KÄPT'N JUPP

 

Nach Beendigung der Jungfernfahrt des Schiffes "PHYSIKUM OK" ging es darum, eine neue Besatzung zu finden, die in der Lage war, die bevorstehenden schwierigen Gewässer der physischen Meere zu meistern.

 

Neben den alt-bewährten Kapitän erklärten sich noch einige Matrosen der alten Mannschaft bereit, weiter aus der "PHYSIKUM" mitzufahren.

Da sich der weibliche Teil der alten Besatzung jedoch nicht auf die beschwerliche Reise wagte, kam es, daß nur männliche Matrosen auf der "PHYSIKUM LK" anheuerten.

 

Am 28.8.1990 hieß es dann 'Leinen los' - nun gab es kein zurück mehr.

 

Zu beginn führte der Kapitän die Mannschaft durch seine gute Navigation relativ sicher und gekonnt durch das Gewässer der Elektrizität, so daß man das stürmische Meer der Schwingungen und Wellen in Angriff nehmen konnte. Auf der Fahrt zeichneten sich die Mitglieder der Besatzung auf vielerlei Weise aus. So hielt beispielsweise Matrose Kosian immer die Planken des Schiffes sauber, während die Matrosen Friedrich und Veith für ihr Nichterscheinen auf Deck bekannt waren.

Jedoch brauchte auch der Kapitän fast jeden Morgen eine gewisse Zeit, bis er an Deck erschien, doch bekundete er seine Anweisenheit meist durch den lauten Ausruf aus seiner Kajüte:

 

" Jungens, ich komme gleich !"

 

Da bei schwerer Fahrt auch ein erholsamer Landaufenthalt nicht fehlen darf, lief man die Bretagne an. Durch die vielen gemeinsamen Abende in der Hütte des kameradschaftlichen Kapitäns, an denen er von Erlebnissen auf früheren Fahrten berichtete, wuchs er mit der Crew immer enger zusammen. Nun sah man sich in der Lage auch die letzte Etappe der Reise zu meistern.

 

Das Meer der Schwingungen und Wellen erwies sich als schwieriger als angenommen, so daß am einem stürmischen Tag Leitmatrose Bardo Dunstheimer über Bord ging (Den Kapitän trifft keine Schuld).

Trotz aller Untiefen navigierte Käpten Jupp seine Mannen sicher in die ruhigen Gewässer der Thermodynamik - ruhig genug, daß sich die Matrosen untereinander im Kreidezielwurf messen konnten. Der Kapitän bewunderte dabei die hohe Treffsicherheit, und verstand es auch anderweitig durch lustige Äußerungen und Ereignisse die Crew bei Laune zu halten, so daß man den Hafen des Abitur mit durchschippern des Meeres der Relativitätstheorie sicher ansteuerte.

 

Dann kam DER Tag ...

 

"Und in die Brandung,

was Klippe, was Stein

jagt Käpt'n Jupp das Schiff voll hinein"

(schriftliche Abiturprüfung)

 

"Und die Besatzung

nur Männer, keine Frauen

im Dämmerlicht schon das Ufer schauen,

die Uhr zeigt noch 'ne viertel Stund.

Und schwitzend an Herrn Krämer heran

wendet sich alles:

'Wie lang noch Steuermann ?'

Der schaut nach vorne und schaut in die Rund'

'Noch dreißig Minuten, halbe Stund'.'

 

Und waren die Herzen nun froh und frei,

da klingt's von hinten her wie Schrei

'Das ist aber schwer !'

war es, was da klang.

Ein Qualm aus Ohren und Nase drang.

Ein Qualm, dann Flammen lichterloh

und noch fünfzehn Minuten,

wir waren k.o."

 

(frei nach Theodor Fontane:

John Maynard")

 

 

Nun, nach notdürftigen Reparaturen an der "PHYSIKUM LK" gelang es uns schließlich doch noch, den Hafen zu erreichen.

Alles in allem können wir auf eine schöne und lustige, wenn auch nicht immer ganz leichte Fahrt zurückblicken.

Unserem Kapitän sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür ausgesprochen.

JUPP-JUPP-HURRA !

 

(Carsten Steinert, ah)

 

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