafür sind die verbalen Witze eher gröber gestrickt. Für diesen eindeutig-zweideutigen Humor steht offensichtlich der in den USA beliebte TV-Star Tim Allen, nach "Santa Clause - Eine schöne Bescherung" (fd 31 599) in seiner zweiten Spielfilmrolle. Komödiantisches Talent der besonderen Art ist bei ihm allerdings nicht auszumachen. Das zeichnet dann schon eher Martin Short in der Rolle seines Freundes und Geschäftspartners Richard aus. Was in diesem "Aufguß" aber am meisten stört, ist dieBesetzung des im Regenwald aufgewachsenen und nun durch New York streifenden "Mimi-Siku": Sam Huntington wirkt wie eine auf Mini-Tarzan getrimmte Ken-Puppe, der jegliche Wildheit abgeht. Somit verpufft die noch im Original ständig gegenwärtige Konfrontation zwischen Naturkind und Zivilisation fast völlig. (Rolf-Ruediger Hamacher, Filmdienst)

Der New Yorker Börsenmakler Michael Cromwell (Tim Allen) traut seinen Ohren kaum: Eigentlich war er nur in den Regenwald von Venezuela gereist, um seiner längst in Trennung von Ihm lebenden Frau Patricia (JoBeth Williams) die Scheidungspapiere zu präsentieren. Dort muß er erfahren, daß er Vater eines 13jährigen Sohnes ist, von dem er nichts wußte: Mimi-Siku (Sam Huntington) ist ein Meister im Umgang mit dem Blasrohr, hält sich eine Vogelspinne als Streicheltier- und ringt seinem verdutzten Vater das Versprechen ab, mit ihm nach New York zu reisen. Dort soll er das Feuer der Freiheitsstatue fangen und zurück zu seinem Stamm bringen. Doch bis es soweit ist, müssen Michael und Mimi-Siku tolle Abenteuer im Großstadtdschungel überstehen. Unterhaltsamer Spaß in der Tradition von "Crocodile Dundee" für die ganze Familie. (film.de)

Ein Mini-Tarzan, eben frisch aus dem Regenwald von Venezuela importiert, schlägt sich durch den New Yorker Großstadtdschungel. Und sorgt mit Betäubungspfeil und "Haustier" Theraposa Leblondi - nichts weiter als eine lärmempfindliche Vogelspinne - für reichlich Wirbel. Familienzusammenführung war ausschlaggebend für das pointengeladene Abenteuer in der Weltmetropole von Business und Börse. Wobei Tim Allen (Heimwerker-King aus "Hör' mal, wer da hämmert") mit seinem plötzlichen Vater-Status herrlich überfordert ist. Sam Huntington alias Mimi-Siku (deutsch: "Katzenpisse") verdreht nicht nur ihm, sondern auch manchem Teenager den Kopf. Ein köstlicher Familienspaß! Obendrein faszinieren im Disney-Remake des französischen Komödienhits "Little Indian" (von Hervé Paluds) traumhafte Landschaftsaufnahmen. (EWS, Kleine Zeitung, 26/7/1997)

Der Knabe hört auf den Namen Mimi-Siku, was in seiner Heimat nicht sonderlich exotisch klingt - schließlich lebt er im Regenwald Venezuelas. Allerdings: Mimi-Siku ist kein Indio, sondern der Sohn eines gestreßten Börsenmaklers aus New York. Den ahnungslosen Moneten-Mann trifft fast der Schlag, als er von der Existenz seines Sprößlings hört. Und dann nimmt er ihn mit in den Beton-Dschungel von Manhattan.
Was folgt, läßt sich denken. Mimi-Siku überträgt die Lebensregeln des Tropenwalds auf New York, was dort nicht unbedingt sozial verträglich ist. Unter den Einheimischen keimt Protest, wenn er auf die Freiheitsstatue klettert oder wenn er Zierfische aus dem Aquarium angelt, um sie als Delikatesse zu grillen. Auch sein Haustier, eine imposante Vogelspinne, weckt in der Stadt eher Panik als Zärtlichkeit.
Der Dschungelfilm aus dem Hause Disney ist das US-Remake einer französischen Erfolgsproduktion, und wie üblich fällt die Kopie etwas derber aus als das Original. Doch das Werk ist reich an kindergerechten Späßen. TV-Star Tim Allen ("Schau mal, wer da hämmert") paßt der Maßanzug des Börsenprofis gut; Sam Huntington als Mimi-Siku ist ein gewitzter Stadtindianer, der mit Spinne und Blasrohr seinem Dad bei der Bewältigung gröberer Probleme hilft. Und natürlich mutieren Vater und Sohn von Fremden zu Freunden. (Gunther Baumann, KURIER)

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BANDITS (BANDITS)

D 1997
Regie: Katja von Garnier, Buch: Katja von Garnier, Uwe Wilhelm, Kamera: Torsten Breuer, Schnitt: Hans Funck, Darsteller: Nicolette Krebitz (Angel), Katja Riemann (Emma), Jasmin Tabatabai (Luna), Jutta Hoffmann (Marie), Hannes Jaenicke (Schwarz), Werner Schreyer (West)
Kinostart: 25/7/1997

Vier Knastmädels nutzen die erstbeste Gelegenheit beim alljährlichen Polizeiball, um aus dem Gefängnis auszubrechen. Unter der Regie von Katja von Garnier (ihr zweiter Film nach dem Knüller "Abgeschminkt") zeigen Schlagzeugerin Emma (Katja Riemann), die auch im wirklichen Leben singende Luna (Jasmin Tabatabai), die zarte Angel (Nicolette Krebitz) und die um ihren Mann trauernde Marie (Jutta Hoffmann), wie sie mit Hilfe ihrer Musik aus sich selbst ausbrechen können. Mit einer Geisel im Gepäck (Boss-Model Werner Schreyer) und dem Macho-Polizisten Schwarz (Hannes Jaenicke) auf den Fersen ziehen sie quer durch Deutschland, bis sie am finalen Punkt angelangt sind.
Der Auftaktfilm des diejährigen Münchner Filmfest ist ein echter Musikfilm, der mit der Kraft der Musik lebt und untergeht. Wer auf fetzige deutsche Rockmusik steht und dabei auch Ungereimtheiten im Handlungsablauf toleriert, wird sicher seinen Spaß haben. (film.de)

Vier echte Mädels raufen sich im Knast zur Frauenband "Bandits" zusammen. Luna, Angel und Marie (Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz, Jutta Hoffmann) träumen vom Vertrag bei Gold Records. Die Schlagzeugerin Emma (Katja Riemann) vom Sonnenuntergang auf Guyana.
Auf dem Polizeiball, wo sie als Muster der Resozialisierung vorgeführt werden sollen, läuft überraschenderweise zuerst die Nummer "Fluchtversuch". Bis jedoch das Schiff in die große Freiheit ablegt, müssen die vier getürmten Knastmusikantinnen untertauchen. Ein geschickter Plattenproduzent macht die Ausreißerinnen jedoch schnell zum Hit. Jetzt sind die "Bandits" bei der Polizei ebenso beliebt wie bei Medien und Fans.
Selbstverständlich knallen auch im GansterINNEN-Film weibliche Dickschädel kräftig aufeinander, bevor die tiefe Freundschaft ausbricht. Besonders die verschlossene, kühle Emma und die laute, jähzornige Leithenne Luna streiten sich herzlich gern. Derweil sorgt die selbstmordgefährdete Seniorin Marie für poetische Sinnsprüche und die püppchenhaft naive Angel nimmt den Humor auf ihre Kosten.
Nach den vier schwarzen Hollywood-Frauen aus "Set it off" versuchen jetzt vier blasse Deutsche der Justiz zu entkommen. Den Rollen von Riemann und Kolleginnen fehlt allerdings nicht nur der Hintergrund, der aus Figuren Menschen macht, dem ganzen Film fehlt fast alles, was Langeweile verhindern könnte.
Drei mäßig begabte deutsche Schauspielerinnen (plus Jutta Hoffmann am Rande) geben sich hart, wie sie es in den entsprechenden Männer-Gefängnis-Filmen gesehen haben. Aber alles nur Tarnung: Der brutal sein wollende Knastalltag kommt klinisch rein und eigentlich ganz nett rüber. Die weibliche Ausführung der Männerpension wird und wirkt nur gespielt.
Die Sprüche (Buch von Garnier) sind das einzig Gute, also das Beste an diesem Durcheinander aus Stilproben, Zitaten und logischen Ungereimtheiten. Die Inszenierung (von Garnier) stellt eine Katastrophe dar. Doch vielleicht ist es so gewollt. Ein flotter Musikfilm, dem die rasche Abfolge von schräg gefilmten Videoclips und überzogene Charaktere wichtiger sind, als eine plausible Handlung? Der mit FAMEusen Tänzen auf Straßen, Brückengeländern und U2-Flachdächern zäheste Langeweile überspielen soll?
Zwischendrin beherrschen nämlich Platitüden die Szene. Hannes Jaenicke gibt einen coolen schwarz-gekleideten Macho-Bullen. Der Werbe-Hugo Werner Schreyer versucht, eine schöne Geisel zu spielen, kann sich aber in lächerlich ästhetisierenden Posen nicht aus den Fesseln eines schauspielerisch beschränkten Modells befreien. Der koksschniefende Plattenproduzent wird fast von goldenen Schallplatten und anderen typischen Klischees erschlagen.
Von Garnier konnte weder Figuren noch Situationen anständig inszenieren. Da hilft nur eins: Ein Lied, zwei, drei ... Mal als weichgezeichnete Sentimentalität, mal als erotologische Gymnastik. Die junge Filmemacherin mag halt Videoclips und hat auf der Filmhochschule in München sichtbar gelernt, wie man toll gestylte Bilder dreht. Ihnen etwas Inhalt und Geist mitzugeben, stand anscheinend nicht auf dem Stundenplan. Ein miserabler Film, der, garniert mit erfolgreichen (Riemann) und jungen (Krebitz, Tabatabai) deutschen Darstellerinnen, einer CD mit vielen Videoclips und der Regisseurin von "Abgeschminkt!", gut laufen könnte.
Dabei sei schon vor dem Soundtrack gewarnt: Die "Bandits" spielen vom ersten Oldie an abgestandenen Gitarrenrock, der durch lautes Schreien und Who-Gehampel auch nicht moderner wird. (Günter H. Jekubzik, filmtabs)

Katja von Garniers jüngster Film, "Bandits", ist ein Musterexemplar für die Unverhältnismäßigkeit von Werbeaufwand und Qualität im neuen deutschen Kino. Kriminelle Mädchen und legale Popmusik: Prädikat vermeidenswert.
Elvis war auch schon singend hinter Gittern. Den Jailhouse Rock, den die inhaftierten Pop-Sternchen dieses neuen Films nun bieten, sollte man zwar besser nicht mit Mr. Presley vergleichen - aber: Das Knastleben als Schlagerstar ist eben auch im Frauengefängnis und sogar in Deutschland photogen, weil alles immer so spannend nach Einzelhaft und Brei in Metallnapf, nach Nur-die-Härtesten-kommen-Durch und elektrischem Stuhl riecht.
In Bandits ist aber alles halb so wild, auch wenn die Szenerie gern Alcatraz wäre: Keine Dead Women Walking hier, wohin man blickt, die Kunst hält die Kaputten über Wasser. Vier kriminelle Damen bilden, so geht die Story, eine Band, die "Bandits" eben, deren Songs zwar punk-rotzfrech klingen sollen, dem glattgebügelten Weltschlager a la Viva aber schon eher ähneln. Das ist dann ein Pop-Kontext, weswegen die gefängnisblauen Bilder im ersten Filmteil auch gleich so aussehen, als hätte man die Spice Girls zu zwei Tagen Videoclip unbedingt verurteilt.
Es folgt der Ausbruch, aber die neue Freiheit on the road führt, gerade auch filmisch, zu immer neuem und immer herberem Unfug, der den Zuschauer bald dazu bringt, sehnsuchtsvoll an die Zeit hinter Gittern zurückzudenken: Die "Bandits" geben, in der Hitparade steil steigend, ein Konzert nach dem anderen, verfolgt von der Polizei, die die Neo-Popstars aber - im Gegensatz zu Musikfans und Reportern - nicht zu fassen kriegt. Ein Model (Werner Schreyer) steigt als Geisel zu, mit ihm allerdings auch die Eifersucht und das Problem, einen Null-Schauspieler nur ja nicht spielen zu lassen, dies dem Zuseher aber irgendwie zu verheimlichen.
Ein Frauenfilm? Katja von Garnier hat sich mit Abgeschminkt vor wenigen Jahren in die Herzen derer inszeniert, die lange schon genug vom deutschen Kunst- und Autorenfilm hatten, das aber so nie zu formulieren wagten. Da ist sie nun also, eine der Hoffnungen des wunderbaren neuen deutschen Marktanteil-Kinos: mit Dialogen wie aus dem Kinderprogramm, Schauspielern wie bei den Pradler Ritterspielen und Bildern wie aus dem TV-Werbeblock. Alles falsch, vom ersten Ton bis zum letzten Bild.
Die Heldinnen decken dafür das ganze Spektrum weiblicher Stereotypen ab: Stille Neurotikerin (Katja Riemann) trifft auf aufbrausendes riot girl (Jasmin Tabatabai), kranke Melancholikerin (Jutta Hoffmann) auf liebenswerten Hohlkopf (Nicolette Krebitz). Bandits ist der Werbefilm zum Soundtrack, das Abziehbild eines Actionfilms, das Road-Movie als schlechter Witz: Weniger kann man für sein Geld im Kino derzeit nicht haben. (Stefan Grissemann, DIE PRESSE, 29/7/1997)

Ein zweistündiger Videoclip auf großer Leinwand ist ganz nett das Problem dabei ist, daß man im Kino nicht um- oder ausschalten kann. Deshalb ist man nach einer halben Stunde von diesem anfangs flotten Film ziemlich satt. Der rockige Sound eiert bald ewig gleich, den kurvigen Mädels sieht man ihr flaches Charakterprofil deutlich an. Wer zwischendurch Popcorn kaufen geht, versäumt garantiert nichts.
Die Mini-Rock-Handlung: Vier Häf'nschwestern gründen eine Band (die "Bandits") und brechen vor ihrem Auftritt auf dem Polizeiball aus. Eine Flucht ins Blaue, ohne konkreten Plan. Von Verzweiflung und Panik spürt man aber nichts. Obwohl gehetzt und gejagt, benimmt sich das vierblättrige Kleeblatt wie auf einem Schulausflug. Auf der Flucht kidnappen die vier im Kabrio Model Werner Schreyer, den Frauentraum schlafloser Nächte. Der hat zwar nicht viel zu sagen, dafür viel zu befriedigen. Das alles ist jedoch weder lustig noch spannend.
Ein billiger Abklatsch von "Thelma & Louise" (im Doppelpack) auf männerrächendem Egotrip durchs deutsche Ländle. Mit der gekünstelten, genrevermischenden Story könnte man sich gerade noch anfreunden. Nur ist sie so verpanscht, daß es einem auf den Magen schlägt. Manchmal wird der Film wehmütig, aber er läßt seine Zuschauer nicht betroffen sein.
Eine Frau erzählt, wie der Freund das ungeborene Kind totgetreten hat. Das berührt, doch in der nächsten Minute wird schon wieder fröhlich auf die Pauke gehauen. Zu alledem stürmen die vier Sing-Singerinnen an die Spitze der Charts. Und genervte Zuschauer aus dem Kino. (Monika van Vanecek, KURIER)

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PRINZ EISENHERZ (PRINCE VALIANT)

D / GB / IRL 1996
Regie: Anthony Hickox, Buch: Michael Frost Beckner, Anthony Hickox, Carsten Lorenz, nach den Comics von Harold R. Foster, Carsten Lorenz, Musik: David Bergeaud, Kamera: Roger Lanser, Darsteller: Stephen Moyer (Prinz Eisenherz), Katherine Heigl (Prinzessin Ilene), Thomas Kretschmann (Thagnar), Edward Fox (König Arthus), Udo Kier (Sligon), Joanna Lumley (Morgan Le Fey), Ron Perlman (Boltar), Anthony Hickox (Sir Gawain)
Kinostart: 25/7/1997

Basierend auf einem Comic von Harold Foster aus dem Jahre 1937 entstand eine Bernd Eichinger-Verfilmung, in der Prinz Eisenherz (Stephen Moyer) die Prinzessin Irene (Katherine Heigl) und das sagenumwobene Schwert Kalibur aus den Klauen des bösen Wikingers Thagnar (Thomas Kretschmann) befreien kann.
Erinnerungen an Jugendjahre werden wach, jedoch muß angemerkt werden, daß der Film leider auf große Kinomomente à la "Braveheart" weitgehend verzichten muß, da für solche Aufnahmen wohl kein Geld übrig war. (film.de)

Das schwarzglänzende Haar des Helden war sein Markenzeichen: Der Pagenkopf, der den Beatles um drei Jahrzehnte vorauseilte, sah immer aus wie frisch getuscht. Man konnte die Tinte darauf förmlich schillern sehen. Harold R. Foster, Autor und Zeichner von Prinz Eisenherz, blieb zeitlebens enger mit seiner Kreatur verbunden, als es in der Branche üblich ist. Über mehr als drei Jahrzehnte zeichnete er selbst die großformatigen und daher ungewöhnlich detaillierten Vorlagen für den wöchentlichen Zeitungsstrip. Bei uns wurde die 1937 geschaffene Figur in der Nachkriegszeit populär, als man sich gern in die unbestimmte Vergangenheit der Sagenwelt flüchtete. Einzig sein germanischer Gegenspieler Sigurd war ihn eine ernstliche Konkurrenz. Selbst auf der Leinwand, vergrößert ins Riesenhafte, bewähren sich Fosters Zeichnungen. Wenn sich seine neogotischen Architekturfantasien in Realaufnahmen verwandeln, ist es immer eine kleine Enttäuschung, auch wenn sich Regisseur und Kameramann bemühen, den Bildkompositionen der "Panels" nachzuspüren. Auch die Kostüme spiegeln wie bei Forster eher präraffaelitische Utopien, als daß sie das tatsächliche Mittelalter zu rekonstruieren versuchten. Doch mit der Flüchtigkeit eines Actionkinos, das Geschwindigkeit zum obersten Ziel erhebt, ist auch die Würde des Mythos gründlich ausgetrieben. Kalauer und Anachronismen tun ein übriges, um der Vorlage, der gegenüber man sich inhaltlich überraschend treu zeigt, ihren Charme zu nehmen.
Die Hexe Morgan Le Fey, König Arthus ungeliebte Schwester, hat das Grab des Zauberers Merlin ausgehoben. So ist sie nun im Besitz seiner Zauberformeln, und nur das Schwert Excalibur trennt sie noch von der Herrschaft über Camelot. Dort ist man derweil mit eitlen Ritterspielen beschäftigt, bis eine Nachricht die Freude trübt: Schotten hätten das Schwert aus dem Saal der Tafelrunde erbeutet. Daß man längst ahnen darf, daß es die Schergen der Hexe sind, die hinter dem Diebstahl stecken, macht die Lage nicht besser. Für einen jungen Knappen aber ist es die große Stunde. Eisenherz darf die Prinzessin in Sicherheit bringen, wobei er allerdings mit jener Wikingerhorde zusammenstößt, die sich im Auftrag Morgans um das Schwert bemüht, daß ihnen nicht wirklich gehorchen will. Es wartet anscheinend doch auf einen Recken von edlerem Geblüt, um seine Dienste zu verrichten. Was folgt, ist ein weniger rasantes als hektisches Gefecht, immer wieder unterbrochen von unversehens aus Gewässern hervorschnellenden Seeungeheuern und Krokodilen, die in Tümpeln dümpeln. Es ist ein Kino der Geisterbahn-Attraktionen, und auch technisch ist es seinem Vorbild auf dem Jahrmarkt kaum überlegen. Der ehemalige Athlet Thomas Kretschmann spricht mit einem erbärmlichen deutschen Akzent, für den man nicht einmal eine Erklärung bietet. Eisenherz selbst kann auch am Ende nicht mehr Reife in die Tafelrunde einbringen als zu Beginn, und auch die Prinzessin ist nicht unbedingt die Holdeste. Kurzum, wie in fast allen Eichinger-Produktionen wurde das Unvereinbare versucht: großes Ausstattungskino mit knappem Budget. Es ist, als steckten tatsächlich nicht Wikinger, sondern Schotten in den Rüstungen. (Daniel Kothenschulte, Filmdienst)

"Prinz Eisenherz": Der erfolgreiche Historien-Comic-Strip als deutsch-britischer Pseudo-Blockbuster.
Was für ein Jubiläum: Prinz Eisenherz ist sechzig Jahre alt und kein bißchen müde. Weit über zweitausend Abenteuer hat der Ritter mit der stets ordentlichen Topf-Frisur (auf Papier) erlebt - und ist damit sogar bis in die Sonntagsbeilagen großer amerikanischer Zeitungen vorgedrungen. Auch ins Hollywood-Kino hat er es bereits geschafft (im Jahr 1954, mit James Mason und Janet Leigh).
Nun hat sich Erfolgsvorlagen-Jäger Bernd Eichinger der Sache angenommen und den altbackenen Stoff mit pseudo-innovativen Effekten auf die Leinwand gebracht. Filmschauspiel-Debütant Stephen Moyer ist in die Rüstung des naiven, aber sehr effizient kämpfenden Prinzen geschlüpft, um für König Arthus den häßlichen Wikingern Kopfnüsse zu verteilen - und als Belohnung die blaublütige Jungfer Ilene (Katherine Heigl) zu kassieren. Bei der Einweisung seines Personal zeigt Regisseur Anthony Hickox, was er unter Vorlagentreue versteht: Steif grimassierende Archetypen aus tausendundeiner Volkssage, allen voran Udo Kier, der wie ein computeranimiertes Monster einen ekelhaften König darstellt.
"Eisenherz ist ein typisches Idol der Generation X", soll Produzent Lorenz vermerkt haben. Typisch vielleicht insofern, als diese Generation es zur Mode gemacht hat, aus anachronistischem Schrott Kult-Objekte zu machen. Bei Prinz Eisenherz allerdings zeigt es sich, daß diese Mode - wenigstens, was Kultwert betrifft - auch schon wieder zu Ende ist. (Robert Buchschwenter, Die Presse, 26/7/1997)

Ein Märchen-Film aus einer Zeit, als es noch echte Männer, echte Jungfrauen und richtig böse Buben gab. Aber rostige Rüstungen, Blech-Eidechsen und ein paar edle Jungfern sind noch lange kein Grund, ins Kino zu gehen. Mit solchem Klimbim lockt diese Ritter-Saga nur einschlägige Fans an. Wobei nicht ganz klar ist, ob der Film ausschließlich für Kinder oder auch für Erwachsene bestimmt ist.
Denn einerseits ist er recht unkeusch Jungfern zeigen Busen und Bein, und die nordischen Fieslinge tragen keine Unterhosen; andererseits ist die Erzählung so infantil inszeniert, daß ihr nicht einmal Kinder auf den Leim gehen werden. Es braucht viel Phantasie, um mit Prinz Eisenherz mitzufiebern, der das Schwert Excalibur erobern will. Hinter jedem Baum lauert greuliches Ungemach. Da blitzen Plastikschwerter, fallen Jungfern in Ohnmacht und brüsten sich Helden. Und eine frustrierte Hexe fleddert Leichen.
Die Handlung liest man sich also am besten aus dem Kaffeesud zusammen. Logisch ist sie nämlich nicht. Den Filmemachern fiel nichts Besseres ein, als Harold Fosters Comic-Vorlage fehlerhaft abzupausen. Nur: was dort schon nicht als Sprechblasen-Literatur erquickt, sondern um historische Authentizität wenigstens noch bemüht war, hinterläßt hier ein dramaturgisches schwarzes Loch. Und das wird nicht einmal mit der leisesten Selbstironie gestopft. (Monika van Vanecek, KURIER)








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