Hilfsmittel und Vorrichtungen



nach
unten

Struktur

Home


Das enthält diese Seite:


Allgemeines

Oft läßt sich die Arbeit erleichtern, wenn beim Kleben von Latex- oder Gummistoff einige einfache Hilfsmittel und Vorrichtungen verfügbar sind. Die hier vorgestellten Bauprojekte sind nicht schwierig; nur die Haltevorrichtung  zum Einsetzen von Reißverschlüssen ist etwas anspruchsvoller, aber hilfreich für den fortgeschrittenen Do-it-Yourself-Fetischisten. Ich habe versucht, alle Bauprojekte mit möglichst wenig Spezialwerkzeug zu verwirklichen. Allerdings sind ein paar grundlegende Sachen nötig... auf Handbohrmaschine, ein paar Bohrer, einen Schraubendreher und ein paar Feilen etc. kann eben nicht verzichtet werden. Wenn Du vorhast, diese Vorrichtungen zu bauen, dann ist es billiger und einfacher, Holzzuschnitt und Schrauben gesamthaft zu kaufen und vergleichbare Arbeitsschritte, wie z.B. Spachteln von Kanten gleich bei allen Teilen durchzuführen. Mit dieser Arbeitsökonomie sparst Du Zeit und die Materialkosten verteilen sich. Zweckmäßigerweise werden die Arbeiten auf zwei oder mehr Bastelabende verteilt, dies gibt der überall benötigten Spachtelmasse Zeit, auszuhärten.

Der Schwierigkeitsgrad der Anleitungen ist steigend; wenn Du also noch nicht so das rechte Gefühl für die Arbeiten hast, solltest Du vielleicht mit den Preßbrettern beginnen und nicht gleich die Haltevorrichtung bauen. Sobald Du etwas versierter bist, wirst Du merken, daß Du manchmal andere Vorrichtungen brauchst. Modifiziere die hier vorgestellten Entwürfe nach Deinen Wünschen und Anforderungen!

Ich bitte um Verständnis darum, wenn ich alle technischen Zeichnungen auf einer Basis von 200DPI wiedergegeben und mit transparentem Hintergrund dargestellt habe - zum Einen paßt das ins Design, zum Anderen möchte ich verhindern, daß diese Zeichnungen auf gar zu einfache Art kommerziell nutzbar sind (sie sind Bestandteil eines Buches, das ich parallel zu dieser Webseite verfasse)


Anfertigung von Preßbrettern

Preßbretter sind nützlich, wenn Teile glatt und mit Hilfe von Schraubzwingen kräftig aufeinander gepreßt werden sollen. Die Preßbretter verteilen den Druck gleichmäßig. Für das Pressen von Gummi-oder Latexstoff sollten die Kanten der Preßbretter gerundet sein, damit sie keine bleibenden Einkerbungen im Material hinterlassen. Die Anfertigung ist einfach, beschränkt sie sich doch auf Materialkauf und ein klein wenig Handwerksarbeit.

Benötigt werden:

Werkzeuge und Hilfsmittel:

Die Bretter werden hochkant im Schraubstock gespannt, damit allseitig die Kanten und Ecken rundgefeilt und mit dem Glaspapier (Korn 80) geschliffen werden können. Nach dem Feilen und Schleifen werden die sichtbaren rohen Holzflächen fein mit der Karrosserie-Spachtelmasse glatt gespachtelt. Nach der Trockenzeit von ca. 4 Stunden werden die gespachtelten Kanten glattgefeilt und nochmals fein geschliffen. Wichtig ist, daß keine Spuren von der Spachtelmasse auf der glatten kunststoffbeschichteten Fläche bleiben, da sich diese in das Werkstück drücken und häßliche Spuren hinterlassen. Tip: Rückstände lassen sich mit einem flach geführten Schreinerstechbeitel leicht entfernen (ein altes, aber nicht schartiges Küchenmesser tut's auch). Die letzten Spuren werden mit einem lösungsmittel-feuchten weichen Tuch abgewischt.

Kunstharzspachtelmasse für Holz, wie sie häufig für Reparaturarbeiten und als Untergrund für's Lackieren verwendet wird, will ich hier nicht empfehlen. Gerade die Tatsache, daß die Autokarosseriespachtelmasse eine 2-Komponentenmasse ist, ist für uns vorteilhaft, da sie durch die Lösungsmittel in den Klebern nicht so leicht angegriffen wird. Aus dem gleichen Grunde werden die Kanten der Bretter nicht lackiert.


Anfertigung einer Stütze zum Kleben von Bögen

Oft fehlen die Hände, wenn's darum geht, entlang einer gebogenen Kontur ein Stück zu kleben oder mit dem Falzbein anzupressen. Natürlich passen auch ebene Unterlageflächen schlecht zu gebogenen Klebestellen - kurz und gut, es gibt Falten - nicht nur auf der Stirn - und Verdruß. Was liegt näher, als sich eine einfache Vorrichtung zu bauen. die das Kleben gebogener Kanten erleichtert?

Für ca. DM 5,-- Material und eine Stunde reine Arbeitszeit benötigen wir:

Material:

Werkzeuge und Hilfsmittel:

Zwei der Bretter werden mit Kontaktkleber exakt fluchtend aufeinandergeklebt und gepreßt, so daß ein doppelt so starkes Brett entsteht. Während der Kleber trocknet, bohren und senken wir die Grundplatte.

Das vorhin geklebte Teil wird mit der Stichsäge entsprechend der unten skizzierten Kontur gesägt und mit dem Bandschleifer geglättet.

Jetzt kann zusammengebaut werden. Dazu wird die Unterkante (Pfeil) mit Kontaktkleber bestrichen, das Teil längs mittig auf die Grundplatte aufgesetzt (die Senkungen der Bohrungen sind auf der anderen Seite) und dann mit 4 Spax-Schrauben fest verbunden. Die Schraubenköpfe dürfen nicht hervorstehen; besser ist, wenn sie vertieft liegen.

Anschließend werden die scharfen Kanten rundgefeilt und geschliffen. Mit Karosseriespachtelmasse werden alle sichtbaren Holzflächen geschlossen und ggf. die versenkten Schraubenköpfe verschlossen. Nach der Trocknungszeit wird fein geschliffen.


Bauanleitung für Haltevorrichtung

Wer den Bau der verstellbaren Vorrichtung scheut, aber dennoch gelegentlich einen Reißverschluß einsetzen will, sollte die Anfertigung dieser einfachen Vorrichtung erwägen.
Für schmale Einbauorte und für spezielle Reißverschlußbreiten wird sie ohnehin benötigt.. Sie ist zudem sehr billig und schnell hergestellt. Ihr Nachteil: Für jede neu benötigte Breite muß auch die Vorrichtung passend angefertigt werden.

Benötigt werden:

Material:

Werkzeuge und Hilfmittel:

Nicht jeder hat eine präzise Tischkreissäge. Man kann sich aber den Zuschnitt der Vorrichtung auch billig beim Schreiner machen lassen. Der Zuschnittservice von Baumärkten ist nicht in der Lage, diese Arbeiten durchzuführen.
Die obige Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch die Vorrichtung. Die Breite des Schlitzes b richtet sich nach der Reißverschlußbreite. Der Zuschnitt sollte um 70mm breiter sein. Die Länge des Zuschnittes sollte etwa 8cm länger sein, als der Reißverschluß. Längen von 25cm bis 50cm sind sinnvoll.
Der Schlitz wird auf der Kreissäge etwa 5mm tief in mehreren Durchgängen geschnitten.
Nach dem Zuschnitt werden alle Ecken und Kanten gerundet und mit Spachtelmasse geglättet. Der Grund des Längsschlitzes sollte mit grobem Schleifpapier geglättet werden.

Achtung: die Kanten des mittigen Schlitzes dürfen nicht gerundet werden. Sie werden mit Schleifpapier nur leicht gebrochen.

Hinweis: für das Einsetzen von Reißverschlüssen in schmale Ärmel o.ä. kann diese Vorrichtung auch mit etwa 50mm+b Breite angefertigt werden. Weniger ist nicht sinnvoll, da sonst nicht mehr genügend Anlagefläche für das Werkstück bleibt.


Bauanleitung für verstellbare Haltevorrichtung

Diese Haltevorrichtung ist nützlich, wenn ein Reißverschluß präzise in ein Gummi- oder Latexkleidungsstück geklebt werden soll. Die Vorrichtung kann von einem geschickten Heimwerker (der über etwas Grundausrüstung verfügt) in ca. drei Stunden Arbeitszeit, verteilt über zwei Bastelabende, gebaut werden; das Material kostet im Baumarkt etwa DM 25,-- bis DM40,--. Die hier vorgestellte Ausführung kann natürlich nach persönlichen Wünschen oder der Materialverfügbarkeit abgewandelt werden. Ich gebe hier die Ausführung wieder, wie ich sie mir gebaut habe. Sie erlaubt das Einsetzen von Reißverschlüssen bis etwa 50cm Länge. Der Verstellbereich ist 0 bis 20mm.

Benötigt wird an Material:

Werkzeuge und Hilfsmittel:

Als erstes werden die beiden Teile 4 und 5 gemäß der Zeichnung gebohrt und gesenkt. Diese beiden Klötze sind die Füße der Vorrichtung. Auf der Seite der Senkung werden mit Feile und Schleifpapier die Kanten gebrochen und die Ecken gerundet.

Als nächstes werden die langen Teile 1 und 2 an jeweils einem Ende schräg abgesägt. Die Abschrägung dient später dazu, auch an engen Stellen die Vorrichtung einsetzen zu können. Die Schrägen werden glatt gefeilt oder mit dem Bandschleifer geglättet. Soll die Vorrichtung später hängend aufbewahrt werden, sollte eine ca. 10mm-Bohrung in Teil 3 angebracht werden.

Die beiden Eisenwinkel werden, falls noch nicht geschehen, von einem Stück Winkeleisen (Meterware!) abgesägt und auf 140mm Länge gefeilt. Tip: Zum Feilen beide Winkel gemeinsam im Schraubstock spannen, dann werden sie automatisch gleich lang! Nach dem Anreißen und Ankörnen der Bohrungen werden die Winkel im Maschinenschraubstock gespannt und gebohrt. Falls kein Bohrer von 5,2mm verfügbar ist, kann ersatzweise auch einer von 5,5mm verwendet werden. Für die Langlöcher werden zuerst die Bohrungen an den Enden hergestellt. Nach dem Bohren werden alle überstehenden Grate sauber glattgefeilt. Die Bohrungen von 3,3mm und 4,0mm werden anschließend angesenkt, so daß jeweils die Köpfe der Spax-Schrauben (3mm und 3,5mm) bündig mit der Metalloberfläche abschließen. Das Sägen der Langlöcher erfolgt mit einer Laubsäge und einem sehr fein gezahnten Metallsägeblatt. Diese Arbeit erfordert etwas Feinfühligkeit, dauert aber wegen der kurzen Schnitte dennoch nicht lange. Die so gesägten Langlöcher werden nun mit der Schlüsselfeile präzise auf Maß gebracht. Eine probeweise durchgesteckte M5-Schraube sollte sich ohne Klemmen leicht über die gesamte Länge des Langlochs bewegen lassen. Dann werden nochmals alle entstandenen Grate sauber glattgefeilt. Abschließend werden die Ecken der Winkel rundgefeilt und alle Kanten und Oberflächen mit feinem Schleifpapier glatt und blank geschliffen.

Obenstehend: "linker" Eisenwinkel, unten: "rechter Eisenwinkel"; immer Blick von unten auf die Vorrichtung gemäß den folgenden Skizzen.

Vor dem endgültigen Zusammenbau werden noch die farblich hervorgehobenen Kanten der Holzteile 1, 2 und 3 mit der Feile gebrochen und rundgefeilt. Mit einem Glaspapier der Körnung 80 werden die Kanten und Stirnseiten geglättet. Beachte, daß die Innenkanten der langen Teile 1 und 2 nicht gerundet werden dürfen! Wer’s ganz perfekt machen will, spachtelt noch alle Kanten einschließlich der Rundungen mit einer Zweikomponenten-Spachtelmasse, wie es bei der Anfertigung von Preßbrettern beschrieben ist.

Die gesamte Montage der Vorrichtung erfolgt von der Unterseite aus, d.h. die spätere Oberfläche liegt jetzt auf dem Tisch, die Unterseite zeigt nach oben. Zum Zusammenbau werden die Teile wie folgt ausgelegt:

Nun werden die Füße (Teile 4 und 5) aufgelegt und die Spax-Schrauben 4 x 30mm durch die Öffnungen der Füße gesteckt. Als erstes wird Teil 4 mit einer Schraube am Längsteil 1 befestigt. Wichtig ist nun, daß beim Eindrehen der zweiten Schraube Fuß und Längsteil exakt im rechten Winkel zueinander montiert werden. Ein Anschlagwinkel erleichtert hier die Arbeit sehr. Dann wird das Querstück 3 mit den restlichen Schrauben befestigt. Für den besseren Zusammenbau kann zwischen die Teile 1 und 3 etwas Holzleim gegeben werden. Zwischen diesen beiden Teilen sollte kein Zwischenraum vorhanden sein; beim Montieren muß folglich etwas Kraft ausgeübt werden. Die Außenkanten der Teile 1 und 3 sollten gut fluchten.

Das nächste Bild zeigt die Verwendung des Anschlagwinkels:

Danach wird der zweite Fuß (Teil 5) mit einer Schraube befestigt und wieder exakt im rechten Winkel zum Längsteil 1 ausgerichtet festgeschraubt.

Jetzt werden die beiden Metallwinkel angeschraubt. Dazu erst das Längsteil 2 unterlegen. Dann die beiden 3,5 x 16-Spax-Schrauben in Teil 1 eindrehen. Es sollte darauf geachtet werden, daß die Winkel ganz dicht am Fuß anliegen. Jetzt werden die Winkel seitlich mit den 3 x 16-Schrauben in den Füßen 4 und 5 befestigt. Wichtig: Die Winkel sollten glatt auf beiden Längsteilen 1 und 2 anliegen. Ein kleiner Längenversatz des Eisenwinkels ist ohne Bedeutung; er gleicht sich später bei der Montage der Gewindemuffen aus.

Nun werden die 3 x 16 - Spax-Schrauben seitlich montiert:

Das Längsteil 2 muß nun so ausgerichtet werden, daß die nach rechts zeigenden Spitzen bündig sind. Dies ergibt automatisch den für das Funktionieren der Vorrichtung wichtigen 2mm-Spalt zwischen den Teilen 2 und 3. Mit einem spitzen Bleistift werden an den mit Pfeil hervorgehobenen Stellen die Langlöcher durchgezeichnet.

Teil 2 wird wieder herausgenommen. 3mm von der Außenkante der angezeichneten Lochrundung entfernt wird ein kantenparalleler Riß gezogen. Dann erfolgen die beiden Mittenrisse (Anschlagwinkel!). Nach dem Ankörnen können hier die Bohrungen für die Gewindemuffen erfolgen.

Dazu wird erst mit einem 3mm-Bohrer vorgebohrt, damit der 8mm-Bohrer nicht verläuft. Achtung: Der Bohrer sollte passend für die Gewindemuffen gewählt werden! Die 8mm sind nur ein Richtwert. Die Bohrung selbst wird als 16mm tiefes Sackloch ausgeführt, also vorsichtig bohren, damit der Bohrer nicht auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kommt! Bohrlöcher ausklopfen, dann die Gewindemuffen einschrauben. Dabei die Muffe so einschrauben, daß ihre Oberkante ca. 1mm tiefer liegt als die Oberfläche des Längsteiles. Beim Einschrauben muß darauf geachtet werden, daß die Muffe senkrecht in das Holz gedreht wird. Evtl. abplatzende Teile der Kunststoffbeschichtung werden erntfernt; aufgestellte Teile können mit dem Hammer vorsichtig plattgeklopft werden. Jetzt kann das Längsteil 2 mittels der beiden Gewindeschrauben M5 x 16 durch die beiden Langlöcher der Eisenwinkel hindurch befestigt werden. Wenn die Arbeiten sauber ausgeführt wurden, läßt sich das Längsteil 2 gegenüber dem Rest der Vorrichtung um etwas mehr als 20mm verschieben und mit den Gewindeschrauben in jeder gewünschen Zwischenposition feststellen. Bedingt durch kleines Spiel in den Langlöchern ist auch das Einstellen einer schrägen Öffnung zwischen den Längsteilen möglich. Für das exakte Einstellen nach Maß empfiehlt es sich, mit Sekundenkleber die beiden Zeiger auf die Winkel und die Maßstäbe auf das Längsteil 2 zu kleben.

(Diese Skala läßt sich bei 200 DPI exakt im Maßstab 1:1 drucken!)


nach
oben

Struktur

Home



Letzte Änderung: 18.06.2000