Trainingsablauf


Beim Betreten der Halle, des Dojo (dem Ort, an dem wir dem Karateweg nachgehen), verbeugen wir uns kurz. Dabei lassen wir den Alltag hinter uns und widmen uns jetzt dem Karatetraining. Vor dem eigentlichen Training meditieren wir etwa 5 Minuten im Sitzen, um uns zu sammeln und uns geistig auf das Training einzustimmen. Zum Abschluß der Meditation verbeugen wir uns einmal zur Karate Idee, einmal zum Sensei (Lehrer) und einmal untereinander als Schüler. Das Training beginnt mit 10 Minuten Gymnastik, um die Muskeln, Sehnen und Gelenke zu lockern, Verspannungen zu beseitigen und uns vorzubereiten auf die folgenden schweißtreibenden Trainingsaufgaben. Die erste Trainingsaufgabe nennt sich Kihon, die Grundschule. Hierbei werden für eine Dauer von ca. 45 Minuten alle grundlegenden Verteidigungs und Angriffstechniken sowohl mit den Armen, als auch mit den Beinen durch unendliche Wiederholungen perfektioniert und zum Reflex eingeschliffen. Die zweite Trainingsaufgabe nennt sich Kumite und dauert etwa 20 Minuten. Hierbei werden die einstudierten Bewegungsabläufe präzise und hochkonzentriert am und mit dem Partner geübt. Mangelnde Beherrschung oder fehlende Konzentration eines der Partner würden hierbei unweigerlich zu schweren Verletzungen führen, da die Angriffe und Verteidigungen mit voller Kraft ausgeführt werden, jedoch 1cm vor dem Ziel schockartig abgestoppt werden sollen. Als dritte Trainingsaufgabe wenden wir uns für 30 Minuten der Kata zu. Die Ausführung der Kata ist die höchste Form im Karatetraining. Die japanischen Meister haben in den Katas alle Kampfprinzipien und Prinzipien zur Gesunderhaltung des Körpers und der Weiterentwicklung des Geistes in verschlüsselter Form hinterlegt. Nur durch jahrelanges Training findet der Karateschüler den Zugang zu den Katas und zu den in ihnen hinterlegten Prinzipien. Zum Abschluß des Trainings folgen wieder 5 Minuten Gymnastik, um die durch das Training verursachten Verspannungen und Energieblockaden wieder aufzulösen. Das Training endet mit einer abschließenden 5 minütigen Sitzmeditation und den rituellen Verbeugungen. Nach 2 Stunden Training verlassen wir die Halle mit einer weiteren Verbeugung und sind damit zurück im Alltag.