CHILDREN OF BODOM
THE NORVA, NORFOLK, VIRGINIA, USA
MONTAG, 20/03/06

 

 

Intro
Are You Dead Yet?
Bastards Of Bodom
Needled 24/7
Follow The Reaper
Warheart
Hate Me!
Angels Don't Kill
Towards Dead End
Chokehold (Cocked 'N' Loaded)
Lake Bodom
In Your Face
Everytime I Die
Hate Crew Deathroll

Living Dead Beat
Downfall


 

The Chronicles of Alexia:
The Towel, the Dictionary and the Goatbook

 

Es gibt Momente, in denen fragt man sich "Warum zur Hölle mach ich das eigentlich alles mit?!" Zum Beispiel dann, wenn einem irgendein Security-Mensch ein neongrünes Armband mit ein paar Strichmännchen, einer Sonne und einem Schulbus drauf ums Armgelenk klebt und auch noch ein großes schwarzes Kreuz auf jede Hand malt, weil man erst 20 Jahre, 10 Monate und 27 Tage alt ist. Und Minuten später gibt man dann fast 100 Dollar für Merchandise aus, bevor man sich, wenn man den Rest des Publikums betrachtet und dann den ersten Song der Supportband zu hören bekommt, schon wieder die selbe Frage stellt. Es ist mein zehnter Children Of Bodom-Gig seit ich vor nicht ganz fünf Jahren in einem münchner Plattenladen im wahrsten Sinne des Wortes meine blaues Wunder erlebte, als ich das erste Mal "Follow The Reaper" zur Hand nahm. Leider musste ich das gute Stück nur Sekunden später wieder aus der Hand legen - um es der Kassiererin in die Hand zu drücken. Den Rest der Geschichte kennt man. Es ist also ein besonderer Augenblick - vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, um mir einen guten Psychiater empfehlen zu lassen.

Den Namen der ersten Supportband habe ich trotz langer Nachforschungen (, bei denen ich interessante Dinge über die Art und Weise, wie Alexi kotzt, so wie die Größe seines Kopfes herausgefunden habe, ) leider immer noch nicht erfahren. Mir macht das überhaupt nichts aus, ich dachte nur, ihr wollt vielleicht wissen, welche Band ihr euch niemals aus Versehen anhören solltet. Ab dem dritten Song wurde der Sound ein bisschen besser, man konnte einige Parts als von sogar hörbaren Bands geklaut identifizieren. Vom Sänger war fast nichts zu hören, bis auf die Höhen, so dass der gute Mensch irgendwie wie Dani Filth klang. Hehe. Na gut, nächste Band.

Der Sound von Chimaira überzeugte mich auch nicht unbedingt, aber sie sahen wenigstens nicht aus wie ein paar Spastiker, die gerade an extremen epileptischen Anfällen litten und dabei zufällig Musikinstrumente in der Hand hielten. Der männliche Teil des Publikums wurde außerdem von zwei halbnackten Tänzerinnen, die faszinierenderweise irgendwann das Headbangen anfingen, von den musikalischen Unzulänglichkeiten abgelenkt. Troztdem war auch an diesem Auftritt das beste, dass er nicht allzulange dauerte. Na gut, die Blitzlichter waren ganz cool...

Die Wartezeit auf die almighty Children Of Bodom war ebenfalls nicht sehr lange, zumindest reichte sie nicht aus, um dem Typen neben mir die korrekte Aussprache von "perkele" und "haista vittu" beizubringen. Eigentlich besser so, der Amiakzent machte sich irgendwie recht knuffig. Dann Licht aus und das Intro vom Rock Hard - und ich hatte mich so auf Twist and Shout gefreut... Aufregen konnte ich mich darüber nicht, denn ich war damit beschäftigt, den Reflex "daisalexizoomrausblitzladen" zu unterdrücken - fotografieren verboten.

Den perfekten Opener haben COB anscheinend immer noch nicht gefunden: Sixpounder hat nicht funktioniert, Living Dead Beat hat nicht funktioniert - Are You Dead Yet? funktionierte auch nicht. Vielleicht sollten sie es einfach bei Silent Night, Bodom Night belassen. Richtig gut wurde die Stimmung erst bei Needled 24/7 bzw. Follow The Reaper - es gab sogar einen Crowdsurfer, der - entsprechend der Hausordnung - sofort aus der Halle entfernt wurde. Trotzdem waren später noch zwei Leute dumm genug dazu; Ich fand das ganze irgendwie entspannend.
Im Gegensatz zu bestimmten anderen Gigs dieser Tour (nein, ich rede natürlich nicht von Nürnberg) waren die Jungs heute trotz sämtlicher gebrochener Rippen, ekliger Showeinlagen und Spritzen in den Arsch endlich wieder voll bei der Sache, und das, obwohl der eine oder andere doch relativ fertig aus der Wäsche schaute und zwischen den Songs öfters irgendwelche Diskussionen stattzufinden schienen.
Eine riesige Überraschung stellte für mich die Ansage zu Warheart dar, denn obwohl es - wie bereits erwähnt - mein zehntes Konzert war, hörte ich den Hatebreeder-Opener zum ersten Mal live, genauso wie Bastards Of Bodom (ein weiterer der vier Songs, die seit der Europatour auf der Setliste gelandet waren). Eine tolle Idee, die man sofort zu Hause (oder vielleicht in Wacken) ausprobieren sollte, lieferte wiederrum der neueste "Witz" Marke Laiho: "Do you know what time it is?" - "It's time to follow the motherfuckin Reaper!" Allerdings gab es auch einige Dinge, die wirklich zum Lachen waren, zum Beispiel den Zettel mit der Aufschrift "I love hot cock", der kurz, nachdem Alexi Janne (vermutlich auf sehr liebevolle Art und Weise) einen aus dem Publikum angeflogenen BH über sein T-Shirt montiert hatte, unter mysteriösen Umständen neben dessen Keyboard landete.
Amüsant war auch die Action, bei der Alexi Roope fast über den Haufen gerannt hätte (der gute Mann sollte sich einen Rückspiegel umschnallen), während mir der Versuch, nach Ektomorf auch Impaled Nazarene ihre Gestiken zu klauen, extreme seelische Schmerzen bereitete. (Na gut, jetzt mal im Ernst: Sich selbst eine runterzuhauen ist einfach cool.)

Außerdem sollte man wohl noch erwähnen, dass Henkka irgendwelche Probleme mit seinem Equipment hatte. Ich fand das allerdigs - im Gegensatz zu manchen anderen Leuten - ebenso nebensächlich wie die Tatsache, dass sämtliche Soli (ja, auch der War of Razors) aus dem Programm gestrichen wurden. Wie man diesen Gig als "disappointing" bezeichnen kann (so geschehen im offiziellen Forum auf www.ultimatemetal.com) will mir nicht ganz in den Kopf. Aber wie sagte Kjella so schön? "Wir müssen nichts hören, wir müssen nur was sehen." :P


FAZIT: Im Übrigen schien Alexi mir endlich dafür vergeben zu haben, dass ich ihm meine geheiligte Flagge vor 3 Jahren nicht geschenkt habe und ich bekam ein Grinsen und zwei Daumen im Austausch für 500 Euro und zwei steife Arme (meine weiteren Forderungen wurden nicht anerkannt). BTW - Kennt jemand von euch einen guten Psychiater?








Was zut Hölle es mit der Überschrift auf sich hat? Maybe some mysteries were never meant to be solved...