Franz Zehenter:
Paul Robeson - Sänger und Aktivist

Paul Robeson wurde am 9. April 1898 als Paul Leroy Bustill Robeson in Princeton, New Jersey, geboren und starb am 23. Jänner 1976 an einem Herzschlag in Philadelphia. Sein Vater William Drew war im öffentlichen Dienst tätig, seine Mutter Maria Louise war Lehrerin. Am 17. August 1921 heiratete er Eslanda Cardozo Goode, mit welcher er einen Sohn namens Paul Jr. hatte. Im Jahr 1919 schloss er die Rudgers-Schule ab und studierte bis 1923 auf der Universität Columbia.

Robeson nahm 1923 eine Anstellung in einem Anwaltsbüro an, parallel dazu startete er aber eine Karriere als Sänger und Schauspieler. 1928 wirkte er bei Aufführungen des Musicals Show Boat mit, spielte den Othello 1930 und 1943 und wirkte in den Filmen Body and Soul und Show Boat mit.

Ab 1939 erhielt er eine Unzahl von Auszeichnungen, u.a. die Duke Ellington-Medaille und eine Anzahl von Ehrendoktortiteln verschiedener Universitäten der USA.

Paul Robeson war Sänger, Schauspieler, Rechtsaktivist, Athlet, Gelehrter, Autor und wohl der best bekannte und am meisten respektierte schwarze Amerikaner der dreißiger und vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Bereits als junger Mann erlernte Robeson 20 Fremdsprachen, um dem Rassismus und der Unwissenheit in der Welt entgegen zu wirken.

In seinen letzten 25 Lebensjahren wurde er als „ein großes Flüstern und einer noch größeren Stille des schwarzen Amerika“ bezeichnet.

Bei seinen Auftritten überall in den USA als Sänger verbreitete Robeson seine Meinung über den Rassismus. Bereits davor hatte er wegen Rassendiskriminierung seine berufliche Laufbahn als Anwalt aufgegeben.

Die Jahre 1928 bis 1939 verbringt er in London, von wo er wieder in die USA zurückkehrt. Im Jahr 1939 nimmt er auch aktiv am Kampf gegen den internationalen Faschismus teil.

1949 unternimmt er wieder eine Europatournee. Dabei informiert er über die verzweifelte Lage seiner schwarzen Landsleute in den USA. In Peekskill bei NY wird ein Konzert von Rassisten gesprengt, ein zweites findet trotz Angriffen und Polizeiterror mit über 25.000 Besuchern statt. Singt auf dem ersten Weltfriedenskongress in Paris und ruft zur Erhaltung des Weltfriedens auf.

Als 1950 die McCarthy-Ära in den USA beginnt, tritt er am 28. Juli öffentlich gegen Koreakrieg ein. Im selben Jahr entkommt er einem Mordanschlag. Wegen Verdachtes, Kommunist zu sein, wird über ihn ein öffentliches Auftrittsverbot erlassen und ihm der Reisepasses entzogen. Damit beginnt ein achtjähriger Kampf um den Zugang zu den Massenmedien und die Rückgabe des Passes. Ebenfalls in diesem Jahr erhält er den Weltfriedenspreis für Musik, gibt ein eigenes Magazin - "Freedom" - in Harlem heraus.

In den Jahren 1950 bis 1958 finden weltweite Protestbewegung für das Ende von Robesons Berufsverbot statt. Im Jahre 1952 erhält er den Sowjetischen Friedenspreis. Nachdem er 1958 seinen Reisepass zurück erhält, unternimmt er eine dreijährige Tournee durch Europa, Australien und Neuseeland.

Paul Robeson hat in seinem Leben die Menschen nicht nur mit seiner Musik bewegt: Er ist auch ein Künstler, der sein Leben lang für seine schwarzen Mitmenschen kämpfte.

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