Die Tempelritter

Mythos und Wahrheit über den legendären Orden der kämpfenden Brüder

 

I templari c´entrano sempre - Die Templer haben ihre Finger immer im Spiel ...

Mit der Verbrennung seiner Anführer im Jahre 1314 fand der Orden der stolzen, ganz in weiß gekleideten Ritter schon vor über 600 Jahren ein tragisches Ende. Bereits 1307 griff der französische Koenig Phillip einfach einige der vielen Gerüchte um den Orden auf und machte sie zu Anklagepunkten in seinem Prozess gegen den Orden. Die Anschuldigungen wurden vom Volk sofort geglaubt und auch der Papst verteidigte den Orden nur schwach.

Der Prozess gegen die " armen Brüder " wäre sicherlich nie zustande gekommen, hätte Koenig Phillip dies nicht mit aller Macht betrieben. Er vertrat einen universalen Machtanspruch in seinem Reich und hoffte das der Orden ihm durch seine Zerstörung nicht mehr in die Quere kommen würde. Da Phillip an chronischem Geldmangel litt wird vermutet das er sich nur die Reichtümer des Ordens unter den Nagel reißen wollte. Bereits im Jahre 1291 ging er gegen die lombardischen Bankiers vor, dann 1305 gegen die Juden. Die Beschuldigten wurden verhaftet und durften sich dann gegen ein Lösegeld wieder frei kaufen.

Über den Reichtum des Ordens ist allerdings zu Beginn des 14. Jahrhunderts nicht mehr viel zu erzählen, sicherlich ging der größte Teil beim Kampf gegen die Moslems verloren, doch blieben noch weit über 1000 landwirtschaftliche Betriebe in Frankreich. Der Mythos allerdings spricht auch noch von geheimen Schätzen wie zum Beispiel dem Heiligen Gral.

Zu den Anklagepunkten zählten unter anderem : die Verleugnung von Christus, auf das Kreuz spucken, Homosexualität und obszöne Gesten bei der Aufnahme in den Orden, Stolz und Hochmut.

Bereits am 13. Oktober des Jahres 1307 folgte dann die Verhaftungswelle gegen alle Mitglieder des Ordens. Einige konnte fliehen, doch für viele endete hier das Leben als Ordensmitglied, sie wurden gezwungen den Orden zu verleugnen und weitere Anschuldigungen zu erheben.

Der Koenig zog ihre Güter ein und wollte sie natürlich treu verwahren und der Kirche wurde es überlassen über die Templer zu richten. Am Samstag den 14. Oktober wurden die Gründe der Verhaftung aller Ordensmitglieder öffentlich angeschlagen.

Nur zwei Tage später schickte Phillip Briefe an die Mächtigen der Christenheit in denen er verlangte in allen anderen Ländern ebenfalls alle Templer zu verhaften. Hatte er vielleicht Angst das ein in England oder Spanien weiterlebender Orden Rache nehmen könnte am französischen Orden ?

Eduard II von England schickte sofort Briefe an die Herren von Portugal, Kastilien, Aragon und Sizilien, in denen er sie davor warnte den Verleugnungen gegen den Orden zu glauben, die einzig aus Habsucht in die Welt gesetzt worden waren.

Auch der Papst war anfänglich empört da die Leute von Koenig Phillip inzwischen mit den Verhören begonnen hatten und auch vor der Folter nicht zurück schreckten.

 Mit dieser Behandlung der Templer trat Phillip die Autorität des Papstes mit Füssen, um dem Papst zu zeigen wer denn eigentlich in Frankreich der Herrscher war. 

Clemens V, ein kranker und schwacher Papst schrieb zunächst nur einen Protestbrief in dem er darauf hinwies das er das Handeln von Phillip als Beleidigung gegen den heiligen Stuhl empfand, doch schon am 22. November 1307 veröffentlichte Clemens eine Bulle, Pastorales praeeminentiae ( über das Vorrecht der Kirche ) in der er alle Herrscher Europas dazu aufforderte die Mitglieder des Ordens in ganz Europa und Zypern zu verhaften und ihre Güter im Namen der Kirche einzuziehen.

Mit dieser Bulle leitete er den Untergang des Ordens ein, denn in ihr wurde der Hauptvorwurf der Ketzerei wiederholt und diesmal seitens der Kirche anerkannt.

Verschiedene Herrscher reagierten nur schleppend auf diesen Aufruf, so zum Beispiel in England und auf der iberischen Halbinsel, denn dort leistete der Orden einen wichtigen Kampf gegen die Moslems. Doch die Verhaftungen gingen dann weiter, in England kam es zu 135 Verhaftungen,

Nur in Aragon und auf Zypern konnten sich die Templer noch halten. Sie verschanzten sich in ihren Festungen, gaben aber bald auf.

Neun Monate dauerte es bis der befehl des Papstes europaweit ausgeführt war und die Templer in den Kerkern saßen und ihre Güter eingezogen waren.

Es wurde immer wieder versucht die Verhandlungen gegen die Templer im Sande verlaufen zu lassen, doch Phillip ließ nicht locker und verteilte Flugblätter unter den Bürgern in denen er die Templer schlecht machte. 

Der Druck auf Papst Clemens wuchs, so dass er am 22. März 1312 die Auflösung des Ordens verkündete. Sämtlicher Besitz es Ordens außerhalb der iberischen Halbinsel ging an den Johanniterorden.

 In Spanien und Portugal fand man erst 1317 eine Lösung. In Portugal trat der neue Christusorden das Erbe der Templer an, in Spanien wurden die Besitztümer von Templern und Johannitern vereinigt, teilweise unter dem Dach des Hospitals und teilweise in der Form des neu gegründeten Ritterordens von Montes.

Zwei Templer teilen sich ein Pferd. Diese rein symbolische Darstellung soll die Brüderlichkeit im Orden symbolisieren.

Tatsächlich hatte jeder Ritter aber drei Pferde zur Verfügung, denn die war ein Aufnahmekriterium des Ordens.

Quelle: Die Tempelritter/ Martin Bauer

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