
Mo, 11. Juni 2001
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Ein Montag, der damit beginnt, dass ich um 06:50 frierend,
den Regen anfunkelnd, übermüdet und sowieso in schlechter Montagslaune vor
meinem Auto stehe und die Schlüssel nicht finden kann. Kein Wunder, denn sie
liegen noch samt Wohnungsschlüssel in verschlossener selbigen. Welch Freude!
Welch glorreicher Start in eine neue Woche!
Während mich der Regen beinah schon unsittlich berührt und sich meine
Stirn in Falten legt, begleitet vom unumstößlichen Ticken der Uhr lässt es
sich besonders gut über nicht zu therapierende Schussligkeit nachsinnen. *grummel*
- Ein
Tag voller böser Blicke, die vom Himmel herabprasseln, ein Tag, der nie Tag
wurde...und es eigentlich auch nicht verdient hat *giftel*
- ...warum
ist es immer so, dass, wenn man eine Glühbirne wechselt, IMMER das Licht
eingeschalten ist und man sich beim Hineindrehen so sehr schreckt, dass man
beinahe die Lampe samt sich selber vom Sessel reißt...und sich sicher ist,
eben wären 5000 Volt durch seine Hände geschossen. Ich hasse Glühbirnenwechseln.
Vor allem montags...
- Merke:
ICQ ist zwar sehr nett und nützlich, aber an verregneten Montagen ein
Aggressionsfaktor, wenn nur glückliche, ewig :-)de, gut gelaunte
Menschchens, mit ach so witzigen Scherzchen auf den Lippen einem mit ödem
Smalltalk auf die Nerven gehen
- Mp3
Download Highlights von heute: Lynn Anderson: I never
promised you a rosegarden....ein vergessenes Lied,
Jahrhunderte nicht mehr gehört und trotzdem kann man den Text, als hätte
man ihn selbst geschrieben. Tina Turner: Typical male…..all I want is a LITTLE REACTION!!! …pah…nix
mit female attraction.. Nick Cave und Peter Gabriel
gaben ihr bestes, mich aufzuheitern
Die, 12. Juni 2001
- Man
kann eine Katze 11 Stunden im Badezimmer einsperren, ohne dass sie
irgendeinen Schaden davonträgt, zumindest keinen offensichtlichen.
(Ein großes Verzeihungs - Leckerli an meine Versuchskatze an dieser
Stelle) Scheinbar bin ich auch an Dienstagen ein Schussel ;)
- Es
ist völlig normal Betriebskosten nachzuzahlen für 8 Monate in denen man
sie noch gar nicht in Anspruch genommen hat, weil man noch gar nicht in der
Wohnung gewohnt hat, weil es SO VEREINBART IST und SCHON IMMER SO
WAR....darum höre ich auch Musik mit einem Grammophon, geh mit der
Waschrumpel zur Donau und rufe hiermit auf, das schöne „daß“ weiterhin
so zu schreiben und Studiengebühren vehement zu ignorieren.
- Möchte
man sich gegen Zecken impfen lassen, beginnt man am besten damit, sich bei
der zuständigen Gemeinde zu melden, die von nichts weiß, um an die
Bezirkshauptmannschaft weiterverwiesen zu werden, die auch von nichts weiß,
um an die Sanitätsdienststelle weiterverwiesen zu werden, die zwar schon
ein bisschen etwas weiß (ja, gegen Zeckenbisse kann man sich impfen
lassen...), einem aber nahe legt, sich an die zuständige Gemeinde zu wenden
*lol* worauf sich der Kreis schließt...ich liebe Telefonate mit Behörden....
- Mp3
Download Highlights: Böhse Onkelz und Konstantin Wecker
(...welch Kombination *g*)...obwohl... „dunkler ort“ widme ich
meiner Katze, „wir ham noch lange nicht genug“ den Behörden, „nichts
ist für die Ewigkeit“ meiner Hausverwaltung.....und „kokain“....nun
ja...
Mi, 13.
Juni 2001

Ein Tag um
sich über Augenblicke Gedanken zu machen...
- Was
im Augenblick lustvoll erscheint, erscheint als schlechthin lustvoll und
schlechthin gut, weil man die Zukunft nicht sieht (Aristoteles)
...und so soll es sein, will man den Augenblick auskosten, sonst würde man
ihn wohl zerstören
- In
der Ehe geht der Augenblick, da zwei Herzen einander verstehen können, so
schnell vorüber wie ein Blitz; und ist er einmal vorüber, so kehrt er
niemals zurück. (Honoré de Balzac)
...doch bleibt er, erfährt der Augenblick den
Kuss der Ewigkeit
- Es
gibt Augenblicke in unserem Leben, in denen Zeit und Raum tiefer werden und
das Gefühl des Daseins sich unendlich ausdehnt (Charles Baudelaire)
...und diese sind es, die unser Leben lebenswert machen, kann man sie
wahrnehmen und für kurze Zeit festhalten
- Menschliche
Dauer wird dem geschenkt, der sich den Augenblick zurechtknetet und ihm
Gestalt gibt (Jean Cocteau) ...muss man einen
Augenblick erst zurechtkneten und ihm Gestalt geben ist es ein manipulierter
Moment, der wohl einiges an Authentität verliert
- Jeder
Augenblick des Lebens ist ein Schritt dem Tode entgegen. - Chaque instant de
la vie est un pas vers la mort. (Pierre Corneille)
...*gg* düster, düster, da fällt mir dazu ein...nimm das Leben nicht so
ernst, du kommst sowieso nicht lebend davon :-)))
- Die
Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben. (Marie
Freifrau von Ebner-Eschenbach) ...ich hab so
meine Zweifel was das "Beherrschen" angeht...beherrscht nicht der
Augenblick uns?...und will ich die Herrschaft über das Leben überhaupt?
Ernst Ferstl (er muss ein
Seelenverwandter sein *g*) meint...
- Menschen,
die in der Gegenwart leben, haben immer Zeit für die wichtigste Zeit, den
Augenblick...ja
- Wenn
wir die Bruchstücke glücklicher Augenblicke zusammensetzen, kann daraus
ein Mosaik werden, das uns unser ganzes Glück zeigen kann...oh
ja
- Wenn
wir uns nicht entscheiden können, sollten wir lieber den Augenblick für
uns entscheiden lassen...absolut
- Wir
wissen natürlich um die Wichtigkeit und Kostbarkeit unvergesslicher
Augenblicke. Aber wir haben einfach keine Zeit dazu...wie
traurig wahr
- Erstaunlich,
wie viel Hoffnung wir aus einem einzigen erfreulichen Augenblick schöpfen können...*applaudier*
- Ein
Vorhaben, das immer Zukunft hat: aus dem Augenblick heraus leben...*standing ovation*
Do, 14.
Juni 2001
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Männer
sind eine andere Rasse, ich bin sogar am Überlegen, ob man sie überhaupt
zur menschlichen zählen kann. Ich weiß nicht, was oder wer sie steuert,
aber ich hätte gerne einmal diese Fernbedienung in der Hand, denn Männer
sind ja schließlich Frauensache *g* Männer sind die geborenen Sucher, am
liebsten suchen sie das Weite...
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Mp3
Download Highlights: Atomic fireballs: da fällt mir nur *süüüß"
ein ;) Everlast: ein schöner Mann... Everclear:
keine Ahnung wie der aussieht *g*, sicher "wonderful"
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Gibt
es Katzen mit Menschenallergie?
Fr, 15.
Juni 2001
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Ein
Tag um sich mit "Sein und Sinn" im mystischen Waldviertel im
Rahmen der niederösterreichischen Landesausstellung zu befassen. Burg
Ottenstein wäre ein idealer Ort um ins Mittelalter einzutauchen, würde
nicht eine Elektrosmog-Wolke über ihr schweben, begleitet von handyähnlichen
Vocal-Guide Geräten, eingetaucht in kommerzielle, bunte Hochglanzfolder,
umrandet von hektisch, nervösen Fremdenverkehr-Saison-Praktikantinnen, die
ihre eiligen Schritte beinahe im Takt der unglaublichen Vielfalt diverser
Handyklingeltöne tätigen. So sehr ich mich auch bemühe, die alten Gemäuer
zum Leben zu erwecken, werden doch immer wieder meine heldenhaften Ritter
hoch zu Ross von heldenhaften Reiseführern hoch zu Synthetik, samt
schnatterndem Touristenschweif verdrängt. Das Mittelalter aufgebend,
lasse ich mich in der Ausstellung in die Steinzeit fallen und erkenne die
Venus von Willendorf als damaliges Schönheitsideal, die als "Steinzeit-Barbie"
tituliert wird :-) Ängstlich, ob mir Teletubbies-Funde aus der Eisenzeit in
der nächsten Vitrine auflauern, kämpfe ich mich an Aphrodite und Eros
vorbei um die Fresken im Päpste-Zimmer zu begutachten und bilde mir kurz
ein, Pokemon-Portraits dazwischen entdeckt zu haben, während sich neben mir
ein Pärchen über den Unterschied von Gotik, Hochgotik und Bauerngotik in
den Haaren liegt...so verlasse ich völlig verwirrt und zwischen den Zeiten
ohne "Sein" und ohne "Sinn" Burg Ottenstein, *winke
winke* noch mal zurück und befinde mich schon wieder mit diversen Pferdestärken
auf dem Heimweg in mein historisch nicht sehr gefestigtes Leben...*oh oh*
Sa, 16.
Juni 2001
Wörtlich
Wenn ich geboren werde, bin ich schwarz.
Wenn ich aufwachse, bin ich schwarz.
Wenn ich in die Sonne gehe, bin ich schwarz.
Und auch wenn ich sterbe, bin ich schwarz.
Aber Du!
Wenn Du geboren wirst, bist Du rosa.
Wenn Du Aufwächst, bist Du weiß.
Wenn Dir speiübel ist, bist Du grün.
Wenn Du in die Sonne gehst, bist Du rot.
Wenn Dir eiskalt ist, bist Du blau.
Wenn Du stirbst, bist Du violett.
Und Du hast, verdammt noch mal, den Nerv,
mich einen Farbigen zu nennen?!
(leider
unbekannter Verfasser)
So, 17.
Juni 2001
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Demnächst
sollte ich meine innere Uhr umstellen, ich passe nicht in diese Tag/Nacht
Welt, sondern teile mir die Nächte und Tage so ein, wie sie mir gerade
passen. Aber ist es nicht herrlich bis halb 6 Uhr morgens mit einem lieben
Menschen zu plaudern, die Welt einfach schlafen zu lassen, weil man gerade
sowieso nichts von ihr will, die Ruhe zu genießen, die Hektik zu vergessen
und einfach nur das stille Telefon, die stillen Türen, die stillen Wände
wahrzunehmen, die Dunkelheit, die langsam dem Morgengrauen weicht und sich
in gute Gespräche kleidet...und, mal ehrlich, was versäumt man am nächsten
(Sonn)Tag...gut, über Gespräche über das Wetter kann ich dann kaum
mitreden, weil ich es nicht gesehen hab *g*, aber es ist auch nicht das
Schlechteste, sich so dem Smalltalk entziehen zu können ;)
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Ist
es nicht wunderschön, dass du und ich in derselben Zeit leben????
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mp3-Downloads
von heute: tesla, type o negative, living colour, sublime, slipknot,
reverend horton heat, the cramps, mike oldfield
Tsuuhrükk