Rund
    1500 Einwohner zählt Sappada (Bladen),
    und knapp die Hälfte spricht zu Hause noch die alte Osttiroler Mundart. Eine offizielle Anerkennung als Minderheitssprache wurde bisher nicht
    erreicht. In Schule und Kindergarten wird trotz jahrzehntelanger Bemühungen nur die italienische Sprache gesprochen. Der
    deutsche Name Pladen
    leitet sich vom Fluß Piave her, der den
    Ort durchfließt. Mittelhochdeutsch heißt der Piave
    Plat, und im Dativ
    wurde daraus Pladen,
    das im Herrschaftsbereich der Grafen von Görz lag. Die Einheimischen nennen Sappada noch heute "Plodn"; der in der deutschen Sprache gebräuchliche Name "Bladen" ist jüngeren
    Datums. 
    Für den Abbau des Eisenerzes in 2000 m
    Höhe am Monte Ferro, der sich über dem Ort erhebt,
    holten sich die Grafen Untertanen aus Osttirol,
    die an das rauhe Bergklima
    gewöhnt waren. Man hat sich bemüht, etwas über den Zeitpunkt der Gründung dieser Sprachinsel
    in Erfahrung zu bringen. Den einzigen Anhaltspunkt liefern zwei datierbare Lautänderungen
    in der Sprache: Den Ausdruck "Schare"
    für Schere haben die "Plodarischen"
    aus Osttirol mitgebracht. Bei der Lautänderung "Mandle" für Männlein hatten sie ihre Heimat offenbar schon
    verlassen, denn sie verwenden noch heute die ältere Bezeichnung "Mändle". Demnach müßte die Sprachinsel Bladen um 1270 gegründet worden sein. 
    Im Jahr 1296 hat der Ort mit Sicherheit schon
    bestanden, denn aus diesem Jahr gibt es eine Urkunde. In einem Dokument bestätigt der Patriarch
    Raymundus von Aquileia den Pladnern Mansen (Höfe) und
    Grundbesitz. Die Abgaben, die von den Bewohnern verlangt wurden, waren in Anbetracht des "loco frigido ac silvestri" (kalte und waldreiche Gegend) sehr niedrig. 
    Die alten Bauernhöfe, die das tirolerische Erbe nicht
    verleugnen können, sind heute nur noch vereinzelt in Sappada zu finden. Wer den langgestreckten
    Ort nur auf der Hauptstraße durchquert, wird überwiegend neue Gebäude und Hotels
    finden. Aber am Berghang
    stehen noch die schönen, aus mächtigen Holzbalken
    errichteten Höfe und Ställe, die gelegentlich noch hölzerne Dachrinnen besitzen. Hinter
    der alten Fassade verbergen sich oft modern eingerichtete Appartements. Die Rinder, einst Lebensgrundlage der Bauern, sind fast
    verschwunden. Die steilen Wiesen, die einst händisch gemäht wurden, werden nicht mehr genutzt. 
    Die alten, vermutlich einst aus der Tiroler
    Heimat mitgebrachten Bräuche werden noch gepflegt. Am berühmtesten ist die "Plodar Wosenacht" (Bladener Fastnacht). In ein zottiges Fell gehüllt, große, kugelförmige Rollen
    (Schellen) am Gürtel und wilde selbstgeschnitzte
    Holzmasken vor dem Gesicht, ziehen die
    Burschen und Männer als "rollade loutter" mit einem Reisbesen in der Hand durch das Dorf. Handwerker, Bauern, Brautleute in ihren alten Trachten und
    geschnitzten Holzmasken schließen sich
    dem Zug an und kehren in vielen Häusern ein. 
      
    Sappada, auch Plodn im antiken orignalen Dialekt genannt, ist eine Sprachinsel
    mit österreichischem Ursprung. Es wurde um das Jahr 1000 (tausend) von einigen Familien,
    die Deutsch sprachen, gegründet. Die Braüche, die Traditionen, die Architektur und die
    selbe Sprache sind das Kulturelle Erbe von Sappada, und die Menschen konnten diese für
    tausend Jahre am Leben erhalten. Die ersten Einwohner des Tales betatigten sich mit
    Viehzucht, Ackerbau, Holzfällen und Eisenbergbau. Heute behaßt sich Sappada vor allem
    mit dem Tourismus und weiß Gastheundschaft die Reinheit des Waldes und die Schönheit der
    Umgebung zu vereinigen.  |