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Geschichte St. Jacobi Rüsselbach


Die Kirche und der Ort weisen sehr weit in die Vergangenheit zurück. Wir sollten die Erinnerung daran wachhalten. Gerade in einer Zeit der Gebietsreformen und Umgemeindungen gilt es, die wenigen überlieferten Jahreszahlen den kommenden Generationen mitzuteilen.

Die älteste Zeitangabe ist das Jahr 742, als das Bistum Eichstätt gestiftet wurde. Da waren als "Pflanzschulen des Christentums" die Pfarreien Velden und Kirchrüsselbach erwähnt. Zur Pfarrei Kirchrüsselbach gehörten damals 40 Orte in weitem Umkreis.

Die Besiedelung am oberen linken Schwabachufer zwischen Rüsselbach und Walkersbrunn sei um das Jahr 900 bereits abgeschlossen gewesen, sagen uns die Heimatforscher. Die Kirchengemeinde wird in einer Urkunde Kaiser Heinrich II. aus dem Jahre 1010 erwähnt. Die Herrschaft wechselte im Laufe der Zeit. Kaiser Heinrich II. schenkte das Gebiet dem Bistum Bamberg, später kam es an die Hohenstaufen; im Jahre 1109 kam es an die Herren von Wildenstein, 1268 zusammen mit Hiltpoltstein an die Wittelsbacher; im Jahre 1353 verpfändete es Rudolf II. von der Pfalz an den böhmischen König Karl und 1503 erwarb die Reichsstadt Nürnberg den Bezirk Hiltpoltstein mit dem größten Teil von Rüsselbach.

Bei all diesem Wechsel blieb die Pfarrei Rüsselbach ohne Veränderungen der Mittelpunkt des obengenannten weiten Gebietes.

Die Kirche ist ursprünglich als Wehrkirche angelegt worden, wie auch der Gottesacker ein Wehrfriedhof gewesen ist. Die hohen, festen Mauern zeigen es noch heute. Im Laufe der Jahrhunderte ist freilich an der Kirche vieles verändert worden. Die Grundmauern des Turmes und das Chorgewölbe (Altarraum) stammen wohl noch aus der ältesten Bauzeit. Kunstsachverständige haben festgestellt, daß die Fresken im Chorraum aus der Zeit um das Jahr 1200 stammen. (Fresken sind Wandmalereien auf frisch aufgetragenem, noch feuchtem Putz, mit dem sich die Farben unlöslich verbinden.) Es wird angenommen, daß sich früher einmal über dem Chorgewölbe ein Vierungsturm befunden hat.

Im Jahre 1516 soll ein Teil des Gemäuers laut Notiz im "Saalbuch" wieder aufgeführt worden sein. Ein großer Stein, der sich jetzt auf der Mauer vom Pfarrhof zum Gottesacker befindet, trägt die Jahreszahl 1608. Die Bedeutung dieser Angabe ist bislang noch nicht erforscht. Das Altarbild wurde von einem Schreiner aus Weißenohe im Jahre 1747 gerahmt und aufgestellt. Der Altar wird von der Figur des Apostels Jacobus gekrönt, darum wird der Kirchweihtag auch am 25. Juli, dem Tag des Apostels oder wenige Tage vorher oder nachher. Die Kirche wurde in den Jahren 1777 bis 1779 erneuert und erhielt damals ihr jetziges Aussehen. Die Spende einer Bauernwitwe im Jahre 1842 legte den Grundstock für ein neues Altarbild und der Taufstein wurde am Sonntag Judica 1841 eingeweiht. Eine Kirchenrenovierung fand im Jahre 1907 statt und vor wenigen Jahren - 1969 - die jüngste.

Unser Gotteshaus gibt uns ein Zeugnis von der Liebe und Treue unserer Vorfahren zur Gemeinde Jesu Christi. Die mittlere Freske zeigt uns das Bild unseres Herrn. Er ist die Mitte unserer Gottesdienste, die Mitte der Gemeinde. Und er schenke es uns aus Gnaden, daß er allezeit die Mitte unseres Lebens bleibe.

Quelle: Flugblatt der Kirche in Rüsselbach 


Maintained by Christof Westhues, Igensdorf  Last updated 13.07.98