ERBKRANKHEIT HCM



Allgemeines:

Es gibt zwei test moeglichkeiten, ultraschall und gentest. Es sollte vorab unbedingt erwähnt werden, daß der Gentest momentan AUSSCHLIEßLICH bei Coonies funktioniert! Für alle anderen Rassen gibt es momentan KEINEN SICHEREN GENTEST! Wenn also tatsächlich ein Züchter einer anderen Rasse mit Gentest ankommt, dann werdet ihr (beim momentanen stand der Forschung) gehörig veralbert. Genau wie der PKD Gen-Test nur bei Persern und Persermixen geht Leider geben auch manche TA’s da immer noch falsche Auskunft. Erschreckend.

Einige TA’s behaupten, daß die Verdickung bei einem im Wachstum befindlichem Herzen (also unter 2-3 Jahren) noch gar nicht erkennbar bzw. aussagefähig wäre, deshalb wäre für Katzen unter 3 Jahren nur der Gentest sinnvoll (allerdings weiss ich aus verschiedenen Foren das auch schon jungtiere under 6 Monaten HCM positive geschallt worden sind, halte das also fuer kappes).

Egal ob man den Gen-test nun macht oder nicht, trotzdem muss auf HCM GESCHALLT werden, der Gentest kann immer nur eine Ergänzung fuer die junge Katze sein. Man sollte von einem Züchter erwarten, dass er bevor seine Katze für Nachwuchs sorgt sicherstellt, dass zu diesem Zeitpunkt das Risiko einer HCM Erkrankung ausgeschlossen werden kann.

Wir gehen auf nummer sicher, und schallen bereits vor der ersten Verpaarung, auch wenn das Tier noch keine 3 Jahre alt ist, und somit kann man sich den genest schenken – der uebrigens nur EIN gen von vielen moeglichen ausschliesst, also nicht gerade ueberzeugend ist) ist nur ein Anhaltspunkt das das Tier als Baby diese Krankheit nicht ‘in den Genen traegt’. Trotzdem sollte eine Zuchtkatze jedes Jahr (bzw vor jeder Verpaarung) getestet werden um die Krankheit auszuschliessen. Nur so kann man gesunde Babys garantieren, und wer Schnaeppchen sucht, naja, der muss halt woanders suchen.

Auch sollte man die erwachsenen Eltern eines Zuchttieres im Auge behalten, nur ueber mehrere Generationen hinweg HCM FREI garantiert eine sichere Zucht. Aufwendig gelle? Deshalb machts auch kaum einer.

Erbkrankheit - HCM

Hypertrophe Kardiomyopathy (HCM) ist eine Herzmuskelerkrankung von Katzen, bei der sich der Herzmuskel außergewöhnlich verdickt. Dies muss nicht den gesamten Herzmuskel betreffen, aber auch kleinere Verdickungen sind nicht ungefährlich für das Tier. Je nach dem wo diese Verdickung auftritt, sind in vielen Fällen Herzgeräusche oder Veränderungen des Rhythmus für einen sorgfältig untersuchenden Tierarzt hörbar. Durch die verdickten „Wände“ zwischen den Herzkammern wird dem Herzen sozusagen der Platz genommen und es versucht nach innen zu wachsen. Die Folge ist, dass das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Durch Rückstauungen besteht die Gefahr, dass das Blut in den Lungenkreislauf kommt – die Folge davon sind Flüssigkeit in Lunge und Brusthöhle. Schwer erkrankte Tiere sterben zumeist an plötzlichem Herztod, verursacht durch Kammerflimmern, Herzrhythmusstörungen oder an Herzversagen. Hier ist Kurzatmigkeit und Herzrasen zu beobachten.

Man muss Herzverdickungen in zwei Gruppen einteilen. Die eigentliche HCM ist erblich (Primäre HCM). Das bedeutet, der Defekt liegt im Herzmuskel und wird von einem Elterntier vererbt. Zum anderen gibt es die so genannte sekundäre HCM – oder erworbene HCM. Es gibt einige Krankheiten die das Herz durch Druck oder hormonelle Stimulation so sehr belasten, dass ein ähnlicher Effekt wie bei der erblich bedingten HCM entstehen kann. Dies können z. B. Bluthochdruck, Schilddrüsenerkrankungen, Verengungen der Aorta, Diabetes oder auch Chronisches Nierenversagen sein. Aus diesem Grund sollten bei jeder Katze, die ultrasonographisch als hypertroph diagnostiziert wird, folgende Untersuchungen zur Abklärung sekundärer Ursachen eingeleitet werden:

• Blutdruckmessung
• Bestimmung von T4 (Schilddrüsenhormon)
• Messen der Nierenwerte, im Zweifelsfall Untersuchung des Urins
• Bestimmung des Blutzuckers
• evtl. STH-Messung (Wachstumshormon bei Tumoren im Gehirn).

Sind diese Parameter unauffällig, kann man von einer primären HCM sprechen. Die o.g. Untersuchungen durchzuführen ist auch deshalb notwendig, da man die eventuell zugrunde liegende Erkrankung natürlich ebenfalls behandeln muss. Herzmuskelverdickungen aufgrund von Infektionskrankheiten gehören i.d.R. in das Reich der Mythen.

Der Begriff HCM steht im weiteren nur für die primäre erbliche Form. HCM ist die am häufigsten diagnostizierte Herzkrankheit bei Katzen – ob Hauskatze oder Rassekatze – diese Krankheit macht vor kaum einer Rasse halt. Am häufigsten wurde sie bei Maine Coon, Ragdoll, Britisch Kurzhaar und Perser Katzen festgestellt. Aber auch in vielen anderen Rassen wurden HCM positive Tiere entdeckt. Nicht zuletzt kämpft auch unsere europäische Hauskatze gegen diese heimtückische Krankheit an.

Der Krankheitsverlauf von HCM

Ähnlich wie bei PKD erkrankten Tieren, beginnt der Krankheitsverlauf zumeist sehr schleichend. Katzen gehören zu den Tieren, die Herzkrankheiten nach außen hin unsichtbar für lange Zeit ertragen können. Klinische Symptome beginnen meist im Alter von 2-4 Jahren. Wenn beide Elterntiere erkrankt sind, kann die Krankheit viel schlimmer und zeitiger auftreten. Weiterhin erkranken männliche Tiere früher und viel stärker.

Katzen gelten als schwierige Herzpatienten. Das liegt mitunter daran, dass sie selten Frühwarnsymptome einer Herzerkrankung zeigen. Katzen husten aufgrund von Herzerkrankungen so gut wie nie, im Gegensatz zu Hunden oder dem Menschen! Auch ist es für den Besitzer schwierig, die Leistungsfähigkeit seiner Katze zu beurteilen. Das führt dazu, dass viele Herzpatienten erst erkannt werden, wenn Atembeschwerden vorliegen, also die Erkrankung schon erheblich fortgeschritten ist. Diese Atemnot zeigt sich häufig durch Hecheln. Dies kann ein Warnsignal sein, welches immer durch einen Tierarzt abgeklärt werden sollte.

Weitere hinweisende Symptome für eine Herzerkrankung sind:

• mangelnder Appetit
• vermehrtes Schlaf- und Ruhebedürfnis
• deutlich nachlassende Spielfreude und Belastbarkeit
• beschleunigte Atmung mit Bauchpresse
• Atmen/Hecheln durch den offenen Fang nach Belastung
• bläuliche Schleimhäute
• tastbar/sichtbar beschleunigte Herzfrequenz
• unklare Umfangsvermehrung des Leibes durch Wasseransammlung.

Nachhandlähmungen können für eine Thrombosierung (Verstopfung von Arterien) sprechen. Nicht alle Katzen mit HCM müssen klinische Symptome entwickeln. Gerade Tiere mit ggr. bis mgr. Erkrankungen können ein Leben lang ohne Krankheitsanzeichen bleiben. Bei einer frühen Diagnostik kann ihre Katze dennoch ein lebenswertes und auch sehr langes Leben führen.

Der Erbgang von HCM

Die HCM bei der Maine Coon wird autosomal dominant vererbt, das bedeutet, dass bereits ein betroffenes Allel zu dieser Erkrankung führt. Die Schwere der Erkrankung nimmt zu, wenn die Katze reinerbig für die Mutation ist, d.h. zwei betroffene Allele besitzt.

Die Forschung hat bewiesen, dass die Primäre HCM beim Menschen und der Maine Coon vererbt wird. Es ist ein genetischer Defekt im Herzmuskel, den sog. Sarkomeren. Man spricht deshalb von einer familiären HCM. Das Problem liegt darin, dass diese Erkrankung in so schwacher Form auftreten kann, dass auch mit neuesten medizinischen Geräten untersuchte Tiere erkrankt sein könnten, obwohl der Arzt keinerlei Anzeichen feststellen kann. Möglicherweise können auch mehrere Generationen übersprungen werden, bei denen keine sichtbaren Veränderungen am Herzmuskel auftreten, aber die Erkrankung dennoch vererbt wird. Leider kommt damit auch vor, dass diese Krankheit schlichtweg viel zu spät oder gar nie bemerkt wird. Erst Nachkommen mit schwereren Formen von HCM lassen so manch einen Züchter aufhorchen und verwundern, dass Tiere aus seiner Zucht erkrankt sind. Für eine Rasse, die Maine Coon, ist die Wissenschaft inzwischen soweit, dass ein Gentest sicheren Aufschluss darüber gibt, ob ein Tier HCM vererbt oder nicht. Leider ist dieser Test für die Sibirische Katze noch nicht möglich. HCM vererbt sich nach derzeitigem wissenschaftlichem Stand, genauso wie PKD, autosomal dominant. Das bedeutet, definitiv ein Elternteil ist der Vererber, wenn ein Nachkomme erkrankt. Zwei negative Tiere bringen ausschließlich gesunde Nachkommen zur Welt. Ist eines der beiden Elterntiere HCM positiv, so haben die Kitten eine 50 zu 50 Chance auf ein gesundes HCM freies Leben. Sind beide Elterntiere positiv sieht es für alle Kitten sehr schlecht aus, dann ist mit einer hohen Sterblichkeitsrate zu rechnen.

Die Vorsorge

Die Problematik bei HCM besteht darin, dass diese Krankheit mitunter Jahre braucht, um entdeckt zu werden. Bei leichten Fällen von HCM ist es vorgekommen, dass Zuchtkatzen erst im Alter von 8 Jahren oder älter bzw. auch nie positiv diagnostiziert wurden. Schwere Fälle dagegen können schon im Alter ab 6 Monaten festgestellt werden. In 8 Lebensjahren kann ein Kater viele Nachkommen gezeugt haben – von denen 50% rein rechnerisch HCM positiv sein könnten. Es ist also äußerst schwierig für Züchter gegen HCM anzugehen. Die Tiere müssen in etwa alle 1,5 Jahre genauestens von einem Spezialisten (Kardiologen) untersucht werden und trotzdem kann man nie sicher sein. Wir vertreten die Auffassung, dass regelmäßiges Untersuchen einen großen Erfolg bringen wird, denn die schweren und mittelschweren Krankheitsverläufe werden so frühzeitig erkannt und aus der Zucht genommen. Es könnte also auf lange Sicht ein erheblicher Rückgang von HCM zu erzielen sein. Kostenpunkt einer Ultraschalluntersuchung liegt zwischen 80 und 150 Euro je nach Bundesgebiet. Oft wird bei mehreren Tieren ein Rabatt gewährt.

Es gibt etliche Untersuchungsmöglichkeiten. Angefangen beim Röntgen des Brustkorbes – hier kann festgestellt werden, ob das Herz insgesamt unnatürlich groß ist oder sich bereits Flüssigkeit in der Lunge befindet. Eine EKG (Echokardiogramm) Untersuchung gibt Aufschluss über Herzrhythmusstörungen. Wobei das EKG in vielen Fällen bei HCM unverändert sein kann. Hier können Hinweise auf HCM lediglich verstärkt bzw. bestätigt werden. Diese beiden Techniken sind jedoch nicht zur Vorsorge geeignet und werden erst bei erkrankten Tieren angewendet.

Die sicherste und gleichzeitig als Vorsorge dienende Methode ist die Ultraschalluntersuchung (Ultrasonographie) des Herzens. Dabei wird im bewegten Grautonbild ein Abbild des Herzens in verschiedenen Ebenen erstellt und zusätzlich mittels Farbdoppler der Blutfluss in verschiedenen Richtungen bewertet und gemessen. Gleichzeitig wird ein EKG angefertigt. Die Katze darf dabei nicht medikamentell ruhiggestellt werden (sediert), um die Werte nicht zu verfälschen. Diese Untersuchung sollten ausschließlich von erfahrenen Tierärzten mit den dazu nötigen neuesten Geräten vorgenommen werden. Unter Umständen sollte man für eine Untersuchung lieber einen weiteren Anfahrtsweg zum spezialisierten Tierarzt in Kauf nehmen.

Die Aussagen ab wann eine Vorsorgeuntersuchung bei Zuchtkatzen vorgenommen werden soll, unterscheiden sich sehr. Am häufigsten ist jedoch in Erfahrung zu bringen, dass weibliche Zuchtkatzen, die keinerlei äußere Anzeichen auf eine Herzkrankheit zeigen, im Alter von 3 bis 4 Jahren per Ultraschall untersucht werden sollten. Männliche Tiere sollten aus den oben aufgeführten Gründen früher, ab 2 Jahren, untersucht werden. Bei bekannter HCM in der Familie kann bereits in Ausnahmen ab einem Jahr untersucht werden. Der Gentest ergibt viel früher ein Ergebnis - sofern er denn für die betreffende Rasse schon 99%ige Sicherheit bietet. Das Labor LABOKLIN in Bad Kissingen bietet einen neuen Gentest zum Nachweis der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) bei Maine Coon-Katzen an.

Gentest

Untersuchungen bei der Rasse Maine Coon haben für die o.g. Mutation im MYBPC3-Gen eine deutliche Korrelation zur HCM nachgewiesen. Der Gentest gibt Auskunft über die Veranlagung, in naher Zukunft eine HCM auszubilden. Er sagt nicht, ob das Tier aktuell an HCM erkrankt ist – dies wird über eine Ultraschalluntersuchung festgestellt. Zweifellos ist es wichtig, über die genetische Veranlagung seiner Tiere bescheid zu wissen und sich bei einem positiven Gentest veterinärmedizinisch beraten zu lassen und die Pflegebedingungen entsprechend auszurichten. Die weitere besondere Bedeutung des Gentests kommt der züchterischen Anwendung zu. Der Züchter kann unter Berücksichtigung der Information über die genetische Veranlagung mögliche Anpaarungen genau planen.

Der Gentest gibt eine eindeutige Auskunft über das Vorliegen der genannten Mutation im MYBPC3-Gen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Mutation unter Umständen an der Ausprägung einer HCM beteiligt sind. Bei einem negativen Gentest kann daher nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden, dass das Tier, bedingt durch andere Ursachen, im Laufe seines Lebens keine HCM ausbildet.

Durchführung der Untersuchung

Als Probenmaterial ist ein Backenschleimhautabstrich oder auch 0,5 ml EDTA-Vollblut möglich. Über die genaue Probenentnahme informiert ein gesondertes Informationsblatt. Das Resultat liegt in der Regel innerhalb von 3 bis 4 Tagen nach Probeneingang vor. Der Auftraggeber erhält neben einem Laborbefund auf Wunsch ein kostenloses, auf das Tier bezogenes Zertifikat, aus dem die genetische Konstellation bezüglich der analysierten Krankheit hervorgeht. Auf Anfrage erhält der Auftraggeber das Entnahmematerial für einen Backenabstrich kostenlos zugesandt. Hier nach Postleitzahlen sortiert eine Liste deutscher Fachtierärzte für HCM-Ultraschalluntersuchungen als PDF.

Quellen
Pawpeds - Internat. Datenbank einschließlich Gesundheitsprogramm HCM für diverse Rassen
Biofocus: http://www.mccoonie.de/images/INFO_Gen-Test.pdf