Vorwort aus der Nummer 1

Vorwort aus der Nummer 1

Moin Loite, Ihr meint, Skinhead & auch noch dreckiger Kommunist zu sein, das gehe nun wirklich nicht oder das gebe es nicht mehr? Doch (!), den besten Beweis dafür haltet Ihr in Euren Händen. Die Zinelandschaft hatte lange Zeit nichts mehr für uns zu bieten und hatte seit den seligen Zeiten des KB84/Reason Why? und des Skinheadfanzine Rote Front nichts mehr von uns gehört - doch das soll sich jetzt mit diesem Heft ändern.
Wir hatten es satt, jedesmal Zines unbefriedigt aus der Hand zu legen und zuvor die Sauf- und Prollgeschichten anderer sowie deren Konzertberichte zweifelhafter Bands unter Beteuerungen doch "unpolitisch" zu sein zu erdulden. Ebenso befriedigten uns viele andere Hefte nicht, weil sie unser Leben als Skinheads auf das Spaßhaben allein reduzieren. Das soll mit diesem Heft anders werden. Ein Anfang ist gemacht, die näxte Ausgabe soll politischer werden und die Themenspanne weiter sein.
Was Euch in den näxten Heften erwarten wird, liegt an Euch. Wir wollen Euch nicht einfach ein Heft vorsetzen. Ihr könnt und sollt den Inhalt selbst- bzw. mitbestimmen. Ihr seid deshalb aufgerufen Euch einzubringen und einzumischen, also nicht bloß zu konsumieren (wie so oft Alltag in dieser Gesellschaft)! Durch Euch lebt dieses Zine: Schickt Berichte, Fotos, Artikel, Leserbriefe, kritisiert uns, macht uns bekannt! Und gegen finanzielle Unterstützung haben wir rein gar nix (entweder in Briefmarken, Scheinen oder persönlich).
Schickt Berichte von Demos, Streiks, Konzerten, aus der Szene (auch anderer Länder!), von der Straße, von der Heuchelei & dem Klassenkampf in diesem Land! Bands, schickt uns Eure Demos, Pladden und Euer Zeug! Zinemacher, schickt uns Euren Kram!
Noch kurz' n paar grundsätzliche Dinge: Wir sehen uns in der Tradition des frühen Skintonic, des KB84/Reason Why? sowie des Rote Front (auch wenn letzteres etwas zu einseitig war!). Wir stehen dazu, daß wir politisch sind & verstecken uns nicht hinter Statements wie wir seien "unpolitisch" oder "neutral". Das gibt es nämlich gar nicht. Jeder ist irgendwie politisch. Wir ahben auch sehr viel gegen die etablierte parlaments- und personenbezogene Politik der Kohls & Scharpings, aber wir haben den Stolz auf unsere Klasse & lassen uns nicht nehmen, für sie und somit unsere eigenen Interessen zu kämpfen. Skinheadsein bedeutet für uns nicht nur Spaßhaben, es bedeutet für uns nicht nur, daß wir passiv zu unserer Herkunft aus der Working Class stehen, sondern auch aktiv für sie einzutreten & zu kämpfen. Und das tun wir in den verschiedensten Organisationen (soweit wir organisiert sind) und auf die verschiedensten Arten.
Wir haben nichts gegen Spaß & lieben es auch alkoholisiert zu Skarhythmen ein Tänzchen zu wagen oder auf Oi!Gigs in die Glatzenmasse zu springen. Oder Technos und Bullen zu verarschen, nachdem wir uns auf Parties mit Froinden gut unter den Tisch gesoffen haben.
Für uns ist Skinsein auf jeden Fall keine Mode, es ist unsere Art unser leben zu führen ohne es den angeblich Mächtigen zu überlassen und nur für' s Wochenende zu leben. Wie gesagt für viele ist Skinsein zur Mode geworden, für viele existiert die Arbeiterklasse nicht mehr, sie gehöre der Vergangenheit an (welche in Hohn, erleben wir es doch täglich in der Fabrik, im Büro, auf der Straße & sonstwo, was es heißt Arbeiter zus ein, malochen zu gehen & nicht wie die Kinder reicher Eltern alles in den Arsch gesteckt zu bekommen). Viele Skins stammen aus der "Middle Class"; SHARP ist inzwischen eine halbherzige Anstecker"Bewegung", hinter der kaum jemand richtig steht. Man heftet sich das Teil ran, um nicht von Türken oder Autonomen aufs Maul zu kriegen, nicht mehr. Und adnn die langhaarigen Mitläfer, die keine Ahnung haben ...
Wir wollen politisieren & klarmachen, daß SKINHEAD immer noch 'ne Menge mit Klassenbewußtsein zu tun hat, das ist und bleibt so.
Wir sind keine Parteiaffen, wir machen unsere eigene Politik, unterstützen die Idee von SHARP und RASH & hassen diese verlogene "Demokratie" wie all die Bonzenschweine, die wissen, daß der Kapitalismus nur für sie sozial ist.
Durch Nichtstun ändert sich nichts, ändert sich nichts an unserer Lage. Darum: FIGHT FOR YOUR RIGHT! FIGHT FOR YOUR CLASS - NOT FOR YOUR COUNTRY!
Nordlands Rote Garde, Oi!Oi!Oi! (aus Revolution Times # 1)

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