Der englische Kriegsbogen

 

 

Dieser Bogen zählt wohl zu der wichtigsten Waffe des " kleinen Mannes " im späten Mittelalter. Oft kriegsentscheident, hatten vornehmlich die Engländer recht frühzeitig seine durchschlagende Wirkung erkannt und ihn im großen Stil zum Einsatz gebracht. Schon damals wurden die englischen Bogenschützen aus gut ausgestatteten Arsenalen versorgt. Bogenmacher und Pfeilspitzenschmiede zogen mit den Armeen mit um die Ausrüstung in gutem Zustand zu halten. Die englischen Monarchen hielten große Reserven von allen benötigten Bogenartikeln an vielen strategischen Plätzen. So wurden zum Beispiel 1359 im Tower von London 20.000 Langbögen, 85.000 Pfeile und 50.000 Sehnen gelagert. 

Die Reichweite des Bogens hing unter anderem von der Kraft des Schützen ab. Langbogen die man in einem Kriegsschiff aus dem 15. Jahrhundert fand, hatten Stärken von 80 bis 160 lbs. Ein typischer Bogenschütze konnte mit einem schweren Kriegspfeil 180 - 275 Meter weit schießen, während die leichteren Distanz - Pfeile die 500 Meterlinie überfliegen konnten. Die Schnelligkeit des Abschusses war in einer Schlacht natürlich wichtiger als die Distanz, 10 Pfeile pro Minute waren normal, gute Schützen schaffte auch 20. Diese Leistungen machten die englischen Armeen oft unbesiegbar, die meisten Feld - Armeen hatten damals einige Tausende Bogenschützen.

Die meisten englischen Kriegsbögen waren aus Eibenholz, Esche, Ulme, Buchsbaum aber auch viele andere Holzarten kamen zur Anwendung. Sie waren zwischen 183 und 206 cm lang und hatten eine Arteigene " D " - Form mit gebogenen Enden. Die Enden sind eingekerbt oder mit einer Horn - Nocke versehen um die Hanfsehne aufzunehmen. 

 

 

 

Ich bedanke mich für die Informationen dieses Textes bei " Karfunkel " Zeitschrift für erlebbare Geschichte.

Quelle : " Karfunkel " Zeitschrift für erlebbare Geschichte, Ausgabe Nr. 13, März - Juni 1996, ISSN 0944-2677