| SMTP 
        - Erklärt | 
  2.0 Einführung 
  Das SMTP läuft über UDP-Port 25 und dient zum Zustellen und Weiterleiten 
  von E-Mails vom Mail-Client zum Mail-Server und zu MTAs. SMTP wird von vielen 
  Computern genutzt und ist somit weit verbreitet.
  3.0 Eine Beispielsession 
  Hier ein Beispiel einer Beispiel-Session eines Clients mit einem SMTP-Server. 
  Links ist die Erklärung, in der Mitte die Daten, die vom Client abgesandt 
  werden, und Rechts das, was der Server dem Client schickt. Dieser ganze Dialog 
  wird dadurch aufgebaut, dass der Client einem Server eine Anfrage auf den SMTP-Port 
  schickt. In diesem Falle wird der fiktive Mail-Server "mailserver.domain.org" 
  kontaktiert. Die Übertragung findet, wie schon erwähnt, im Klartext 
  als 7-bit ASCII statt, und ist somit einfach ohne teure Hilfsmittel zu lesen 
  oder schreiben.
  Erklärung Client an Server Server an Client 
  Der Client begrüsst den Server. helo 
  Der Server verifiziert die Anmeldung des Clients, identifiziert sich und sendet 
  Code 250. 250 mailserver.domain.org 
  Der Client gibt an, von wem die zu schickende Mail stammt. mail from: <user@hidden.gov> 
  
  Der Server schickt ein weiteres Okay. 250 OK 
  Der Client gibt an, an wen die zu schickende Mail gerichtet ist. rcpt to: <guest@shop.net> 
  
  Der Server schickt ein weiteres Okay. 250 OK 
  Der Client gibt an, dass jene Daten folgen, die in den Body der zu schickenden 
  Mail gehören. data 
  Der Server akzeptiert das, und sendet die Information, dass der Client mit der 
  Eingabe eines einzelnen Punktes in einer neuen Zeile die zu schickende Mail 
  beenden soll. Start mail input; end with 
  <CR><LF>.<CR><LF> 
  Der Client schickt nun erst die Mailheader, dann eine Leerzeile und danach die 
  Mail-Nachricht. Die Nachricht kann alles enthalten und die Mailheader prinzipiell 
  auch. Erfundene Header werden genauso weitergeleitet wie Standard-Header. Mit 
  den Headern und deren Inhalt muss sich vorallem der Mail-Reader und der Benutzer 
  herumschlagen. Wenn man hier also was falsches angibt kommt die Mail zwar an, 
  sieht aber unter umständen seltsam aus. Der Client schließt die Übertragung 
  mit einem einzelnen Punkt in einer neuen Zeile ab. From: Test User <user@hidden.gov> 
  
  To: Shop Guest <guest@shop.net> 
  Date: Thu 14 Mar 2000 19:22:00 +0100 
  Subject: Mail-Test 
  Hallo Guest, 
  dies ist ein kleiner Test, ob SMTP korrekt funktioniert. 
Viele Grüsse
User 
  .
  
  Der Server akzeptiert und schickt ein weiteres Okay. 250 OK 
  Der Client verabschiedet sich. quit 
  Der Server sagt Tschüss. Goodbye. 
Im Detail kann die 
  Kommunikation geringfügig anders verlaufen. Gleichzeitig kann auch mittels 
  des Einswählens durch Telnet auf den SMTP-Port eines vermeindlichen Mail-Servers 
  einen Client simulieren, wobei jedoch die eigenen Eingaben dem User verborgen 
  bleiben. 
  An dieser Stelle möchte ich noch gerne Anmerken, dass das Versenden von 
  unerwünschten und anstössigen Mails gesetzlich untersagt ist, und 
  keinesfalls gefördert werden soll.
4.0 Angriffsmöglichkeiten 
  
  
  SMTP ist die Basis für MIME- und Postscriptangriffe, das Einschleusen von 
  Viren und trojanischen Pferden. 
  4.1 Die fehlende Sicherheit 
Das SMTP verlangt 
  keinerlei verschlüsselte Authentifizierung des Users beim Nutzen des Dienstes. 
  Die gemachten Anfragen und Angaben auf Seiten des Nutzers werden somit per 7-bit 
  ASCII-Klartext übermittelt und nicht auf deren Richtigkeit und Möglichkeit 
  einer Vortäuschung oder Manipulation hin untersucht. So kann man zum Beispiel 
  einem vermeindlichen Webserver eine Anfrage auf den SMTP-Port schicken, wobei 
  durchaus im Gutfall ein korrektes Ausführen der danach folgenden Anfragen 
  möglich wird. Das schlimmste kann einfach sein, dass der SMTP-Server die 
  Anfrage verweigert. 
  Die Sicherheit kann nur duch Verschlüsselung oder elektronischen Unterschriften 
  gewährleistet werden. Dies bedeutet, dass die Quelle von E-Mails durch 
  SMTP ohne Verschlüsselungs-Prozedur niemals für Dritte eindeutig ausmachbar 
  ist, und alle Angaben theoretisch auch erfunden oder verfälscht worden 
  sein könnten. Um somit Vertrauen in den Mail-Verkehr zu bringen, wird auf 
  bekannte Produkte wie PGP gesetzt, wobei nur beim Verwenden von starken Verschlüsselungen 
  der Nutzer einigermassen sicher sein kann, dass keine negativen Einflüsse 
  von Aussen den Verkehr beeinträchtigen können.
5.0 Schutzmöglichkeiten 
  
  Wie so oft, wenn Daten und ausführbare Programme von extern auf ein System 
  eingeschleust werden, können mögliche Schäden durch das Scannen 
  der Software auf Viren eingedämmt oder gar verhindert werden. Dies könnte 
  zum Beispiel in einem LAN ein Proxy machen, der den gesamten Mail-Verkehr on-the-fly 
  auf korrupten Programmcode überprüft. Dadurch würde der Performance-Verlust 
  bei den Clients wegfallen, und der Mail-Verkehr würde nicht unnötig 
  und merklich behindert und verlangsamt werden. Einen deutlichen Performance-Gewinn, 
  jedoch Grimmigkeit der User wird durch das automatische Entfernen aller Anhänge 
  in Mails herbeigeführt. Mein Devise ist immer: "Mir soll niemand etwas 
  schicken - Ich hole es mir selber, wenn ich es brauche." 
  Gegen die Mängel, die bei den mitgelieferten Versionen von Sendmail auftreten, 
  können nur ein wachsames Auge und periodische Updates weiterhelfen. Probleme 
  entstehen halt dort, wo keine Übersicht mehr gewährt werden kann, 
  und dies ist bei Sendmail leider schon seit längerem der Fall. Natürlich 
  kann bestenfalls auch gleich auf den SMTP-Service verzichtet werden, was ich 
  auch dringends empfehle.