Es war einmal ein Tod,
der hatte gar keine Zeit
und schaute dennoch herein bei mir.
Ich war sehr schlecht gelaunt,
denn ich wollt’ ihn nicht seh’n -
doch ein Freund hatte sehr ernsthaft mich
um dieses Treffen gebeten.
Da stand er nun, der Tod:
Gerippe mit Schlapphut und Blumen im Arm;
und wirkte recht männlich, was mir so gar nicht gefiel;
er sah’s und er fragte, wen ich denn wolle -
und wirkte äusserst in Eile.
„Eine Frau, bitte“, so sagt’ ich.
Er seufzt’ und verschwand (liess die Blumen mir da),
und kaum war er fort, hört’ ich’s rauschen
(schwarzschimmender Flügelschlag):
Ein Wesen stand dort, weiblich und doch androgyn,
weissliche Haut, dunkelste Schönheit -
eine so mit zusammengefalteten Schwingen
sehr in sich geschloss’ne Gestalt,
als perfektes Oval, goldener Reif ringsumher.
Ich sah zu dem Kopf hin;
war mir nicht eins,
ob Totengeschädel oder menschlich’ Gesicht -
dann sah ich die Augen:
unter düsteren Brauen glühendes Schwarz.
Sie waren wie Tore - und ich glitt hinein.