Ergreifendes Kölnarena-Konzert14.000 Fans weinten mit HerbieVon PETER BERGER und KLAUS FISCHER
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Perfekter Sound bis in den Oberrang Herbert Grönemeyer gelang in der Kölnarena, was andere große Namen der Rock- und
Pop-Welt bislang nicht schafften: Der Sound war auf allen Plätzen hervorragend. |
Das erste Stück. Grönemeyer singt "Nach mir". Und alle wissen: Dieser Song
ist seiner verstorbenen Frau Anna gewidmet. Mit den Zeilen: "Bin traurig, leide
nicht." Das waren die letzten Worte seiner Frau. Schluchzen im Publikum, Feuerzeuge
gehen an.
Köln liegt Gröni zu Füßen. Und der bedankt sich leise: "Wir werden gemeinsam
feiern." In der Stadt, die zehn Jahre lang seine Heimat war. In der er seine große
Liebe fand. Grönemeyer gibt alles (unterstützt von einer sechköpfigen Band), serviert
drei Zugaben.
Es folgen die alten Hits. "Männer" und "Bochum". Grönemeyer sprintet
über den Laufsteg, sucht den Kontakt zum Publikum. Ist überwältigt von der
Begeisterung. Dann der Höhepunkt des Konzerts: "Land unter." Grönemeyer
gesteht: "Das ist mein Liebblingsstück." Kaum ist der letzte Akkord verklungen,
bricht ein Orkan los.
Gummibärchen fliegen, Papierflugzeuge segeln durch die Halle. Die Fans sind nicht mehr zu
halten. Und Herbie auch nicht. Er schluckt, wischt sich verstohlen ein paar Tränen aus
dem Gesicht. Er verbeugt sich, sagt mit belegter Stimme: "Danke, Köln, ich freue
mich riesig." Und immer wieder nur "Danke."
Die Kölnarena steht auf - vom Innenraum bis hoch unters Hallendach. Fünf Minuten
Applaus, Jubel, Klatschen.
"Wahnsinn. Das ist mein fünftes Konzert. Aber das habe ich noch nicht erlebt",
sagt Veronika Fall (26).
Und auch der eingefleischte BAP-Fan Werner Szuch (36) gesteht: "So eine Stimmung. Das
hat selbst Wolfgang Niedecken nicht hingekriegt."