Die Waldenser und Albigenser

Die Waldenser gelten als die ersten Protestanten.

Im 13. Jahrhundert hatte es die Kirche schwer mit glaubensabtrünnigen Ketzern zu tun. Es entstanden viele Sekten die die Autorität der Kirche untergruben. Am gefährlichsten waren die Waldenser- und Albigenserbewegungen.

Der Name Waldenser ist abgeleitet von einem Kaufmann aus Lyon, Peter Wldow, der all sein Hab und Gut an die Armen verteilte und einen Orden für Laienbrüder gründete. Ein Orden also für solche die nicht zu Priestern geweiht waren. Als Wanderprediger konnten sie ihren Glauben schnell verbreiten der direkt auf der Heiligen Schrift beruhte. Ein guter Christ brauchte also nur die Bibel, Geistliche Messen und Sakramente waren unnötig.

Weil die Waldenser offen Kritik an dem pompösen Leben und das Verhalten der Geistlichen äußerten wurden sie seitens der Kirche als Ketzersekte verdammt. Dies führte dann zur Ketzerverfolgung im großen Stil, bei der sehr viele Unschuldige auf dem Scheiterhaufen verbrannten. Trotzdem gelang es ihnen im Untergrund ihren Glauben weiter zu verbreiten und großen Einfluss auf die späteren französischen Protestanten und die böhmischen Hussiten auszuüben.

Schlimmere noch erging es den Albigensern, dieser Name leitet sich aus der Gegend in der diese Gruppierung entstand, ab. ( Südfrankreich, Languedoc, Albi )

Statt der heiligen Messe wurde täglich gemeinsam Brot gebrochen und gegessen, statt der Taufzeremonie wurden Neulinge durch Handauflegen in der Kreis der Gläubigen aufgenommen; Fleisch, Käse, Milch und Eier lehnte man strikt ab. Der Kriegsdienst und der Trauschein wurden verweigert, statt dessen bevorzugte man die Lebensgemeinschaft. Die Albigenser traten seit 1140 auf und nannten sich selber Katharer ( griech. katharoi - die Reinen ). Aus diesem Wort wurde das deutsche Wort Ketzer. Sie hielten im Gegensatz zu den Waldensern nichts vom orthodoxen christlichen Glauben. Alle katholischen Geistlichen seien mit dem Satan im Bunde. Dies war zu viel für die Kirche und so rief 1208 Papst Innozenz III zum Kreuzzug gegen die Ketzer auf. Trotz vieler wichtiger Mitglieder kamen aus ganz Frankreich Ritter und Krieger zusammen um in den folgenden 20 Jahren ohne Rücksicht und Gnade alle Ketzer nieder zu metzeln. Durch Anzeigen und Aufrufe, sowie grausamste Folter gelang es der Kirche die Ketzer völlig auszurotten.