Mit kreischenden stürzte der Wagen mir entegen. In den Gurten hing der Fahrer mit aufgerissenen Augen. Er schien etwas zu rufen, doch ich hörte ihn nicht hinter der Scheibe. Der Wagen fuhr durch mich hindurch.
Erstaunt wandte ich mich um, doch der Wagen war nicht mehr zu sehen. Ein älterer Herr mit weissem Bart und schwarzer Brille nickte mir freundlich zu.
Er winkte mich heran und sagte, "Das war knapp, nicht war? Lass uns gehen."
"Wohin wollen wir den gehen?" fragte ich. Ich hatte den Mann noch nie gesehen.
"Ich zeig' es dir."
Er legte seine Hand an meinen Ellbogen und führte mich von der Strasse. Nach ein paar Schritten bogen wir ab und betraten eine dunkle Gasse. Kurz darauf sah ich, dass wir in einer schattigen Allee standen. Hoch über uns strahlte der Himmel. Noch immer führte mich der Mann mit dem weissen Bart am Ellbogen. Wir erreichten ein Lichtung mit ein paar Parkbänken. In der Mitte war ein alter Brunnen mit Flechten auf den Steinen. Ein weiterer älterer Mann näherte sich. Auch er winkte freundlich.
Er fragte mich: "Schon da?"
"Es war ein Unfall."
"Deine Schuld?"
"Ich war auf einem Fussgängerstreifen. Meine Ampel war rot. Es kam so plötzlich."
"Es kommt immer überraschend. Hat es weh getan?"
"Nein, es war sofort vorbei."
Er nickte freundlich und legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Das freut mich."
Ich lächelte still. Nach einer kurzen Pause fragte er mich, "Was hast Du aus den Tagen gemacht, dich ich dir geschenkt habe?"
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