Emil Rosé
Postgeschichte der Stadt Feldkirch
Bis zur Einführung des Postwesens in Vorarlberg waren die Fußacher Boten seit dem 14. Jahrhundert Alleinherrscher im Verkehrsleben und Nachrichtenwesen zwischen Lindau und Mailand.
Sie standen durch einen eigenen Boten zwischen Feldkirch und St. Gallen in Verbindung mit der Kaufmännischen Botenanstalt Lyon-St.Gallen-Nürnberg-Krakau.
Brief von der königl. bayrischen Postverwaltung Feldkirch
- "charge" nach Kempten, portofrreie Dienstsache
1750 verfaßte das Vogteiamt Feldkirch einen Bericht über das Botenwesen in Vorarlberg. Es gingen damals neben den Fußacherboten, Amtsboten der Herrschaften Bludenz und Razüns nach Feldkirch, ein Feldkircher brachte die amtliche Korrespondenz nach Bregenz, von wo sie städtische Boten nach Lindau und Altdorf beförderten.
1771 erhielt Feldkirch ein Postamt, es wurde ein täglicher Postritt über Hohenems nach Bregenz eingerichtet.
Adrian von Häusler in der Marktgasse nebst der Johanniskirche mit der Leitung des Postamtes betraut. Das Briefsammeln wurde in dem ganzen von diesen Postritten berührten Gebiet von Privaten auszuüben verboten. 1792 wollte Andreas von Häusler eine eigene Botenfahrt über den Arlberg einrichten, dies wurde durch die Hofkammer abgelehnt. Durch den Preßburger Frieden erhielt Bayern Tirol und Vorarlberg und nahm das Postwesen in eigene Hände, Feldkirch und Hohenems wurden Bregenz untergeordnet. Auch in Vorarlberg wirkte sich die Revolution des Jahres 1809 stürmisch aus. Am 4. September wurde Postmeister Adrian von Häusler durch französisches Militär verhaftet und kam am 18. September vor das bayrische Spezialgericht und wurde von der General-Postdirektion dann als Postmeister pensioniert. Inzwischen hatte der bisherige Postschreiber Sturm in Feldkirch das Postamt zu verwalten.
Am 22. September 1810 übernahm Peter Heinrich Karg (aus Bregenz gebürtig) Postmeister in Füssen von 1802-1810, das Postamt Feldkirch. 1814 war Vorarlberg wieder zu Österreich gekommen, das Postwesen wurde vom Staat übernommen. Die Postverwaltung war um den guten Ruf ihrer Beamten sehr besorgt, so wurde 1819 in Feldkirch der provisorische Postmeister Tschann angezeigt, weil er im Verdacht stand, Briefe zu öffnen und vom Dienst entlassen. Ihm folgte 1820 der Postmeister Fitsch, dem die Goldene Krone gehörte. Mit Ausbau der Arlbergstraße wurde ab 1835 eine wöchentliche Malle (=Schnell) Postfahrt zwischen Bregenz und Bozen, die ab Mals Anschluss nach Mailand hatte, eingeführt.
Brief vom 13.4. nach Bezau - Porto 3 Kreuzer bis 10
Postmeilen,
Stempelmarke 3 Kreuzer C.M. als Freimarke verwendet
Der Postvertrag mit der Schweiz vom 2. Juli 1849 verpflichtete Vorarlberg zur Führung der Postkurse Bregenz-Rheineck, Feldkirch-St.Gallen, Feldkirch-Wattwyl und Bregenz-Chur.
Literaturhinweis:
Helbok Claudia: Zur Geschichte der Post in Bregenz
Vorarlberger Landesarchiv: Alemannia 1937 Heft 5
Georg Rennert: die Kgl. Bayerische Post in Vorarlberg 1806-1814
Emil Rosé: eigene Forschung