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Concert review Die Dubliners kommen Donnerstag in die Siegerlandhalle.
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Was die Musiker betrifft, so gibt es für sie keine musikalischen Grenzen. Ihre Konzerte haben über Jahre hinweg bei bekannten Künstlern und einer großen Anzahl von Politikern, Würdenträgern und Millionen von Fans in der ganzen Welt Aufmerksamkeit erregt. Die Popularität der Dubliners ist unbestritten und ihr Beitrag zur weltweiten Folk-Musik einmalig. Die Gruppe hat ihren Erfolg und die Chart-Popularität ohne jegliche Kompromisse in Bezug auf ihre Musik erreicht ihre Folksongs wurden für die Menschen auf der Straße zum täglichen Bedürfnis. Dadurch ebneten sie unbewußt den Weg für die Entstehung anderer Bands wie U2, The Pogues und viele andere.
In den frühen sechziger Jahren machten die Dubliners irische Musik und Songs bei einem breiteren Publikum populär. Seit nunmehr 25 Jahren kommen sie regelmäßig nach Deutschland und füllen hier wie auch in anderen Ländern die Konzertsäle. Ein Besetzungswechsel innerhalb der Band leitete 1996 einen weiteren Neuanfang in der Geschichte der Dubliners ein: Das Gründungsmitglied Ronnie Drew hatte sich entschlossen, eine Solokarriere zu verfolgen und wurde von einem Mann ersetzt, den viele als den besten Balladen-Sänger in Irland betrachten: Paddy Reilly.
Ein bemerkenswerter Sänger mit einer großen Fangemeinde. Paddy hält übrigens einen Rekord: Mit dem Lied The fields of Athenry" hielt er sich unglaubliche 20 Monate in den Top 20 der irischen Single Charts das hat vor ihm in Irland noch niemand geschafft.
Die Dubliners bleiben eine Institution. Sie haben das Leben mit Songs über Liebe, Alkohol und Geschichten über Auswanderer erfüllt. Ihre Instrumentals haben viele Musiker inspiriert. FRA 0ct 31/nov1 1997
Grrrreat!
Urgesteine: The Dubliners machten in der Glocke aus Hanseaten Psychopathen
From: Die Tagezeitung TAZ-Bremen, No. 5402 Dec. 8th 1997 |
By: Zott |
Ohrenbetäubender Jubel, noch ehe der erste Ton erklungen ist, stampfende Füße und rhythmisches Klatschen schon nach zwei Takten - eine Legende gibt sich die Ehre.
John Sheahan, Sean Cannon, Eamonn Campbell, Paddy Reilly und Barney McKenna - das sind die Namen, für die Folkfreaks sogar den Stammplatz im Pub verlassen und nicht davor zurückschrecken, in die ehrwürdige Glocke zu gehen, sich am livrierten Türsteher vorbeizudrängen und (zunächst) gesittet in Reih und Glied auf Klappstühle zu setzen. Für The Dubliners, jene im Dauertourneestadium befindliche Uraltfolkband aus Irland, ist offensichtlich kein Opfer zu groß.
Ob "Whiskey in the Jar", "Paddy is not on work today"oder "The Old Triangle"- die fünf prächtig gelaunten Iren ließen an diesem langen Abend keinen genretypischen Gassenhauer aus. Warum auch. The Dubliners sind nicht bekannt als experimentierfreudige Avantgardeband, sondern wissen sich in allem, was sie tun, der Loriotschen Weisheit verpflichtet: Ein Konzert wie das andere, das ist Qualität.
Gemessen an diesem Motto war der Auftritt in der beinahe ausverkauften Glocke einfach grrrreat. Und als bizarrer Nebeneffekt der ewig gleichen, lustig-melancholischen Musik: Wohin man auch blickte, waren mitunter erstaunliche menschliche Metamorphosen zu beobachten. Augenscheinlich seriöse Menschen, denen man ob ihres Aussehens ohne weiteres und mit einem beruhigenden Gefühl der Sicherheit sogar die gehütete Briefmarkensammlung anvertrauen würde, gerieten schon nach kurzer Zeit außer sich und verwandelten sich in enthusiasmierte Fans. Selbst der ansonsten eher reservierte Hanseat fand sich plötzlich, entgegen seiner ureigensten Bestimmung, fußwippend, schenkelschlagend und wie blöd johlend wieder.
Und so kam es, wie es in einer solchen Gesellschaft nur kommen kann. Nach wenigen Stücken in Gemeinschaft mit diesen ausgeflippten Folks war es auch um mich geschehen.
Meine Haare: wie aus dem nichts wurden sie erst rot, dann grau, der Pullover verwandelte sich in ein Holzfällerhemd, unter dem der Bauch zu einem gigantischen Ballon anwuchs und ein wirrer Bart sproß mir aus dem geröteten Gesicht. Besinnungslos vor Freude tanzte ich auf dem Stuhl, schrie nach jedem Lied "Zugabe"wie irr und feierte mit dem Nachbarn kilkennyselige Bierbrüderschaft. Selbst jener Verrückte rechts hinter der Bühne, der während des gesamten Konzerts leicht debil zu jeder unpassenden Gelegenheit sein erbärmliches Rhythmusgefühl mit Tanz- und Klatscheinlagen unter Beweis stellen mußte, er war an diesem Abend voller Wunder mein bester Freund!
Nach dem zweieinhalbstündigen Ereignis trafen wir uns sogar per Zufall in der Vorhalle, am Stand mit Dubliners devotionalien. Ich schlug ihm im Überschwang der hemmungslos entfachten Gefühle mein volles Guinnessglas kräftig über den Wirsing. Er hat sich wahnsinnig gefreut. Cheers! That's Ireland, folks.