Thedinghauser Zeitung 05.09.99
Kaum trat die Sonne ihre Flucht an, erklomm der verlorene Sohn die Bühne. Rauchschwaden nebelten, wabernde Ambient-Wände blubberten und flitterige Laserstrahlen durchbrachen die Nacht. Von schweren Schicksalsschlägen gezeichnet, eroberte Grönemeyer kraftvoll verlorenes Terrain zurück und überzeugte auch den letzten Zweifler, tänzelte flink und energiegeladen, schlitterte über den Laufsteg ins Publikum und brannte gnadenlos ein soundtechnisch modernisiertes Feuerwerk seiner größten Hits ab:"Männer", "Alkohol", die "Letzte Version" und natürlich "die Härte" als Warnung vor aufkeimendem Rechtsradikalismus. Selbst die örtliche Polizei, die sich schon nachmittäglich mit Grönemeyer Tönen über ihre Grüne-Minna-Lautsprecher eingestimmt hatte, lauschte andächtig, und das textsichere Publikum unterstützte den letzten Überlebenden der Deutschrock-Garde nach Kräften. Kein simples Revival, sondern eine Vorstellung auf der Höhe der Zeit, garniert mit einer opulenten Videoprojektion, die zeigte, daß Grönemeyer auch optisch von der Generation der Technojünger gelernt hatte. Ein beeindruckendes Livecomback als Ausklang eines rundum zufriedenstellenden Festivals für die Hit-Radio-Generation. |
Vielen Dank an Ralf