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Wir leben uns ein (... erste Pannen)
 

 
Wir wohnen im dritten Stock in einem Apartment, direkt in der Innenstadt.

Nur ca. 10 Meter von unserer Wohnung entfernt liegt die Plaza de la Merced, das Herz von Málaga. Hier wurde übrigens Picasso geboren. Hier spielt sich das ganze Leben ab. Selbst nachts ist dieser Platz voll von Menschen.

Wir entdecken die ersten Supermercados, die ersten Bars und natürlich unsere "Universidad". Am Montag den 4. September haben wir zum ersten Mal unsere Uni besichtigt. Unser Ansprechpartner und Marketingdozent, Prof. Dr. José Luis Santos Arrebola, hat uns alles vorgestellt und mit uns die Immatrikulation vorgenommen. Anschliessend hat er uns auf ein Bier in der Universitäts-Cafeteria eingeladen. Ja, richtig, hier wird in der Uni Bier serviert, und für die Raucher unter uns: ausser in den Vorlesungssälen darf überall geraucht werden, sprich im ganzen Uni-Gebäude. Sitten, die uns natürlich gefallen, aber in Wedel undenkbar wären.

Anschliessend wollten wir so einige Sachen in der Stadt erledigen, doch schnell wurde uns bewusst, dass um diese Zeit nichts geöffnet ist. Von 14:00 bis ca. 18:00 ist hier Siesta, die Arbeit ruht. Also verschoben wir alle unsere Pläne auf den Abend. Kurz nach 18:00 wollten wir endlich losfahren, doch unser Wagen sprang nicht an. Die Batterie war wohl leer, da (wie wir später feststellten) einer von uns die Innenlampe angelassen hatte. Da Chris schon Erfahrungen hatte mit Anschieben, durfte er vorn sitzten, Mark und Jochen schoben den Wagen an.  Doch alles half nichts. Der Wagen wurde so durch die Innenstadt geschoben, eine willkommene Abwechslung für die verwunderten, lachenden Passanten. Durch die vielen Einbahnstrassen wurde es eine grosse Runde. Viele Einheimische sprachen uns ironisch darauf an, dass deutsche Autos (wir fahren VW) eigentlich sehr zuverlässig seien, einige konnten vor Lachen nicht mehr...  Natürlich muss erwähnt werden, dass gegen 19:00 Uhr immer noch eine heisse Luft hier herrscht, Jochen und Mark waren dementsprechend nassgeschwitzt.  Die beiden hatten gerade vorher geduscht, was sie nun gleich noch einmal machen mussten. Ausserdem waren sie schon vorher in der Siesta gejoggt, und jetzt auch das noch - doppelt hält bekanntlich besser.

Starthilfe bekamen wir von zwei Jugendlichen aus Pforzheim, die gerade ihre Abifeier hier geniessen. Anschliessend fuhren wir 20 Minuten in Málaga herum, um die Batterie aufzuladen. Da es anscheinend nicht unser Tag war, und wir nicht mehr Lust hatten noch 500m zu Fuss zu gehen, entschlossen wir uns, zur Krönung des Tages, uns noch ein Ticket "abzuholen". Hier in Málaga sind die Politessen bis 21:00 aktiv und zehnfach so schnell wie in Deutschland. Trotzdem liessen wir den Wagen mitten im Halteverbot, und wir hatten unerwartet Glück. Schon darauf gefasst, der Stadt Málaga 5000 Pts. überweisen zu müssen, sahen wir zu unserem Erstaunen kein Ticket unter den Scheibenwischern, obwohl wir eine Stunde unterwegs gewesen waren. Den Abend haben wir bei einer Pizza nett ausklingen lassen.

Nachdem jeder schon im Bett war, musste Mark uns ungestüm wieder aufscheuchen. Von seinem Fenster aus konnte man eine spanische Attraktion hören: eine stöhnende Frau. Zehn Minuten lauschten wir gespannt, wie unsere Nachbarin gerade zur Extase getrieben wurde.  Irgendwann mussten wir aufgeben, da unser Lachen doch extrem laut wurde. Wir wollen doch niemanden hier in seinem geregelten Tages- bzw. Nachtablauf stören...

Ja, hier läuft so einiges anders: die Strassen sind voller Menschen, das Wetter ist unverschämt gut, und hier läuft alles aus unseren Augen in Zeitlupe ab, sogar der Müll wird nachts in Ruhe abgeholt (haben wir selbst erlebt, als wir beim Abendessen unseren Tisch beiseite rücken mussten, damit der Müllwagen durch die hohle Gasse passte). Bei unserem ersten Besuch im Internetcafé (an unserem Pannenmontag) wollten wir wissen, ob wir bald den Laden verlassen müssten, da es kurz vor 0:00 Uhr war. Der Besitzer beruhigte uns jedoch, dass der Laden bis 4:00 Uhr morgens geöffnet sei.

Am Dienstag den 05.09.00 hatten wir unseren ersten Test.  Den ganzen September dürfen wir Spanisch lernen, die richtigen Vorlesungen fangen erst am 26. September an.  Um uns in die richtigen Spanischkurse zu sortieren (es gibt vier Levels - natürlich von "Spanisch für Anfänger" bis hin zu "Spanisch für Profis"), mussten wir einen Multiple-Choice-Test absolvieren. Wir mussten zum Teil unsere Tippfähigkeiten beim Lotto unter Beweis stellen.  Es kam leider nur Grammatik dran. Jeder hatte schon am Vortag einen Lebenslauf auf Spanisch entworfen, da uns von Ehemaligen dieser Tipp gegeben wurde.  Leider wurde das Prozedere leicht geändert.

Jochen war der Beste: er hat es aufs dritte Level geschafft, hingegen sind Mark und Chris auf dem zweiten Level. Immerhin sind wir glücklich, nicht im ersten Level gelandet zu sein.  Jochen wird doch sehr stark gefordert (wie es ja auch sein soll), für Mark und Chris ist der Kurs "perfecto". Jochens Kurs fängt um 9:00 an, und Mark und Chris dürfen um 15:30 ran.  Die Kurse dauern täglich gute vier Stunden, und sie sind sehr gut organisiert. Je die Hälfte der Zeit wird für Grammatik und Conversacion verwendet. 

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created 05.09.00