Für die Geschichtsschreiber und Historiker Mythons ist es nahezu unmöglich, einen lückenlosen Abriß der Geschichte aufzustellen. Zu viele Kriege haben immer wieder gewütet und uralte Dokumente und Urkunden zerstört.
Bedenken sie als Spielleiter aber auch, daß die im folgenden aufgeführte Geschichte nur wenigen uralten Weisen und Gelehrten teilweise bekannt ist. Wohl niemand auf der Welt kennt sie vollständig. Daher sollten auch ihre Spieler nichts von diesem Wissen einfließen lassen. Betrachten sie hingegen die Geschichte dieser Welt als Quelle zahlreicher Abenteurer.
Ein weiteres Problem, vor das jeder Historiker gestellt wird, ist die unterschiedliche Zeitrechnung; fast jedes Land oder Rasse hat ihre eigene Methode der Zeitzählung. In Stygien wird nach jedem Thronwechsel eine neue Zeitrechnung eingeführt, beginnend mit der Krönung des neuen Horemhet. So müssen jedesmal viele Dokumente umgeschrieben werden, da die Daten nicht zur neuen Zeitrechnung passen. Die Halblinge der Fünf Auen von Sharameikos zählen erst, seit sie ihr Land von den kuruwaischen Invasoren befreit haben, während in Kadistan vom Tag der Unabhängigkeit von Iralonien gezählt wird. Dagegen beginnt für die Hochelfen Ulthuans nach jederKrönung eines Phönixkönigs ein neues Zeitalter. Und nach der Rückeroberung Maraskans wird dort wieder in iralonischer Zeitrechnung gezählt.
Da jedoch die bisherige Geschichte der menschlichen Völker Mythons im Wesentlichen von dem Kaiserreich Iralonien geprägt wurde, wird im Folgenden diese auch am weitesten verbreitete Zeitrechnung gewählt. Sie beginnt im Jahre der Geburt des ersten iralonischen Kaisers und Reichsgründers Blamos.
ca. 6800 v.B. (ganz Mython)
Auftauchen der ALTEN
Auf dem Planeten erscheinen die bis heute noch rätselhaften ALTEN, ein Volk mit gar kosmischer Intelligenz, die vor vielen Millionen Jahren ihre eigene Heimatwelt in einer fernen Dimension verließen. Magie, Astrophysik und Philosophie war für sie eins. Durch interstellare Tore reisten sie durch Zeit und Raum ... und eines dieser Tore errichteten sie im Norden Mythons.
ca. 6000 v.B. (ganz Mython)
Ende des Eiszeitalters als die ALTEN die Planetenachse verschieben
Viele Jahrhunderte lang besuchten sie regelmäßig Mython, brachten neue Tiere und Pflanzen mit und unterstützten die Fortentwicklung des einheimischen Lebens. Um dies zu fördern, verschoben sie die Planetenachse, so daß das Klima wärmer wurde.
5250 v.B. (ganz Mython)
Aufstieg der Elfen zur zivilisierten Rasse; Zug der Zwerge und Elfen nach Norden
Ermutigt durch das wärmere Klima zogen die verschiedenen Rassen Mythons nach Norden und nahm dort neue Ländereien in Besitz. Von ihrer fliegenden Stadt weit im Norden hielten die ALTEN ein wachsames Auge insbesondere auf die Entwicklung der Elfen, die sie besonders förderten. Während sich die Zwerge im Inneren der Berge niederließen, lag die Entwicklung der Menschen zu einer zivilisierten Rasse noch in weiter Ferne.
ca. 3200 v.B. (ganz Mython)
Der Fall der ALTEN. Mit der Zerstörung ihrer Tore bricht auch ihre Zivilisation zusammen
Das Experiment der ALTEN wurde durch eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes unterbrochen. Die Tore der ALTEN waren mit zahlreichen Gefahren verknüpft, die über unser heutiges Verständnis hinausgehen. Als das Tor auf Mython explodierte, vernichtete es gleichzeitig die fliegende Stadt der ALTEN. Doch das Tor hatte sich nicht geschlossen, sondern stellte lediglich den Durchgang zu einer anderen Dimension dar, durch den viele monströse Wesensarten strömten, die auch heute noch Mython bevölkern.
3051 - 2971 v.B (Ulthuan)
Regierungszeit Aenarions, dem ersten Phönixkönig Ulthuans
Es folgte eine Zeit der Finsternis und eine Epoche des Schreckens und der Verwüstung, in welcher die alptraumhaften Kreaturen des Chaos das Land überschwemmten. In jenen Tagen trat dann Aenarion ins Licht der Geschichte, wahrhaftig der großartigste und tragischste aller Elfenhelden. Als er durch Asuryans heilige Flamme schreitet, wird er zum Gefäß einer göttlichen Macht. Als unbesiegbarer Kämpfer wirft er sich den Horden des Chaos entgegen und erringt auch zahlreiche Siege gegen sie. Er vermählt sich mit der Hochkönigin von Avelorn und wird zum ersten Phönixkönig Ulthuans gekrönt. Während er sich jedoch auf einem Feldzug befand, erhielt er die grausige Kunde, daß sein geliebtes Weib bei einem Überfall der Chaoswesen getötet und seine zwei Kinder verschleppt worden seien. Da loderte seine Seele in unermeßlichem Zorn und er mißachtete die Worte seines treuen Ratgebers Caledor, schwang sich auf seinen treuen Drachen Indraugnir und flog mit ihm zur Insel des Unheils. Dort zog er dann Khaines Schwert aus dem steinerenen Altar des Gottes, die mächtigste Waffe, die es je gegeben hat. Dieses Schwert hatte vom Anbeginn der Zeit auf der Insel geruht, sie war so alt wie die Welt selbst und barg selbst die Kraft, einen Gott zu töten. Damit brachte er jedoch ein äonenwährendes Unheil über sein Volk, und er und alle seine Nachkommen wurden von den Göttern auf ewig verflucht. Mit dieser Waffe trieb er den Feind nahezu mühelos zurück. Aenarion nahm sich auch eine zweite Frau, die geheimnisvolle Morathi, mit der er einen Sohn zeugte, Malekith, der zum Werkzeug des Schicksals werden sollte. Der Krieg wurde immer furchtbarer. Für jeden gefallenen Elfen traten zwei neue Ungeheuer des Chaos an, und es gab nur einen Aenarion. Da entschloß sich Caledor, der größte aller Zauberer, die je auf Mython verweilten, einen magischen Mahlstrom zu erschaffen, der den Riß zu der Ebene des Chaos schließen sollte. Und so kam es schließlich zur letzten Schlacht, bei der Aenarion schwere Verletzungen erlitt, der Mahlstrom jedoch erschaffen wurde. Daraufhin flog Aenarion mit dem tödlich verwundeten Indraugnir noch einmal zur Insel des Unheils und versenkte Khaines Schwert wieder in seiner Scheide. Dann legte er sich neben sein treues Reittier nieder und starb.
2970 - 1848 v.B. (Ulthuan)
Regierungszeit Bel-Shanaars, dem zweiten Phönixkönig Ulthuans
Nach Aenarions Tod wählten die Prinzen Ulthuans Bel-Shanaar zu ihrem neuen Phönixkönig. Malekith, der jedoch eigentlich das Anrecht auf das Erbe seines Vaters hatte, wurde von ihnen abgelehnt, da man sich des Fluchs entsann, den Aenarion auf ihn und seine Nachkommen geladen hatte.Bel-Shanaar, ein Seemann, entsandte Expeditionen in die ganze Welt, die Mython erforschen und Kontakt zu anderen Völkern aufnehmen sollten. So traf man auf die Zwerge, mit denen er den heiligen Eid der Freundschaft besiegelte. Dabei wurde Malekith zu seinen Botschafter am Hof des Zwergenkönigs ernannt. Als er von seinen Expeditionen und Heerzügen gegen die Orks jedoch heimkehrte, fand er Ulthuan im Würgegriff gegenseitigen Mißtrauens vor. Ein Kult des Chaos hatte sich über das ganze Inselkönigreich ausgebreitet. Bel-Shanaar rief zum Kampf gegen dieses Kult auf und Malekith führte in den kommenden Jahren für ihn diesen Krieg.
1848 v.B. (Ulthuan)
Das Massaker beim Asuryan-Heiligtum; Ermordung Bel-Shanaars
Niemand zweifelte zu dieser Zeit an der Treue Malekiths seinem König gegenüber, schien sein Haß gegen den Chaos-Kult doch unbestreitbar. Schließlich kam es zu einer offenen Rebellion und Bel-Shanaar rief seine Generäle im Asuryan-Heiligtum zusammen. Dort ließ Malekith die Maske fallen. Er hatte ein geheimes Abkommen mit den Anbetern des Chaos geschlossen und ermordete Bel-Shanaar. Eine Armee seiner Anhänger hielt sich bereit und töte die versammelten Elfenprinzen und Heerführer des Phönixkönigs. Als Malekith jedoch durch die Heiligen Flammen schritt, um zum neuen König zu werden, verbrannten ihn diese und entstellten seinen Körper für alle Zeiten.Daraufhin flohen Malekith und seine Gefolgsleute aus dem Heiligtum.
1847 - 1458 v.B. (Ulthuan)
Regierungszeit Caledors I., dem dritten Phönixkönig Ulthuans
Die wenigen überlebenden Prinzen wählten daraufhin Caledor I. zum neuen Phönixkönig. Ein erbitterter Bürgerkrieg entbrannte daraufhin in dem Inselkönigreich. In den entlegenen Kolonien war sich niemand sich, wer nun wirklich der neue König sei, und auch die Chaos-Kultisten trugen ihren Teil zur Verwirrung bei. Doch Caledor I. war ein ausgezeichneter Schlachtenführer. Und so wurden die Dunkelelfen, wie die Chaos-Anhänger nun genannt wurden, immer weiter zurückgedrängt.
1821 v.B. (Ulthuan)
Die Abspaltung; die Dunkelelfen fliehen nach Westen
Als Malekith, der Hexenkönig, wie man ihn nun nannte, erkannte, daß er den Kampf wohl verlieren würde, entschloß er sich zu einem waghalsigen Plan. Er versammelte alle ihm getreuen Zauberer um sich, um dem magischen Mahlstrom aufzulösen und den Mächten des Chaos das Tor nach Mython wieder zu öffnen. Schon hallte das triumphierende Gelächter der Finsteren Götter über den Himmel, als etwas unerwartetes geschah. Die im Mahlstrom der Zeit gefangenen Hochelfenzauberer schickten die anstürmenden Fluten magischer Energie zurück zu ihrem Ursprung. Diese titanischen Kräfte zerrissen das Land und die Erde erzitterte. Eine hunderte von Metern hohe Wasserwand verschlang das Land der Rebellen, und nur die mächtigsten Zauberer unter den Dunkelelfen konnten gemeinsam mit Malekith und ihren Gefolgsleuten rechtzeitig mit Schiffen nach Westen fliehen. Sie landeten dort an der Küste eines neuen Kontinents und bauten dort ein neues Reich auf. In einem der vielen Seegefechte, die in den folgenden Jahren ausgefochten wurden, kam auch Caledor I. ums Leben.
1457 - 963 v.B. (Ulthuan)
Regierungszeit Caledors II., dem vierten Phönixkönig Ulthuans
Nach dem Tod Caledors I. wählte der Prinzenrat seinen Sohn Caledor II. zum neuen Phönixkönig. Er sollte die Elfen die Torheit einer erblichen Königswürde lehren. Caledor II. war zwar im Zweikampf ein großartiger Kämpfer, doch in allen anderen Eigenschaften eher einfältig, zudem eitel und prunksüchtig. Dies sollte noch schlimme Folgen haben.
1266 - 963 v.B. (Ulthuan / Felsheim)
Der "Bart-Krieg" zwischen Elfen und Zwergen
In den vergangenen Jahrhunderten hatten die Zwerge ein ebenfalls mächtiges Reich geschaffen. Es stand in der Blüte seiner Zivilisation. Von dem Bürgerkrieg der Elfen hatten sie nicht viel mitbekommen, daher wähnten sie sich in ihren Bergfestungen sicher. Derweil hatte Malekith einen neuen Plan ausgebrütet. Einige als Hochelfen verkleidete Dunkelelfen überfielen eine Karawane der Zwerge und braubten sie ihrer Waren. Natürlich hatten die Zwerge, wie von Malekith beabsichtigt, sofort die Hochelfen in Verdacht. Caledor II. war dermaßen erzürnt über die dreisten und unverschämten Anschuldigungen und Wiedergutmachungs-Forderungen des Zwergenkönigs Gotrek, daß er dessen Botschafter mit abrasiertem Bart wieder zu ihm zurücksandte. Jetzt ging es den Zwergen um ihre Ehre, und darauf konnte es nur eine Antwort geben: Krieg ! Nach den ersten Kämpfen entsandte Caledor II. eine mächtige Flotte und ein gewaltiges Heer, das Heimatland nahezu schutzlos zurücklassend. Die Zwerge waren jedoch Gegner, wie sie die Elfen bislang nicht kannten. Sie waren unbeugsamer und standhafter als alle Gegner, gegen die sie bisher kämpfen mußten. Für die Zwerge war die große Anzahl der Elfenkrieger eine Überraschung, da sie bislang nur die wenigen Elfen kannten, die im Umland der Berge gelebt hatten. Mit einem solch riesigen Heer schwer gerüsteter Ritter und gut ausgebildeten Fußtruppen hatten sie nicht gerechnet. Als sich der Krieg auf dem Kontinent immer mehr dahinschleppte, wurde Caledor II. ungeduldig. Er übernahm eigenhändig die Befehlsgewalt der Streitkräfte. Bei der Belagerung von Meawall wurde er von König Gotrek im Zweikampf erschlagen. Als Sühnezahlung für die Schändlichkeiten der Hochelfen nahm er dem Leichnam des Elfenkönigs seine Krone ab. Für die Zwerge war der Krieg damit beendet, ihrer Ehre genüge getan.
962 - 439 v.B. (Ulthuan)
Regierungszeit Caradryels, dem fünften Phönixkönig Ulthuans
Nun, da sich die Armeen der Hochelfen auf dem Kontinent befanden und ihr Herrscher tot war, schien der Plan des Hexenkönigs aufzugehen. Er entsandte seine Flotten und besetzt mit ihnen den nördlichen Teil Ulthuans. Die Elfen sahen sich nun in einen Zweifrontenkrieg gegen zwei mächtige Gegner verstrickt. Der Prinzenrat wählte Caradryel zum neuen Phönixkönig.Trotz der Entrüstung vieler Elfen befahl er die Herstellung einer neuen Krone und rief seine Armeen vom Kontinent zurück in das Inselkönigreich.
957 - 864 v.B. (Ulthuan)
Die Hochelfen beginnen mit dem Abzug ihrer Armeen aus den Kolonien
Der Abzug der Armeen löste vielfachen Protest in den Kolonien der Elfen aus, sahen sie sich doch schutzlos zurückgelassen. Und so folgte der abziehenden Armee ein Gefolge von Kolonisten, die lieber in das Inselkönigreich zurückkehren wollten, als auf den Schutz der Armee zu verzichten. Doch einige Elfen blieben zurück. Sie gründeten das Königreich Athel Loren (Alfheim) und die Albassische Förderation. So entstanden die Stämme der Waldelfen und der Seelfen. In dem folgenden Jahrhundert führten die Hochelfen einen erbitterten Krieg gegen die Dunkelelfen, an dessen Ende ihre gut ausgebildeten Soldaten, die vielfach noch aus den Veteranen des Bart-Krieges bestanden, die Dunkelelfen in einem furchtbaren Zermürbungskrieg ausbluteten und schließlich von Ulthuan vertrieben. Caradryel indeß verstarb als erster Phönixkönig friedlich in seinem Bett.
864 v.B. (Alfheim)
Die zurückgelassenen Elfen auf dem Kontinent begründen Athel Loren, das spätere Alfheim
Den auf dem Kontinent zurückgebliebenen Elfen blieb nichts weiter übrig, als sich in die Tiefe des Waldes zurückzuziehen, wo sie vor der Rache der Zwerge, umherziehender Orkbanden und auch gelegentlichen Schatzsuchern sicher waren. Sie nannten ihr neues Königreich Athel Loren, was in der alten Elfensprache "Alfheim" bedeutet. Nach einigen Jahren stießen die Kundschafter der Waldelfen auf neue Nachbarn, die sich durch ihre Friedlichkeit von den bisherigen Ork- und Goblinbanden nicht nur unterschieden, sondern diese sogar bekämpften. Die Elfen waren erstmals auf die Menschen getroffen, die nun ebenfalls damit begannen, das Land urbar zu machen. In ihnen fanden sie Verbündete im Kampf gegen die Orks. Zudem respektierten sie den Wald von Athel Loren, von dem sie zunächst annahmen, daß es sich bei seinen Bewohnern nur um das Feenvolk handeln konnte. Die Barbaren von Ywerddon halten auch heutzutage noch an diesem Glauben fest, was sie bislang davon abgehalten hat, in den Wald einzudringen.
751 v.B. (Felsheim)
Der Fall des Zwergenreichs; Beginn des Kriegs gegen Orks und Goblins
Obwohl sich die Zwerge nach dem Bart-Krieg als Sieger fühlten, hatten sie durch die jahrelangen Kämpfe doch einen Großteil ihrer Bevölkerung verloren. Das Ende ihres Reiches begann durch eine Serie von gewaltigen Erdbeben und einer Reihe von Vulkanausbrüchen entlang des Schattenrückens. Viele der unterirdischen Stollen und Minen stürzten ein und eindringendes Lava zerstörte viele Zwergenstädte. Der Katastrophe folgten dann ganze Scharen von Orks und Goblins, die eine Zwergen- hochburg nach der anderen überrannten, plünderten und niederbrannten. Der Glanz des einst riesigen Zwergenreiches war für immer erloschen. Grimmig klammerten sich die Zwerge an ihre wenigen verbliebenen Hochburgen und schärften verbittert ihre Äxte.
ca. 600 - 150 v.B. (Felsheim)
Zivilisierung der Menschheit; mit deren Hilfe gelingt es den Zwergen, die Orks zurückzutreiben
In jener Zeit verließen viele Zwerge ihre alte Heimat und gründeten überall auf Mython neue Hochburgen, so in den Grauen Bergen und in dem Amboßgebirge. Die Zwerge erkannten, daß die in der Umgebung der Berge lebenden Menschen ebenfalls einen erbitterten Krieg gegen die Orks und Goblins führten. So sahen sie in ihnen natürliche Verbündete und taten, was sie vermochten, um die Menschen zu unterstützen. Die Menschen lernt in kurzer Zeit viel durch den Handel mit den Zwergen, und so entwickelten sich die Menschen innerhalb weniger Jahrhunderte von nackten Wilden zu Farmern und Viehzüchtern. Gemeinsam mit den Zwergen trieben sie die Orks und Goblins davon. Während sich die Menschheit weiterzuentwickeln und auszubreiten begann, zogen sich die Zwerge immer mehr in ihre Stollen und Minen zurück.
ca. 500 - 98 v.B. (KanThaiPan)
Zeit des Glücklichen Volkes
Mit eine der ältesten Zivilisationen der Menschheit entstand weit im Osten an den Gestaden der Blutigen See. Man nannte sie später das "Glückliche Volk", weil sie völlig im Einklang mit der Natur lebten. Sie beteten zu Natürgöttern, und noch viele der alten Schamanengeheimnisse und Feste leben in der heutigen Zeit weiter, ungeachtet der Herrscher oder politischer Wirren.
512 - 345 v.B. (Stygien)
Das Alte Reich von Ta-Meket
Die erste bekannte menschliche Zivilisation entstand im Bereich des heutigen Stygiens, entlang der fruchtbaren Ufer des Sabil.Hier errichteten die Menschen ein Reich, welchem sie den Namen Ta-Meket, das geschützte Land, gaben. Die im Westen des Landes wohnenden Arracht - degenerierte Nachkommen der ALTEN - beobachteten diese Entwicklung mit Sorge und Mißtrauen. Ihre Reichtümer und das Wissen dieses uralten Volkes lockte viele Menschen an, mit denen es immer häufiger zu kämpferischen Auseinandersetzungen kam. Schließlich zogen sie einfach fort, und mit ihrem Verschwinden trocknete auch das Land aus und wurde zur Wüste. Die Folge waren Hungersnöte und Aufstände, was zum Untergang des Alten Reiches von Ta-Meket führte.
438 v.B.- 667 n.B. (Ulthuan)
Regierungszeit Bel-Korhadris, dem sechsten Phönixkönig Ulthuans
Des langen Krieges müde, wählten die Prinzen nun Bel-Korhadris, einen berühmten Zauberer und Gelehrten zu ihrem neuen König. Mit ihm begann das große Zeitalter der Elfengelehrten. Er wählte Hoeth zu seiner Hauptstadt, wo sich viele berühmte Gelehrte und Zauberer zusammenfanden, und ihr Wissen austauschten. Bel-Korhadris Regierungszeit ist eine bemerkenswert friedvolle Periode. Viele sahen dies als Beginn des Goldenen Zeitalters der Elfen an.
427 v.B.- 665 n.B. (Ulthuan)
Bau des "Weißen Turms von Hoeth"
Gleich zu Beginn seiner Herrschaft ließ Bel-Korhadris den "Weißen Turm von Hoeth" bauen, einer gewaltigen Konstruktion, die innerhalb von mehr als einem Jahrtausend bis in den Himmel hinauf wuchs. In dieser Zeit arbeiteten zahllose Steinmetze am kunstvollen Zierrat des Turms. Im Inneren des nadelspitzen Turmes wurde in einer gewaltigen Bibliothek das Wissen aller Gelehrten und Zauberer gesammelt. Unmittelbar nach der Fertigstellung des Turms starb Bel-Korhadris, und so wurde er, seinem Wunsch entsprechend, inmitten der Grundmauer seines Turms zur letzten Ruhe gebettet.
345 - 317 v.B. (Stygien)
Zeit der meketischen Gaufürsten
In den folgenden Jahren nach dem Fall des Alten Reiches konnten Gaufürsten den Niedergang der ganzen Kultur und ihren Untergang aufhalten. Entlang des Deltas des Sabil entstanden große Städte, in denen die Meketer diese Notzeit überstanden.
317 - 272 v.B. (Stygien)
Die 1.Dynastie des Neuen Reiches von Ta-meket
Schließlich erhob der Herrscher von Weset den Anspruch auf den Palmenthron, genauso, wie dies Akertep von Meknesch tat. So entschieden die Priester des Rehotep, beide gemeinsam zum Horemhet zu salben. Doch der Herr von Weset wurde vom göttlichen Feuer versengt, während Akertep von einer göttlichen Aura eingehüllt wurde. So begann die erste Dynastie des Neuen Reiches.
272 - 247 v.B. (Stygien)
Die 2.Dynastie von Ta-meket
Nach einer kurzen Weile des Friedens bemächtigte sich der Großwesir von Ta-Meket gewaltsam des Palmenthorns, ermorderte seinen Vorgänger und gründete hiermit die zweite Dynastie des Neuen Reiches.In den Überlieferungen wird er nur als Meseknef, der Herr der Nacht oder Sethemet, der Schwarze Anführer, bezeichnet. Dieses dunkle Zeitalter Ta-Mekets wurde von ihm und seiner Königin geprägt.
247 - 123 v.B. (Stygien / Al'Quadim)
Menhits Regentschaft über Ta-meket
Nachdem der Herr der Nacht auf unerklärliche Weise verschwand, führte seine Gemahlin seine Regentschaft fort. Sie wurde unter dem Namen Menhit, die Schlächterin bekannt. Zwar war sie eine grausame Herrscherin, denoch förderte sie die Kunst, Wissenschaft und auch die Zauberei. Während ihrer Herrschaft stand das Neue Reich von Ta-Meket in seiner größten Blüte. Sie heiratete eine große Vielzahl al'quadimischer Scheichs, die ausnahmslos ein frühzeitiges Ende fanden. Auf diese Weise konnte sie den gesamten östlichen Teil Al'Quadims unter ihre Kontrolle bringen. Viele mächtige Zauberer waren in Menhits Diensten, die ihre jugendliche Schönheit und ihr Leben über alle bekannten Maße hinaus verlängerten. Schließlich starb sie jedoch von eigener Hand, um in den Genuß des Nachlebens zu kommen.
231 v.B. (Stygien)
Gründung der Magierakademie von Weset
Während Menhits Regierungszeit entdeckten ihre Truppen im Westen des Landes - dem heutigen Arakischen Imperium - eine blühende Kultur um die Statue einer dreiköpfigen Echse. Meketische Siedler machten das Land urbar und errichteten die Grenzposten Mirham und Al'Anfa. Meketische Expeditionen entdeckten in den Tiefen des Dschungels viele uralte und arkane Geheimnisse, sowie Edelsteine in Hülle und Fülle. Salpikon von Mirham war der wahrscheinlich erste menschliche Zauberer, der die Geheimnisse der alten Echsenmagie enträtseln konnte. Er war es auch, der den Grundstein für die Magierakademie in Weset legt, dem ersten menschlichen Kollegium nur für Zauberer.
229 - 205 v.B. (Kuruwai)
Krieg der Halbhand-Brüder gegen die Orks
Die größten Helden jener Zeit waren zwei Brüder, Rerek und Myzar Halbhand, welche mit ihrem berittenen Nomadenstamm eine blutige Spur durch das Land zogen. Ihre Schlachten gegen die Orks werden noch heute in kuruwaischen Volksliedern und Geschichten wie "Ich ritt mit den Gebrüdern Halbhand" oder "Blut und Schwert, unzertrennlich wie Rerek und Myzar" besungen. Sie waren mit ihrem Stamm hunderte von Kilometern auf der Suche nach fruchtbarem Land zum Siedeln durch eine weite, grasige Steppe gezogen. Als sie schließlich ein für sie geeignetes Gebiet erreichten, fanden sie es von einem mächtigen Orkstamm bevölkert. Diese setzten sich gegen die Eroberung heftig zur Wehr. Der Kampf dauerte fast 25 Jahre, wobei sich beide Seiten in Nichts nachstanden. Es gab viele ruhmreiche Taten, und der Name der Halbhand-Brüder war weithin bekannt. Ihre dramatischen Angriffe, die Rettung ihrer verschleppten Kinder aus den Kochtöpfen der Orks und die Brandschatzung der berüchtigten Orkfestung Kr'wak, wurden überall auf dem Kontinent besungen und immer größer wurde die Zahl der Krieger, welche sich ihnen anschlossen. Schließlich mußten sich die Orks in ein rauhes Hügelland zurückziehen, wo sie von den Halbhand-Brüdern eingekesselt und ausgehungert wurden.
176 v.B. (Kuruwai)
Gründung des Khanats Kuruwai
117 - 66 v.B. (Stygien)
Invasion der Echsenmenschen in Ta-meket
Menhit hatte es Zeit ihres Lebens versäumt, für Nachkommen zu sorgen, und so wurde der begabte Heerführer Mahes ihr Nachfolger. Er gründete die dritte Dynastie des Neuen Reiches. Schon bald mußte er alle Kräfte aufbieten, um sein Reich vor den Echsenmenschen zu schützen, die aus den Dschungeln von Arakis vordrangen und in Ta-Meket einfielen. Nur nach langen und verlustreichen Kämpfen konnten die Heerscharen des Horemhet die Echsischen in den Dschungel zurücktreiben.
68 v.B. (Arakisches Imperium / Al'Quadim)
Untergang des Reiches der Echsenmenschen
Zwei Jahre nach Beendigung des Feldzuges gegen die Echsenmenschen, fiel ein glühender Sternenberg vom Himmel und wühlte das Meer zu einer bislang nie dagewesenen Welle auf. Durch die unglaubliche Wucht der so entstandenen Flutwelle brach etwa dort, wo heute die Landenge zwischen dem Arakischen Imperium und Al'Quadim verläuft, eine natürliche Landbrücke und das Meer drang in das dahinter liegende Tiefland ein.Als sich die Wasser beruhigt hatten, war das Reich der Echsenmenschen verschwunden. Die wenigen Überlebenden ihres Volkes zogen sich daraufhin in die nördlichen Sümpfe Al'Quadims oder die Tiefen des arakischen Dschungels zurück.
98 v.B. (KanThaiPan)
Guwandschir (WuWangSchi) erobert KanThaiPan und begründet die Tschu-Dynastie
Das Ende des "Glücklichen Volkes" nahte, als kuruwaische Reiterhorden über die Berge kamen und die alte Hauptstadt ChangAn eroberte. Angeführt wurden die Kuruwaier von ihrem Stammeshäuptling Guwandschir, doch die KanThai nannten ihn WuWangSchi. Er organisierte das Reich völlig neu und teilte das Land ihn Lehnsstaaten auf, die er seinen Stammesfürsten anvertraute. Die neuen Herrscher wurden von den KanThai Tschu genannt. Die Tschu lehrten der Bevölkerung ihre eigene Religion, der Glaube an einen obersten Himmelsgott. Die Schamanen etablierten sich bei den neuen Herrschern als Zeremonienmeister, denn die Tschu hatten die überlegene Kultur des "Glücklichen Volkes" rasch erkannt. Und so begannen sich allmählich die Sitten der Eroberer mit denen der Eroberten zu vermischen.
0 (Kadistan)
Die Geburt von Blamos
Entlang der westlichen Ausläufer des Amboßgebirges lebten zu dieser Zeit eine Vielzahl barbarischer Stämme, die häufig untereinander zerstritten waren. Und gerade jetzt wurde dort der größte aller menschlichen Helden geboren, den es je auf Mython gegeben hat.Legenden berichten von einem doppelschweifigen Kometen, der bei der Geburt des Häuptlingssohnes am Himmel erschienen sei. Was auch immer die Wahrheit sein mag, so steht doch fest, daß dieser Mann von Kindheit an vom Schicksal auserwählt war.
15 n.B. (Kadistan)
Blamos rettet dem zukünftigen König der Amboßzwerge das Leben; als Dank erhält er das magische Schwert "Siebenstreich"
Schon im jugendlichen Alter war Blamos kämpferisches Können weithin bekannt; so gelang es ihm eines Tages ohne weitere Hilfe eine Gruppe feindlicher Krieger zu erschlagen, die einige gefangene Zwerge mit sich führten. Und wie es das Schicksal so wollte, befand sich Kargol Eisenfaust, ein hoher Zwergenfürst und zukünftiger König seines Volkes unter den Gefangenen. Blamos geleitet ihn und seine Begleiter sicher zu ihrer Hochburg zurück, wo er erst erfährt, wen er gerettet hat. Kargol Eisenfaust hatte den kühnen Barbaren-Krieger während der Reise genau beobachtet und ihn wertschätzen gelernt. So bereitete er Blamos ein rauschendes Fest und überreichte ihm als Dank für seine Rettung den legendären Anderthalbhänder "Siebenstreich". Dieses Artefakt wurde einst von großen Zwergenhelden geführt, und die Zwerge hatten es beim Verlassen Felsheims mitgenommen. Dieses mächtige Schwert vermochte Blamos Kampfgeschick über alle bekannten Maße hinaus zu steigern. Durch diese Begegnung wurde der erste Grundstein für die große Allianz zwischen der Rasse der Menschen und der Zwerge gelegt.
22 - 27 n.B. (Kadistan / Krulusien)
Blamos wird nach dem Tode seines Vaters Häuptling und vereint die anderen Stämme
In den folgenden Jahren verbreitete sich Blamos Ruhm durch alle umliegenden Länder. Und mit der Verbreitung seines Ruhmes entstand ein ständiger Zulauf von Kriegern, die bereit waren, zusammen mit Blamos für Ruhm und Ehre zu streiten. Nach dem Tod seines Vaters wurde Blamos der Häuptling seines Stammes. Nach seinem überwältigenden Sieg über den Häuptling des Stammes der Plaghos - seinem ärgsten Widersacher - schien sein Triumph gar vollendet zu sein. Nur das junge Königreich der Krulusier im Norden stand noch zwischen ihm und seinem Traum von der Gründung eines vereinigten Reiches. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf versammelte er alle Häuptlinge und stachelte sie zu einem Feldzug gegen Krulusien an. Nicht alle folgten zunächst seinem Aufruf, doch als dann ein Sieg dem anderen folgte, schlugen sich nach und nach alle Häuptlinge auf seine Seite. Zuletzt gelang es ihm, die Hauptstreitmacht der Gegner bei den Trauer-Marschen vernichtend zurückzuschlagen. Dabei erschlug er den krulusischen König Hermann I. im Zweikampf. Nach diesem Sieg hinderte ihn niemand mehr an der weiteren Eroberung Krulusiens.
27 n.B. (Kadistan)
Unterwerfung Krulusiens; Schlacht der Zwerge und Menschen gegen die Orks
Nun, da Krulusien erobert war, schien der Krieg vorüber zu sein. Doch einige Tage später erreichte ein halbverhungerter und schwerverletzter Zwerg Blamos Feldlager. Er überbrachte ihm Kargol Eisenfausts dringendes Gesuch um Hilfe. Die Amboßzwerge wurden augenblicklich von einer großen Orkstreitmacht belagert, die von Osten her über die Berge gekommen war. Es sah nicht so aus, als ob sich die Zwerge noch lange halten könnten. Kurzentschlossen entrollte Blamos erneut sein Feldbanner und rief seine Männer zu den Waffen. Mit Blamos an ihrer Spitze und "Siebenstreich" beidhändig um sich schlagend, bohrte sich seine Armee wie der leibhaftige Tod durch die Reihen der Orks und Goblins. Als dies die Zwerge sahen, unternahmen sie einen Ausfall. Nun waren die üblen Kreaturen eingeschlossen zwischen Blamos Armee und den todbringenden Äxten der Zwerge. Als das furchtbare Gemetzel endlich vorbei war, waren nur wenige Orks entkommen, um von der legendären Schlacht um das Amboßgebirge zu berichten.
28 n.B. (Kadistan)
Blamos wird zum 1.Kaiser Iraloniens gekrönt
Von der verheerenden Niederlage im Amboßgebirge sollten sich die Orks in Iralonien nie wieder erholen. Und Blamos konnte jetzt endlich an die Realisierung seines Traumes von der Gründung eines mächtigen Reiches in die Tat umsetzen. Nicht ein Häuptling zögerte Blamos die Treue zu schwören und der Hohepriester des Gottes Praios krönte ihn zum Kaiser - in einem kleinen Ort namens Baledain.
81 n.B. (Kadistan / Iralonien)
Blamos legt sein Amt nieder und geht zu den Zwergen um "Siebenstreich" zurückzubringen
Die Regierung Blamos war sicherlich nicht die längste des Kaiserreichs Iralonien, doch in den wenigen Jahren gelang es ihm das Reichsgebiet zu sichern; es wurden viele Städte gebaut, große Waldflächen gerodet und urbar gemacht. Dann jedoch gab er eines Tages seine Krone an seinen Sohn Tibor ab. Die Zeit sei gekommen, "Siebenstreich" an seine Schöpfer zurückzugeben erklärte er. Damit verließ er seinen Palast in Baledain und machte sich auf den Weg zu dem Amboßzwergen, wobei ihn niemand begleiten durfte. Ob er je dort ankam verrieten die Zwerge nicht, und kein weiterer Bericht über Blamos, den Sohn eines Barbarenhäuptlings und dem ersten Kaiser Iraloniens drang je wieder zu seinen Untertanen.Und so ist man noch heute davon überzeugt, daß in der Stunde Iraloniens größter Not Blamos zurückkehren wird, und sein Kommen wird durch einen doppelschweifigen Kometen am Himmel angekündigt werden ...
81 - 162 n.B. (Kadistan / Iralonien)
Regierungszeit Tibors in Iralonien; große Ausdehnung des Reiches
Nachdem Tibor, Blamos ältester Sohn, zum Kaiser gekrönt worden war, hatte er nur noch ein Ziel vor Augen: den Landgewinn seines Vaters um jeden Preis übertreffen. Er sandte verschiedene Kontingente der iralonischen Armee in alle Himmelsrichtungen aus. Und so fielen ihm neue Ländereien wie reife Früchte in den Schoß.
111 n.B. (Iralonien / Sharameikos)
Entdeckung der Halblinge
Die Reichsgrenzen des iralonischen Kaiserreiches erstreckten sich schließlich von der Küste des Eismeers im Norden bis an die Grenzen von Ta-Meket (dem heutigen Stygien), von der Grenze Darokins bis zur Westgrenze des Khanats Kuruwai. Dort war man auf kleine Wesen gestoßen, die wie Menschenkinder aussahen und in unterirdischen Höhlen in Hügel lebten. Sie wurden Halblinge genannt und in den Schutz des Reiches aufgenommen.
118 n.B. (Iralonien / Darokin)
Der iralonische Einmarsch in Darokin wird von König Guillaume I. zurückgeschlagen
Sodann richtete sich Tibors Blick auf den westlichen Nachbarn, Darokin. Mit einer gewaltigen Streitmacht von mehr als 20.000 Mann griff er das noch junge Königreich an und konnte zunächst einige Grenzstädte ohne nennenswerten Widerstand erobern. Erst in der Festung Chalon stellte sich dem Kaiser eine kleine Streitmacht von knapp 300 Soldaten und Freiwilligen entgegen. Sie lehnten jedes Angebot zur Kapitulation ab und kämpften mutig gegen die Iralonier, zunächst noch mit ihren Waffen, und schließlich, als sie keine mehr hatten, mit den bloßen Händen, bis keiner von ihnen mehr am Leben war. Um den Preis ihres eigenen Lebens hatten sie dem darokinischen König Guillaume I. genug Zeit erkauft, um ein Heer von 12.000 Mann aufzustellen, mit dem er den Eindringlingen nun entgegenmarschierte. Auf der Ebene von Avigniard stellte sich Guillaume den Invasoren. Ohne einen Augenblick Zeit zu verlieren griffen die Darokini die iralonischen Linien in einem selbstmörderischen Sturmangriff an, dabei ihren Schlachtruf "Rache für Chalon" ausstoßend. Dadurch konnte Tibor seine zahlreichen Bogenschützen nicht zum Einsatz bringen ohne seine eigenen Männer zu gefährden. Außerdem hatte Guillaume den Schwerpunkt seiner Truppen an die Flanken verteilt, um vor Angriffen auf dieser Seite sicher zu sein. Als die Iralonier dann durch das Zentrum durchgebrochen waren, knickten die beiden Flanken nach innen ein und schlossen die iralonischen Soldaten ein. Die, welche nicht getötet wurden, flohen mit ihrem Kaiser zurück nach Iralonien. Zurück auf dem Schlachtfeld blieben mehr als 6000 getötete Iralonier und nur knapp 400 Darokini. Nach dieser schweren Niederlage verlor Tibor die Lust an der Erweiterung seines Reiches in diesen Teil der Welt.
126 n.B. (Iralonien / Kashem)
Einmarsch iralonischer Truppen in Kashem
Nach der Niederlage in Darokin ließ Tibor seine Truppen weiter im Norden durch Krulusien vorstoßen, um das benachbarte Kashem zu erobern. Wie man von den Krulusiern erfahren hatte, hatten diese selbst vor mehr als hundert Jahren versucht dieses Land einzunehmen. Sie hatten sich aber zurückziehen müssen, "weil sich ihre Soldaten vor der unheimlichen Finsternis der kashemitischen Wälder fürchteten". Dies war für die kampferfahrenen Veteranen der iralonischen Armee kein Hindernis. Sie marschierten in Kashem ein und stießen entgegen aller Erwartungen auf keinerlei Widerstand. So konnte dieser Feldzug bereits nach einem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Die Iralonier errichteten entlang der westlichen Grenze Kashems mehrere Dutzend Grenzfestungen um das Land fortan als Bollwerk gegen die wilden Barbarenhorden Clanngadarns zu benutzen.
138 n.B. (Iralonien / Alfheim)
Entdeckung der Waldelfen; Unterweisung der Menschen im Umgang mit der Magie
In jenen Tagen stießen iralonische Kundschafter auch in die Wälder Alfheims vor. Hier stieß man erstmals auf das Volk der Waldelfen, die hier eine blühende Kultur errichtet hatten. Die Iralonier waren von der Entdeckung der Waldelfen und der ihnen unbekannten Magie völlig überrascht. Nachdem man sich mit einander verständigt hatte, fanden sich die Elfen bereit, die Menschen im Umgang mit der Magie zu unterweisen.
149 n.B. (Kadistan)
Gründung der "Halle der Metamorphosen" in Baledain
So entstand wenige Jahre später die "Halle der Metamorphosen" in Baledain, die älteste heute noch existierende Magierakademie auf Mython, nachdem die Magierakademie in Weset 885 n.B. von den Wudu zerstört wurde. Etwa in dieser Zeit traf schließlich auch iralonische und meketische Zauberei aufeinander, und man erkannte rasch, daß man viel voneinander lernen konnte. Zauberei war plötzlich ein anerkannter Beruf.
152 n.B. (Iralonien)
Die iralonische Armee kommt vor dem Schattenrücken zum Stehen
Als die iralonische Armee weiter nach Osten vordringen wollte, stand sie mit einem Mal dem Schattenrücken, dem höchsten Gebirge ganz Mythons gegenüber. Und man traf erstmals auf die Schattenelfen. Eine Gruppe ihrer mächtigsten Hexenmeister lebte verstreut in Bergfestungen im Schattenrücken und ritt auf gewaltigen Rocs. Wo auch immer die Armee das Gebirge zu überqueren versuchte, tauchten immer wieder einige der Schattenelfen auf und vertrieb die Soldaten mit Gewitterstürmen, Erdbeben und anderer machtvollen Zauberei. In Iralonien waren Magier noch selten und die Zauberei noch nicht besonders alt. Die Schattenelfen, so erfuhr man von ortsansässigen Viehzüchtern, lebten in einer geheimnisvollen Stadt namens Menzoberranzan irgendwo im Inneren des Schattenrückens und übten sich schon seit vielen Jahrhunderten im Umgang mit der Magie. Sie widerstanden jedem Versuch der Iralonier, das Gebirge zu überqueren. Als sie schließlich Tibors jüngsten Sohn in eine Statue aus Fels verwandelten, gab der Kaiser schließlich die Überquerung des Schattenrückens auf.
160 - 166 n.B. (Iralonien / Kuruwai)
Krieg zwischen Iralonien und Kuruwai
Stattdessen sandte Tibor seine Armeen über den heutigen Grenzfluß, hinter dem die weiten, fruchtbaren Ländereien des Khanats Kuruwai lagen. Er hatte jedoch nicht mit der Wildheit und Kampfeslust der Kuruwaier gerechnet. Diese waren durch die vielen Kämpfe mit orstansässigen Orkstämmen ein hartes und kampfgewohntes Volk geworden. Ihre schnellen Reiterhorden waren den Fußtruppen der Iralonier an Wildheit und Wendigkeit bei Weiten überlegen. Sie griffen meist nur kleine Abteilungen der iralonischen Armee an, die sie bis zum letzten Mann niedermachten. Besonders gefürchtet waren ihre nächtlichen Reiterangriffe, bei denen sie die Feldlager der Iralonier förmlich unter ihren Hufen begruben. Schon nach wenigen Jahren mußten sich die Iralonier wieder hinter den Grenzfluß zurückziehen. Inzwischen saß Tibors Enkel Rolus auf dem iralonischen Kaiserthron. Er schloß mit dem Großen Khan Frieden und der Grenzfluß wurde als Grenze beider Länder festgelegt.
162 n.B. (Kadistan)
Niederschrift der Enzyclopaedia Magica
In der "Halle der Metamorphosen" zu Baledain wurden zahlreiche Zaubersprüche "erfunden" (die größtenteils noch an die Magie der Elfen anlehnte), welche auch heute noch im Repertoir vieler Zauberer gefunden werden. Man faßte die magischen Erkenntnisse der Zeit in der "Enzyclopaedia Magica" zusammen, dem auch heute noch gültigen Standartwerk der Zauberei.
165 n.B. (KanThaiPan)
Beginn der kaiserlosen Zeit
Nachdem der letzte Kaiser der Tschu-Dynastie gestorben war, ohne einen Nachfolger zu hinterlassen. So kam nun die Frage der Nachfolge untern den Lehnsfürsten auf. Da jedoch mehrere von ihnen Anspruch auf den Kaiserthron erhoben, scheiterten alle Anstrengungen einer Einigung. Mehrere Fürsten ernannten sich daraufhin selbst zum Kaiser. Sie führten Krieg gegen ihre Nachbarn, und es kam zu der Bildung vieler kleiner, unabhängiger Staaten. Keiner war mächtig genug um sich gegen seine Widersacher durchzusetzen. Die Kuruwaier nutzten diese innere Zerrissenheit KanThaiPans zu militärischen Vorstößen, bei denen es ihnen gelang, zeitweise die eine oder andere Grenzprovinz unter ihre Kontrolle zu bringen.
177 n.B. (Al'Quadim / Albassische Förderation)
Gründung der Städte von Elhaddar
In diesem Jahr landete eine Expeditionsflotte der Albasser an der Westküste Al'Quadims. Die Seelfen errichteten mehre Stützpunkte, um den Seehandel mit Al'Quadim und den wilden Wüstenstämmen zu fördern. Niemals jedoch versuchten sie ihren Einfluß ins Landesinnere auszudehnen oder gar Gebietsansprüche anzumelden. Ihre Handelsniederlassungen zogen zahlreiche Siedler aus allen Landesteilen und sogar einige nomadische Wüstensöhne aus dem Landesinneren an. So entwickelten sie sich im Laufe mehrere Jahrzehnte zu dem Städtebund Elhaddar.
184 n.B. (Stygien)
Feldzug gegen den Wüstenherren
Die 5. Dynastie der meketischen Herrscher, die alle den Namen Sepres trugen, wurde durch eine Gefahr aus der Wüste bedroht, welche die Existenz des Neuen Reiches in den Grundfesten erschütterte. Aus den Ruinen einer Pyramidenstadt inmitten der Tiefe der Wüste kam eine grausige Bedrohung. Diese Pyramiden waren uralt und stammten noch von den Arracht. In ihnen hatte sich ein dunkles Volk versammelt, welches sich von den Gebeinen der Toten und dem Blut der Lebenden ernährte. Ihr Herrscher war Sethkaure, der Wüstenherr, ein meketischer Zauberer des Alten Reiches, ein furchtbarer Untoter mit gewaltigen Zauberkräften. In seiner jahrhundertelangen Existenz hatte er mehr Zeit als jeder andere menschliche Zauberer damit verbracht, die finstere Magie zu erlernen. Er betrachtete sich bald selbst als eine Art Gott, und die übrige Bevölkerung Stygiens lediglich als Vieh. Als seine Schergen auf der Suche nach neuer Nahrung immer häufiger in die großen Städte vordrangen und immer mehr Menschen in die finstere Necropolis verschleppt wurden, blieb Sepres II. nichts weiter übrig, als eine Armee aufzustellen und die Pyramidenstadt anzugreifen. In einer monatelangen Belagerung fiel eine der Pyramiden nach der anderen, und ihre Bewohner wurden allesamt erschlagen und verbrannt. Als die Schwarze Pyramide Sethkaures schließlich fiel, fand man keine Spur von ihm. Denoch betrachtete man die Bedrohung Ta-Mekets durch den Wüstenherren soweit als abgewendet.
189 - 191 n.B. (Darokin / Alfheim / Iralonien)
Ausbruch des Krieges zwischen Darokin und Alfheim; Iralonien unterstützt Darokin
Zwischen Darokin und Alfheim brach ein schrecklicher Krieg aus, nachdem ein elfischer Fürst von einem darokinischen Zauberer zu Tode gefoltert worden war, weil dieser die Geheimnisse der elfischen Magie erfahren wollte. Doch dies war nur ein geringer Anlaß, der die schon seit vielen Jahren wachsenden Spannungen zwischen den Darokini und den ihnen benachbarten Waldelfen zu einem offenen Konflikt anschwellen ließ. Vor allem lag dies an der freundlichen Haltung, welche die Elfen gegenüber den Iraloniern, ihrem Erzfeind, einnahmen und diesen sogar im Umgang mit der Magie unterwiesen hatten. Doch nachdem die Darokini die ersten drei Schlachten gegen die Waldelfen verloren hatten, wurden sie unversehens von einem iralonischen Einsatzverband unterstützt, der von Norden her aus Krulusien vorstieß. Unversehens befanden sich die Waldelfen zwischen zwei Gegnern, die sich schließlich zusammenschlossen und gemeinsam ihre Hauptstadt Myth Drannor niederbrannten. Hierbei fiel ihnen auch der Elfen König Maelivias Weißdorn in die Hände, den sie zur Unterzeichnung eines Waffenstillstandes zwingen konnten.
192 - 235 n.B. (Darokin / Alfheim / Iralonien)
Krieg der Darokini und Elfen gegen die iralonische Besatzungs-Streitmacht
Doch dann entpuppte sich Claudius Salmus, der General des iralonischen Einsatzverbandes als das, was er wirklich war. Während eines Festes zugunsten des Sieges über die Elfen ließ er die darokinischen Generäle ermorden und setzte die meisten ihrer Soldaten gefangen. Er erklärte Alfheim zur iralonischen Provinz und rückte anschließend mit seinen Soldaten weiter nach Süden vor, um auch Darokin zu erobern. Kurzerhand begruben Elfen und Darokini ihren Streit und schlossen sich zur gemeinsamen Vertreibung der Iralonier aus ihren Ländern zusammen. Der so entbrannte Krieg zwischen Darokin, Alfheim und Iralonien dauerte fast 40 Jahre und endete schließlich 235 n.B. mit der Schlacht bei Arcadia. Drei Wochen lang wurden kleine Scharmützel ausgefochten, ehe Salmus fälschlicherweise eine Bewegung der darokinischen Linien als Rückzug interpretierte und einen Großangriff anordnete. Die Iralonier rannten jedoch in eine Vielzahl sorgsam vorbereiteter Fallgruben und tödlichen Fallen, den zahlreiche Soldaten zum Opfer fielen, ehe die Darokini und Elfen schließlich zum Angriff übergingen. Mit dem Tode Salmus endete auch dieser vergebliche Versuch einer Eroberung Darokins und die Iralonier zogen sich wieder in ihr Heimatland zurück.
240 n.B. (Darokin / Iralonien)
Friedensvertrag zwischen Darokin und Iralonien
Nach der Niederlage von Arcadia weigerte sich der iralonische Kaiser Varus jedoch aufzugeben und schmiedete weitere Pläne für einen großangelegten Feldzug gegen Darokin. Er starb jedoch 238 n.B. und sein Sohn Matius hatte kein weiteres Interesse an der Fortsetzung des Konfliktes und schloß 240 n.B. einen Friedensvertrag mit Darokin, der auf ewig diese Grenze des Reiches sichern sollte.
249 - 253 n.B. (Iralonien / Stygien)
Ende der 6.Dynastie; der Bürgerkrieg in Ta-meket wird durch den Einmarsch des iralonischen Kamelkorps beendet; Ta-meket wird zur iralonischen Provinz Stygien
Nach dem blutigen Feldzug gegen den Wüstenherren verlief die 6.Dynastie Ta-Mekets äußerst friedlich. Dieses friedvolle Zeitalter sollte jedoch ein schreckliches Ende finden. Um selber Horemhet zu werden, tötete Anmesek seine beiden Halbbrüder, die rechtmäßigen Erben des Palmenthrons. Anmesek war ein Bastard und Pflegesohn des Horemhet, seine Mutter war die Blaue Hexe der Wüste. Sie konnte ihn jedoch nicht mehr retten, als er auf Befehl seines wütenden Vaters bei lebendigem Leib mumifiziert wurde. Darauf verfluchte sie ihn und das Land und sandte ihm die acht Plagen, bis das gequälte Volk schließlich seinen Herrscher vom Thron zerrte und in Stücke riß. In den folgenden Jahren versank Ta-Meket in einem Sturm von Plünderungen, Aufständen und Tempelschändungen. Als sich dies jedoch auch zu einer Bedrohung Iraloniens zu entwickeln begann und große Flüchtlingsströme von Süden her ins Land strömten, reagierte Kaiser Matius. Er stellte eine der berühmtesten Legionen auf, das Kamelkorps. Diese Wüstenlegion marschierte in Ta-Meket ein und stellte die Ordnung im Nachbarland wieder her. Doch obwohl die Soldaten von der meketischen Bevölkerung als Befreier empfangen wurden, zog der selbsternannte Horemhet Kematef mit Hunderten von Streitwagen den Eindringlingen entgegen. Doch seine wütenden Angriffe zerbarsten förmlich an den gepanzerten Legionären. So hatten die Iralonier unversehens eine neue Provinz gewonnen, die sie Stygien nannten. In den folgenden Jahren förderten sie den brachliegenden Handel und die Landwirtschaft. Und auch die kulturellen Errungenschaften der Iralonier wurde freudig von den Stygiern übernommen; so konnte sogar die Religion der Zwölfgötter in weiten Teilen des Landes Fuß fassen.
251 - 1209 n.B. (Arakisches Imperium)
Herrschaft der Wudu in Arakis
Während des Bürgerkrieges in Ta-Meket wurden immer mehr Truppen aus den arakischen Kolonien abgezogen, um für die eine oder andere Partei in Ta-Meket zu streiten. Die Siedler wurden nahezu schutzlos zurückgelassen. Und so fielen dann auch die wilden Wudu aus den Tiefen des Dschungels über die Städte und Siedlungen der Meketer her und verwüsteten sie. Dabei frönten sie einen exzessiven Todes- und Opferkult. Auf den Stufenpyramiden des alten Echsenreiches schlachteten sie die Meketer zu Hunderten ab. Besonders verehrt wurde von ihnen der Todesgott Visar, der finstere Gebieter des Todes. Ihm war jährlich eine bestimmte Menge an Opfern zu bringen, damit die Wudu im Kampf gestärkt wurden. Hohepriester dieses grausamen Kultes war der leichenblasse Prophet Nemeka, der die Wudu angeblich mehrere hundert Jahre als geistiger Führer geleitet haben soll. Von seinen Lehren angestachelt, drangen die Wudu sogar nach Stygien vor, um dort Opfer für ihre grausige Zeremonie zu verschleppen.
253 - 816 n.B. (Iralonien)
Zeit der Friedenskaiser in Iralonien
Die Zeit der Friedenskaiser war vermutlich Iraloniens glücklichste Zeit. Das Kaiserreich blühte unter den fleißigen Händen seiner Bewohner auf. Die Grenzen waren gefestigt, und man unterhielt zu allen angrenzenden Ländern freundschaftliche Beziehungen. Insbesondere der Seehandel mit der weit entfernten Albassischen Förderation bescherte den Menschen Iraloniens ein gehobenes Maß an Wohlstand.
325 - 328 n.B. (Albassische Förderation)
Einfall der Lykantropie und des Vampirismus; Zeit der "Silbernen Läuterung"
Während all der vergangen Jahrhunderte blieben die Albasser von der roten Blume des Krieges verschont. Ihr Inselkönigreich war fast unbemerkt vom Rest der Welt zu einer mächtigen Nation der Elfen und Menschen angewachsen, die in wohlgefälligem Einklang mit sich selbst und seinen Nachbarn lebte. Durch ihr jahrhundertealtes Wissen über den Schiffsbau waren sie das erste Land, das mit dem Bau großer, hochseetauglicher Schiffe für den Seehandel begann. So entwickelten sich die Kriege anderer Nationen für die Albasser zu einträglichen Geschäften, lieferten sie doch meist an beide Seiten Lebensmittel und Waffen. Während des Krieges zwischen Darokin, Alfheim und Iralonien öffneten sie ihre Tore weit für die Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten, erreichten sie hierdurch doch einen Zustrom fähiger Handwerker und Gelehrter, deren Wissen und Geschick ihrer eigenen Kultur zugute kommen würde. Diese Weltoffenheit sollte sich jedoch rasch als Fluch erweisen. So schleppten stygische Einwanderer die Plage der Lykantropie und des Vampirismus ins Land ein. Dieses Greuel entwickelte sich zur Geißel der albassischen Menschen. Die Elfen, immun gegen diese beiden Krankheiten, gingen mit harter Hand gegen diese Plage vor. Sie jagten und vernichteten die unmenschlichen Kreaturen mit silbernen Waffen wo immer es nötig war. In dieser Zeit wurde der legendäre Orden der "Ritter von Phaeri" gegründet, der mit besonderer Grausamkeit und Härte gegen die Plagen vorging. Diese drei Jahre des Schreckens wurden als die Zeit der "Silbernen Läuterung" berühmt und berüchtigt. Und obewohl es keine Beweise dafür gibt, so hat sich das Gerücht gehalten, daß die "Ritter von Phaeri" noch heute in ihren silbrig-glänzenden Rüstungen durch die Landstriche des Inselreichs ziehen, um ein erneutes Ausbrechen beider Plagen frühzeitig zu verhindern.
356 n.B. (Albassische Förderation)
Königin Arabella wird ermordet; die Gilden beschließen ein neues Regierungssystem
Nachdem beide Plagen endlich ausgerottet waren, beschloß Königin Arabella die Grenzen des Reiches für Einwanderer zu schließen um sich durch Isolation vor weiteren Plagen zu schützen. In den folgenden Jahrzehnten sank der Qualitätsstandart der zuvor als hochwertig gerühmten Waren der Seelfen zu beinahe veralteten Produkten. Es stand zweifelsfrei fest, es fehlten die Einwanderer anderer Länder, die in den früheren Zeiten mit ihrem Wissen dem Land zu Reichtum und Ansehen verholfen hatten. So ist es kaum verwunderlich, daß die Ermordung Königin Arabellas mehr bejubelt als betrauert wurde. Die Häupter der Gilden des Landes setzten daraufhin eine neue Regierung ein, welches sich hauptsächlich aus den Mitgliedern der großen Gilden und einigen Clans der Förderation zusammensetzte. Es entstand ein neues Regierungssystem, in dem die Handwerksgilden das Sagen haben, was der Albassischen Förderation den Wohlstand sicherte, für den sie heute noch bekannt ist.
360 - 388 n.B. (KanThaiPan)
Regierungszeit des Tigers von Tschi
Die Zeiten, in denen die einzelnen Fürsten gegeneinander zu Felde gezogen waren, endeten mit der Inthronisierung des Fürsten Ti von Tschi, einem genialen militärischen Strategen, der sich aber auch auf die Künste der Intrige und Diplomatie verstand. Er regierte als Kaiser WuTienTi mit eiserner Faust und schröpfte die Bevölkerung wo er nur konnte. Der "Weiße Tiger", wie er auch genannt wurde, war einer der grausamsten und despotischsten Herrscher, den das Land bisher erlebt hatte.Sein Lieblingszauberer, dem sein ganzes Wohlwollen galt, war ein geheimnisvoller Fremder unbekannter Herkunft. Für ihn ließ der Kaiser die Festung YenXuLu auf dem mehr als 600 Meter hohen Berg des Schicksals errichten. Von den vielen Tausend zum Frondienst am Festungsbau herangezogenen KanThai kehrten nur wenige nach Hause zurück. Über ihr Schicksal ist bis zum heutigen Tage nichts bekannt geworden. Viele sprechen insgeheim die Vermutung aus, daß viele der Arbeiter grausigen Dämonen geopfert wurden, damit der geheimnisumwitterte Zauberer das Weltentor schaffen konnte.
371 n.B. (KanThaiPan / Kara Tur)
Beginn des Eroberungsfeldzugs von Kara Tur
Das meiste von dem Geld, welches WuTienTi aus seinem Volk preßte, steckte er in den Ausbau der Armee und den Bau einer gewaltigen Flotte von Kriegsdschunken. Offiziell ließ er verlauten, diese gewaltige Flotte diene zur Jagd auf die Piraten im Schattenmeer. Tatsächlich wurden sie schließlich jedoch entsandt, um den benachbarten Inselkontinent Kara Tur unter Kontrolle zu bringen. Die dort beheimateten Piraten und Händler versuchten zwar sich den ANgreifern zu widersetzen, denoch war ihre Niederlage absehbar. Und so konnte der "Weiße Tiger" diesen Feldzug schon binnen zwei Jahren zu einem erfolgreichen Ende bringen.
668 - 954 n.B. (Ulthuan)
Regierungszeit Aethis', dem siebten Phönixkönig Ulthuans
Als Nachfolger des weisen Bel-Korhadris wählte der Prinzenrat Aethis zum neuen Phönixkönig. Er übernahm als erster Phönixkönig ein Land, welches weder im Krieg noch in dessen Nachwehen litt. Und auch während seiner Herrschaftszeit sollte sich an diesem friedvollen Dasein nichts ändern. Die Dunkelelfen verhielten sich ruhig, und das Gerücht machte die Runde, der Hexenkönig sei endlich gestorben. Und auch die Zwerge waren nicht an neuen Konflikten interessiert. Von den wenigen Reichen der Menschen drang nur wenig Kunde nach Ulthuan, und was man von ihnen hörte, bot keinen Anlaß zur Besorgnis. Aethis war schon vor seiner Thronbesteigung ein gefeierter Sänger und Dichter. So war es nicht verwunderlich, daß er seine Regierungszeit nützte, um die musischen Künste überall im Königreich zu fördern. Gewaltige Reichtümer wendete er für Prachtbauten und einmalige Denkmäler auf. Und er begann die Heere und Flotten zu verringern, da nach mehr als 1500 Jahren die Erinnerung an die alten Kriege langsam zu verblassen begannen. Die Hochelfen waren mit sich äußerst zufrieden und eine satte Selbstgefälligkeit machte sich unter ihnen breit. Und die Hochelfen erkannten, daß sie ein sterbendes Volk waren. Trotz der vielen Jahrhunderte des Friedens hatte ihre Bevölkerungszahl stetig abgenommen und die großen Städte wurden zunehmend leerer. Als Aethis schließlich friedlich starb, war Bel-Hathor sein Wunschkandidat als Thronfolger.
734 n.B. (KanThaiPan)
Die Schwarzen Adepten erscheinen in YenXuLu
Der Zeitpunkt des Erscheinens der Schwarzen Adepten war von diesen gut gewählt. Es regierte gerade Kaiser WuDe, ein äußerst schwacher Herrscher, der von seinem ersten Minister PuFengSia abhing. Nach dem Attentat auf das Oberhaupt der Familie Yin mußte der Kaiser jedoch erkennen, daß er zu weit gegangen war. Das Volk erhob sich gegen den Kaiser. Zu diesem Zeitpunkt traten die Schwarzen Adepten mit ihren dämonischen Dienern in YenXuLu durch das Weltentor und übernahmen die Festung im Handstreich. Sie setzten ihre dämonischen Helfer nur sehr selten, aber dafür gezielt ein. Es gelang ihnen schließlich die kaiserliche Familie und den Kaiser selbst gefangen zu nehmen. Unter dem Einfluß der Adepten dankte der Kaiser zugunsten seines Enkels, Prinz Fang, ab. Dieser galt als durchaus ehrenwerter Sproß seiner Familie, doch sein Geist war durch die Schwarzen Adepten ausgehöhlt und er war nur eine Marionette in ihren Händen. Nachdem sich die Adepten mit den Adelsfamilien geeinigt hatten, flauten die Aufstände in den Reichsprovinzen allmählich ab, hoffte die Bevölkerung durch die neue Regierung auf wirtschaftliche Besserung. Und so bildeten die Adepten schließlich den Kronrat, welcher aber die eigentliche Regierungsgewalt ausübte.
749 - 836 n.B. (KanThaiPan / Kara Tur)
100 jähriger Krieg zwischen KanThaiPan und Kara Tur
Der SchiDoscha YamaMuTo, der Herrscher über Kara Tur, verhielt sich angesichts dieser Entwicklung zunächst abwartend. Die ButsuDo-Sekten konnte den SchiDoscha jedoch zum Widerstand gegen die neuen Herrscher auf dem Festland überreden, erkannten sie doch, welche dunklen Kräfte hinter ihnen standen. Als die Adepten nach einiger Zeit jedoch Menschenopfer forderten, kam es in verschiedenen Landesteilen KanThaiPans zu Aufständen, die jedoch brutal niedergschlagen wurden. Daraufhin setzte eine Massenflucht nach Kara Tur ein, der die Adepten durch eine Abriegelung der Häfen und einer Kriegserklärung an den SchiDoscha begegneten. Die folgenden Kampfhandlungen zogen sich bei wechselnden Erfolgen und immer wieder von "Erschöpfungspausen" unterbrochen über fast 100 Jahre hin. Am Ende gab es keinen Sieger und die Kämpfe wurden schließlich eingestellt.
783 n.B. (Iralonien / Sharameikos)
Kaiser Marcellus "der Fette" von Iralonien tritt die Provinz Sharameikos an die Halblinge ab
Kaiser Marcellus "der Fette" trat die Reichsprovinz Sharameikos an das Volk der Halblinge ab, "als Belohnung für ihre unschätzbaren Dienste an seiner kaiserlichen Hoheit, dem Beherrscher von Tiefen und Höhen usw." In der Sharameikos-Charta garantierte er ihnen für alle Zeiten und auf ewig die Unabhängigkeit vom Kaiserreich. Es war jedoch ein offenes Geheimnis, daß die Charta vielmehr eine Anerkennung für den kaiserlichen Halblings-Koch war. Von diesem Tage an blühte das kleine Auenland unter den fleißigen Händen der Halblinge auf.
816 n.B. (Iralonien)
Die "200 Tage von Golba"
Doch auch Iralonien blühte auf. Doch die glückliche Zeit des Friedens endete mit Schrecken. So war Kaiser Quintus Publius zunächst das Ebenbild seiner Vorväter, seine Entscheidungen waren weise und er regierte mit kluger Hand. Als er auf einer Reise durch sein Reich jedoch durch die große Handelsstadt Golba kam, empörte er sich über die maßlose Pracht der Stadt - trotz des jubelnden Empfangs, der ihm hier bereitet wurde. Als der Kaiser einige Wochen später nach Baledain zurückgekehrt war, erließ er den Golba-Erlaß. In diesem wurde die reiche Handelsstadt im Herzen seines Landes der jahrelangen Steuerhinterziehung angeklagt und eine Geldbuße von einer Millionen Goldstücken verhängt. Außerdem verdreifachte er den Steuersatz Golbas. Doch die Einwohner Golbas wußten, daß ihre Stadt zugunsten Baledains in Armut versinken sollte. Daraufhin erklärte sich Golba unabhängig. Der Kaiser entsandte daraufhin mehrere Legionen, welche die Mauern und Tore der Stadt mehr als 200 Tage lang berannten. Dann waren die Verteidiger Golbas so geschwächt, daß sie zu Verhandlungen bereit waren. Der Kaiser erhöhte das Bußgeld auf zwei Millionen Goldstücke und vervierfachte den Steuersatz. Den Golbarer Bürgern blieb keine andere Wahl und willigten in die Bedingungen des Kaisers ein.
817 - 876 n.B. (Iralonien)
Regierungszeit Quintus Flavius "dem Blutigen" in Iralonien
Nur wenige Wochen nach dem Ende der Belagerung Golbas wurde Kaiser Quintus Publius ermordet.Sein Mörder wurde zwar nie gefaßt, doch war sein Sohn Quintus Flavius, der nach ihm den Thron bestieg, fest davon überzeugt, daß dieser nur in Golba zu suchen sein. Und so preßte er die Handelsstadt bis aufs Blut aus. Eine Garnison sorgte mit brutalen Mitteln dafür, daß sich die Bürger nicht ein weiteres Mal erhoben. Schnell erhielt er daher den Beinamen "der Blutige". Niemals zuvor hatte Iralonien einen grausameren Herrscher erlebt.
871 n.B. (Iralonien)
Der 2. Aufstand von Golba
Und so schien es irgendwann keinen weiteren Ausweg zu geben als den Aufstand. Mit Knüppeln, Äxten, Schaufeln und Spitzhacken stürmten die Golbarer das verhaßte Garnisonsgebäude und jagten die kaiserlichen Legionäre aus der Stadt. Golba wurde wieder zur Freien Stadt erklärt.
872 n.B. (Iralonien)
Die "Dämonenschlacht"; Vernichtung Golbas
Als sich die Nachricht des erfolgreichen Aufstandes im Reich verbreitete,
strömten aus dem ganzen Land geknechtete Bürger in Golba zusammen.
Als die Legionen des Kaisers vor der Stadt eintrafen, sahen sie sich weitaus
mehr Gegnern gegenüber als erwartet. Und so zögerte man mit dem
Angriffsbefehl. Daraufhin setzte sich der Kaiser mit zwei weiteren Legionen
nach Golba in Marsch. Sie trafen gleichzeitig mit einem Heer aus rebellierenden
Soldaten unter der Führung eines Adligen vor der Stadt ein, welches
den Golbarern zu Hilfe eilen wollte. Auf den Mauern der Stadt sahen diese
das Herannahen von Freund und Feind. So entschloß man sich einen
Ausfall zu wagen, um sich mit dem Entsatzheer zu vereinen. Die Schlacht
wurde mit äußerster Härte und Brutalität auf beiden
Seiten geführt. Gegen Abend des Tages begann sich dann der Sieg der
Rebellen abzuzeichnen, als das Schlachtfeld mit einem Mal in ein gleißendes
Licht gehüllt wurde.Auf dem Feldherrenhügel hatte der Kaiser
die Arme in den Himmel emporgereckt und mit stockenden Atem sahen die Männer,
wie sich aus der Finsternis des Himmel unheimliche Schattenwesen formten
und auf die Erde herabschwebten. Als die dunklen Dämonen auf die Armee
der Bürger eindrangen, wandten sich diese in kopfloser Panik zur Flucht.
Doch nur eine Handvoll, so sagt man, sind diesen üblen Kreaturen entkommen.Nun,
da das Schlachtfeld auf der einen Seite leergefegt war, wandten sich die
Dämonen den vor Entsetzen starrenden Legionären des Kaisers zu.
Es wurde später behauptet, der Kaiser hätte ihnen in schrillen
Tönen befohlen, zurück in die Hölle zu fahren, doch es nutzte
nichts. Im fahlen Licht des Morgengrauens war die ganze Ebene bedeckt mit
den Leichen der Erschlagenen. Kaiser Quintus Flavius kehrte mit nur einem
Dutzend Männer nach Baledain zurück. Er aß von jenem Tage
an keinen Bißen und sprach kein Wort mehr, denoch ereilte ihn erst
vier Jahre später der Tod. In jener düsteren Nacht, so wird berichtet,
habe man den Kaiser stundenlang grausige Schreie ausstoßen gehört.
Als die Wachen des Palastes in seine Gemächer vordrangen, fanden sie
alles in großer Verwüstung, doch den Leichnam Quintus Flavius
den Blutigen konnte man nirgends finden
Die Dämonenschlacht hatte für das Kaiserreich ein verheerendes
Ausmaß. Iralonien besaß so gut wie keine Armeen mehr, und man
mußte sich fast drei Jahrhunderte lang mit einfallenden Orkhorden,
Plünderern und fremden Eroberern auseinandersetzen. Die Wissenschaften,
Magie und Kunst lagen brach. In dieser Zeit, dem "Dunklen Zeitalter",
fielen die Provinzen Krulusien, Kashem, Stygien und Albernia vom Reich
ab.
878 n.B. (Krulusien)
Demes I. wird 1. König Krulusiens
Nach dem Abfall Krulusiens vom Kaiserreich Iralonien wurde der kadistanische Prinz Demes I., ein entfernter Verwandter des iralonischen Kaiserhauses, von den krulusischen Fürsten zum ersten König von Krulusien gekrönt. Er ließ eine neue Stadt errichten, die ihm zu Ehren dem Namen Demelor erhielt. Sie wurde die Hauptstadt des neuen Reiches.
884 - 887 n.B. (Krulusien / Clanngadarn)
Einfall der Barbaren aus Clanngadarn in Krulusien
Doch schon nach wenigen Jahren seiner Regentschaft wurde der Fortbestand
Krulusiens durch die benachbarten Barabaren Clanngadarns ernsthaft bedroht.
Jetzt, wo der westliche Verteidigungswall der Iralonier nur noch schwach
besetzt war, war es ihnen ein Leichtes, über Land und Fluß nach
Krulusien vorzudringen. Nach der erfolgreichen Belagerung der Grenzfestung
Marienburg war mehr als ein Drittel des ganzen Königreichs unter ihrer
Kontrolle.
Doch dann erschien eine in rote Roben gehüllte Gestalt im Palast des
Königs in Demelor. Er stellte sich dem Herrscher und seinem Hofstaat
als Meister der Bruderschaft von Kart vor. Er bot Demes I. seine
Hilfe im Kampf gegen die Barbaren an, stellt allerdings die bedingung,
daß sich Demes I. der Bruderschaft anschließt. Zunächst
zögerte der König noch, doch als die ersten Langboote der Barbaren
auf dem Aren auftauchten, willigt er schließlich ein.
Nur eine Woche später brach der seit Jahrhunderten erloschene Vulkan
Nir aus, Erbeben erschütterten die westlichen Landesteile Krulusiens
und furchtbare Stürme und Unwetter peitschten über das Land.
Die Barbaren flohen daraufhin aus Krulusien, in der Annahme, der krulusische
König habe sich wie auch der letzte iralonische Kaiser mit den Dämonen
eingelassen. Gegen Ende dieses Jahres erschien dann wieder der Meister
von Kart bei Demes I. Er forderte von ihm die Einlösung seines Versprechens,
sein Schwert und das aller seiner Nachfahren in den Dienst des "Drachen"
zu stellen. So verließ Demes I. mit dem Meister der Bruderschaft
Demelor und zog mit ihm zum Berg Nir, wo er sich den "Prüfungen
des Drachen" unterziehen mußte. Als er nach Demelor zurückkehrte,
war er fortan nicht nur der König der Menschen, sondern auch das "Schwert
des Drachen" in diesem Teil der Welt. Fortan mußten alle Thronfolger
Krulusiens erst die "Prüfungen des Drachen" bestehen, ehe
sie als Drachenkönig von der Bruderschaft anerkannt wurden.
885 n.B. (Stygien / Arakisches Imperium)
Plünderung Stygiens durch die Wudu
In diesem Jahr fielen die Wudu-Stämme aus den westlichen Dschungeln von Arakis in Stygien ein und führten einen unbeschreiblich grausamen Feldzug gegen die ihnen verhaßten Meketer. Durch den Abzug der iralonischen Truppen aus ihrem Land konnten die Stygier den Eindringlingen nicht viel entgegensetzen. So gelang es den Wilden diealte Hauptstadt Weset völlig zu zerstören und die berühmte Magier-Akademie niederzubrennen. Mit einer unstillbaren Gier plünderten sie das Land aus und schafften unzählige Schätze und Artefakte in ihr Dschungelreich, wo sie bis heute größtenteils noch verschollen sind.
955 n.B. (Ulthuan)
Beginn der Regierungszeit Bel-Hathors, dem achten Phönixkönig Ulthuans
Nach dem Tode von Aethis wurde Bel-Hathor vom Prinzenrat zu seinem Nachfolger bestimmt. Der neue Phönixkönig war unter Aethis Regentschaft Lehrmeister im "Weißen Turm" gewesen. Seine Aufmerksamkeit richtete sich alsbald auf den östlichen Kontinent, wo sich das Volk der Menschen zur führenden Zivilisation entwickelt hatte. Die neuen Reiche der Menschen waren weitläufig und dichtbevölkert und beherrschten Teile der Welt, wo nicht einmal das Volk der Elfen je gesiedelt hatte. Im Gegensatz zu dem aussterbenden Volk der Hochelfen wuchs die Zahl der Menschen stetig an. Bel-Hathor erkannte, daß es nur noch eine Frage weniger Jahrhunderte sein würde, bis sie die alten Völker der Elfen und Zwerge endgültig übertrumpfen würden.
966 n.B. (Sharameikos)
Invasion der Orks
Das friedliche Leben der Halblinge endete, als eine gewaltige Ork-Horde von Norden her in das kleine Land einfiel. Die Halblinge waren nicht zahlreich genug und besaßen auch nicht die Kampferfahrung, um sich der Invasoren erwehren zu können. Ihre Hilferufe nach Iralonien blieben ungehört, hatten die dortigen Einwohner genug mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. So wurde ihr Land schließlich von den Orks besetzt und die Halblingen versklavt.
967 - 995 n.B . (Sharameikos)
Besetzung Sharameikos durch die Orks
Der Ork-Häuptling Olgrkwul ließ die Halblinge in den folgenden Jahren Wälder roden, Farmen anlegen und Herden aufziehen, um auf diese Weise die Versorgung seines Stammes zu sichern. Die kräftigsten Halblinge wurden in Arbeitslager gepfercht und mußten Straßen zu den Farmen errichten. Sharameikos war für die Orks ein idealer Brückenkopf für ihre Raubzüge in die umliegenden Länder, wo sie raubten, mordeten und brandschatzten. Nach ihren Raubzügen zogen sie sich dann wieder in die Sicherheit der tiefen Wälder Sharameikos zurück.
990 n.B. (Sharameikos)
Tod des Ork-Häuptlings Olgrkwul; Ralgruk wird neuer Häuptling der Orks in Sharameikos
Innerhalb weniger Jahrzehnte waren die Orks in Sharameikos zu erheblichem
Wohlstand gekommen. Ihre Raubzüge hatten sie reich, und die Sklavenarbeit
der Halblinge faul werden lassen. Doch auch für die Halblinge hatte
sich vieles verändert. Sie waren keine widerspruchslosen, hilflosen
Sklaven mehr, sondern hatten sich zu einer Horde immer widerspenstiger
werdender Leibeigener entwickelt. Die faul und träge gewordenen Orks
verließen sich immer mehr auf die Arbeit der Halblinge, die immer
kräftiger und erfahrener wurden.
Aber Olgrkwul sollte den Untergang seines Reiches nicht mehr erleben. Er
starb bei einer Orgie in seinem Schloß, in der er zuviel Trollfleisch
zu sich nahm. Und so fiel seine Herrschaft an seinen eitlen und dummen
Sohn Ralgruk. Dieser war ein Halboger und ein Riese von Gestalt. Man vermochte
keinen Wolf oder Pferd zu finden, welches ihn tragen konnte. So gab Ralgruk
den Befehl, daß es keinem Ork seines Stammes erlaubt sei zu reiten,
wenn er dies nicht auch tun könnte. Von diesem Augenblick an waren
die Orks zum Tode verurteilt. Mit einem Mal konnten sie die räuberische
Halblings-Banden in den Wäldern nicht mehr verfolgen. Nach und nach
entglitt ihnen die Kontrolle über weite Teile des Landes. Als die
Halblinge dies erkannten, begannen sie die Rebellion vorzubereiten.
995 n.B. (Sharameikos)
Aufstand der Halblinge gegen die Orks
Der Aufstand brach im harten Winter los, als die Nahrungsmittel in den
Ork-Festungen knapp wurden. Die Halblinge mußten sich halbtod schinden,
um den Orks wenigstens noch ein wenig Nahrung zu beschaffen, und nicht
selten landeten sie selbst in den Kochtöpfen. Die Halblinge sahen
nun ein, daß es besser war, gegen die Orks zu kämpfen, als weiterhin
dem Hunger, der Kälte und den ebenfalls hungrigen Tieren der Wälder
ausgeliefert zu sein. Mit einem Mal versiegte die Nahrungsmittelzufuhr.
Und der Winter zog sich hin.
Schließlich mußte sogar Ralgruk selbst seinen Palast verlassen,
um nach Nahrung und Proviant zu suchen. Die Halblinge entsandten sofort
ihre schnellsten Läufer, um von Ralgruks Nahen zu berichten. Nahrungsmittel
wurden rechtzeitig weggeschafft, ehe sie den Orks in die Hände fallen
konnten. Nur die alten und schwachen Halblinge wurden zurückgelassen,
um gegen die Orks zu kämpfen und zu sterben. Die kräftigeren
Halblinge zogen sich dagegen bis zu einem Ort zurück, welcher von
den Orks Halblings-Schädel genannt wurde. Die dortige Schlacht
wurde mit äußerster Härte und Verbissenheit geführt.
Unter normalen Umständen wären die erschöpften und hungrigen
Halblinge selbst für die ebenso hungrigen und verzweifelten Orks keine
Gegner gewesen. Doch die Halblinge waren ihnen zahlenmäßig weit
überlegen und getränkt mit dem Haß auf ihre langjährigen
Unterdrücker. Tagelang wogte der Kampf in den Wäldern hin und
her, wobei die Orks immer mehr nach Norden abgedrängt wurden. In der
als Orkfall bakannt gewordenen Schlucht fielen Ralgruk und seine
Begleiter im Kampf gegen eine schier unermeßlich scheinende Zahl
von Halblingen.
996 n.B. (Sharameikos)
Vertreibung der letzten Orks; ein Ältestenrat übernimmt die Regierungsgewalt
Doch der strenge Winter hielt weiter an. In den folgenden Wochen zerstörten
die Halblinge noch hier und da eine Ork-Festung, doch bis zum Frühjahr
wußten die meisten Orks nichts von dem Tod ihres Häuptlings.
Das Gemetzel im Frühjahr war blutig, aber eindeutig. Weitere aus dem
Norden herbeieilende Orks wurden von den Halblingen abgefangen und vernichtet
oder zurückgetrieben.
Dann war Sharameikos endlich wieder frei, und die Halblinge begannen mit
dem Wiederaufbau ihres Landes. Sie setzten einen Ältestenrat ein,
der in Zukunft die Geschicke ihres Landes lenken sollte.
1002 n.B. (Ulthuan)
Hochelfen-Zauberer hüllen Ulthuan in einen magischen Nebelschleier
Die Aufmerksamkeit des Phönixkönigs wurde alsbald auf die
Menschheit gelenkt. Die Langschiffe der Waelinger machten schon seit vielen
Jahrzehnten die Küsten Ulthuans unsicher. Doch nun schickten sich
auch die großen Seemächte der Menschen, allen voran Darokin
und Iralonien, an, ihre Schiffe nach Westen über den Ozean zu führen,
auf der Suche nach den sagenumwobenen goldenen Städten des Elfenreiches,
von denen ihnen die Barbaren berichtet hatten.
Bel-Hathor rief die mächtigsten Hochelfen-Zauberer Ulthuans zusammen
und gab ihnen den Auftrag, die Schiffahrtslinien zu dem Inselkönigreich
zu sichern. Nach vielen Jahren der Vorbereitung hüllten die Zauberer
ganz Ulthuan schließlich in einen Schleier aus Zaubersprüchen
und magischen Illusionen. Die Seewege um Ulthuan verwandelten sich in ein
tödliches Labyrinth wandernder Untiefen und undurchdringlichem Nebels.
Die Berichte und Sagen über diese entsetzlichen Gewässer ließen
die Menschen bald nur noch voller Furcht von dem mysthischen Elfenreich
im Osten sprechen, welches von ihnen die Nebelinsel genannt wurde.
Im Laufe der kommenden Jahrhunderte geriet das Volk der Hochelfen immer
mehr in Vergessenheit, so daß sich heute nur noch weniger ihrer zu
erinnern vermögen.
1011 - 1069 n.B. (Stygien)
Errichtung der "Großen Mauer"
Um sich vor weiteren Überfällen der Wudu zu schützen, ließ Horemhet Cheferu eine gigantische Mauer entlang der Grenze zur arakischen Halbinsel errichten, die sich von der sturmumtosten Küste des Meers der Winde im Norden bis zu den sonnigen Stränden des Golfs von Oron im Süden erstreckte. Der Bau dieser gigantischen Kontruktion dauerte fast 60 Jahre, in denen zehntausende von Arbeitern die 50 Meter hohe und 20 Meter dicke Mauer errichteten.
1045 n.B. (Al'Quadim)
Rastullah erscheint den Menschen in Keft
In jenen Tages trug sich etwas faszinierendes in Keft zu, einer kleinen
und unbedeutenden Oase inmitten der weiten Wüsten.
"Eine weiße Wolke am Himmel formte sich zu einem gewaltigen
Zelt, das vom Himmel auf die Erde niedersank. Aus ihm heraus trat eine
Gestalt aus reinem Licht, ein Wesen von unermeßlicher Schönheit.
Den Menschen, die dies sahen, versagte der Atem vor grenzenloser Ehrfurcht
und sie sanken auf die Knie. Und als die Lichtgestalt zu sprechen begann,
war ihre Stimme in jedem von ihnen, und sie war sanft wie der Wind, der
über den Sand streicht. Und jeder, der seine Worte vernahm, wurde
von seiner lebensspendenden Kraft erfüllt."
So lauten die ersten Worte des Talbet, welches der Prophet Al-Belek im
Laufe seines mehr als 150 jährigen Lebens niedergeschrieben hat (und
welches heute in einem goldenen Schrein in Rashdul aufbewahrt wird). Al-Belek
war der erste Priester Rastullahs. Und er legte auch den Grundstein für
eine neue staatliche und soziale Ordnung, wie sie im Verlauf der kommenden
Jahrzehnte entstehen würde.
1052 - 1071 n.B. (Al'Quadim)
Gewaltsame Bekehrung Al'Quadims; Gründung der Heiligen Stadt Rashdul
Die Einwohner der Provinz Nansur folgten als erste dem neuen Glauben an Rastullah. Nachdem die Missionierung in den Augen Schabbars, des Kalifen von Nansur jedoch nicht schnell genug vorankam, setzte er zu einer gewaltigen Bekehrung an. Die übrigen al'quadimischen Kalifate waren nicht imstande, seinen fanatisierten Truppen lange zu widerstehen. Nachdem er das Land unterworfen hatte, erfüllte er sein Rastullah gegebenes Gelübde und ließ an der Stelle, wo einst der Gott den Menschen erschienen war, eine neue, reine Stadt erbauen: Rashdul, die Heilige Stadt des Lichts.
1067 n.B. (Krulusien)
Helgon I. wird 14. König Krulusiens
Als Helgon I. den Drachenthron bestieg, war er schon 75 Jahre alt. Denoch besaß er den Tatendrang und die Agilität eines jungen Mannes. Später wurde ihm der Beiname "der Große" gegeben. Bereits wenige Wochen nach seiner Thronbesteigung ordnete er eine enorme Verstärkung seines Heeres an.
1067 - 1080 n.B. (Krulusien / Clanngadarn / Waeland / Ywerddon)
Krulusien erobert die Barbarenländer Clanngadarn, Waeland und Ywerddon
Während des Winters ließ Helgon seine Truppen in Kashem verstärken
und auf einen Feldzug vorbereiten. Und kaum begann der Schnee in den ersten
milden Frühlingstagen zu schmelzen, marschierte er mit seinem Heer
nach Clanngadarn ein und zwang doe verstreut lebenden Barbarenstämme,
sich ihm zu unterwerfen. In den kommenden vier Jahren wurden überall
im Land Burgen errichtet, von wo aus krulusische Edelleute ihre neuen barbarischen
Untertanen regieren sollten. Die Häuptlinge der verschiedenen Clans
fügten sich nur ungern, aber von dem Reichtum ihrer Eroberer fiel
auch etwas für sie ab - insbesondere waren dies gute Waffen, welche
sie in versteckten Höhlen horteten.
Im Jahre 1075 n.B. zog Helgon I. dann an der Spitze eines gewaltigen Heeres
von mehr als 50.000 Mann weiter nach Westen und schlug dort in einer zehntägigen
Schlacht das Barbarenvolk Waelands. Ihr Hetmann Olafson wurde gezwungen,
Helgon I. seinen Treueeid zu schwören. Diese Demütigung sollte
den Krulusiern niemals vergessen werden.
1078 - 1080 n.B. (Krulusien / Ywerddon)
Belagerung von Tulach Cormac
Nur ein Jahr später zog Helgon I. dann weiter nach Süden und marschierte in Ywerddon ein. Erst vor den Mauern Tulach Cormacs, der Hauptstadt, kam sein Heerzug zum Stehen. Zu dieser Zeit müssen sich mehr als 100.000 Menschen auf der Flucht vor den krulusischen Eindringlingen hierher geflüchtet haben, so daß die Stadt eher einem riesigen Flüchtlingslager glich. Die Stadt wurde von einer gewaltigen, mehr als 80 Meter hohen und 30 Meter dicken Mauer geschützt, so daß Helgon I. zunächst Belagerungsmaschinen bauen lassen mußte. Erst im Sommer des Jahres hatte er davon ausreichend zur Verfügung, um ständig Angriffe auf die Stadt abrollen lassen zu können. Und erst im Frühjahr des nächsten Jahres konnte der erste Krulusier seinen Fuß auf die Mauer der Stadt setzen. Wenige Tage später war Tulach Cormac dann endlich in krulusischer Hand. Dicheadal, der Herrscher Ywerddons, unterwarf sich dem krulusischen König, schwor jedoch ihm und all seinen Nachfahren blutige Rache für diesen Tag. Doch Helgon I. lachte ihn nur aus und ließ die Mauern Tulach Cormacs schleifen. Drei Monate nach der Eroberung Tulach Cormacs macht er sich dann mit dem kläglichen Rest seines Heeres und einem gewaltigen Beutetroß auf den Heimweg. Obwohl nur noch etwas mehr als 5000 Mann ihn begleiteten, wagte es niemand, sich ihm in den Weg zu stellen, so daß sein Rückweg ohne nennenswerten Zwischenfälle verlief.
1096 - 1103 n.B. (Al'Quadim)
Die Al'Quadim erobern Zahira und Hama; der Städtebund von Elhaddar wird tributpflichtig
Shabbars Nachfolger wurde Hasun-el-Namus. Unter dem Banner Rastullahs einte er die Stämme der Wüste und nahm den Titel eines Sulatans von Al'Quadim an. Er eroberte die Städte Zahira und Hama und machte die elhaddarischen Städte der Albassischen Förderation tributpflichtig. Zur Hauptstadt seines gewaltigen Wüstenreiches wählte er Zahira, von wo aus seine Nachkommen bis auf den heutigen Tag herrschen.
1110 n.B. (Krulusien / Ywerddon)
Krulusien muß die Provinz Ywerddon aufgeben
In den folgenden Jahren wurde Helgon I. merklich gebrechlicher. Als sich immer mehr die Gerüchte häuften, daß zumindest Ywerddon und wahrscheinlich auch Clanngadarn und Waeland seinem Thronfolger die Gefolgschaft verweigern würden, erkannte er seinen Fehler. Er bedauerte seinen Hochmut und begann zu versuchen, das Reich durch Politik zu festigen. Doch schon wenige Jahre später ließ sich Ywerddon als Provinz nicht mehr halten und der König verzichtete auf seine Hoheitsansprüche. Kurz vor seinem Tod besuchte der Meister von Kart den greisen König. Niemand erfuhr je von dem Inhalt ihrer mehrstündigen Unterredung. Wenige Tage später starb Helgon I., König von Krulusien, Schwert des Drachen, Unterwerfer Clanngadarns, Besieger der Waelinger und Herr von Ywerddon. Noch heute erinnern viele Sagen und Legenden an diesen größten aller Könige Krulusiens.
1127 n.B. (Darokin)
Die Praios-Priesterschaft übernimmt nach der Ermordung des Thronfolgers die Herrschaft
Der darokinische König Roget II. war sehr jung gestorben und sein
einziger Erbe war zum Zeitpunkt seines Todes erst drei Jahre alt. Daraufhin
wurde bestimmt, daß ein Priesterrat die Regentschaft übernehmen
soll, bis der Thronfolger die Volljährigkeit erreicht habe. In jenen
Tagen waren die Priesterschaften der einzelnen Götter in einem erbarmungslosen
Machtkampf gegeneinander verstrickt, deren Führerschaft die Priester
des Praios einnahmen. Kurz bevor der junge Prinz die Volljährigkeit
erreichte, wurde er jedoch ermordet, und es gelang den Praios-Priestern
durch geschickte Manipulation, diese Tat der Rondra-Priesterschaft anzulasten,
ihrer einzigen Konkurrenz.Daraufhin rissen die Priester des Praios die
Macht an sich und ließen überall im Land die Rondra-Tempel schließen
und ihre Priester gefangennehmen und hinrichten.
Es folgte die Zeit der Scheiterhaufen. Zunächst wurden nur Rondra-Priester
gejagt, später dann aber jeder, dessen Aussehen oder Verhalten den
Priestern des Praios und ihren Statthaltern nicht paßte.
1133 n.B. (Darokin)
Volksaufstand in Darokin
Das Volk hatte unter der Herrschaft der Prios-Priester sehr zu leiden. Die Steuern - jetzt in "Gottesdank" umbenannt - waren um das drei- bis vierfache erhöht, und die Priester des Sonnengottes lebten in unvorstellbarem Luxus und Überfluß, während überall im Land die Menschen hungerten. Ein Volksaufstand war die unvermeidliche Folge. Angeführt wurde der Aufstand von einem gewissen Gilles de Vray, einem weißhaarigen Greis, der die Bürger jedoch mit jugendlichem Eifer führte. Eine mystische Kraft ging von diesem Mann aus, die seine Verbündeten in den Bann zog und ihnen Selbstvertrauen einflößte. Auch soll er dafür gesorgt haben, daß kein Bewaffneter imstande war, sein Schwert zu heben, als ihnen das Volk gegenübertrat. Vielmehr begannen viele von ihnen einfach den Verstand zu verlieren. Und selbst den Priestern versagten bei seinem Erscheinen ihre Zauberkräfte. Seine Anhänger wollten die Priester augenblicklich lynchen, doch Gilles bestimmte, daß sie aus Darokin verbannt werden.
1133 - 1221 n.B. (Darokin)
Herrschaft König Gilles de Vray über Darokin
Und so hatte Darokin mit einem Mal einen neuen König, "Gilles den Weisen". Er regierte klug und gerecht, und seine Herrschaft schien kein Ende nehmen zu wollen. Doch mit der Zeit wurde es vielen Bürgern unheimlich, daß Gilles de Vray seit seinem Auftauchen um keinen Deut gealtert war. Und so wurde bald darüber gemunkelt, daß es sich bei ihm um einen Dämon oder gar andere finstere Kreatur handeln muß. Als Gilles dies zu Ohren kam, verzichtete er auf den Thron und verschwand so spurlos, wie er gekommen war, und wurde fortan nie wieder gesehen. Denoch halten sich Gerüchte, daß er auch heute noch leben soll.
1203 n.B. (Iralonien)
Julia Merula besteigt Iraloniens Thron; Zweite Blütezeit des Reiches
Als erste Frau bestieg Julia Merula den iralonischen Kaiserthron. Sie sollte dem Kaiserreich zu neuer Macht und Ansehen verhelfen. Die "Schöne Kaiserin", wie sie auch genannt wurde, handelte klug und mit einem unfehlbaren Instinkt. Alles was sie begann verlief erfolgreich, und bald schon erzählte man sich im ganzen Land, die Kaiserin habe den Segen der Götter.
1209 n.B. (Iralonien / Arakisches Imperium)
Iralonische Konquistadoren erobern Arakis
Schon wenige Jahre nach ihrer Thronbesteigung ordnete Julia Merula die
Eroberung von Arakis an. Im Frühjahr landeten die ersten iralonischen
Legionen entlang der Nordküste, besetzen die alte meketische Hafenstadt
Mirham und machten die Stadt Nabuleth dem Erdboden gleich. Die Wudu konnten
den schwergepanzerten Legionären nichts entgegensetzen. In der Schlacht
um Al'Anfa wurde die Hauptstreitmacht der Waldmenschen vernichtend geschlagen,
und die Eingeborenen flüchteten in die Tiefe des arakischen Dschungels.
Zwar war es den kaiserlichen Konquistadoren gelungen die Küstenregion
einzunehmen, doch eine Eroberung des undurchdringlichen Dschungels wurde
bald aufgegeben. Zuvor war noch Legat Aulus Julius Glaucus mit einer ganzen
Legion in den Dschungel aufgebrochen und wurde nie wieder gesehen. Niemand
vermag zu sagen, was aus den über 5000 Männern wurde, nicht einmal
die Legenden der Wudu vermögen über ihr Schicksal Auskunft zu
geben.
1222 - 1227 n.B. (Darokin)
Krieg der Magier
Nach dem Thronverzicht von Gilles dem Weisen begannen sich die Ereignisse zu überschlagen. Die mächtige Magiergilde des Goldenen Heptagramms stellte mit der Behauptung, Gilles wäre einer der ihren gewesen, Ansprüche auf den darokinischen Königsthron. Wenig später tat dies jedoch auch der Bund der Magier von Blauen Stern. Beide Magiergilden scharrten ihre Anhänger um sich zusammen. Zunächst kam es noch zu kleineren Scharmützeln, die jedoch in den Beginn eines fünf Jahre andauernden Krieges mündeten. In dieser Zeit des Bürgerkriegs wurden die Darokini Zeuge der kuriosesten Schlachten, die es bislang gegeben hatte, denn Magie spielte in den Schlachten die ausschlaggebende Rolle. So verloren viele Soldaten einfach den Verstand, wenn sie mitansehen mußten, wie ihre Kameraden von Feuerbällen und Blitzschlägen hinweggefegt wurden, sich die ganze Umgebung zu verändern begann oder sich der Boden unter ihren Füßen in Treibsand verwandelte.
1224 n.B. (Iralonien)
Die Priesterschaft ruft Julia Merula zur obersten Göttin aus
Die Kaiserin wurde durch ihre Erfolge und die Unterwürfigkeit ihrer Ratgeber jedoch so verblendet, selbst an ihre Göttlichkeit zu glauben. So ließ sie sich schließlich von den Priestern, die nicht wagten ihr zu widersprechen, zur Herrin aller Menschen und Götter ernennen. Als die Menschen in Golba von der "Vergöttlichung" der Kaiserin erfuhren, waren sie empört. Kein Bürger der Stadt hatte je die leidvolle Geschichte ihrer Vorfahren vergessen und die Priesterschaft bezeichnete diesen Akt als Frevel und Sakrileg an den Zwölfgöttern. Und so beschloß der Rat der Stadt gemeinsamen mit den Geistlichen, ein Bürgerheer und Söldner auszuheben, welches nach Baledain ziehen und die Kaiserin vom Thron stürzen solle.
1225 n.B. (Iralonien / Kadistan)
Der Fall Baledains; Golba wird neue Kaiserstadt Iraloniens
Als Julia Merula von dem Aufstand in Golba und dem heranrückenden
Rebellenheer hörte, zog sie diesem an der Spitze zweier Legionen in
Eilmärschen entgegen. Als die Armeen aufeinanderprallten, begann ein
erbittertes Gefecht. Doch im Gegensatz zur "Dämonenschlacht"
zeichnete sich diesmal schon frühzeitig der Sieg der Golbarer an.
Aber dann geschah etwas, das die Aufständischen mit Schrecken erfüllte.
Wie schon vor mehr als 350 Jahren schien es, als solle ihnen der Sieg auf
gleiche Weise versagt bleiben. Ein Gewittersturm peitschte über den
abendlichen Himmel. Und wie in jenen alten Tagen führte die Schöne
Kaiserin dasselbe Beschwörungsritual wie ihr Vorfahr Quintus Flavius
durch. Und wieder erschienen die unheimlichen Nachtgestalten, um ihre blutige
Ernte einzubringen. Doch diesmal sollte es anders kommen. Plötzlich
waren da vier Kämpfer in der vordersten Front des Golbarer Heeres,
die bis dahin unbemerkt geblieben waren. Ihre Rüstungen strahlten
in goldenem Glanz und ihre Waffen in einem gleißenden Schein, stärker
als selbst die Strahlen der Sonne. Sie rückten nebeneinander vor ohne
sich umzusehen - und die kaiserlichen Legionäre zogen sich weit vor
ihnen zurück. Als die dämonischen Kreaturen die vier Kämpfer
erblickten, stießen sie ein infernalisches Kreischen aus. Die finsteren
Gestalten lösten sich in rußige Rauchschwaden auf, dunkler als
die finsterste Nacht. Als dies die Golbarer sahen, stürmten sie an
den vier Kämpfern in den goldenen Rüstungen vorbei.
"Rache für die Dämonenschlacht !" schrie es aus den
Kehlen der Aufständischen. Die golbarer Bürger und ihre Verbündeten
erschlugen jeden kaiserlichen Legionär, dessen sie habhaft werden
konnten. Doch als sie den Feldherrenhügel erreichten, fehlte von der
Kaiserin jede Spur. Und auch die vier Kämpfer, denen man so viel zu
verdanken hatte, waren verschwunden. So setzte das Bürgerheer auf
Baledain am nächsten Tag fort.
1226 - 1227 n.B. (Iralonien / Kadistan)
Die Plünderung der kadistanischen Provinz
Julia Merula hatte keine Möglichkeit mehr, den Golbarern weitere
Legionen entgegenzustellen. So rückten die Rebellen ungehindert bis
Baledain vor und die Stadtmauer fiel im ersten Sturmangriff. Lediglich
die Palastwache stellte sich den Bürgern noch zu einem mutigen, aber
aussichtslosen Kampf. Als die Golbarer jedoch den Thronsaal erreichten,
fanden sie den reglosen Leichnam der Kaiserin auf den marmornen Stufen
vor ihrem Thron. Julia Merula hatte sich lieber das Leben genommen, als
den Aufständischen in die Hände zu fallen.
Nun war endlich die Stunde der Rache für die Golbarer gekommen, auf
die sie so lange hatten warten müssen. Und ihre Rache war maßlos.
Baledain wurde in Schutt und Asche gelegt, die anderen Städte der
kadistanischen Provinz geplündert und gebrandschatzt. Als ihr nach
Golba zurückkehrte, folgte ihm ein mehrere Kilometer langer Troß
aus Beutewagen. Nach Golba zurückgekehrt, erklärten sie ihre
Stadt zur neuen Hauptstadt Iraloniens und die Mitglieder des Bürgerheeres
wählten ihren ersten Kaiser, den jungen Heerführer Tiberius Furius.
1227 n.B. (Iralonien / Arakis)
Präfekt Recius Magnus wird 1.Vizekönig von Arakis
Der Herrschaftswechsel nach dem Fall Baledains war für die Bewohner der iralonischen Provinz Arakis kaum mehr als eine Formsache. Der neue Kaiser ernannte den Präfekten Recius Magnus zum neuen Vizekönig über die Kolonie. In den kommenden Jahren sollte sich der Sklavenhandel in Arakis zur Nationalwirtschaft entwickeln und die ersten Grandenfamilien zu Macht und Ansehen gelangen.
1230 n.B. (Darokin / Ywerddon)
Einfall der Barbaren in Darokin
Der "Krieg der Magier" kannte keine Sieger. Den Gefolgsleute der beteiligten Gilden war der Zweck und die Mittel ihres Kampfes unheimlich geworden. Zudem sahen sich die Darokini plötzlich durch eine neue, wesentlich handfestere Gefahr bedroht. Barbarenstämme aus Ywerddon, welche die Darokini wehrlos glaubten, hatten zu einem gewaltigen Beutezug angesetzt. An der südlichen Küste landete eine Flotte ihrer gefürchteten Drachenboote und entlud große Mengen an Kriegern, die sich sammelten und dann nach Norden vorstießen. Eine weitere Streitmacht rückte von Norden aus gegen Darokin vor. Beide Barbarenheere konnten nur unter großen Opfern zurückgeschlagen werden. Ihre nördliche Streitmacht wurde auf den "Blutfeldern" vor Gisoreux fast völlig aufgerieben. Hier hatten die Darokini unerwarteten Beistand von dem Elfenfürsten Caradrel aus dem benachbarten Alfheim und einigen hundert seiner Bogenschützen erhalten. Von den tapferen Waldelfen sollten nur weniger als die Hälfte nach Athel Loren zurückkehren, doch besiegelten sie durch ihren Beistand auf ewige Zeit das Band der Freundschaft zwischen Darokin und Alfheim. Der südliche Heerzug wurde in der mehr als fünf Tage dauernden Schlacht um Brionne geschlagen, wobei die Brionner Garde ihr Banner mit unsterblichem Ruhm bedeckte. Den Barbaren blieb nichts weiter übrig, als sich wieder hinter ihre Grenze zurückzuziehen.
1231 n.B. (Darokin)
Krönung Charlen de Quenelles zum darokinischen König
Das darokinische Reich fand durch den Sieg über die Barbaren zu seiner Einheit zurück. Nun wo die Gefahr vorüber war, herrschte überall im Land der allgemeine Wunsch nach Frieden. Man hoffte, daß die Neuerrichtung des Königthrons diesen Frieden bringen sollte. Bei Nachforschungen stieß man dann endlich auf Charlen des Quenelles, einem entfernten Verwandten des letzten Königs, der daraufhin zum König gekrönt wurde.
1232 n.B. (Darokin)
Das Couronner Pamphlet schränkt die Macht von Magie und König ein
Die Macht des neuen Königs sollte jedoch eingeschränkt werden.
So versammelten sich Adlige, Bürger und verdiente Soldaten in Couronne.
Dort verfaßten sie das Couronner Pamphlet, worin die Rechte und Pflichten
des Königs festgelegt wurden. Auch sollte niemals wieder ein Zauberkundiger
Regierungsgewalt innehaben dürfen. Außerdem wurde entschieden,
einen Rat zu bilden, der die Verwaltung kontrollieren und dem König
Vorschläge unterbreiten sollte. Die Mitglieder dieses Rates sollten
durch freie Wahl bestimmt werden, und jeder männliche Bürger
über30 Jahre war wahlberechtigt.
Viele der Magierakademien und -gilden im ganzen Königreich wurden
in den folgenden Jahren geschlossen. Es setzte ein förmlicher Exodus
der Zauberer Darokins ein, die größtenteils in das benachbarte
Kadistan auswanderten. Einige Nachkommen insbesondere dieser Zauberer sind
es, die heute über Kadistan herrschen.
1262 n.B. (Arakisches Imperium)
Errichtung des "Koloß von Al'Anfa"
In diesem Jahr ließ der arakische Vizekönig über der Hafeneinfahrt seiner Hauptstadt Al'Anfa den "Koloß von Al'Anfa" errichten, die größte Bronzestatue aller Zeiten. Auch heute noch ist sie der Inbegriff der arakischen Herrschaft über die Halbinsel.
1273 n.B. (Sharameikos)
Die Orks brennen Korena, die Hauptstadt Sharameikos nieder
In den vergangenen zweieinhalb Jahrhunderten hatte sich Sharameikos
wieder zu dem friedlichen Land entwickelt, welches es einst vor der Besatzungszeit
durch die Orks gewesen war. Die Halblinge waren durch den Handel mit den
umliegenden Ländern zu Wohlstand gelangt. Dies lockte jedoch auch
die Orks wieder an, die sich von ihrer Niederlage inzwischen vollkommen
erholt hatten. Die kleine Armee des Landes war miserabel ausgebildet und
noch schlechter ausgerüstet. Zwar reichte dies für die Abwehr
gelegentlicher Überfälle kleinerer Orkbanden, nicht jedoch für
die Abwehr einer ganzen Armee dieser üblen Kreaturen.Und so nahmen
die Überfälle der Orks im Norden immer mehr zu, und viele Halblinge
mußten bei den Kämpfen ihr Leben lassen. Schließlich gelang
es den Orks sogar bis zur Hauptstadt Korena vorzudringen. Sie plünderten
die Stadt völlig aus und legten sie anschließend in Schutt und
Asche.
Und wieder einmal sollten es die Orks sein, welche die letzten Verteidiger
Sharameikos ausschalteten - diesmal war es ihnen jedoch nicht vergönnt,
auch die Herrschaft über die Wälder und Hügel an sich zu
reißen.
1276 - 1283 n.B. (Sharameikos / Kuruwai)
Kampf zwischen kuruwaischen Truppen und Orks in Sharameikos
In den folgenden Jahren mußten die Orks alle Kräfte aufbieten, um gegen die aus Kuruwai nach Sharameikos vordringenden Reiterhorden standzuhalten und lieferten sich mit ihnen heftige Kämpfe. Die Halblinge verbargen sich hingegen in Höhlen oder dem Dickicht der Wälder und ließen den Krieg um sich herum toben. Diejenigen, welche dies versäumten, fanden bald den Tod. Die Schlachten zwischen den Orks und den Truppen des Il-Khan eskalierten immer mehr. Zunächst gelang es den Orks noch, einige kleinere Siege zu erringen. Dann jedoch wendete sich das Blatt und die Kuruwaier gewannen langsam die Oberhand, bis sie schließlich in der "Schlacht des Feuerfeldes" mehrere Tausend Orks einkesselten und bei lebendigem Leib verbrannten. Dabei wurde auch der Häuptling des Orks-Stammes von den Steppenreitern erschlagen. Die überlebenden Orks zogen sich daraufhin wieder aus Sharameikos zurück.
1277 n.B. (Kashem)
Vlad von Drak wird Herzog von Kashem
An der nordwestlichen Grenze Krulusiens liegt Kashem, ein Land voller kahler Hügel, öder Morre und nebelverhangener Wälder, das von den meisten Reisenden gemieden wird. Nach dem Tode des letzten Herzogs heiratete seine Tochter Isabella einen merkwürdigen Fremden mit dem Namen Vlad von Drak, da kein Adliger Krulusiens über dieses Land gebieten wollte. Er baute in den kommenden Jahren die Wirtschaft des Landes auf und war bei der Bevölkerung äußerst beliebt, da er nicht die überhöhten Steuern seines Vorgängers forderte. Adlige jedoch, die sich Vlad von Drak in den Weg zu stellen wagten, verschwanden entweder spurlos oder wurden Opfer mysteriöser Unfälle, wie beispeilsweise der Räuberbaron Boris Hohenwangen, den man kopfüber von einem Baum hängend im Wald fand, ohne auch nur einen Tropfen Blut in seinem Leib. So hatte Vlad das Herzogtum binnen weniger Jahre fester im Griff als jeder seiner Vorgänger.
1284 - 1326 n.B. (Sharameikos / Kuruwai)
Besetzung Sharameikos durch Kuruwai
Nun, wo Sharameikos in ihrer Hand war, ernannte der Il-Khan seinen Vetter Slapis Khan zum Verwalter seiner neuen Provinz. Dieser war ein rücksichtsloser und grausamer Herrscher. Stets war er auf die Disziplin seiner Truppen bedacht und ließ seine Männer nie vergessen, daß sie sich mit allen Nichtmenschen von Sharameikos im Krieg befanden. Gefangene Halblinge wurden versklavt und zur Arbeit auf den Feldern und Farmen gezwungen. Der größte Teil der Halblinge lebte jedoch verborgen in den Wäldern. In dieser Zeit erlernten sie das Jagen, Fangen und Zubereiten in der Wildnis lebender Tiere.
1298 - 1304 n.B. (Krulusien / Clanngadarn / Waeland / Ywerddon)
Aufstand Waelands und Clanngadarns unter der Führung Ywerddons gegen Krulusien
In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Aufstände in den krulusischen
Provinzen Clanngadarn und Waeland getobt, die nur unter größten
Anstrengungen zerschlagen werden konnten.
Bevor der neue König Demes III. mit seinem Feldzug gegen die aufständischen
Provinzen beginnen konnte, zog er zunächst zum Nir, um die Prüfungen
des Drachen abzulegen. Eine Woche später führte der Meister von
Kart die Leiche Demes III. mit sich - er wurde vom Blitz erschlagen, wie
man feststellte. Nur einen Monat später erschien ein Abgesandter Ywerddons
am Königshof. Er überbrachte die Nachricht, daß sein Volk
und seine Verbündeten nicht ruhen würden, bis Krulusien vernichtet
sei. Der Meister von Kart rief daraufhin alle in Frage kommenden Thronerben
zusammen und beriet sich mit ihnen drei Tage lang. Viel erzählte der
Meister der Bruderschaft vom Wesen der Welt und dem Drachen selbst. Die
möglichen Thronfolger verzichteten daraufhin zugunsten von Heinrich
II. auf den Thron und zogen mit dem Meister von Kart zum Nir.
In dieser Zeit scharrten sich die ehemals Besiegten um Ywerddon um Rache
zu nehmen. Während die Grenzen Krulusiens von nun an fast täglich
zurückgenommen werden mußten, wurde Heinrich II. ermordet. Obwohl
nur Belar die Möglichkeit zu dieser Bluttat hatee, gab er seinem Vetter
Leopold die Schuld an dem Verbrechen. Nachdem sich Belar selbst zum neuen
Herrscher Krulusiens krönte, erklärte am gleichen Tag der Meister
von Kart Leopold zum rechtmäßigen König und Schwert des
Drachen. Belar schickte Meuchelmörder, um seinen Rivalen zu töten,
doch gelangen ihm und dem Meister von Kart noch rechtzeitig die Flucht
aus der Hauptstadt. Ihnen folgten die elf Thronfolger, die auf den Thron
verzichtet hatten, um ihnen in die Verbannung zu folgen.
1304 n.B. (Krulusien / Clanngadarn / Waeland / Ywerddon)
Bei der Schlacht um Demelor werden die Barbaren von den Krulusiern mit dem Beistand des uralten Drachen vom Nir zurückgeschlagen
Die Barbaren waren wie ein Sturm über West-Krulusien hergezogen
und hatten das Land verwüstet.Ihre Streitmacht war gewaltig und dürstete
nach Rache. Belar konnte dem Feind kein gleichwertiges Heer entgegenstellen.
Und so strömten von Überall her Flüchtlinge nach Demelor,
und die Stadt bereitete sich auf die Belagerung vor.
Als die Barbaren vor Demelor aufzigen, erschien Leopold mit seinen Rittern
vor den Toren der Stadt. Auf ihren Wappenröcken und Schilden trugen
sie das verbotene Zeichen des Drachen. In ihren silbern glänzenden
Rüstungen, den funkelden Schwertern, Lanzen und Schilden in der Hand
waren sie prächtig anzusehen. Leopold richtete seine Worte an die
Männer und Frauen auf den Mauern. Und als sich der Feind immer weiter
näherte, legten er und seine Ritter ihre Lanzen ein und ritten Seite
an Seite gegen den Feind. So ritten sie ein in die Geschichte, das letzte
Heer, welches dem Drachen noch folgte, da Belar das Zeichen verboten hatte.
Als die Bewohner der Stadt den Mut und die Opferbereitschaft dieser tapferen
Ritter sah, konnte sie nichts mehr halten. Die Tore der Stadt öffneten
sich und Männer wie Frauen stürmten den Barbaren entgegen. Die
Mauern von Demelor waren entblößt. Doch die Übermacht der
Feinde war zu gewaltig, und schon begannen die Krulusier erst zögernd,
dann immer schneller, zurückzuweichen. Plötzlich war jedoch das
Rauschen riesiger Schwingen zu hören. Vom Berg Nir erhob sich mit
spielerischer Leichtigkeit ein gewaltiges Geschöpf, ein wahrhaftig
uralter Drache mit leuchtend roten Schuppen, einem langen, schlangengleichen
Hals und Schwingen von fast hundert Metern Spannweite. Schreiend stob das
Heer der barbaren auseinander, als der mächtige Drache zwischen sie
fuhr, eine Schneise verbrannter Erde und verkohlter Leichen hinter sich
herziehend. Ein einziger seiner Atemstöße setzte ihre ganzen
Belagerungsmaschinen in Brand. Als die Krulusier dies sahen, setzten sie
den fliehenden Barbaren nach, bis sie aus den Grenzen Krulusiens vertrieben
waren.
1305 n.B. (Krulusien)
Leopold wird zum 17. König Krulusiens gekrönt
Der Meister von Kart erklärte später, der Drache sei gereizt worden, und Leopold war sein Schwert. Belar war während des ganzen Kampfes angstvoll in seinem Palast zurückgeblieben. Nachdem er vom Sieg Leopolds erfuhr, nahm er sich aus Angst vor seiner Rache das Leben. Am ersten Tag des Jahres 1305 n.B. wurde Leopold im Kreis der überlebenden Ritter des Drachenordens und des Meisters von Kart schließlich zum siebzehnten König Krulusiens gekrönt.
1307 - 1312 n.B. (Arakisches Imperium)
Niederschlagung des Sklavenaufstandes in Arakis
In diesen Jahren begannen sich die malträtierten Wudu-Stämme
zu wehren. Dem Schamanen Manak gelang es sämtliche Stämme zu
einen, und seine Verheißungen von einem friedlichen Leben in Freiheit
lösten in ganz Arakis einen gewaltigen Aufstand aus. Mehr als eine
Viertelmillionen Sklaven lebten zu dieser Zeit auf der Halbinsel. Sie bewaffneten
sich mit allem, was sie finden konnten und zerstörten binnen eines
Jahres ein Drittel aller Plantagen und Minen. Außerdem gelang es
ihnen, drei Legionen des Vizekönigs - mehr als 15.000 Legionäre
- durch Wildfeuer, Nachtangriffe, Gift und schiere Menschenmasse niederzumachen.
Jean Flambeau, ein darokinischer Söldner-Veteran, stellte wenige Jahre
später in L'Anguille ein Heer von knapp 8000 Söldern auf, die
"Arakische Fremdenlegion". Sie setzten nach Arakis über
und stellten die Eingeborenen in einer offenen Feldschlacht. Gegen die
schwer gepanzerten Kämpfer nützte den Sklaven auch ihre vielfach
Übermacht nichts. Mit ihren Bihändern mähten sich die Söldner
förmlich durch die vezweifelten Verteidiger. Nur etwas weniger als
60.000 Sklaven überlebten das furchtbare Gemetzel. Jean Flambeau wollte
Arakis aber nicht aller seiner Sklaven berauben, und beschloß daher,
zur zukünftigen Abschreckung die Hälfte der Gefangenen hinrichten
zu lassen. Er setzte dem ganzen die Krone der Grausamkeit auf, indem er
die Sklaven paarweise gegeneinander würfeln ließ, um festzustellen,
wer zurück auf die Plantagen und wer zum Richtblock gezerrt würde.
1310 n.B. (Krulusien / Clanngadarn / Waeland)
Krulusien gewährt Waeland und Clanngadarn ihre Unabhängigkeit
Um den Frieden seines Reiches auch in Zukunft zu sichern, gestand König Leopold von Krulusien Clanngadarn und Waeland ihre Unabhängigkeit zu. Sollten sie jedoch ein weiteres Mal die krulusische Grenze überschreiten, schwor er ihnen, sie die ganze Macht des Drachen spüren zu lassen.
1326 n.B. (Sharameikos / Kuruwai)
Erneuter Einfall der Orks; Vernichtung durch die Kuruwaier, die sich daraufhin aus Sharameikos zurückziehen müssen
In den letzten vierzig Jahren hatten die Überfälle der Orks
auf die ihnen verhaßten Kuruwaier immer mehr zugenommen. Schließlich
waren sie so zahlreich geworden, daß sich Slapis Khan ihnen zum Kampf
stellte. Erneut überzog Krieg das kleine Land und noch immer versteckten
sich viele Halblinge in den Wäldern und Hügeln.
Trolle waren in den östlichen Hügeln Sharameikos gesichtet worden
und auch die Orks in den Bergen hatten sich zu einer beträchtlichen
Streitmacht gesammelt. Slapis Khan führte seine Reiter daraufhin in
die Berge und vernichtete die dortigen Orks in einer gewaltigen Schlacht.
Dann führter er seine Armee in Eilmärschen nach Südosten,
um auch die Trolle zurückzuschlagen. Er fand jedoch nicht nur die
Trolle vor, sondern auch eine zweite Ork-Armee, denen er sich mutig zum
Kampf stellte. Zwar konnte er die Ungeheuer besiegen, doch hatte er fast
alle seine Männer verloren. Nur noch etwas weniger als 200 Reiter
führte er noch in Richtung Norden, um den Il-Khan um Verstärkung
seiner Truppen zu bitten. Es ist unbekannt, was ihm und seinen Begleitern
auf seinem Weg wiederfuhr. Tatsache ist jedoch, daß sie nie wieder
aus den tiefen sharameikischen Wälder auftauchten.
1330 n.B. (Sharameikos)
Der Ältestenrat der Halblinge teilt Sharameikos in fünf Auen unter der Verwaltung von Scheriffs auf
Die noch immer verwaisten Ruinen Korenas wurden von den fleißigen Händen der Halblinge wieder aufgebaut. Und schon bald versammelte sich wieder der Ältestenrat der Halblinge um über die Zukunft ihres Landes zu entscheiden. Wochenlang diskutierten sie und kamen schließlich überein, Sharameikos in fünf Auen aufzuteilen. Jede würde von einem Scheriff verwaltet werden, dem auch die Pflicht der Verteidigung seiner Aue auferlegt war.
1343 n.B. (Sharameikos / Kuruwai)
Ein erneuter Invasionsversuch Kuruwais in Sharameikos wird abgewiesen
Der Il-Khan unternahm noch einen weiteren Versuch, das Land seines südlichen Nachbarn zu unterwerfen, doch er entsandte lediglich einige hundert Reiter, da er die Kampfkraft der Halblinge aufgrund der vergangenen Erfahrungen in Zweifel zog. Die eindringenden Steppenbarbaren wurde von den Halblingen bis auf den letzten Mann aufgerieben und als "Frischfleisch" verpackt zum Il-Khan zurückgesandt.
1345 n.B. (Sharameikos / Kuruwai)
Friedensvertrag zwischen Kuruwai und Sharameikos
Der Il-Khan mußte die neugewonnenen kämpferischen Qualitäten der Halblinge anerkennen und schloß mit den Halblingen sogar einen Friedensvertrag ab. Sein Interesse hatte sich längst von dem kleinen Land abgewendet - denn sein weiteres Augenmerk richtete sich nach Westen . . . nach Iralonien !
1349 - 1350 n.B. (Iralonien / Kuruwai)
Reiterhorden aus Kuruwai greifen Iralonien an und werden unter zahllosen Opfern zurückgeschlagen
Nachdem Tiberius Furius und seine Nachkommen in Iralonien klug und umsichtigt
regiert hatten, gelang es ihnen immerhin die Provinz Albernia mit den Sonderprivilegien
eines Freistaates wieder in das Reich einzugliedern. Stygien, Krulusien
und Kashem waren jedoch verloren. Mit dem Tode Malaus II. wurde jedoch
sein Sohn Aulus Catulus neuer Kaiser des Reiches. Dieser war jedoch ein
eitler und aufgeblasener Popanz ohne das geringste monarchische Talent.
Jahrelang trieb er Mißwirtschaft und ließ Gelder, die eigentlich
für den Unterhalt und den Ausbau der Legionen vorgesehen waren, in
seine eigenen Taschen wandern.
Nur der plötzliche Einfall kuruwaischer Reiterhorden aus dem Osten
verhinderte eine ganze Zeitlang Aufstände gegen Kaiser Aulus, der
den unrühmlichen Beinamen "der Unfähige" tragen sollte.Zu
diesem Zeitpunkt hatte das Kaiserreich aufgrund von Aulus Mißwirtschaft
keine Truppen bereitstehenden , die sich den Eindringlingen entgegenstellen
konnten. So begnügte sich der Kaiser lediglich damit, seinen Hofstaat
weiter nach Norden zu verlegen. Auf diese Weise wähnte er sich in
Sicherheit vor den Angriffen der Barbaren. In den folgenden Wochen zogen
die Kuruwaier, angeführt von Manass Khan, ihrem Il-Khan, brandschatzend
und mordend durch die südlichen Provinzen. Der Il-Khan führte
seine Männer im Siegeszug nach Norden, bis sich schließlich
das ganze Kaiserreich im Belagerungszustand befand. Und ständig strömten
weitere Reiterstämme aus den weiten Steppen Kuruwais herbei, um sich
ihrem Il-Khan auf seinem großen Feldzug anzuschließen. Die
Barbaren vernichteten das Ackerland, töteten das Vieh und verspeisten
es, der Kaiser jedoch saß träumend in seinem Palast und war
unfähig neue Legionen auszuheben. Der Untergang des iralonischen Kaiserreiches
schien unausweichlich bevorzustehen.
Lediglich einige Fürsten unternahmen den Versuch, das Kaiserreich
vor seiner völligen Auflösung zu bewahren. Sie hoben eigene Armeen
aus, die sich den Gegnern auf ihrem Weg entgegenstellten. Ihre Streitmacht
war zwar vergleichsweise klein, denoch fehlte es keinem ihrer Soldaten
an Mut und Opferbereitschaft. Einen Tagesritt von Golba entfernt kam es
zwischen ihnen und der Hauptstreitmacht Manass Khans zur "Schlacht
an den Blutklippen". Die iralonischen Freischärler mußten
sich zwar am Ende des Tages in die Hauptstadt zurückziehen, aber es
war ihnen zuvor gelungen, den wilden Steppenreitern empfindliche Verluste
beizubringen.
In Golba wurden derweil die Stadtmauern befestigt, zusätzliche Verteidigungsanlagen
errichtet und die Ernte in aller Eile eingebracht. Danach wurden alle Felder
und Ländereien um die Stadt herum in Brand gesteckt und die Brunnen
vergiftet. Als die Barbaren weiter vordrangen, fanden sie die Umgebung
der iralonischen Hauptstadt völlig menschenleer vor. Daraufhin führte
der Il-Khan seine Truppen nach Golba. Der erste Ansturm seiner Reiterhorden
wurde von den Golbarern blutig zurückgeschlagen. Manass Khan mußte
erkennen, daß er diesen Gegner nicht zu einer offenen Feldschlacht
zwingen konnte und entschied, daß Golba nur durch eine längere
Belagerung in die Knie gezwungen werden könne. Die Belagerung zog
sich wochenlang dahin, ohne daß die Kuruwaier irgend einen Vorteil
erringen konnten.Auf dem offenen Feld waren die wilden und gewandten Reiter
den Iraloniern überlegen gewesen, doch für Belagerungen fehlte
ihnen einfach die Geduld. Immer mehr Stammesfürsten erkannten die
Sinnlosigkeit dieses Unterfangens und zogen mit ihren Männern zurück
nach Kuruwai. Nach drei Monaten mußte Manass Khan schließlich
die Belagerung Golbas abbrechen, da sich seine gewaltige Armee inzwischen
in alle Winde zerstreut hatte. Als der Il-Khan seinen Rückmarsch antrat,
befehligte er nur noch eine kleine Armee. Er zog in Richtung Südosten,
um den Grenzfluß auf dem schnellsten Weg zu erreichen. Dabei wurde
er immer wieder von iralonischen Freischärlern angegriffen. Doch das
waren nur kleine Scharmützel am Wegesrand. Als Manass Khan jedoch
den Grenzfluß erreichte, stellte sich ihm eine zahlenmäßig
weit überlgene Orkarmee in den Weg. Die Orks hatten die Vertreibung
und Vernichtung ihrer Stammesgenossen in Sharameikos vor zwei Jahrzehnten
nicht vergessen und wollten endlich Vergeltung üben. Die durch den
langen Ritt ermüdeten Kuruwaier liefen in den Hinterhalt der Orks
und wurden von ihnen umzingelt. Manass Khan gelang es jedoch, sich mit
einer Handvoll Kriegern durch den Ring der Orks durchzukämpfen und
zu entkommen. Seine Armee wurde jedoch völlig aufgerieben. Über
den weiteren Verbleib Manass Khans gibt es keine Berichte, doch bis heute
gilt er als einer der mächtigsten Il-Khans aller Zeiten, der das unbesiegbare
Iralonien an den Rand des Untergangs gedrängt hatte, und sein Name
wird an den Feuern der Kuruwaier mit Ehrfurcht ausgesprochen
1353 - 1359 n.B. (Kadistan / Iralonien)
Aufstand der kadistanischen Provinz
Kaum war der Überfall der Barbaren abgewandt, wurde das Kaiserreich durch zahlreiche Aufstände in seinen Provinzen erschüttert. Kadistanische Adlige vereinbarten heimlich einen gemeinsamen Schlag gegen die kaiserlichen Garnisonen. Nur wenige Wochen später berannten sie gemeinsam die kaiserlichen Garnisonen und Festungen in der ganzen Provinz. Die iralonischen Legionen befanden sich jedoch noch im Wiederaufbau, und so fehlte es dem Kaiser an Soldaten, die er gegen die Aufständischen entsenden konnte. So begann ein sechs Jahre lang andauernder Kampf, der nur von der kadistanischen Bevölkerung mit vollem Einsatz geführt wurde. Den kaiserlichen Truppen hingegen gelang es nicht, die Aufständischen zu einer offenen Feldschlacht zu stellen und verzettelten sich hingegen in verlustreichen Einzelgefechten.
1360 n.B. (Kadistan / Iralonien)
Kadistan wird von Iralonien unabhängig
Als sich der Aufstand auch auf andere Provinzen auszudehnen begann, blieb Kaiser Aulus Catulus keine andere Wahl mehr, als Kadistan im Frieden von Vanar seine Unabhängigkeit zuzugestehen.
1362 n.B. (Iralonien / Maraskan)
Maraskan erklärt sich von Iralonien unabhängig; die "Große Havarie" vor Maraskan
Angespornt durch das Beispiel Kadistans erhob sich auch Maraskan. Bei dem Versuch, diesen neuen Aufstand niederzuringen, geriet die iralonische Flotte jedoch in einen furchtbaren Sturm. Die meisten Schiffe zerschmetterten an den felsigen Küsten der maraskanischen Inseln oder sanken im wütenden Beschuß der maraskanischen Wachschiffe. Unter den vielen Toten der "Großen Havarie" befanden sich auch die beiden ältesten Söhne des Kaisers. Nach dem katastrophalen Ausgang dieses Feldzuges war Kaiser Aulus nicht mehr an einer Rückeroberung Maraskans interessiert.
1374 n.B. (Arakisches Imperium / Iralonien)
Arakis erklärt sich von Iralonien unabhängig
Und auch die Beziehungen zwischen Iralonien und seiner Kronkolonie Arakis
hatten sich im Lauf der vergangenen Jahrzehnte erheblich verschlechtert.
Obwohl Arakis immer reicher wurde, sanken jedoch jedes Jahr die Steuern
an den Kaiser. Dies wurde mit Mißernten und Piratenüberfällen
begründet. Dies geschah im Namen des Vizekönigs, der nur noch
eine Marionette der Priester und der reichen Familien des Landes war.
Nach den Unabhöngigkeitserklärungen Kadistans und Maraskans fühlte
sich auch die Kronkolonie mächtig genug, um sich ebenfalls formell
vom iralonischen Kaiserreich loszusagen. Nach dem Untergang seiner Flotte
vor Maraskan sah sich Kaiser Aulus Catulus nicht in der Lage, gegen diesen
Schritt zu intervenieren und ließ Arakis ziehen.
1380 n.B. (Arakisches Imperium / Darokin)
Seeschlacht zwischen Darokin und Arakis
Nur wenige Jahre nach seiner Unabhängigkeit kam es zu einer schweren
Krise in der arakisch-darokinischen Beziehung. Hauptstreitpunkt war der
arakische "Konvoi-Erlaß", in dem die Araker einen Wegezoll
für die ungehinderte Durchfahrt durch die "Straße der Stürme"
erhoben. Nachdem der arakische Imperator ein Ultimatum des darokinischen
Königs hatte verstreichen lassen, erklärte dieser ihm den Krieg.
Die Seeschlacht in der "Straße der Stürme" war ein
mehrtägiges hin- und hertaktieren, wobei es immer wieder zu schnellen
und überraschenden Vorstößen einzelner Schiffe kam. Die
Entscheidung fiel am fünften Tag, an dem es den Arakern gelang, das
Flaggschiff des darokinischen Admirals auf ein Riff zu locken und zu versenken.
Die nachfolgende Schlacht war für die Darokini ein einziges Desaster
- die meisten ihrer Schiffe waren zu einem brennenden Haufen verkeilt oder
trieben als brennende Wracks in die eigenen Linien hinein, um auch diese
Schiffe noch in Brand zu setzen. Bis zu dem heutigen Tag hat sich die darokinische
Flotte nicht von dieser schweren Niederlage erholt. Die Schwarze Armada
der Araker hingegen stellt eine wahre Großmacht dar.
1395 - 1397 n.B. (Krulusien / Kashem)
Der "Krieg der Knochen"
Mehr als hundert Jahre waren seit des Beginns der Herrschaft Vlad von
Draks verstrichen. Generationen von Untertanen kamen und gingen, doch noch
immer herrschten Vlad und Isabella von Drak über das Land. Die daraus
resultierenden gerüchte zogen immer wieder Ordenskrieger und Hexenjäger
nach Kashem, doch keiner von ihnen kehrte je wieder in seine Heimat zurück.
Immer mehr junge Männer und Frauen verschwanden aus ihren Dörfern.
Die Tempel des Drachen wurden überall in Kashem geschlossen und die
Priester des Landes verwiesen.
Dann endlich, in einer sturmumtosten Vollmondnacht wurde die Wahrheit über
Vlad von Drak und seinem únheimlichen Nachtvolk offenbar. Er stand
mit seiner Frau auf den höchsten Zinnen Burg Rabenhorsts und intonierte
grausige Beschwörungsformeln. Überall im Land begannen sich die
Untoten zu rühren, Skelette gruben sich ihren Weg durch die weiche
Erde, Zombie krochen aus ihren Grüften und aus den Wäldern stürmten
Ghule herbei, um ihrem neuen Herrn zu huldigen. Damit hatte der Vampir-Herzog
dem Drachenkönig den Fehdehandschuh hingeworfen und der "Krieg
der Knochen" nahm seinen Anfang.
1396 n.B. (Krulusien / Kashem)
Die Kashemiten werden vor Demelor vom Meister von Kart zurückgeschlagen
Die kashemitische Armee stieß geradlinig nach Osten vor. Die Untotenarmee
war riesig. Die Vampir-Aristokratie des Landes führte gewaltige Horden
Skelette und Zombies an. An ihrer Seite marschierte die Bauernmiliz, die
für sie kämpfte, wie sie es für jeden anderen Lehnsherren
auch getan hätte. Dem degenerierten Pack hatten sich außerdem
Guhle und andere scheußliche Gestalten angeschlossen. In der Schlacht
um Wittringen zerschlug Vlad von Drak die Armee, welche der Drachenkönig
zum Kampf gegen Kashem ausgehoben hatte. Nach dem Ende der Schlacht erweckte
der Vampir die reglosen Leichname zu einem neuen untoten Dasein. In den
folgenden Monaten überrannte er mit seiner Horde den ganzen Westen
Krulusiens. Nichts schien seinen Vormarsch aufhalten zu können.
Schließlich zogen seine Gefolgsleute sogar vor dem eiligst befestigten
Demelor auf. Der Vampir-Herzog fand die Mauern der Stadt nur mit bewaffneten
Bürgern und wenigen Soldaten vor, so daß er sich seines Sieges
sicher war. Er wollte gerade den Befehl zum Sturm auf die Stadt geben,
als plötzlich der Meister von Kart auf der Mauer erschien. Er begann
einen uralten Bannzauber zu rezitieren, und Vlad mußte mit entsetzen
ansehen, wie seine Gefolgschaft zu Staub zerfiel. Er ordnete einen sofortigen
Rückzug an und marschierte mit seiner Armee nach Süden, wo er
auf eine Streitmacht der Menschen und Waldelfen stieß. Es gelang
ihm zwar, seine Gegner zurückzutreiben, doch meldeten ihm seine Späher,
daß sich von Norden her eine große Armee aus Demelor näherte.
Vlad war daraufhin gezwungen, die Verfolgung der Flüchtenden abzubrechen
und sich erneut zurückzuziehen. In dem Katz-und-Mausspiel der folgenden
Wochen war niemandem ganz klar, wer nun die Katze und wer die Maus war.
1397 n.B. (Krulusien / Kashem)
Vlad von Drak webt einen Nebel um Kashem um seine Verfolger abzuschütteln
Schließlich mußte sich Vlad von Drak in die kashemitischen
Wälder zurückziehen. Seine Verfolger wollten ihm schon nachsetzen,
um dieses Übel für alle Zeiten auszurotten. Als sie in die Wälder
vordrangen, schwebte plötzlich ein dichter Nebel auf sie herab und
hüllte sie ein. Man vermochte kaum mehr die Hand vor den Augen zu
sehen. Dann wurden die Soldaten aus dem Nebel heraus von umheimlichen Schattenwesen
attackiert. Wer es noch konnte, zog sich daraufhin aus dem Wald zurück,
begleitet von den Schreien und Jammern der Zurückgelassenen. Da niemand
in der Lage war, diesen Zauber zu brechen, beschloß man, die Verfolgung
abzubrechen.
Seit eben jenen Tagen wird Kashem von einem undurchdringlichen nebel eingehüllt,
und nur wenig Kunde drang seither aus dem verfluchten Land. Niemand vermag
vorauszusagen, wann der Vampir-Herzog wieder ausreichend Kraft geschöpft
haben wird, um erneut über Krulusien herzufallen.
1408 n.B. (Iralonien)
Eine Gruppe Abenteurer öffnet den Schrein eines Chaos-Gottes
Einer Gruppe von sechs Abenteurern, deren Namen nicht weiter überliefert
sind, entdeckte in einer Höhle im Schattenrücken den Zugang zu
einem uralten, vergessenen Tempel. Sie erreichten schließlich eine
große, dreieckige Halle, deren Wände überall mit Schädeln
und riesigen Kraken geschmückt waren, deren ekelhafte Fangarme sich
durch die Totenköpfe wanden. Entlang der Wände standen überall
die Statuen grauenhafter, zumeist tentakelbewehrter Kreaturen. Doch ihre
Aufmerksamkeit richtete sich ausschließlich auf den gewaltigen Schrein
aus Gold und Elfenbein inmitten der Halle. Die Atmosphäre wurde immer
drückender, da spukte plötzlich eine Stimme in ihren Köpfen.
"Öffnet den Schrein ! Öffnet den Schrein !" echote
es in ihren Köpfen. Wie unter einem inneren Zwang streckten sie ihre
Hände aus und schoben den goldenen Deckel zur Seite, bis er hinunterglitt
und mit einem dumpfen Knall auf dem Boden der Halle aufschlug und zerbarst.
Das Krachen ließ sie aus ihrer Trance erwachen, und sie schauten
sich verwundert um. Da entdeckten sie den Tentakel, der sich aus dem Schrein
reckte und durch die Luft peitschte. Dann richtete sich ein alptraumhaftes
Geschöpf in dem Schrein auf, und als die Gefährten es erblickten,
begannen sie zu schreien und wandten sich zur Flucht. Viele Monate später
wurde einer der Abenteurer von einem umherziehenden Krämer gefunden.
Halbtot vor Erschöpfung, Hunger und Durst erzählte er stammelnd
seine Geschichte. Er hatte die Überquerung des Gebirges überlebt,
indem er seine schwächeren Gefährten getötet und verzehrt
hatte. Dann verließen ihn seine Kräfte und das Leuchten des
Wahnsinns in seinen Augen erlosch als er starb.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Begebenheit. Wenig später
folgten dann auch die Berichte von Fallenstellern über Zusammenrottungen
von Orks, Goblins und Trollen entlang der östlichen Ausläufer
des Schattenrückens. Mit einem Mal begannen überall auf Mython
Nekromanisten, Schwarze Hexer und die Priester der Chaosgötter die
Reiche der Menschen zu unterwandern. Chaos-Schreine wurden an verborgenen
Orten errichtet.Schiffe der Dunkelelfen überfielen die Schiffahrtslinien
der Albasser und andernorts manipulierten Finstermagier die Kräfte
der Natur und verwandelten zeitweise Tag in Nacht.Wohin man auch blickte,
überall auf Mython begannen sich die Mächte des Chaos wie ein
Geschwür auszubreiten.
1410 - 1412 n.B. (Darokin / Albassische Förderation)
Der "Schwarze Tod" löscht die Hälfte aller Einwohner Darokins aus; in der Albassischen Förderation grassieren wieder Vampirismus und Lykantropie
Eine rätselhafte Seuche löschte die Hälfte aller Einwohner
Darokins in weniger als zwei Jahren aus. Die Haut der Menschen verfärbte
sich schwarz und wurde blasig - es war die zeit des "Schwarzen Todes".
Tausende starben in den ersten Tagen, zehntausende fielen mit faulendem
Fleisch darnieder. Weder die Zauberkräfte der Priester noch die Trünke
der Alchimisten vermochten die Kranken zu heilen. Innerhalb weniger Tage
waren die Straßen überall im Land voll mit Toten, keiner wagte
es, die Leichname anzufassen. Und während die Lebenden noch zu den
Göttern flehten, starben sie. Viele flüchteten aus den Städten,
doch auch dies nützte ihnen nichts. Die Entkommenen trugen die Nachricht
vom "Schwarzen Tod" in alle Länder.
Zwei Jahre sollte es dauern, bis man der Seuche endlich Herr wurde. Doch
noch viele Monate später wurden noch Geisterschiffe voller schwarzer
Leichen an die Küsten getrieben. Und auch die alten Plagen des Vampirismus
und der Lykantropie begannen sich auf den Inseln der Albassischen Förderation
wieder auszubreiten.Es schien fast so, als würde die ganze Welt von
einer Krankheit befallen sein.
1415 n.B. (Iralonien / Kadistan / Krulusien / Felsheim)
Der Einfall des Chaos und die Vernichtung seines Heeres bei Golba
Doch wenn dies schon alles schrecklich gewesen sein mag, so war es doch
nur der Auftakt zu dem Grauen, welches noch folgen sollte. An einem frühen
Sommertag blies ein Sturm aus Asche und Ruß über Felsheim hinweg
und verdunkelte drei Tage lang den Himmel. Der Zwergenkönig sandte
Boten nach Iralonien, um dem Kaiser von den Vorfällen zu berichten.
Am Abend des dritten Tages ließ der Sturm plötzlich nach, und
die Streitmacht des Chaos tauchte zum ersten Mal auf. Angeführt von
monströsen geschöpfen, die der Phantasie eines Wahnsinnigen entsprungen
sein mußten, fiel eine riesige Horde von Orks, Goblins, Trollen und
anderen grauenhaften Geschöpfen über die Zwergenstadt Karak Mazak
her. Die gut befestigte Zwergenstadt fiel innerhalb weniger Stunden und
wurde dem Erdboden gleich gemacht. Dann teilte sich die gewaltige Armee
und ein kleiner Teil marschierte auf Karaz-a-Karak, die Hauptstadt des
Zwergenreiches, zu, während der größere Teil seinen Weg
nach Westen fortsetzte. Doch Karaz-a-Karak war alles andere als unvorbereitet.
Die Zwerge schienen diesen Augenblick früher pder später erwartet
zu haben. Nun, da der Tag endlich gekommen war, verließen sie ihre
Stadt am Fuß des Berges und zogen sich in die darüberliegenden
Bergfestungen zurück. Als die Angreifer dann auftauchten, waren die
Zwerge enttäuscht, es fast nur mit Orks und Goblins zu tun zu haben.
Nachdem sie ihnen gestatteten, die Stadt niederzubrennen und dann mehr
als zwei Wochen lang vergeblich die immensen Verteidigungsanlagen der Zitadelle
zu berennen, wurden die Zwerge ungeduldig und entschlossen sich ihrerseits
zum Angriff. Drei Tage lang währte das Gemetzel, bis kein Ork und
Goblin mehr am Leben waren. Die Zwerge erkannten jedoch, daß der
Schwerpunkt der Chaos-Horde woanders sein mußte, und so marschierten
sie nach Westen, um den bedrängten Einwohnern Iraloniens zu Hilfe
zu eilen. Fast unbemannte Verteidigungsanlagen zurücklassend, setzten
sich die Zwerge nach Iralonien in Marsch.
Die Hauptstreitmacht war tatsächlich weiter in Richtung Westen gezogen
und überzog das Land wie ein Flächenbrand. Die Grenzfestungen
Rolinum und Sardacia stellten nur eine kleine Ablenkung dar, die von den
monströsen Ungeheuern in ihre Einzelteile zerlegt wurden. Am Wolfspaß
erwartete sie jedoch eine iralonische Legion in der Festung Golgorath.
Die Iralonier wurden von durch den mächtigen Erzmagier Julius Patricius
und mehr als einhundert weiteren Zauberern seiner Akademie unterstützt.
Als die unaufhaltsam dunkle Woge sich dem schmalsten Teil des Paßes
näherte, begannen sich die Legionäre hinter die Mauern der Festung
zurückzuziehen. Dann erschufen die Zauberer eine lodernde Feuerwand
inmitten der Chaoskreaturen, die das riesige Heer in zwei Hälften
spaltete. Jetzt, wo der Gegner zu einer passableren Größe zurechtgestutzt
war, griffen die kaiserlichen Truppen erneut an und trieben ihre Gegner
in die Feuerwand zurück, während auf der anderen Seite immer
mehr Ausgeburten des Chaos von ihrer nachdrängenden Armee in die tödlichen
Flammen geschoben wurden. Die Schlacht dauerte die ganze Nacht, ehe sich
die Chaos-Horde zurückzog, um sich bei den Mondstein-Hügeln zu
sammeln. Hier wurden sie durch einen Verband aus mehreren hundert Schattenelfen
verstärkt, welche die Armee der Finsternis durch geheime Stollen und
Höhlen vorbei an den Grenzfestungen der Iralonier auf die andere Seite
des Schattenrückens geleitete. Nachdem sie das Gebirge hinter sich
gelassen hatten, rückte die Horde auf Golba zu, dicht auf den Fersen
der Helden des Wolfspasses, welche die Stadt gerade noch vor ihnen erreichen
konnten.
Im Norden Iraloniens war ein junger Adliger aufgetaucht, der sich als Walpor
den Frommen bezeichnete und dessen Wappen ein doppelschweifiger Komet war.
Er hatte von der Armee des Chaos erfahren und rief nun alle Männer
und Frauen auf, sich ihm anzuschließen. Auch sandte er Boten in das
benachbarte Kadistan und Krulusien mit einem Aufrauf an "alle wahren
Söhne und Töchter Blamos" sich im Kampf gegen das alles
verschlingende Chaos zu vereinen. Begeistert folgten die Menschen seinem
Aufruf, und dieses einzige Mal zogen Iralonier, Kadistaner und Krulusier
wieder Seite an Seite, wie eine Nation in den Krieg gegen die verderbenbringenden
Mächte der Finsternis.
Inzwischen war die gewaltige Chaos-Armee vor den Mauern Golbas aufgezogen,
die Städte Carenos und Immum auf ihrem Weg als pulverisiertes Gestein
und Asche hinter sich lassend. Zu Beginn der Belagerung betrug die Zahl
der Verteidiger der Kaiserstadt noch 70.000 Mann einschließlich Frauen
und Kinder, die sich nach Walpors Aufruf an die Seite ihrer Männer
und der Legionäre stellten.Doch die Streitmacht des Chaos war unermeßlich
und bedeckte selbst noch die Hügel am westlichen Horizont. Im Verlauf
der Belagerung bauten die Orks Belagerungsmaschinen. Immer dann, wenn ein
Regen aus schwarzgefiederten Pfeilen die Verteidiger hinter die Pallisaden
zwang, brachten die Orks ihre Maschinen in Stellung und begannen sich mit
ihrer Hilfe den Weg in die Stadt zu bahnen. Wann immer sie eine Bresche
in die Mauer schlugen, standen sie sofort heftigem Widerstand gegenüber,
doch egal wieviele Kämpfer sich ihnen entgegenstellten, so war ihre
Zahl doch begrenzt, während die der Orks, Goblins, Trolle und der
anderen Ungeheuer nahezu unbegrenzt erschien. Nach wenigen Tagen häuften
sich bereits riesige Haufen von Ungeheuern unter schweren Kosten der Verteidiger.
Die Mauern waren überall zerstört und die Verteidiger kämpften
auf den Straßen weiter um dafür zu sorgen, daß die Ausgeburten
der Hölle für jeden Meter ihres Weges den Preis vieler schwarzbepelzter
Körper zahlten. Die Schlacht um Golba wurde noch zwei Wochen lang
fortgesetzt, wonach fast 3/4 der Stadt zerstört und 2/3 der Verteidiger
tot waren. Der rest hatte sich um den Palast des Kaisers zusammengezogen
und erwartete den letzten Angriff. Als die vertrauten gestalten ihrer Gegner
sich durch den Schutt auf sie zubewegten, ging plötzlich ein Aufschrei
durch die hintersten Linien der Chaos-Horde. Die vereinten Kräfte
von Zwergen aus Felsheim und dem Amboßgebirge, Waldelfen aus Alfheim
und Soldaten aus Iralonien, Kadistan und Krulusien ließen die Herzen
der Verteidiger höher schlagen. Einen Augenblick lang krachten die
Menschen auf eine Wand aus Ungeheuern, und schon im nächsten waren
ihre Gegner tot und es gab nur noch Zwerge, Elfen und Menschen, alle von
Kopf bis Fuß in das Blut ihrer getöteten Feinde gehüllt.
Die Schlacht um Golba war entschieden, die Horde des Chaos zerschlagen
und in alle Winde zerstreut.
1416 - 1451 n.B. (Iralonien)
Regierungszeit Walpors "dem Frommen"
Während der Schlacht um Golba war auch Kaiser Plautius Oratus V. umgekommen, der den Beinamen "der trinker" trug, da dieses Laster sein ganzes Leben auszufüllen schien. Er soll mehr als zwanzig Alchimisten beschäftigt haben, deren einzige Aufgabe darin bestand, heruaszufinden, wie man aus jedem nur erdenklichen Obst oder Gemüse Alkohol gewinnen könne. Es heißt, der Kaiser habe sich während der Belagerung Golbas im Weinkeller seines Palastes verschanzt und sich dort zu Tode getrunken. Das Volk entschied kurzerhand Walpor den Frommen auf den Thron zu setzen. Der junge Adlige wurde in den Ruinen Golbas zum Kaiser gekrönt. Er regierte weise und gerecht und als er schließlich starb, hinterließ er ein innerlich gefestigtes Reich, in dem die furchtbaren Wunden des Chaos-Krieges größtenteil verheilt waren.
1416 n.B. (Albassische Förderation)
Die Dunkelelfen besetzen die Insel Spilla und massakrieren die albassischen Einwohner
Nur ein Jahr nach der Belagerung Golbas schickten sich die dunklen Mächte
erneut an, die Welt in ihren Besitz zu bringen. Die Dunkelelfen landeten
mit einer großen Armee auf Spilla, der westlichsten albassischen
Insel, und schlachteten die Bevölkerung ab. Kein einziger Albasser
auf Spilla blieb am Leben.
Der Oberste Gildenmeister Dillon Watts war entsetzt, als er von der Brutalität
der Eindringlinge erfuhr und gab den Befehl, die größte Armada
aller Zeiten auszuheben, um die Insel zurückzuerobern und ihren Vormarsch
aufzuhalten. Außerdem schloß er ein Bündnis miit dem arakischen
Imperator, der ihm seine Unterstützung bei der Vertreibung der Dunkelelfen
zusicherte.
1418 n.B. (Albassische Förderation / Arakisches Imperium)
In der "Schlacht der Wogen" werden die Dunkelelfen von Spilla vertrieben
Zwei Jahre später trugen hunderte von Schiffen tausende albassischer und arakischer Krieger hinauf aufs Meer. Albassische Handelsprinzen sorgten mit äachtvollen Wetterzaubern für eine ungestörte Überfahrt. An den Ufer der Insel Spilla kam es dann zur Schlacht, als die Dunkelelfen vergeblich versuchten, den Landungstruppen das Fußfassen an Land zu verwehren. Die Brandungswelle färbte sich allmählich rot vom Blut der Gefallenen, während sich die Albasser und Araker den Weg zum Strand hinauf erkämpften. Sie trieben die Dunkelelfen zurück und errichteten einen Brückenkopf. Von hier aus säuberten sie in den nächsten Monaten die Insel von den Dunkelelfen, bis auch der letzte von ihnen entweder tot oder von Spilla geflohen war.
1425 - 1449 n.B. (Iralonien)
Gründung von Freistädten jenseits des Schattenrückens
Während der Regierungszeit Walpors dem Frommen erfolgte erstmals auch eine vorsichtige Ausdehnung der reichsgrenze nach Osten, jenseits des Schattenrückens. Es folgten dort zahlreiche Stadtgründungen und aus den Erfahrungen seiner Vorgänger gelernt, verließ der Kaiser allen Stäften jenseits des Schattenrückens den Titel einer "Freien Stadt", die nicht unter seinem Einfluß stehen sollten. Und so gediehen die Freistädte fortan als Schmelztiegel aller Rassen, Religionen und Kulturen Mythons zu herrlicher Pracht und Größe.
1449 - 1454 n.B. (Iralonien)
Die "Riesen-Kriege"
Doch nur allzu schnell fiel ein dunkler Schatten über den Frieden der Freistädte. Von Osten her fiel eine große Schar riesiger Wesen über die nur unzureichend befestigten Grenzstädte her, zerschmetterten die Pallisaden und erschlugen die Bevölkerung, um sie in einem wochenlangen gelage zu verspeisen. Als diese Kunde Golba erreichte, entsandte Kaiser Walpor zwei Legionen über den Schattenrücken, um den bedrängten Freistädtern beizustehen. So begann eine annähernd fünf Jahre andauernde Auseinandersetzung, welche als die "Riesen-Kriege" in die Geschichtsbücher aufgenommen werden sollte. An ihrem Ende waren die Riesen weit nach Osten zurückgetrieben worden und man begann mit dem Wiederaufbau der Freistädte. Ihre größte ist Polis, die vermutlich auch heute noch bestbefestigste Stadt der ganzen Welt.
1458 n.B. (Iralonien / Maraskan)
Rückeroberung Maraskans durch Iralonien
Fast hundert Jahre lang war Maraskan ein souveränes Königreich. Der Handel mit Stygien und Iralonien florierte, und die königliche Schatzkammer füllte sich mit Gold. Und so traf die Invasion der iralonischen Legion "V Marascan" unter dem Oberbefehl von Legat Gaius Tiberius das Inselkönigreich völlig unvorbereitet. Ein Großteil der maraskanischen Flotte wurde im Hafen der Hauptstadt verbrannt und die maraskanische Armee innerhalb weniger Tage vernichtend geschlagen. Der letzte maraskanische König floh daraufhin mit seinem Gefolge nach Darokin ins Exil.
1460 - 1466 n.B. (Arakisches Imperium / Waeland / Ywerddon)
Überfälle aus Waeland auf das Arakische Imperium
In jenem Jahr begann Waeland mit Überfällen auf die ihnen verhaßten Sklavenhalterstädte des Arakischen Imperiums. Innerhalb weniger Wochen plünderten die Barbaren acht Städte, unter ihnen Celef, deren berüchtigte Geschütztürme sie von Land aus umgingen. Ihre Drachenschiffe terrorisierten mehrere Jahre lang die Straße der Stürme und den Golf von Oron. Erst bei der Seeschlacht vor Selem konnten die Araker die Barbaren zum Kampf stellen und ihnen eine vernichtende Niederlage zufügen. Nur ein angeschlagenes Drachenschiff kehrte schließlich in seine Heimat zurück. Im selben Jahr beendeten die Waelinger ihren Raubzug gegen das Arakische Imperium und beschränkten sich fortan auf Handel und Piraterie in den Gestaden der Albassischen Förderation. Der arakische Imperator erließ denoch ein Gesetz, das vorschreibt, jedem gefangenen Nordlandbarbaren die "gute Hand" abzuschlagen. Dies ist auf den arakischen Aberglauben zurückzuführen, alle Nordländer würden mit zweihändigen Schlachtbeilen kämpfen.