KALTES FEUER

(Gabi Stiene)

Die Gläser waren leer, die Köpfe teilweise auch - aber ganz bestimmt waren es die Geldbörsen. Noch drei Personen hielten Karten in den Händen, die anderen hatten mehr oder weniger mißmutig aufgegeben. Einer der drei Pokerspieler legte soeben sein Blatt heftiger als nötig auf den Tisch.

"Aus, ich bin pleite! Das war’s." Verärgert winkte er eine der Ferengi-Bedienungen heran, um wenigstens einen kleinen Erfolg am Grunde eines Glases mit echtem Alkohol zu finden.

Übrig blieben ein großer blonder Mann, dessen Gesichtszüge momentan aus Stein gemeißelt zu sein schienen, und Lieutenant Dax, welche immer wieder einen mißtrauischen Blick zwischen ihrer Hand und dem stoischen Gesicht ihres Gegenübers wechselte. Ihre sonst so selbstsicherere joviale Art war etwas beschädigt angesichts des enormen Stapels an Latinum und anderen Wertsachen, die sich vor dem Fremden türmten, und ihrem verschwindend geringen Rest an Barem. Sie war es einfach nicht gewohnt, so vollständig geschlagen zu werden. Natürlich, im Spiel war es ein laufendes Auf und Ab, aber für Dax war es üblich, daß die "Aufs" überwogen. Sie mutmaßte schwer, daß ihr Gegenüber schlichtweg betrog, aber sie hatte ihn jetzt schon längere Zeit intensiv beobachtet, sie konnte keine Tricks ausmachen. Und wenn es jemanden gab, der sich mit Tricks im Spiel auskannte, dann war es Dax, nicht zuletzt, weil sie in ihrem letzten Wirt jede Menge davon selbst erfolgreich angewandt hatte. Zweimal hatte sie schon neue Karten kommen lassen, aber nichts half, ihr Vorrat an Zahlungsmitteln schrumpfte zusehends.

"Wenn Sie mich so ausziehen, werde ich die nächste Runde auch nicht mehr überstehen", bemerkte sie leichthin, während ihr Hirn fieberhaft überlegte, was sie mit dem bescheidenen Blatt auf ihrer Hand anstellen sollte.

"‘Ausziehen’ wäre keine so schlechte Variante ..." Der große Mann lächelte verschwörerisch.

Dax grinste zurück. "Vergessen Sie es! Sicherlich nicht hier vor all den Zuschauern ..." Amüsiert registrierte sie das leichte Heben der Augenbrauen ihres Gegenübers bei dieser zweideutigen Bemerkung. Sie nutzte die Atmosphäre des Moments, um ihr verbleibendes Latinum in die Mitte zu schieben. "Ich erhöhe." Sie hoffte, daß sie durch ihr forsches Vorgehen diese Runde für sich entscheiden konnte, den Berg in der Mitte des Spieltischs konnte sie sicherlich gut gebrauchen.

Aber der Mann war nicht zu beeindrucken. "Ich gehe mit."

Dax hob die Hände in resignierender Geste. "Okay, das war’s." Sie legte ihre Karten offen auf den Tisch. "Das war alles, was ich für heute Abend verspielen darf."

Mit einer ausholenden Armbewegung strich der blonde Mann den Gewinn ein. "Wenn Sie nicht Ihre Kleidung einsetzen wollen, wie wäre es mit Ihrer Seele?" fragte er mit einem vielsagenden Lächeln. Sein offenes Gesicht war schön, und die Trill überlegte nicht lange. "Wieviel Latinum ist sie Ihnen denn wert?"

* * * * *

Die beiden Frauen schlenderten gemeinsam die Promenade entlang. Sie hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, mindestens einmal die Woche die neuen Auslagen der Händler in Augenschein zu nehmen. Major Kira Nerys selbst war zwar wenig an Kleidung, Schmuck und anderem Schnickschnack interessiert, aber Jadzia Dax um so mehr - und Kira machte es einfach Spaß, den erfreuten, witzigen oder entrüsteten Kommentaren ihrer Freundin zu lauschen, je nachdem, ob ein ausgelegtes Stück deren Gefallen oder Mißfallen erregte. Heute Abend war Dax ganz besonders guter Laune, sie hatte sogar ein paar wohlwollende Worte für den Schneider eines Gewandes übrig, welches Kira auch unter den schmeichelhaftesten aller Umstände höchstens als Tragesack für altes Gemüse hätte durchgehen lassen.

Schließlich konnte sich die Bajoranerin nicht mehr zurückhalten. Mit einem breiten Grinsen stieß sie Dax in die Seite. "Ich habe gehört, Dich hätte heute Abend jemand beim Poker ganz schön im Regen stehen lassen - warum bist du so guter Laune?"

"Taktik", informierte die Trill sie mit ernst erhobenem Zeigefinger, während ihre andere Hand in einem Korb voller Früchte nach der schönsten fischte.

"Taktik?" Kira blickte sie ungläubig an. "Das ist mal eine neue Ausrede dafür zu verlieren. Könntest du dich da etwas präzisieren?"

"Aber natürlich", Dax schien die richtige Frucht gefunden zu haben und wollte eben dem Händler eine Münze geben, als ihre leeren Taschen sie unsanft darauf hinwiesen, daß sie ja überhaupt kein Geld mehr bei sich trug. Mit unschuldigem Augenaufschlag sah sie Kira an, welche kopfschüttelnd bezahlte.

"Nein, wenn ich ehrlich bin ...", Dax biß in die Frucht. "... mpf ... ich habe einfach keine Ahnung, warum der Typ die ganze Zeit gewonnen hat. Ich wette, er hat falsch gespielt, aber ich konnte es ihm einfach nicht nachweisen. Schließlich ...", ein weiterer Biß "... mpf ... mhat er ... mpf ..."

Kira nahm ihr die Frucht aus der Hand, damit sie die Chance bekam, wenigstens die Hälfte von dem, was ihre Freundin erzählte, mitzubekommen.

"... Er hat schließlich meine Seele als Einsatz gegen eine ganze Menge Latinum gelten lassen. Was aber auch nichts genützt hat", fügte sie entschuldigend hinzu.

Kira pfiff durch die Zähne. "Bedeutet das, was ich denke?"

Dax nickte. "Ich hoffe es ..."

Die Bajoranerin pfiff erneut. "Das ist nun sicherlich der einfachste Weg zu einem Rendezvous ...."

"Wo bleibt dein Abenteuergeist? So ist es viel romantischer", belehrte Dax sie.

"Sieht er denn wenigstens gut aus?"

"Wo denkst du hin?" die Trill schien ehrlich entrüstet. "Sonst hätte ich mich auf so etwas doch überhaupt nicht eingelassen! Er ist ziemlich groß und muskulös und hat einen Blick, der ganz schön tief gehen kann ...."

"Blond? Die Augen eisblau?" hakte Kira nach.

Dax nickte grinsend. "Ich sehe, dir ist er ebenfalls schon aufgefallen."

Der Stoß, den Dax nun von der Bajoranerin erhielt, war wesentlich stärker als der vorherige - und das Grinsen entsprechend breiter. "Da kann ich dir ja wohl nur noch eine angenehme Nacht wünschen!"
 
 

* * * * *

Jadzia Dax kämmte ihre langen dunklen Strähnen vor dem Spiegel aus. In Momenten wie diesem bereute sie die strengen Vorschriften bei Starfleet, die es ihr verboten, ihr Haar offen zu tragen. Sie neigte nicht zu Selbstüberschätzung oder Narzißmus, aber sie gefiel sich eindeutig mit den lockeren Haaren besser und sie nahm an, daß das auch bei der Männerwelt der Fall sein würde. Nicht, daß sie sich über das Fehlen entsprechender Aufmerksamkeiten des anderen Geschlechts hätte beschweren können. Sie trug ein langes, tief ausgeschnittenes Kleid aus kühlem, anschmiegsamem Stoff. Jetzt konnte sie nur noch warten und hoffen, daß sie sich nicht völlig in den Absichten des Pokerspielers getäuscht hatte.

Etwa eine Stunde später ließ ein Geräusch an ihrer Quartierstüre sie aufblicken. Der große blonde Mann stand in der Türe, gekleidet in eine weinrote Kombination, welche an der Brust weit offen stand. Dax hatte die Türe sich nicht öffnen gehört, noch war ihr klar, wie der Mann überhaupt ohne ihre Anweisung in ihr Quartier hatte gelangen können. Sie erhob sich und betrachtete ihn mit verengten Augen. So ließ sie das Spiel nicht mit sich spielen.

Das Licht, welches seine gleichmäßigen Züge beleuchtete, schien nicht von den Lampen ihres Quartiers zu stammen, als er einen Schritt von der Türe weg auf sie zu trat. "Ich bin gekommen, um meinen Gewinn einzufordern."

* * * * *

Hektik war eigentlich kein ungewöhnlicher Zustand auf der Krankenstation. Mit nur wenigen Betten und zu Bestzeiten drei medizinischen Assistenten gab es oft Engpässe. Dr. Bashir mutmaßte ohnehin, daß wer immer auch für das Schicksal und das Leben im allgemeinen verantwortlich war, eine besondere Vorliebe dafür hatte, ihm Unglücksfälle gesammelt zuzudenken, zwischen Wochen voller Müßiggang, in welchen er den einen oder anderen Fall gut hätte unterbringen können.

Heute morgen stammte die Hektik, die er fühlte, allerdings nicht davon, daß ein Frachterunglück oder ein Arbeitsunfall größeren Ausmaßes geschehen war. Heute morgen hatte er nur einen einzigen Patienten, dessen Anwesenheit aber genügte, um Bashir sich wünschen zu lassen, er hätte ein weiteres Paar Arme zusätzlich. Major Kira, die mit Adleraugen jeden einzelnen seiner Handgriffe verfolgte, begann ihn auch ohne jeden Kommentar ihrerseits allmählich nervös zu machen.

Jadzia Dax lag bewegungslos auf der Diagnoseliege, so als würde sie schlafen. Ihre Gesichtszüge waren entspannt, fast verklärt, ihre Wangen noch von einem leichten Rosa überzogen, welches erst langsam abnahm. Nach allem, was Bashir hier vor sich sah, hätte er geschätzt, daß die Trill gerade einen äußerst angenehmen Traum träumte oder ...

"Sie war nicht alleine heute nacht", stellte er fast überrascht nach einem Blick auf den Scanner fest, der sich momentan über ihrem Unterkörper befand.

"Das hätte ich auch ohne medizinische Ausbildung sagen können." Kira rümpfte die Nase darüber, daß Bashir nicht mit etwas Brauchbarerem herausrückte. Der Arzt hegte den leisen Verdacht, daß zumindest eine der Rippen auf der Nase der Major nur dadurch entstanden war, daß die junge Frau ständig und ununterbrochen ihrer Umwelt ihre schlechte Meinung durch Naserümpfen kundtun mußte.

"Ach? Und warum haben Sie das nicht gesagt, Nerys?"

Die Bajoranerin sah ihn erstaunt an. "Was hat das hiermit zu tun?"

"Ich weiß nicht", Bashir zuckte mit den Schultern. "Vielleicht war er nicht .. nicht... kompatibel mit ihrem ... ähem ... System."

Ein kleines Lächeln schlich sich auf Kiras Züge, während sie ihren Blick wieder zu ihrer schlafenden Freundin senkte, die sich seit heute morgen, seit die Major sie zur Arbeit abholen wollte, geweigert hatte zu erwachen. Es gelang Bashir einfach nicht, das Mißfallen zu verbergen, das der Umstand, daß die Trill die Nacht mit einem anderen Mann verbracht hatte, in ihm hervorrief. Kira wußte, daß Dax in dem Arzt nichts weiter als einen sehr guten Freund und Kameraden sah - Bashir selbst wußte das ebenfalls sehr gut, aber es änderte nichts daran, daß er hin und wieder immer noch mit seinen Gefühlen gegenüber der schönen "jungen" Frau zu kämpfen hatte.

"Welche Rasse?"

"Hmm?... Terraner, wenn ich mich nicht irre. Soll Odo ihn ausfindig machen?"

Bashir nickte. "Ich denke, das ist besser, vielleicht war sie in diesem Zustand schon, bevor er gegangen ist ..."

"Aber dann hätte er doch wohl Alarm geschlagen!" entrüstete Kira sich.

Der Arzt zuckte mit den Schultern, während er weitere Werte ablas. "Wenn er ein netter Kerl ist, dann ja ...."

Die Major stieß sich kopfschüttelnd von der Wand ab, an welcher sie neben Dax’ Bett gelehnt hatte. "Sorgen Sie dafür, daß Jadzia wieder aufwacht, Julian. Ich werde Odo informieren."

* * * * *

"Terraner?"

"Ja, doch, ich denke schon ..." Kira fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, während sie Furchen in den Teppichboden in Odos Büro lief. Der Sicherheitschef überprüfte seit einer halben Stunde die Passagierlisten der in den letzten Tagen auf DS9 eingetroffenen Schiffe.

"Groß, blond?"

"Ja!" Die Bajoranerin wurde langsam ungeduldig, Odo hatte ihre Beschreibung schon das erste Mal sehr wohl verstanden.

Der Gestaltwandler beendete schließlich seine Überprüfung und lehnte sich in seinem Bürosessel zurück. Sein Blick schien die Frau zu mahnen, daß sie ihrem Ziel nicht näher kommen würde, wenn sie einen Marathon im Herumtigern aufstellte. Sie blieb stehen.

"Es tut mir leid, Major. Ihr Mann ist nicht auf den regulären Listen registriert. Es scheint mir, daß er als blinder Passagier an Bord gekommen ist."

"Schöne Aussichten!"

"Darf ich fragen, warum Sie ihn suchen?" Odos Ton zeugte von mildem Interesse.

"Lieutenant Dax scheint sich im Tiefschlaf zu befinden, Bashir bekommt sie auf jeden Fall nicht wach. Und dieser Mann kann womöglich der letzte sein, der sie gestern Abend noch gesehen hat."

Der Sicherheitschef nickte mit dem Kopf. Dann erhob er sich aus seinem Sessel. "Kommen Sie mit, Major. Wir sehen uns auf der Promenade um, vielleicht haben wir Glück und Sie können ihn entdecken."

Kira nickte knapp und verließ mit dem Gestaltwandler zusammen dessen Büro.

* * * * *

Eine Stunde später, die sie mit dem Umdrehen von großen blonden Männern verbracht hatten, und den darauffolgenden Entschuldigungen, sie hätten die entsprechenden Personen verwechselt, trafen Kira und Odo in der Krankenstation ein. Schon bevor sie die Türen völlig durchschritten hatte, verlangte Kira "Wie geht es Jadzia?" zu wissen.

Bashir wandte sich vom Krankenbett um. Mit einem resignierten Seufzen nahm er Kiras ungeduldige Miene zur Kenntnis. Dann trat er einen Schritt zur Seite, um den Blick auf Dax freizugeben. Die Trill lag ein wenig auf Kissen erhoben und sah erschöpft aus, aber ihre Augen waren offen.

"Jadzia!" erfreut trat die Bajoranerin an ihr Bett. "Wie geht es dir?"

Dax schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß es nicht - ich fühle mich leer ..", sie sah hilfesuchend zu Bashir, aber dieser konnte auch nur mit den Schultern zucken. Auf Kiras fragenden Blick hin erklärte er: "Die Rhythmen ihres Körpers haben sich über die letzte Stunde langsam denen des Symbionten angepaßt, als Synchronisation erreicht war, kam Jadzia wieder zu sich. Das Gefühl, welches sie beschreibt, erinnert mich daran, wie sie sich gefühlt hat, als ihr der Symbiont entfernt wurde ...", Bashir schüttelte den Kopf und blickte liebevoll auf die dunkelhaarige Frau hinab. "nur diesmal scheint es der Jadzia-Teil zu sein, der fehlt."

"Wie bitte?" Kira kniete sich neben das Bett, um mit Dax auf gleicher Augenhöhe zu sein. "Das hier ist doch Jadzia ..."

Die Trill lächelte traurig. "Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe alle Erinnerungen an Jadzia, ich weiß nicht, wie ich unterscheiden soll, ob ich diese Erinnerungen integriert habe, oder ob sie von mir selbst stammen ...", sie brach ab, bewußt, daß sie alles andere als aufschlußreich klang.

"Du bist wach, du sprichst ... alles Dinge, die der Symbiont wohl kaum ohne den Wirtskörper bewerkstelligen könnte, oder?" wollte Kira wissen. "Also ... wo liegt das Problem? Wenn dem Wirt etwas passiert wäre, dann würden wir doch jetzt nicht dieses Gespräch hier halten, oder?"

Ein weiterer hilfesuchender Blick von Dax richtete sich auf den Arzt.

"Vielleicht sind Sie einfach erschöpft und müssen sich ausruhen, Lieutenant", warf Odo hilfreich ein. "Danach fühlen Sie sich eventuell wieder wie sie selbst." Er hatte keinerlei Ahnung von der humanoiden Physiologie, aber diesen Spruch hatte er schon so oft in verschiedensten Variationen gehört, daß er ihm passend erschien. Kira, Dax und Bashir wandten ihre Köpfe und sahen ihn erstaunt an. Der Gestaltwandler zuckte entschuldigend mit den Achseln. "Ich wollte nur hilfreich sein."

Dax zog mit einem Kopfschütteln die Aufmerksamkeit der anderen wieder auf sich. "Ich weiß nicht, warum alles normal scheint - es ist es nicht, und das liegt nicht daran, daß ich müde bin. Jadzia. .. ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll ... ist nicht da."

Kira sah ihr fest in die Augen. "Was ist es, das Jadzia ausmacht? Nicht ihr Körper, nicht ihre Stimme ...", sie strich ein wenig über die Schläfe der Trill, ihre Finger verharrten einen Moment gedankenverloren am Ohr der anderen Frau. Als sie registrierte, über was ihre Fingerkuppen strichen, blickte sie nachdenklich hinunter.

* * * * *

Benjamin Sisko hielt die Hand vor dem Kinn, wie er das immer tat, wenn er alle äußeren Einflüsse ausschließen wollte, um nachzudenken. Dr. Bashir hatte ihn über Dax’ Zustand informiert, und da es die momentane Ruhe auf OPS zuließ, war er selbst hinuntergekommen. Mittlerweile war seine erste Wissenschaftlerin körperlich wieder völlig in Ordnung, der Doktor wollte sie aber dennoch nicht aus der Krankenstation entlassen, bis sie nicht wußten, was geschehen war. Eine Form von Amnesie schien sich herauszukristallisieren. Die Trill bestand darauf, daß sie die Nacht alleine verbracht hatte, obgleich die von Bashir festgestellten Spermaspuren in ihrem Körper etwas anderes erzählten. Das wäre nicht das Problem gewesen, aber als Dax von Kira auf das Pokerspiel angesprochen wurde, zeigte die junge Frau auch daran keinerlei Erinnerungen mehr.

Commander Sisko hatte Odo angewiesen, mit allem frei verfügbaren Personal diesen geheimnisvollen Mann zu finden, da dieser am ehesten Licht auf die Angelegenheit zu werfen versprach. Nun stand er in Bashirs freiem Büro - der Arzt war immer noch mit Dax’ Werten beschäftigt - und blickte nachdenklich seinen ersten Offizier an. Kira hatte ihn gebeten, unter vier Augen mit ihm sprechen zu können.

"Ich weiß, daß es reichlich daneben klingt", die Bajoranerin hatte es sich auf dem Schreibtisch bequem gemacht. "Aber ich dachte, ich erwähne es trotzdem."

Sisko nickte, während er die Information in seinem Gehirn hin und her wand. "Er soll Jadzia gefragt habe, ob sie ihre Seele als Einsatz bringt?"

Kira zuckte mit den Schultern. "So hat sie es mir erzählt. Ich dachte, das sei eine terranische Bezeichnung für ... nun ja, für ein intimeres Zusammensein eben ..."

"Also nach allem, was ich kenne, hätte er ihren Körper als Einsatz verlangt", Sisko schüttelte den Kopf. "‘Seele’ klingt mir doch etwas zu dramatisch." Er löste seine Hand vom Kinn und benutzte sie statt dessen, um die Luft zu zerteilen. "Aber ganz ehrlich, Nerys, wie soll dieser Mann ihr das genommen haben? Was ist das: ‘Seele’?"

Die Bajoranerin sah ihn ernst an. "Es ist alles, was Jadzia ausmacht - nicht ihre Erinnerungen, ihr Körper, ihre Stimme - es ist ihr pagh."

Der Commander hielt ihrem Blick stand. Für einen Moment hatte er vergessen, wem er gegenüberstand. Natürlich, Kira Nerys gehörte zu einer Rasse, die sich schon lange nicht mehr mit der Frage nach einer unsterblichen Seele herumschlug. Die Bajoraner wußten einfach, daß sie existierte, das war ihnen genug. Trotzdem wandte er ein: "Ja, gut, einverstanden. Dennoch ... es läßt sich nicht einfach herausnehmen wie eine Niere oder eine Leber ... wo wollen Sie es lokalisieren?"

"Müssen Sie alles lokalisieren können, um zu wissen, daß es vorhanden ist?" Kiras Frage war ehrlich überrascht. "Nur weil Sie es nicht wissenschaftlich erfassen können, heißt es doch nicht, daß es nicht existiert ..."

Sisko seufzte. Hier stand er, etwas ratlos vor einer ungewöhnlich ruhigen Kira Nerys, und bekam von der Major Lektionen in Sachen Glaubensfragen. Sie hatte recht, er mußte tatsächlich immer einen handfesten Beweis in der Hand halten, zumindest war dies in der Vergangenheit stets so gewesen. Benjamin Sisko war ein bodenständiger Offizier und Familienvater, in seinen praktischen Überlegungen war kein Raum für Mystik - bis er auf diese Station versetzt worden war. Die letzten drei Jahre um Bajor hatten ihn beginnen lassen zu glauben, daß es vielleicht doch mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gab ...

"Ich habe nur davon gehört, daß der Teufel um Seelen spielt ..", bemerkte er daher halb im Scherz.

"Wer?" Kira brachte dem Thema mehr Interesse entgegen als es seiner Ansicht nach verdiente. Er winkte ab. "Alte Erdensagen: der Teufel ist das Gegenstück zu Gott, ihm wurde alles Böse zugeschrieben. Und der Mensch sollte in steter Gefahr leben, daß seine Seele nach dem Tod nicht in den Himmel, sondern in die Hölle, dem Sitz des Teufels, geriet ...", er lächelte, als er bemerkte, daß Kira ihm ernsthaft lauschte. "Sie werden doch in Ihren bajoranischen Sagen etwas ähnliches besitzen?"

"Nicht, daß ich wüßte", verneinte die Bajoranerin.

"Ein Gegenstück zu den Propheten?"

Sie schüttelte den Kopf. Dann fügte sie sarkastisch hinzu: "Wir hatten die Cardassianer."

Sisko beschloß, das Thema lieber unter den Tisch fallen zu lassen.

* * * * *

Gegen Abend war es Odo und seinen Leuten gelungen, den Mann aufzutreiben. Er hatte etwas unwirsch reagiert, da er sich wieder mitten in einer Gewinnsträhne beim Pokern befunden hatte, war aber dann freiwillig mitgekommen, als der Sicherheitschef Jadzia Dax erwähnte hatte.

Nun saß er dem Gestaltwandler in dessen Büro gegenüber und beantwortete die Fragen.

"Ja, ich war gestern Nacht mit der Lieutenant zusammen, ist das verboten?"

Irritiert blickte Odo auf. "Stellen Sie keine Gegenfragen, sondern beantworten Sie bitte meine, Sir."

"Wie Sie wünschen", der blonde Mann hob beide Handflächen und lehnte sich im Sessel zurück. Eine Geste, die Odo schon oft besonders bei der Art von Männern bemerkt hatte, die sich ihrer selbst und ihrer Wirkung auf Frauen reichlich bewußt waren. Er spielte kurz mit dem Gedanken, ob er diese Haltung auch einmal vor Major Kira versuchen sollte, verwarf ihn aber fast augenblicklich wieder - es würde nicht zu ihm passen. Statt dessen notierte er etwas auf seinem Datendisplay und ging zur nächsten Frage über. "Wann haben Sie ihr Quartier verlassen?"

Sein Gegenüber schien nachzudenken. "... hm, genau kann ich das nicht sagen ... ich schätze, es war irgendwann zwischen 0100 und 0200 Stationszeit ... warum wollen Sie das wissen?"

Odo hob den Finger, der deutlich "keine Gegenfragen" bedeutete, dann notierte er auch diese Antwort. "In welcher Verfassung war die Lieutenant da?"

Das laute Gelächter ließ den Kopf des Gestaltwandlers in die Höhe fahren. Er war sich nicht bewußt, einen Scherz gemacht zu haben.

"Eine schöne Frau, die ich mitten in der Nacht verlasse, kann sich nur in einer Verfassung befinden", erklärte der Mann unbescheiden. "Völlig befriedigt!"

Odo nahm auch diese Antwort ohne sichtbare Regung entgegen, was den Pokerspieler zu einem erneuten Lachen reizte. "Sie sehen mir nicht nach einem Mann aus, der da viel aus eigener Erfahrung sprechen kann ...", er beugte sich auf dem Tisch verschwörerisch vor, um dem Gestaltwandler zuzuzwinkern. "Was für einer Rasse gehören Sie überhaupt an?"

Der Sicherheitschef bekam aus einem unbestimmten Grund das Gefühl, daß er besser daran täte, es dem anderen nicht anzuvertrauen. Wenn der Pokerspieler wirklich daran interessiert war, konnte er es leicht von vielen anderen Bewohnern der Station erfahren. So überging er die letzten Kommentare. "Lieutenant Dax klagte nicht über Kopfschmerzen oder irgendwelche Anzeichen von Unwohlsein?"

Der Befragte ließ sich wieder im Sessel zurückfallen. "Wie gesagt", grinste er. "‘Klagen’ waren sicherlich das letzte, was sie zu dem Zeitpunkt im Kopf hatte."

"Und es war niemand sonst bei ihr, als Sie sie verlassen haben? Jemand Auffälliges im Korridor?"

"Nein, nichts ... Was ist denn passiert?"

Odo legte das Display beiseite. "Lieutenant Dax scheint unter einer Amnesie zu leiden ..." Täuschte er sich, oder hatte sich im selbstgefälligen Gesicht seines Gegenübers etwas verändert? Nur kurz schien echte Überraschung darin zu lesen zu sein, die aber sofort wieder hinter den eisblauen Augen vergraben wurde. Natürlich, es konnte ehrliche Anteilnahme über Dax’ Zustand sein, aber Odo zweifelte daran. Ein Gesichtsausdruck bedeutete aber bedauerlicherweise keinen ausreichenden Grund, um jemanden in Untersuchungshaft zu nehmen.

"Ich möchte Sie bitten, sich für eventuelle weitere Befragungen in den nächsten Tagen zur Verfügung zu halten, Mister", bemerkte er statt dessen nur.

Der Pokerspieler stand auf. "Aber natürlich, das Wohl der Lieutenant liegt mir ja auch am Herzen."

Odo blickte dem großen Mann hinterher, als dieser die Promenade überquerte. Erst als er außerhalb der Sichtweite war, fiel dem Gestaltwandler ein, daß er vollkommen vergessen hatte, ihn zu fragen, warum sein Name nicht auf den Passagierlisten erschienen war. Kopfschüttelnd nahm er das Display noch einmal zur Hand: Der Punkt stand auf seiner Liste.

* * * * *

Das Quartier sah noch aus, wie er es verlassen hatte. Eine Ahnung ihres Parfüms hing in der Luft, doch die Lieutenant selbst war nicht anwesend. Er strich besitzergreifend über die aufgewühlten Laken ihres Bettes. Warum konnte sie herumlaufen und sich über eine Amnesie beklagen? Und wo war sie überhaupt? Der große Mann richtete sich auf, kein Licht brannte und dennoch hatte er keinerlei Schwierigkeiten zu sehen. In seinen Augen leuchteten helle Reflexionen.

Wenn sie sich nicht hier befand, dann mußte sie auf der Krankenstation sein. Mit zwei großen Schritten war er sich auf dem Korridor.

* * * * *

Der nächste Morgen begann für Dr. Bashir keineswegs besser als der vorherige. Er hatte darauf bestanden, daß Dax über Nacht noch auf der Station blieb, in der Hoffnung, der nächste Morgen würde Klärung bringen. Er hatte gestern mit Hilfe des Scanners keine Beulen, Hautabschürfungen oder minimale Knochenfraktionen finden können, die auf einen eventuellen Stoß am Kopf hingewiesen hätten.

Als er jetzt seine Krankenstation betrat, sah die bajoranische Assistentin, welche Nachtdienst gehabt hatte, mit einem "Alles war ruhig" zu ihm auf. Ihre Worte wurden kurz darauf Lüge gestraft, als Bashir den anderen Raum betrat.

Dax’ Bett war zerwühlt wie nach einem Kampf, die Decke befand sich auf dem Boden. Die Trill selbst lag diagonal darüber, Kopf und ein Arm hingen über den Rand hinunter - und sie zeigte keinerlei Zeichen von Bewußtsein.

Bashir hastete zu ihr hinüber. "Eldin!" schrie er nach seiner Assistentin, während er seine Patientin wieder ins Bett zurücklegte. Die Bajoranerin erschien im Türrahmen, erschrocken war sie an seiner Seite. "Wie ist das ...?"

"Das würde ich gerne von Ihnen wissen!" fauchte Bashir. Er zog die Decke über Dax zurecht und wandte seine Aufmerksamkeit dann den Anzeigen über dem Bett zu. "Wer war heute Nacht hier?"

"Niemand", verteidigte sich die medizinische Assistentin. Sie war sich sicher, keine verdächtigen Geräusche gehört zu haben. "Ich kann mir auch nicht erklären..."

"Verdammt!" Bashir schien ihrer Erklärung überhaupt nicht zuzuhören. Statt dessen streckte er die Hand fordernd aus.

Der Injektor wurde ihm fast augenblicklich in die Finger gedrückt. Der Arzt entlud den Inhalt in Dax’ Halsschlagader, aber auf den Anzeigen über dem Bett änderte sich nichts. "Dax ist fort!" stellte er entsetzt fest. Die Bajoranerin schien nicht ganz zu verstehen, was ihr Vorgesetzter damit meinte.

* * * * *

Odo saß Bashir gegenüber in dessen Büro. Er hatte sich nach Lieutenant Dax erkundigen und bei dieser Gelegenheit auch den Arzt von der recht ergebnislosen Befragung des Pokerspielers unterrichten wollen. Nun sah er sich vor die neue Wendung gestellt. Bashir erklärte ihm in knappen Worten, was er wußte, während er wie besessen auf seinem Computer herumhackte. Odo begann sich eben zu fragen, was Bashir da eigentlich suchte, als dieser "Hier ist es!" verkündete, um dann zu verstummen. Der Gestaltwandler klappte den Mund zu, den er eben zu einer Frage geöffnet hatte, und beobachtete statt dessen das Gesicht des Arztes. Dessen Augen weiteten sich, und von den Ohren her begann es sich mit einem leichten aber deutlichen Rotton zu überziehen.

"Doktor?"

Er erhielt keine Antwort. Seufzend erhob er sich und umrundete den Tisch. Was er dann auf dem Bildschirm sehen konnte, entlockte ihm ein "A-ha!" und ein überflüssiges: "Sie haben Beobachtungskameras in Ihrer Station installieren lassen, eine gute Idee."

Bashir nickte nur mit dem Kopf.

Eine schweigende Zeit lang beobachteten die beiden Männer einfach nur die tonlose Wiedergabe, Odo mit beruflichem Interesse, Bashir mit immer röter werdendem Kopf. Schließlich griff der Gestaltwandler nach vorne und unterbrach die Abspielung. Der junge Arzt schien wie aus einer Trance herausgerissen zu werden. Der Blick, den er Odo zuwarf, machte deutlich, daß er vollständig dessen Gegenwart vergessen hatte.

"Haben Sie Ton?"

Bashir schüttelte den Kopf. "Nein", krächzte er endlich, er mußte mit Gewalt die Bilder von heller gefleckter Haut in Bewegung aus seinem Kopf heraushalten.

"Gehen Sie noch mal an den Anfang zurück, bevor ... bevor er anfängt", befahl Odo. "Vielleicht sagt er etwas zu ihr, vielleicht kann der Computer aus der Mundbewegung etwas herausfiltern."

Der Arzt tat wie ihm geheißen. Tatsächlich schien es so, als ob der große blonde Mann mit der Trill sprach. Dax selbst schien ihn nicht zu kennen. Ihre Gestik zeigte vorsichtige Neugierde, aber kein Erkennen.

"Gut", Odos Hände schoben Bashirs Finger beiseite. Er aktivierte das Sprachmodul. "Computer, Rekonstruktion des Dialoges von ...", er blickte auf die eingeblendete Uhrzeit auf dem Bildschirm. "... 2353 bis 2357 im aktuellen Programm. Referenzen: Föderations-Standard und Trill-Hochsprache."

Der Arzt ließ alles wie im Traum an sich vorbeiziehen. Er fragte sich ernstlich, wie seine medizinische Assistentin das überhört haben konnte. Von dem, dessen er gerade Zeuge geworden war, konnte er nicht glauben, daß es geräuschlos abgelaufen war.

* * * * *

"Stop!!" Kira hieb auf die Taste. Sie war wütend, wirklich wütend. Die Männer um sie herum fuhren unwillkürlich ein wenig zusammen.

"Das habt ihr euch alles angesehen?" wollte sie wissen. Ihre Augen blitzten und warnten, daß die Antwort "ja" nicht angebracht wäre.

Bashir war heilfroh, daß Odo ihn zuvor schon einmal unterbrochen hatte, so daß er mit reinem Gewissen den Kopf schütteln konnte.

"Major", beschwichtigte der Gestaltwandler. "Wir müssen versuchen herauszubekommen, was geschehen ist." Er deutete auf den Schirm, der nun wieder das freundlich blaue Pausenzeichen des Föderationssymbols zeigte. "Es ist deutlich, daß Lieutenant Dax in diesen komaartigen Zustand gefallen ist, nachdem der Mann von ihr abgelassen hat. Eine Einstellung zeigt ihre Werte auf der Anzeige über dem Bett. Aber es ist einfach nicht zu erkennen, was er mit ihr gemacht hat ..."

"Oh!" fuhr Kira auf. "Ich finde, DAS ist sehr gut zu erkennen!"

"Hören Sie auf, sich zu streiten", murmelte Sisko. Der Commander saß geistesabwesend auf der Tischkante. Er schenkte weder der Bildaufzeichnung noch Kiras Empörung richtige Aufmerksamkeit. Sein Blick ruhte auf dem PADD, welches Bashir ihm überreicht hatte, und welches die fragmentarische Rekonstruktion des Gesprächs enthielt. Weder der Arzt noch der Sicherheitschef hatten damit etwas anfangen können. Außer dem üblichen Small Talk befand sich ein Satz darunter, der den Commander nicht mehr losgelassen hatte. Als er nun die Aufmerksamkeit der Offiziere hatte, winkte er die Major zu sich. Ihrem fragenden Blick präsentierte er die entsprechende Zeile:

Du hast mir nicht gesagt, daß du zwei Seelen besitzt.

Kira sah ihn mit großen Augen an.

"Constable, Sie haben den Mann von der Aufzeichnung in Gewahrsam?" wollte Sisko wissen.

Der Gestaltwandler blickte von dem wieder aktivierten Bildschirm auf, um zu nicken. "Nachdem ich dies hier gesehen hatte, habe ich mein Personal sofort auf eine stationsweite Suche geschickt. Er sitzt momentan in Untersuchungshaft, ich versuche nur noch einen vernünftigen Anhaltspunkt zu finden, um das Verhör vorzubereiten."

"Lassen Sie sich nur Zeit", Sisko stand auf. "Ich werde mit ihm sprechen. Major, kommen Sie mit, es wird Zeit, daß wir die wissenschaftlichen Aspekte ein wenig beiseite lassen."

Mit einem zustimmenden Nicken folgte die Bajoranerin ihrem Vorgesetzten.

* * * * *

Der große Mann saß auf der anderen Seite des Energiefeldes, sichtlich unbeeindruckt von seiner Situation und den beiden Offizieren, welche nun vor ihm standen.

"Es hat überhaupt keinen Zweck zu leugnen, daß Sie heute Nacht bei Lieutenant Dax waren, wir haben Ihren Besuch auf ..."

"Ich habe ja überhaupt nicht vor, das zu leugnen", unterbrach er den Commander. "Ihr Sicherheitschef hat mir erzählt, daß es der Guten nicht besonders ging, und ich wollte ihr einen Besuch abstatten ..."

"Um Mitternacht?!" fragte Sisko wenig überzeugt.

Er hob die Schultern. "Ich bin ein Nachtmensch."

"Was wir gesehen haben, wirkte wahrlich nicht nach einem Krankenbesuch", bemerkte Kira sarkastisch.

Der Gefangene lächelte. "Ich kann mir vorstellen, daß Sie das ganz besonders interessiert hat, meine Liebe ..."

"Bilden Sie sich bloß nichts ein!" Die Major nahm ihrem Commander das PADD ab und hielt es mit der Sichtfläche gegen den Energieschild. "Wie haben Sie das gemeint, Du hast mir nicht gesagt, daß du zwei Seelen besitzt?"

"Das soll ich gesagt haben?"

Das überlegene Gesicht des Mannes trug nicht zu Kiras Geduld bei. "Reden Sie, oder Sie können den Rest Ihrer Zeit hier drin verhungern", schrie sie ihn an.

"Major!" Sisko nahm ihr das PADD aus der Hand. Sein Blick beinhaltete nur einen kurzen Tadel, bevor er sich wieder dem Gefangenen zuwandte. "Sind Sie bereit, zu erklären, was vor sich gefallen ist?" fragte er mit ruhiger sachlicher Stimme.

"Ich wüßte nicht, was es da zu erklären gäbe - sie haben doch die Aufzeichnung, wie es mir scheint." Damit betrachtete der blonde Mann seine Fingernägel mit mehr Interesse als die beiden Offiziere vor sich. Bei dem völlig unerwarteten Brüllen von Siskos Stimme schoß sein Kopf unwillkürlich wieder in die Höhe.

"Wenn Sie nicht reden, können Sie hier drin verhungern!!"

Die Major warf ihrem Vorgesetzten einen bewundernden Seitenblick zu. In den letzten drei Jahren hatte der terranische Commander doch einiges von ihr lernen können.

"Na, na", tadelte der Gefangene, nachdem er sich von dem Schrecken wieder erholt hatte. "Was ist denn das für eine Gesetzesauffassung?"

Sisko wandte sich zum Gehen. "Hier gilt Stationsrecht - und das bin im äußersten Fall immer noch ich! Und da wir nicht einmal wissen, wer Sie überhaupt sind, noch wie Sie auf diese Station gelangt sind, wage ich es einmal anzunehmen, daß auch niemand Ihr Verschwinden interessieren wird." Kurz vor dem Ausgang des Zellenkomplexes blieb er noch einmal stehen. "Sie haben eine Stunde Zeit, sich das zu überlegen. Dann will ich die Seelen des Lieutenant wieder zurück!"

* * * * *

Die Stunde war nicht ganz vergangen, als ein Schatten über Siskos Arbeitstisch fiel. Der Commander hatte die Türe nicht gehört und blickte verwundert auf. Über ihn gebeugt stand der große Mann, sein helles Haar leuchtete ein wenig in der diffusen Beleuchtung, seine Augen strahlten und das sanfte Lächeln, welches auf seinen Zügen lag, unterstrich den Umstand nur noch, daß seine Züge nicht anders als "schön" genannt werden konnten.

Sarkastisch dachte Sisko bei sich, daß er exakt der Vorstellung entsprach, welche die alten Maler von den Erzengeln besessen hatten. Dann berührte seine Hand auch schon den Communicator: "Odo! Der Gefangene steht in meinem Büro! Wie ist das möglich?" Er schenkte seine Aufmerksamkeit dem unerwarteten Besucher, welcher immer noch lächelte. "Wie sind Sie hier hereingekommen?"

"Ich hatte bei unserer netten kleinen Unterhaltung von vorhin das Gefühl bekommen, daß Ihnen sehr viel an Lieutenant Dax liegt, Commander ..."

"Sie ist eine Freundin von mir!"

Der Mann nickte. "Daher wollte ich Ihnen die Chance ..."

Die Tür öffnete sich zischend, und Kira stürmte mit gezogener Waffe herein. "Commander, ist alles in Ordnung?"

"Major", registrierte der Pokerspieler sie. "Wie nett, Sie ebenfalls zu sehen."

Kira blickte ihn verwirrt an. "Wie sind Sie hier hereingekommen?"

"Das versuche ich auch gerade herauszufinden", teilte Sisko ihr mit. Er wandte sich wieder zu dem Besucher um. "Sie wollten mir eben etwas vorschlagen, wenn ich mich nicht irre ..."

Der Mann nickte. "Ich möchte Ihnen die Chance geben, um die Seelen Ihrer Freundin zu spielen."

"Zu spielen?"

"Wenn Sie gewinnen, gebe ich sie zurück. Wenn Sie verlieren, bekomme ich die Ihre."

"Das ist Wahnsinn"! fuhr Kira auf. "Was für eine Gewißheit haben wir, daß Sie Jadzia Dax wieder zurückbringen können?"

"Mein Wort."

"Ihr Wort? Was soll das denn für eine Versicherung ..."

"Major", Sisko faltete die Hände nachdenklich auf der Tischplatte. "Ich kann Ihnen nicht erklären, warum, aber ich glaube seinem Wort."

"Was?"

Der blonde Mann lächelte triumphierend, dann streckte er die Hand aus, Sisko erhob sich hinter seinem Tisch und schlug ein. "Wir haben einen Pakt: meine Seele gegen beide von Jadzia Dax."

Ein wissendes Lächeln huschte bei der Wortwahl des Commanders über die Züge des Spielers und für einen Moment schien in dessen Augen ein ewiges kaltes Feuer zu brennen.

Die Ankunft von Odo und zwei Sicherheitsleuten unterbrach den Augenblick, der Kira unheimlich zu werden begann.

"Commander", der Gestaltwandler gestikulierte seinen beiden Leuten, den Mann in Gewahrsam zu nehmen. "Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie er aus der Zelle entkommen konnte. Ab sofort werde ich einen Posten davor bereitstellen."

"Es ist in Ordnung, Mr. Odo", beruhigte Sisko ihn. Dann rief er dem Mann nach, der sich widerstandslos abführen ließ: "Heute Abend."

"Heute Abend, Commander. Ich freue mich schon darauf!"

Odo wollte seinen beiden Leuten folgen, aber Sisko hielt ihn zurück. "Constable, ich brauche Sie noch einen Moment."

"Commander", Kira steckte die Waffe, die sie immer noch im Anschlag hatte, weg. "Verzeihung, wenn ich das sage: was ist in Sie gefahren?! Wie können Sie sich auf so etwas einlassen? Ein Spiel?"

"Major, ich spiele nach seinen Regeln oder ich spiele überhaupt nicht", bemerkte Sisko, der sich langsam wieder setzte. "Er ist aus einer energieverschlossenen Zelle unbemerkt über die OPS in mein Büro gekommen, ohne die Türe zu öffnen - meinen Sie nicht, daß er nur solange in Haft sitzen wird, wie es ihm gefällt?"

Dem mußte Kira mißmutig zustimmen.

"Er ist ein Spieler, nur deswegen hat er sich überhaupt auf uns bisher eingelassen. Ich denke, ich habe nur diese eine Chance."

"Sie glauben ihm, daß er ihre Seelen hat?" wollte die Bajoranerin ungläubig wissen.

"Nerys, haben Sie mir nicht erst gestern erklärt, daß ich nicht immer stur nach dem gehen sollte, was ich erfassen kann? Nun, ich bin kein ungelehriger Schüler."

Mit einem geheimnisvollen Lächeln gestikulierte er ihr, daß sie ihn nun bitte mit dem Sicherheitschef alleine lassen solle. Die Major wandte sich wortlos um, bevor sich die Türen vollständig hinter ihr geschlossen hatten, hörte sie den Commander noch fragen: "Constable, wie kompakt können Sie Ihre Moleküle zusammenziehen ...?"

* * * * *

Im Quark’s herrschte eine völlig unübliche Stille. Sogar die Rufe an den Dabo-Rädern waren verhalten, falls die Umstehenden ihre Aufmerksamkeit überhaupt darauf konzentrierten. Die meisten Augen ruhten offen oder verstohlen auf den beiden Spielern, welche sich an einem etwas abgelegenen Tisch gegenübersaßen. Quark hatte dafür sorgen müssen, daß sich in einem breiten Umkreis um diesen Tisch keine Leute befanden, niemand durfte die Gelegenheit erhalten, in die Karten zu sehen oder Zeichen irgendwelcher Art zu geben. Ein einzelner Spot beleuchtete den Platz dramatisch - Quark war der Ansicht gewesen, daß dies besser für das Geschäft sei. Und er hatte es sich natürlich auch nicht abnehmen lassen, Wetteinsätze auf den Ausgang des Spieles einzusammeln. Die beiden Gegenspieler boten einen Kontrast, wie er stärker nicht hätte sein können. Siskos dunkles Haar und dunkle Haut verschmolzen beinahe mit den umgebenden Schatten, was von seiner schwarzen Uniform nur noch unterstützt wurde. Dem entgegen strahlte der andere Spieler fast im Licht des Spots - bezeichnenderweise trug er weiße Kleidung. Sisko überlegte sarkastisch, daß sie besser Schach statt Poker gespielt hätten. Sie hatten sich auf fünf Runden geeinigt. Wie hatte der Fremde es so schön ausgedrückt? Zwei zum Warmspielen, drei um die Entscheidung. Als der Mann auszuteilen begann, strich der Commander in einem leisen Stoßgebet über den breiten Ring, den er am Finger trug.

Drei Runden waren vergangen und die Stimmung in der Bar war noch leiser geworden. Kira und Bashir standen in einer Ecke und versuchten, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Der Arzt hatte den gesamten Tag über versucht, eine Reaktion von der Trill zu erhalten, aber es war zwecklos. Wie in einem Koma lag die junge Frau auf der Krankenstation, alle Körperwerte vollkommen normal.

Die Bajoranerin ließ die angehaltene Luft entweichen, als die beiden Kontrahenten ihre Karten nach der dritten Runde offenlegten und sie von Siskos Gesicht ablesen konnte, daß dieser zum zweiten Mal nacheinander gewonnen hatte. Das Gesicht des Blonden war weit weniger zufrieden. Er schien einen Sieg seines Gegenübers nicht zu erwarten, was Dax’ anfängliche Vermutung, er würde falschspielen, unterstützte.

Sisko gönnte sich keinen zufriedenen Gedanken, der Schweiß stand ihm auf der Stirne. Es war weitaus nervenaufreibender, falsch zu spielen, als er gedacht hätte. Er lebte in laufender Angst, daß er eine Karte erwischen mochte, die sein Gegenüber ebenfalls auf der Hand hatte. Sie befanden sich nun in der vierten Runde und seine Hand zierten zwei Achten, zwei Buben und eine Zwei. Unauffällig verbarg er seinen Ringfinger hinter dem Blatt.

Der Fremde zog bei Siskos Einsatzerhöhung ein weiteres Mal mit und wollte sehen. Der Commander zögerte, bis sein Gegenüber die Karten offenlegte. Natürlich! Er hatte ein Full House mit den beiden restlichen Buben. Hastig klopfte Sisko zweimal auf eine seiner Karten, und diese wandelte sich vor seinen Augen aus dem dritten Buben in eine unscheinbare Zwei. Mit einem entschuldigenden Schulterzucken legte Sisko sein Blatt auf. Das Lächeln seines Kontrahenten schien ihn zu verspotten und Sisko spürte, wie ihm trotz der zur Schau getragenen gleichgültigen Miene heiß und kalt wurde. Die nächste Runde mußte er gewinnen.

"Und jetzt geht es um alles", bemerkte der blonde Mann, während er den Haufen Latinum einstrich. Er beobachtete jede Bewegung Siskos, während dieser die Karten für die letzte Runde verteilte. "Wenn ich herausfinde, daß Sie falsch spielen ...", warnte er den Commander.

"Das selbe gilt für Sie", konterte dieser mit einem leichten Lächeln.

Der Fremde lachte auf. Selbst sein Lachen war hell in dieser dunklen Umgebung.

Nach dem zweiten Ablegen hatte Sisko drei Vieren, eine Neun und eine Sieben auf der Hand. Er versuchte, in den Augen seines Gegenspielers etwas abzulesen, aber es war vollkommen unmöglich. Das ebenmäßige Gesicht war wie aus Stein gehauen. Wenn Sisko es auf ein Full House kommen ließ, war das mit Sicherheit zu wenig ... aber ein Vierer aus Vieren reichte wahrscheinlich ebenfalls nicht aus. Wie er seinen Gegner einschätzte, würde er in dieser Runde mit etwas Großem auffahren. Siskos einzige Hoffnung war es, das Spiel doch noch eine weitere Runde hinauszuzögern. Doch auch diese Alternative wurde ihm genommen, als der Mann erhöhte.

"Die Seelen von Jadzia Dax!" Er sah den Commander erwartungsvoll an.

Dieser betrachtete den anderen Mann, betrachtete seine Karten und faßte dann die Sieben in der linken oberen Ecke, so als wolle er sie neu ordnen, dann klopfte er mit dem Finger wie in Gedanken leicht dagegen - viermal. Schließlich holte er tief Luft: "Ich gehe mit, setze meine Seele und will sehen." Seine Gebete waren bei Jadzia Dax in der Krankenstation, als er seine Hand auflegte: vier Vieren und eine Neun.

Der Fremde verzog keine Miene, sondern faßte seine erste Karte, die er einzeln ablegte:

- Pik As.

Genüßlich wanderten die Finger zur nächsten Karte:

- Herz As.

Siskos Puls beschleunigte seinen Rhythmus, um jeden Moment auszusetzen, jedenfalls war das der Eindruck, als die dritte Karte die Tischplatte berührte:

- Karo As.

Er würde Dax in der Hölle wiedersehen! Würde sie ihm vergeben können? Aber was sonst hätte er machen sollen?

- Pik König.

Jetzt setzte Siskos Herz um ein Haar wirklich aus. Er hielt die Luft an, und wenn der blonde Mann die letzte Karte noch langsamer aufgedeckt hätte, wäre er eher blau angelaufen als zu wagen, noch einmal einzuatmen:

- Kreuz König.

Langsam schob der Commander sein Blatt zusammen und erhob sich. Er mußte sich am Tisch festhalten, um ohne Zittern zu stehen, die Anspannung wollte sich in Form von Feuchtigkeit in seinen Augen lösen, was Sisko jedoch erfolgreich unterdrückte.

Der blonde Mann erhob sich ebenfalls. Ein reuiges Lächeln spielte um seine Lippen, als er die Hand ausstreckte. "Sie sind ein würdiger Gegner, Commander. Bei unserem nächsten Treffen müssen Sie mir Ihre Tricks verraten."

Sisko ergriff die Hand, wobei er ein klein wenig schwankte. Alles um ihn herum schien immer noch wie in Trance. "Nichts für ungut", murmelte er. "Aber es wäre mir lieber, wenn ich nicht mehr auf Sie träfe."

"Das ist aber nicht höflich, Commander", rügte der Mann. Wie konnte er so ruhig dastehen? Siskos Gedanken rasten um Dax, jetzt würde sich erweisen, wieviel das Wort des Fremden überhaupt wert war.

"Kann ich davon ausgehen, daß Sie Ihre Schuld jetzt einlösen?" fragte er daher, seine Stimme besaß schon beinahe wieder die gewohnte Stärke.

"Ganz gleich, was Sie von mir halten. Ich besitze einen Ehrenkodex!" Der Mann verließ den Tisch und ging gefolgt von Sisko zur Bar hinaus. Kira und Bashir schlossen sich den beiden augenblicklich an.

* * * * *

Kira wollte dazwischenfahren, als sich der blonde Mann über die leblose Gestalt der Trill hinabbeugte, aber Sisko hielt sie mit einem Arm davon ab. Die drei Offiziere verfolgten angespannt jede Bewegung des Fremden. Fast liebevoll strich er über Dax’ Schläfe, um dann ihre Lippen mit einem tiefen Kuß zu umschließen.

Bashirs Augen glitten zur Anzeigetafel, was völlig widersinnig war, wie er selbst wußte. Alles, was die medizinischen Scanner erfassen konnten, waren die körperlichen Wert von Wirt und Symbiont und diese befanden sich ohnehin im normalen Bereich.

Der Mann richtete sich wieder auf. Für einen Moment schien er größer als zuvor, beinahe wie von innen erleuchtet - aber dieser Augenblick war sofort wieder entschwunden. Er ging an den Offizieren vorbei zur Tür. Kurz davor wandte er sich noch einmal um.

"Gehe ich recht in der Annahme, daß ich die Station verlassen sollte?"

Sisko nickte. "Ich werde persönlich dafür sorgen, daß Sie hier niemanden mehr finden, der mit Ihnen spielen wird."

Ein leichtes Senken des Kopfes, wie in Respekt vor einem Gleichgestellten, dann verließ er den Raum. Die Aufmerksamkeit der anderen war ohnehin abgelenkt, weil die Trill die Augen aufschlug.

"Jadzia!" Alle drei befanden sich sofort an ihrem Bett.

"Bist du Jadzia?" wollte Kira sofort wissen, was ihr einen reichlich verwirrten Blick ihrer Freundin einbrachte.

"Wie bitte?"

"Fühlst du dich, als ob dir ein Teil fehlt?" wollte Bashir helfen, was aber anscheinend zu noch größerer Verwirrung bei der Patientin führte. Sie sah die drei fast idiotisch grinsenden Gesichter ihrer engsten Freunde stirnrunzelnd an. "Habe ich irgend etwas nicht mitbekommen?"

"Du hast mit dem Feuer gespielt und bist beinahe darin umgekommen", erklärte Sisko liebevoll, seine Finger schienen sich völlig selbständig damit zu beschäftigen, die langen dunklen Strähnen aus Dax’ Stirn zu streichen.

Sie ließ ihren Kopf seufzend in die Kissen zurückfallen. "So wie ich mich fühle und ihr euch benehmt, liegt die Falsche auf der Krankenstation", bemerkte sie trocken.

Kira lachte. "Commander Sisko hat deine Seele gerettet, Jadzia ....", sie stockte und sah zu Sisko auf. "Wie haben Sie das überhaupt geschafft? Wenn Jadzia beim Pokern den Kürzeren ziehen mußte, wie konnten Sie dann ...?"

Der Commander streifte den breiten Ring vom Finger und warf ihn der Major zu. Er fühlte sich nicht metallisch sondern organisch an. Das ist Odo? formten die Lippen der Frau überrascht. "Er ist als Kartenvorderseite auf ihr Blatt gekrochen?" fragte sie ohne die Bewunderung darüber aus ihrer Stimme halten zu können.

Sisko nickte. "Der schwere Teil war, ihn nach Ablage wieder unauffällig an meinen Finger zu bekommen."

Kira legte den Ring behutsam auf dem Boden ab, wo er sich sofort in eine gelartige Masse auflöste, die an Volumen zunahm, und sich dann in die vertraute humanoide Gestalt verwandelte. Etwas wie ein Lächeln huschte über Odos Gesicht, als er Dax mit offenen - wenn auch recht verständnislosen - Augen daliegen sah. Dann rieb er sich ein wenig den Kopf: "Das nächste Mal überlegen wir uns ein System, bei welchem Sie nicht so oft auf mir herumtrommeln müssen, Commander!"

Sisko erhob sich, kam um das Bett herum und schlug dem Sicherheitschef mit ehrlicher Zuneigung auf die Schulter. "Sie waren fantastisch, Constable. Unser Glück, daß der Teufel es noch nie mit Gestaltwandlern zu tun hatte."

* * * * *

Der Stationsabend war friedlich, der Korridor vor der Krankenstation lag ruhig und schläfrig...

"JULIAN!!!! ... wer hat diese Aufzeichnung alles gesehen!? LÖSCHEN!!! Sofort alles löschen! SOFORT!"

ENDE

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