Hannover
Es liegt an der Grenze zwischen dem mitteldeutschen Berg - und Hügelland und dem norddeutschen Flachland. Hannover ist als Marktsiedlung an einer schmalen Stelle des Leinetals entstanden.
Die erste Erwähnung von Hannover stammt von von einem Biografen, dem heiligen Bernward Thankmar, Anfang des 12. Jahrhunderts, der unter verschieden Dingen auch von der Heilung eines kranken Mädchens in " vico Honovere " berichtet.
Im Jahre 1163 hielt Heinrich der Löwe eine große Versammlung von Fürsten, Bischöfen und Äbten in Hannover ab. Hannover stand zu diesem Zeitpunkt unter der Lehnsherrschaft der Grafen von Rode.
In den Kämpfen zwischen Friedrich I und Heinrich dem Löwen wurde Hannover 1189 von dem Sohn Friedrichs , König Heinrich, in Brand gesteckt und verwüstet.
Nur langsam erholte sich Hannover von diesem schweren Schlag und wurde dann 1202 als " oppidum " ( Flecken ) erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1241 wurde Honovere als " civitas " ( Stadt ) genannt.
Nach dem Tode von Heinrich ( 1195 ) fiel Hannover an den Herzog und Pfalzgrafen Heinrich, der es 1223 seinem Neffen, Otto dem Kind, dem Stifter der älteren braunschweigischen Linie, überließ.
Hannover hat im Jahr 1241 die Bestätigung seiner Stadtrechte erhalten. Die erteilten neuen Privilegien erlaubten es den Bürgern die Stadt selbstständig zu verwalten.
Bei der Teilung des welfischen Landes 1267 ging Hannover an den Herzog Johann von Lüneburg. Das Gemeinwesen blühte mächtig auf und neben den bereits bestehenden Kirchen St. Georgii et Jacabi ( Marktkirche ) und St Egidii ( Aegidienkirche ) entstand eine weitere Gemeinde mit der Kirche St. Spiritus, 1284. An deren Stelle trat 1333 die Kreuzkirche.
Am Klagesmarkt entstand, auf den Grundmauern einer altheidnischen Opferstelle aus dem 9. Jahrhundert, dann 1334 die Nicolaikirche.
1371 wurde die Burg Lauenrode gestürmt und später Stück für Stück abgetragen, ebenso der Kalkberg auf dem sie stand. Das Material wurde verwendet um stärkere Befestigungen der Stadt auszubauen. Es wurden Wälle, Gräben und Wassergräben ausgehoben und 36 Türme errichtet. Der Berg auf dem die Burg stand verwandelte sich in einen Schießplatz ( Papagoienbom ). Hier übten sich dann allwöchentlich die Bürger im Armbrustschießen.
Papagoienschiessen in Hannover
Von den Festungstürmen überdauerten nur vier die Zeit :
Der Beguinenturm am Marstall,
und die Türme am Neuen Weg, an der Friedrichstrasse Nr. 11 und im Loccumer Hof.
1389 nahmen die Herzöge Bernhard und Heinrich, zwei Brüder, Nachkommen Heinrich des Löwen, nach langen blutigen Fehden die Huldigung der hannoverschen Bürgerschaft entgegen und beschworen deren Rechte und Freiheiten.
1404 schloss Hannover mit Bremen einen Vertrag ab um die Schifffahrt auf der Leine zu regeln. 1429 dann trat Hannover der Hansabunde bei, wodurch der Handel und der Wohlstand sich mehr und mehr hoben.
1486 zog dann Herzog Heinrich von Braunschweig gegen Hannover, weil dessen Bürgerschaft den Hildesheimern in einer Fehde gegen seinen Vater geholfen hatte, und beschoss es mit Kartaunen ( Geschütz aus den 15./16. Jh. ). Dieser Angriff konnte jedoch siegreich abgewendet werden. An diesen Überfall knüpft sich dann auch die Sage von Hannovers Spartanern.
Im Döhrener Turm, der die Strasse von Braunschweig nach Hannover deckte, harrten sieben tapfere Männer aus und erschossen mit sicherer Hand jeden Angreifer der sich hier näherte. Der Herzog darüber mächtig erzürnt lies riesige Scheiterhaufen um den Turm aufschichten um die Verteidiger zu verbrennen.
Ein im Turm auf halber Höhe eingemauerter Stein zeigt an wie weit der Turm damals zerstört wurde.
In der Nacht vom 23. zum 24. November 1490versuchte der selbe Fürst mit 800 Reitern und 3000 Mann Fußvolk wieder Hannover einzunehmen. Die Bewaffneten welche sich unter Leinwandbespannten Frachtwagen verbargen sollten am Morgen wenn die Tore sich öffneten in die Stadt einfahren und die Tore besetzen bis das nachdringende Heer eintraf.
Auch dieser Angriff misslang weil ein Mann der außerhalb der Stadt genächtigt hatte den Feind an die Wächter verriet.
Nach sieben Wochen vergeblicher Belagerung musste der Herzog wieder abziehen.
Im 16. Jahrhundert traf Hannover viel Unheil, die Stadt verlor ihren Schifffahrtsverkehr mit Bremen, die Pest wütete wiederholt in den Mauern der Stadt und viele blutige Fehden und die Reformation trugen zur Verwüstung des Landes bei.
1529 erhielt Hannover das herzogliche Privileg eines Schützenhofes und daraus entwickelte sich das größte Schützenfest der Welt, das ja bekanntlich auch heute noch gefeiert wird.
1636 wurde Hannover Hauptstadt des welfischen Fürstentums Calenberg. Ab 1692 dann Kurfürstentum Hannover.
Bilder aus Hannover :
Der Altstadtkern mit Marktkirche
Der heilige Georg am Turmportal der Marktkirche
Portal der Marktkirche
Kreuzkirche
Duvekapelle am Chor der Kreuzkirche
Aegidienkirche
Aegidienkirche, Schiff und Chor von 1347
Treppengiebel der " Alten Kanzlei "
Das alte Rathaus
Erker am Rathaus
Der große Saal im Rathaus
Leineufer
Marktkirche und Rathaus
Marktkirche
Hannover
Heil dir, mein Niedersachsenland,
Gesegnet reich vor allen!
Das Meer küsst jauchzend deinen Strand
Mit wildem Wogen und Wallen.
Dich grüßt in hellem Purpurkleid
Die holde, hehre Heide
Fruchtfelder, Wiesen schimmern weit
In funkelndem Blütengeschmeide.
Dir braust im Sturm der Wald sein Lied,
Erzählt von Heldensagen,
Und über Hünengräber zieht
Gespenstisch der Wolken Jagen.
Hoch über stiller Täler Pracht
Sich Fels auf Felsen türmen,
Bergriesen halten treue Wacht,
Die Heimat, die Heimat zu schirmen.
Manch schmuckes Dorf grüßt aus dem Grün,
Viel stolze Städte ragen,
Und all der Orte frisches Blüh`n
Ist Zeuge von " Wägen und Wagen ".
Das ist der Niedersachsen Schlag,
Erst stat in allen Dingen,
Dann durch zum Ziel, was kommen mag,
Nie rasten in freudigem Ringen.
Wie Land und Volk erprobt erst hat,
Liebt sie mit heißer Minne,
Und liebt Hannover, die herrliche Stadt,
Des Landes Königinne.
... wird fortgesetzt ...
Quellen: Hannover in Wort und Bild
Hannover/Deckert