Drei Schwerter für die Freiheit
erschienen in "USS DS9", erhältlich im Star Trek Forum
Das Leben ist ohne Ehre, dort
wo die Freiheit fällt!
(Aus einer klingonischen Oper)
Diese Story spielt zeitlich in
der Mitte der fünften Season
Kapitel 1
Garak studierte aufmerksam die Kombination der Figuren auf dem Brett, und ging in Gedanken verschiedene Strategien durch, um sie sofort wieder zu verwerfen. Was begonnen hatte, um die Langeweile auf diesem Flug zu vertreiben, hatte sich zu einer echten Herausforderung entwickelt. Mit wachsendem Erstaunen stellte der Cardassianer fest, daß seine Optionen sich auf ein Minimum reduziert hatten, um genau zu sein - es gab überhaupt keine mehr.
An anerkennendes Lächeln stahl sich auf Garaks Gesicht. »Sie überraschen mich, Quark. Um ehrlich zu sein hätte ich niemals erwartet, von einem Ferengi in einem cardassianischen Kriegs-Spiel geschlagen zu werden, mein Kompliment.«
»Sie sollten einen Ferengi eben nicht unterschätzen«, erwiderte Quark.
»Ich werde mir merken, Sie nicht zu unterschätzen«, versetzte Garak trocken. »Denn Kadett Nog ist soviel ich weiß auch ein Ferengi, dennoch war er in Bezug auf die auf Angriff ausgerichteten Regeln weitaus weniger, nun wie soll ich es formulieren, anpassungsfähig.«
»Nun«, Quark kratzte sich zufrieden am rechten Ohr. »Nog sollte eben öfter mit Commander Dax Tongo spielen. Dann würde er genauso schnell wie ich lernen, wie man nicht nur seine Gewinne sichert, sondern erfolgreich auf Konfrontation geht. Und zwar sehr erfolgreich, nicht wahr?«
Diese Frage galt der Trill, die an der Steuerungskonsole saß und sich nun mit einem Seufzen umdrehte. »Keine Sorge, Quark. Ich vergesse schon nicht, daß ich Ihnen noch zwei Barren Latinum schulde. Wie könnte ich das, da Sie mich ständig daran erinnern? Ich möchte wirklich wissen, warum ich ausgerechnet Sie auf diese Reise mitgenommen habe! Nein, schon gut«, winkte Jadzia ab, als der Ferengi zu einer Entgegnung ansetzen wollte. »Ich weiß, hätte ich Ihre Bitte abgelehnt, würde ich Ihnen den doppelten Betrag an Latinum zahlen müssen.«
»Tatsächlich?« mischte Garak sich interessiert ein. »Bitte korrigieren Sie mich, falls ich mich irre, aber soll das heißen, daß Quark Sie erpreßt hat?«
»Davon kann keine Rede sein«, empörte der Ferengi sich. »Schulden im Austausch gegen eine kleine Gefälligkeit zu erlassen, stellt eine übliche und völlig legale geschäftliche Transaktion dar!«
»Quarks Argumente waren nicht weniger überzeugend als Ihre, Garak«, meinte Dax.
Der rechte Augenwulst des Cardassianers hob sich. »Es kränkt mich zutiefst, Commander, daß Sie meine Geste derart mißverstanden haben. Ich versichere Ihnen, daß es mir eine Freude war, Ihnen das Kleid zu schenken.«
»Sie haben Dax ein Kleid geschenkt?« fragte Quark.
»Aufgedrängt trifft es wohl eher«, bemerkte die Trill.
Garaks Augenwulst kletterte ein Stückchen höher. »Ach ja?«
»Also schön«, räumte Jadzia lächelnd ein. »Zugegeben, ich konnte mich nicht davon trennen, aber Sie waren es, der mich überredet hat, es zu probieren, obwohl Sie ganz genau wußten, daß ich es mir nicht leisten kann. Was wollen Sie eigentlich im Gammaquadranten?« ergänzte sie. »Denn ich glaube kaum, daß Sie mein wissenschaftliches Interesse an der Erforschung dieses Sektors teilen. Sollten Sie womöglich vorhaben, gemeinsam mit Quark seine Tulabeeren-Lieferanten oder gar einen seiner«, ihre Mundwinkel zuckten amüsiert. »Schmuggler zu treffen.«
»Ich bin ein seriöser Geschäftsmann«, ereiferte sich Quark. »Ich handele nicht mit ...«
Der Rest seines Satzes ging in einem lauten Krachen unter, das einen Ruck begleitete, dem weitere folgten, und bei jedem erbebte das Shuttle wie unter einem gewaltigen Schlag.
»Was ist das?« schrie Quark.
»Ein Ionensturm!« rief Dax zurück. »Festhalten! - Computer, Schilde hoch!«
Das Shuttle schlingerte unter den Kräften, die an ihm zerrten.
»Schildkapazität auf 70% gesunken«, verkündete eine sonore Computerstimme. »Weiter fallend - 60% - 50%.«
»Tun Sie doch etwas!« kreischte Quark.
»Bin schon dabei!« gab Dax zurück, darum kämpfend, die Kontrolle über das Shuttle nicht zu verlieren. »Computer, den nächsten Klasse M Planeten anzeigen!« Ihr Blick flog über das Display, auf dem die gewünschte Angabe erfolgte.
»Antrieb ausgefallen - Schildkapazität auf 30% gesunken - 20% - 10%«
»Was immer Sie vorhaben, Commander«, sagte Garak. »Ich schlage vor, daß Sie sich beeilen! Ich würde es eindeutig vorziehen, nicht mehr im Zentrum des Sturmes zu sein, wenn die Schilde zusammenbrechen.«
»Computer«, befahl Dax. »Drei Personen auf den zweiten Mond des Systems beamen!«
»Warnung - ein Transport kann bei der Entfernung nicht empfohlen werden!«
»Ignorieren! - Computer, drei Personen auf den zweiten Mond beamen - sofort!«
»Warnung - Schilde ausgefallen - Hüllenbruch steht bevor!«
Das Bersten, mit dem das Shuttle in einer gleißenden Explosion auseinanderbrach, mischte sich mit dem Summen des Transporterstrahles, der Jadzia und der anderen beiden erfaßte.
* * *
Das Erste, das Dax erblickte, als sie rematerialisierte, war ein Abgrund, der sich direkt vor ihren Füßen in scheinbar endlose Tiefen erstreckte. Sie stand an der Kante einer Schlucht, halb darüber hinweg, um genau zu sein. Mit beiden Armen rudernd kämpfte Jadzia verzweifelt um ihr Gleichgewicht.
»Commander!« erklang es rechts von ihr. Der Ruf genügte dem Überlebenstrieb der Trill, um ohne weitere Überlegung ihrerseits die Führung zu übernehmen. Dax warf sich in Richtung der Stimme, um nach einem Moment des Fallens in Garaks Armen zu landen, die ihre Taille packten und sie festhielten. Einige Sekunden hing Jadzia über dem Abgrund, dann gelang es dem Cardassianer, sie auf den Felsvorsprung zu hieven, auf dem er bäuchlings lag.
»Sie ahnen gar nicht, wie ich mich freue, Sie zu sehen«, meinte Dax schweratmend.
»Die Freude ist ganz meinerseits«, erwiderte Garak. »Obwohl ich eine nettere Umgebung vorziehen würde, dieser Ort erscheint mir ein wenig ungastlich, um es schmeichelhaft auszudrücken.«
Jadzia kam nicht umhin, dem Cardassianer zuzustimmen. Offenbar befanden sie sich mitten in einem Gebirge. Karge Felsen, praktisch keine Vegetation. Wenigstens war es hier oben warm genug, um nicht befürchten zu müssen, daß sie erfrieren würden, aber das war auch schon das einzig Positive, was dieser Ort zu bieten hatte.
»Haben Sie Quark gesehen?« fragte die Trill.
Garak deutete schweigend auf einen Felsvorsprung schräg unter ihnen, auf dem Jadzia die reglose Gestalt des Ferengis erkannte.
»Ist er tot?« entfuhr es Dax.
»Das kann ich von hier aus ebensowenig wie Sie beurteilen«, sagte Garak.
Jadzia beugte sich soweit wie möglich über den Vorsprung, auf dem der Cardassianer und sie kauerten. »Quark?!« schrie sie hinab. »Sind Sie noch am Leben? - Bitte antworten Sie mir, Quark!«
»Dürfte ich erfahren, was Sie vorhaben?« fragte Garak, als die Trill, nachdem der Ferengi auf keinen ihrer Rufe reagiert hatte, ihr linkes Bein über den Rand des Felsens schwang.
»Wonach sieht es denn für Sie aus?« meinte Dax. »Ich werde versuchen zu ihm zu klettern.«
»Ich halte das für keine gute Idee.«
»Wie bitte?« Jadzia starrte den Cardassianer an. »Sollen wir ihn etwa da unten liegen lassen?«
»Es wäre mehr als unsinnig, sein Leben für einen Toten zu riskieren.«
»Aber wir wissen doch gar nicht, ob er tot ist!«
»Nun, ich würde vermuten, daß die Wahrscheinlichkeit recht hoch sein dürfte. Aber selbst dann, wenn dies nicht der Fall sein sollte, bitte ich Sie, Ihre geneigte Aufmerksamkeit einmal auf die Steilwand zu richten, die Sie und ich überwinden müssen, um wieder, wie es bei den Menschen so schön heißt, festen Boden unter die Füße zu bekommen. Verraten Sie mir doch freundlicherweise, wie Sie gedenken, mit einem Bewußtlosen im Schlepptau den Abstieg zu bewältigen, der sich auch ohne diesen zusätzlichen Ballast äußerst schwierig gestalten dürfte...«
Jadzias Blick glitt über die Felsen, bevor er wieder Garaks suchte und ihn festhielt. »Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, Sie würden mir dabei behilflich sein...«
»Dachte ich es mir doch...«, der Cardassianer seufzte. »Bedauerlicherweise habe ich mein Soll an edlen Taten für heute bereits mit Ihrer Rettung erfüllt. Was durchaus nicht heißt, daß ich kein Verständnis für Ihre delikate Situation aufbringe. Erlauben Sie mir daher, Ihr Gewissen zu beruhigen und diesen prekären Zustand der Ungewißheit in unser aller Interesse zu beenden.«
Damit griff Garak in seine Tasche und zog einen Phaser hervor, dessen Mündung er auf Quark richtete und abdrückte, bevor Dax es verhindern konnte.
Fauchend löste sich der Schuß und traf den Ferengi an der Schulter. Mit einem lauten Schrei fuhr Quark auf und blieb dann wimmernd liegen.
»In der richtigen Dosis angewendet stellt Schmerz ein geeignetes Mittel gegen Besinnungslosigkeit dar«, erläuterte Garak als er Jadzias fassungslosen Blick bemerkte.
»Woher stammt diese Kenntnis?« fragte Dax immer noch wie betäubt.
Kein Muskel rührte sich in Garaks Gesicht. »Ich glaube nicht, daß Sie das wirklich wissen wollen, Commander. Sind Sie verletzt, Quark?« wandte der Cardassianer sich an den Ferengi bevor Jadzia etwas erwidern konnte.
»Meine Schulter!« heulte Quark.
»Werden Sie es schaffen, mit uns diesen Berg hinunter zu klettern?«
»Beim großen Nagus, wie ...«, begann der Ferengi jammernd, als sein Blick an dem Phaser in Garaks Hand hängenblieb, dessen Mündung nach wie vor auf ihn zeigte - und an der Bewegung, mit der der Cardassianer den Regler auf eine höhere Stufe schob. »...können Sie daran zweifeln?! - Das tun Sie doch nicht, oder?«
»Ich schätze, das bedeutet ja?« vergewisserte Garak sich ruhig.
»Ja!« riefen der Ferengi und Dax, die das Geschehen mit wachsener Sorge beobachtet hatte, wie aus einem Mund.
Garak entspannte sich. »Ich bin erfreut, dies zu hören.« Der Cardassianer steckte die Waffe weg. »Kommen Sie, meine Liebe«, wandte er sich an Dax. »Ich denke, es ist an der Zeit zu gehen...«
Garak ließ sich langsam über den Rand des Vorsprunges gleiten. Jadzia tat es ihm gleich, und beide begannen sich vorsichtig abwärts zu hangeln.
Quark, der ihnen nach einem kurzen Zögern folgte, entschied, daß es seinem persönlichen Seelenfrieden dienlicher war, den Cardassianer weder jetzt noch später zu fragen, ob er wirklich geschossen hätte, wenn seine Antwort ein NEIN gewesen wäre ...
* * *
Garaks Einschätzung hatte sich als zutreffend erwiesen. Der Abstieg war mehr als schwierig gewesen - und als sie nach mehreren Stunden schließlich am Ende ihrer Kräfte am Fuße des Berges angelangt waren, mußte Dax dem Cardassianer gegen ihren Willen recht geben. Mit einem bewußtlosen Quark hätten sie es vermutlich nicht geschafft.
Mittlerweile war es Nacht geworden, und die Dunkelheit deckte gnädig die Umgebung zu, die hier in der Ebene nicht minder kahl und trostlos war als weiter oben im Gebirge. Wenigstens fanden Sie genug trockene Zweige, um ein Feuer machen zu können.
Quark rückte so nah wie möglich an die Flammen. »Beim großen Nagus, wenn ich das hier überlebe, werde ich niemals wieder ein Shuttle betreten, das von Commander Dax gesteuert wird...«
»Wenn ich Sie wäre, Quark«, meinte Garak lässig. »Würde ich mir wesentlich mehr Gedanken darüber machen, daß diese Reise Sie zwei Barren Latinum gekostet hat, was ich, wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, in Anbetracht der Reizlosigkeit dieses Ortes, ein wenig übertrieben finde...«
Der Blick des Ferengis wanderte von der ausdrucklosen Miene des Cardassianers zu Jadzias erheitertem Gesicht, auf das der Schein des Feuers zuckende Schatten warf.
»Bedaure, Quark«, die Trill lehnte sich an die Felswand in ihrem Rücken. »Aber wie Sie selbst immer zu sagen pflegen, Geschäft ist Geschäft.«
»Wir hatten eine Vereinbarung!« protestierte der Ferengi. »Die Sie nicht erfüllt haben!«
»Sie irren sich«, widersprach Dax sanft. »Ich sollte Sie in den Gammaquadranten mitnehmen. Und genau das habe ich auch getan.«
»Aber doch nicht hierher auf diesen Mond!«
»Sie haben kein konkretes Ziel genannt.«
»Weil es nicht nötig war, da ich wußte, wohin Sie fliegen wollten!«
»Ach ja?« Die Trill strich sich eine Strähne ihres Haares, die sich beim Klettern gelöst hatte, aus der Stirn, bevor sie ihre Hände ausstreckte, um sie am Feuer zu wärmen. »Woher?«
Quark wollte etwas erwidern, als ihm einfiel, daß es wahrscheinlich weder Odo noch Captain Sisko sonderlich gefallen würde, zu erfahren, daß er gelegentlich hier und da unter Umgehung des einen oder anderen Sicheheitsprotokolls Einsicht in stationsinterne Daten nahm, die für gewöhnlich nur den Angehörigen der Kommandoebene zugänglich war.
»Nun?« Jadzias aufreizender Ton verriet dem Ferengi, daß sie ganz genau wußte, woher seine Information stammte. Daß sie es genoß, ihn in die Enge getrieben zu haben.
»Das ist Betrug!« empörte sich Quark. »Von Ihnen hätte ich das wirklich nicht erwartet, Commander! Zumal Spielschulden Ehrenschulden sind!«
»Was bedeutet, daß sie gerichtlich leider nicht einklagbar sind«, stellte Dax ungerührt fest. »Pech für Sie, Quark. Und soweit es Sie betrifft, Garak...«
»Aber nicht doch.« Der Cardassianer hob abwehrend beide Hände. »Ich bitte Sie, für wen halten Sie mich, meine Liebe? Ich versichere Ihnen, es liegt mir fern, Sie mit solchen Kleinlichkeiten zu belästigen, außerdem. Wie ich bereits erwähnt habe, war das Kleid ein Geschenk. Wie dem auch sei, ich schlage vor, daß wir diese nette kleine Unterhaltung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben und uns statt dessen darauf konzentrieren, einen Weg zu finden, wie wir ... - Haben Sie etwas, Quark?« unterbrach Garak sich, als er die angespannte Miene des Ferengi bemerkte.
»Hören Sie das nicht?« Quark neigte lauschend seinen Kopf. »Da ist es schon wieder!«
Diesmal vernahmen auch Dax und der Cardassianer das leise Knacken, das wie das Geräusch sich vorsichtig nähernder Schritte klang. Wer immer es auch war, offenbar gab er sich große Mühe, sich so lautlos wie möglich zu bewegen, wenn auch nicht lautlos genug für das empfindliche Gehör eines Ferengis.
Aus den Augenwinkeln sah die Trill, wie Garak nach seinem Phaser tastete, während ihre rechte Hand sich um einen der scharfkantigen Steine schloß, die hier überall herumlagen.
Begleitet von einem Surren bohrte sich je ein Pfeil neben Quark, Dax und den Cardassianer in den Boden. »Nehmt die Hände hoch!« befahl eine helle Stimme aus der Dunkelheit. »Beim nächsten Mal zielen wir nicht daneben!«
Die drei gehorchten, und von einem Moment auf den anderen wurden sie von einer Gruppe kriegerischer Gestalten umringt, die mit Schwertern bewaffnet waren, deren Spitzen drohend auf Jadzia, Garak und den Ferengi gerichtet waren.
Eine junge Frau trat vor und musterte die Drei am Feuer. »Ihr seht nicht aus wie Soldaten, wer seid ihr?«
»Wir sind hier fremd«, antwortete Jadzia. »Wir kommen von weit her«, die Trill zögerte. »Aus einer anderen Provinz. Wir haben keinen Streit mit Ihnen und wir suchen auch keinen.«
»So ist es«, bekräftigte Garak. »Unser Streben beschränkt sich darauf, hier friedlich zu sitzen und uns an den Flammen zu wärmen. Daher wären wir Ihnen verbunden, wenn Sie ebenso friedlich Ihrer Wege ziehen würden, es sei denn, Sie beabsichtigen, sich zu uns gesellen.«
Die Kriegerin runzelte die Stirn. »Du redest wie ein verfluchter Höfling! Und deine Hände«, wandte sie sich an Dax, »Sehen so aus, als ob du noch nie damit gearbeitet hättest! Und was den da angeht«, sie nickte in Quarks Richtung. »Verrät mir mein Gefühl, daß er ein Halunke ist!«
»Ich bewundere Ihren Instinkt.« Garaks trockene Bemerkung brachte ihm einen giftigen Blick des Ferengi ein.
Die Falte auf der Stirn der Kriegerin hatte sich vertieft. »Wir mögen keine Höflinge, und auch kein Diebespack. Und am allerwenigsten mögen wir hier Spione des Landlords!«
»Hören Sie«, versuchte es Dax erneut. »Wir sind keine Spione des Landlords. Wie ich bereits sagte, wir sind nicht von hier, und wir haben mit niemanden Streit.«
»Ihr befindet euch in der Provinz Ghishar«, mischte sich ein anderer Krieger ein. »Und damit habt ihr Streit! Entweder mit dem Landlord - oder mit uns!«
Von allen Seiten erklang zustimmendes Gemurmel, bis eine energische Handbewegung der jungen Kriegerin ihre Gefährten zum Verstummen brachte. »Galen hat recht! Hier in Ghishar herrscht Krieg! Ihr habt die Grenze überquert, und damit gibt es auch für euch keinen Frieden mehr. Aber da ihr Fremde seid, lassen wir euch die Wahl. Also entscheidet euch, seid ihr für uns - oder gegen uns?!«
»Nun in dem Fall ...«, Jadzia legte einen Finger auf die Spitze der Klinge, die sich bedrohlich nah vor ihrer Kehle befand, und schob sie vorsichtig ein Stück zurück, »...sind wir für Sie!«
»Glaub ihnen nicht, Zaira«, sagte Galen. »Sie lügen, um ihr Leben zu retten!«
Dax, die den Zweifel und das Mißtrauen in Zairas Miene sah, warf ohne Vorwarnung ihren Kopf in den Nacken und stieß ein wildes Geheul aus.
»Wie kannst du es wagen, du elender Paktar?!« fauchte sie dann Galen an, bevor sie, ohne auf die auf sie gerichteten Waffen zu achten, vorsprang, die Jacke des verblüfften Kriegers packte und ihn so dicht an sich heranzog, daß sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. »Niemand beleidigt meine Ehre ungestraft dadurch, zu behaupten, Jadzia Oberhaupt des Hauses Dax würde anstatt eines ruhmvollen Todes die Ketten feiger Knechtschaft wählen! Prashlar! Ich und die stolzen Führer der Häuser Quark und Garak, die mir und meiner Fahne folgen, sind von weit her gekommen! Auf der Suche nach Tapferkeit, Ehre und Ruhm! Nach einem guten Kampf, und einem glorreichen Triumpf über unseren gemeinsamen Feind! Auf daß die Kinder unserer Enkel und deren Kinder unsere Taten und Siege noch in Jahrhunderten, wenn unsere Gebeine längst zu Staub geworden sind, in der großen Halle der Ehre besingen werden! Bljeghbe’chugh vaj blhegh! Ein Leben ohne Ehre ist schlimmer als der Tod! Und das Leben ist ohne Ehre, dort wo die Freiheit fällt!«
Galen, Zaira und die anderen Krieger starrten Dax schweigend und sichtlich beeindruckt an.
Dann, nach einigen Sekunden, brachen sie in lauten Jubel aus, der sich verstärkte, als die Trill nun Galens Jacke freigab und ihn umarmte, bevor sie zwischen Quark und Garak trat, sie unterhakte und mit sich in die begeisterte Menge zog.
»Mein Kompliment, Commander«, raunte der Cardassianer Jadzia zu. »Das war eine äußerst beeindruckende Rede.«
»Der Text stammt aus einer von Worfs klingonischen Opern.« Die Trill lächelte. »Was glauben Sie wie beeindruckend sich diese Worte erst anhören, wenn sie gesungen werden.«
Zaira hob beide Arme, worauf der Lärm sich beruhigte. Die Kriegerin blickte Dax an. »Sei uns willkommen, Jadzia, Oberhaupt des Hauses Dax. Genau wie jene, die deiner Fahne folgen, da ihr uns in unserem gerechten Kampf gegen den Landlord und seine Truppen unterstützen wollt. Wie ich sehe, trägst du kein Schwert.«
»Im Gebirge gerieten wir in eine Falle des Feindes, der verhindern wollte, daß wir zu euch stoßen«, erwiderte die Trill. »Wir töteten mehr als einen Gegner, aber die ehrlosen Feiglinge waren in der Übermacht. Wir retteten unser Leben, aber verloren unser Gepäck - und unsere Waffen.«
Zaira drehte das Schwert in ihren Händen so, daß die Klinge auf sie selbst und der Griff auf Dax zeigte. »So nimm denn dieses, Jadzia vom Haus der Dax, und tränke es in deinem und meinem Namen mit dem Blut unserer Feinde!«
Dankend nahm die Trill die Waffe, während Galen und ein anderer Krieger nun Garak und Quark ebenfalls Schwerter gaben.
Erneut brach tosender Jubel los.
»Eine interessante Waffe«, der Cardassianer strich behutsam über die Schneide. Seine Augen glitzerten. »Ein wenig primitiv zwar, aber durchaus zweckmäßig, sofern man damit umgehen kann, meinen Sie nicht auch, Commander?«
»Vergessen Sie es, Garak!« sagte die Trill scharf. »Denken Sie nicht einmal daran! Und Sie, Quark«, wandte sie sich an den Ferengi. »Wenn Sie das Schwert nicht mit einer Hand halten können, dann nehmen Sie beide!«
»Dieses Ding wiegt mehr als fünfzig Barren Latinum«, beschwerte Quark sich.
»Und wenn es das Gewicht von hundert Barren hätte! Denken Sie daran, Sie sind ein Krieger, das Oberhaupt des Hauses Quark! Also reißen Sie sich gefälligst zusammen!«
»Ich störe Sie ja nur ungern«, mischte sich Garak ein. »Natürlich besteht die Möglichkeit, daß ich mich irre, aber mir will scheinen, daß diese Leute hier auf irgend etwas warten.«
Ein einziger Blick verriet Jadzia, daß der Cardassianer recht hatte. Zaira, Galen und die anderen waren verstummt und blickten sie erwartungsvoll an.
»Ich hoffe, sie bilden sich nicht ein, daß wir ihnen jetzt anbieten, die Schwerter zu bezahlen«, meinte Quark. »Sie waren ein Geschenk. Und außerdem sind sie viel zu schwer, als daß ...«
»Seien Sie still!« schnitt Dax dem Ferengi das Wort ab. »Sie warten auf einen Schwur.«
»Woher wollen Sie das wissen?« fragte Quark.
»Sie sollten anstelle Ihrer Spezialdateien gelegentlich mal eines der historischen Programme von Julian laufen lassen, wenn Sie in der Holosuite sind, Quark«, erwiderte die Trill. »Und nun tun Sie einfach das, was ich mache«, erstickte sie den empörten Protest des Ferengis.
»Bei den Gebeinen von Kahless.« Dax hob ihr Schwert so an, daß die Spitze sich über dem Feuer befand. Die flackernden Flammen erzeugten ein Spiel von Licht und Schatten auf der glatten funkelnden Klinge. »Ich bin bereit, furchtlos und freudig mein Leben und mein Blut im ruhmreichen Kampf für den Sieg zu geben!« Dax warf Garak und Quark einen auffordernden Blick zu.
Mit einem Achselzucken hob der Cardassianer seine Waffe so, daß sie Jadzias berührte. »Ich habe die feste Absicht, alle meine Fähigkeiten und Talente zu nutzen, um jene Ziele zu erreichen, die ich mir gesetzt habe!«
Alle Augen blickten nun auf den Ferengi, der das Gesicht verzog.
»Quark!« ermahnte die Trill ihn.
»Ja, ja«, der Ferengi wuchtete unter Aufbietung aller Kräfte das Schwert nach oben. »Von mir aus, ich schwöre alles, was Sie wollen. Ich werde tun, was ich kann, damit wir das Spiel gewinnen, dafür zahle ich jeden Preis, beim großen Nagus!«
»Duj tlvoqtah - Quapla«, verkündete Dax laut. »Drei Schwerter für den Sieg! Drei Schwerter für den Ruhm! Drei Schwerter für die Freiheit!«
Kapitel 2
Mit einer halben Drehung wich Jadzia in letzter Sekunde einem für sie bestimmten Hieb aus. Die Truppen des Landlords waren in der Überzahl. Und es waren harte Gegner. Die Trill war von Anfang an sicher gewesen, daß dieser Überfall auf die schwer befestigte Burg ein taktischer Fehler war, aber Zaira, Galen und die anderen Krieger, hatten sich von ihr nicht überzeugen lassen. Und so war Dax, Garak und Quark nichts weiter übrig geblieben, als zu beweisen, wie ernst sie ihre Schwüre nahmen und die Rebellen zu begleiten.
»Hätten die Bajoraner sämtliche Regeln erfolgreicher Kriegsführung ebenso selbstverständlich wie diese Freiheitskämpfer ignoriert«, bemerkte der Cardassianer links von Jadzia, so als hätte er ihre Gedanken erraten, zwischen zwei Ausfällen, »wäre der Widerstand vom Oberkommando innerhalb weniger Wochen zerschlagen worden!«
»Diese Leute sind verzweifelt«, gab die Trill zurück. In ihrem Lager hatten Zaira und Galen ihren neuen Bündnisgefährten genug über die Grausamkeiten des Landlords und die Gnadenlosigkeit, mit der er seine Untertanen ausbeutete, erzählt, um in Jadzia Verständnis für ihre Situation und ihren Kampf gegen ihren Unterdrücker zu wecken. Der Winter nahte, und die Rebellen hatten praktisch keine Nahrungsvorräte, während die Speicher in der Burg des Landlords überquollen von dem, was er den Bauern abgepreßt hatte. Ja, die Trill konnte verstehen, warum Zaira und ihre Gruppe hier und heute angriffen. Aber das änderte nichts daran, daß es ein sinnloses Unterfangen war.
Quarks angstvolles Quieken lenkte Jadzias Aufmerksamkeit auf den Ferengi, der seine Waffe verloren hatte und auf dem Rücken lag, über sich einen Soldaten, der gerade mit seinem Schwert weit ausholte, um dem Besiegten den Todesstoß zu versetzen.
Dax wollte Quark zu Hilfe eilen, aber Garak war schneller. Die Waffe des Cardassianers fing den Hieb wenige Zentimeter über der Brust des kreischenden Ferengis ab.
»Nehmen Sie es bitte nicht persönlich«, sagte Garak, während er das Schwert des verdutzten Soldaten beiseite schlug und ihm die Klinge seines eigenen in die Kehle bohrte. »Es ist durchaus nicht so, daß ich etwas gegen Sie habe.« Der Cardassianer zog seine Waffe mit einem Ruck aus dem Körper des Uniformierten, der ihn mit glasigem Blick anstarrte und zusammenbrach. »Aber so wie in den meisten Dingen bevorzuge ich auch in diesem Punkt eine gewisse Sportlichkeit.«
»Wir müssen uns zurückziehen!« rief Dax Zaira zu.
»Niemals!« schrie die Rebellin. »Wir siegen oder sterben!«
Aus den Augenwinkeln bemerkte die Trill, wie die Truppen des Landlords hoch oben auf den Zinnen große eiserne Röhren auf den Burghof richteten, in dem der erbitterte Kampf tobte.
Quarks Blick folgte dem ihren. »Beim großen Nagus, was ist das?«
»Kanonen!« Dax ließ sich zu Boden fallen. »In Deckung!«
Jadzias Aufschrei ging in der Explosion unter, die über den Hof fegte, und deren Druckwelle ihr Bewußtsein ausschaltete.
* * *
Glühende Hämmer, die auf sie einschlugen. Dunkle Nebel, die sich nur langsam lichteten. Der Geschmack von Blut in ihrem Mund. Das unangenehme Gefühl, sämtliche Muskeln ihres Körpers seien überdehnt worden. Garak. Quark. Zaira. Galen. Der Kampf. Die Kanonen.
Mit einem Ruck setzte Dax sich auf. Sie wußte nicht genau, was sie erwartet hatte, aber mit Sicherheit nicht, auf einem weichen Bett aufzuwachen. In einem Raum, dessen luxuriöse Ausstattung mehr an das Gemach einer Königin, denn an ein Burgverlies erinnerte.
»Wie geht es Ihnen, Jadzia von Dax?«
Beim Klang der sanften tiefen Stimme fuhr die Trill herum.
Unmittelbar neben dem hohen Fenster stand ein geschnitzter Stuhl mit schweren Polstern, in dem ein Mann saß, der sie mit unverhohlenem Interesse musterte.
»Wer sind Sie?«
Er lachte leise. »Man sollte meinen, daß Sie den Gegner kennen, den Sie bekämpfen.«
»Sie sind der Landlord?«
»Ich bewundere Ihren Scharfsinn. Ebenso wie Ihre Schönheit.«
Bei diesen Worten wurde Dax plötzlich bewußt, daß sie ... nackt war! Als sie sich aufgesetzt hatte, war die Decke, unter der sie gelegen hatte, hinuntergeglitten. Nun packte die Trill sie und zog sie fest über ihrer Brust zusammen. Sie wollte sich besser nicht vorstellen, was dieser Mann mit ihr tun wollte, was er alles womöglich bereits getan hatte, während sie bewußtlos gewesen war.
»Sie sollten nicht alles glauben, das man Ihnen von mir erzählt hat«, der Landlord erhob sich und trat an das Bett. »Das meiste davon stimmt, aber nicht alles. Ich pflege keine Frauen mit Gewalt zu nehmen«, er streckte seine Hand aus. Seine Fingerspitzen berührten Jadzias Stirn und strichen von dort, die Linie ihrer Flecken nachzeichnend hinunter zu ihrem Kinn, das er leicht anhob. Er beugte sich nach vorne, bis sein Gesicht das der Trill fast berührte. Seine grauen Augen funkelten. »Ich habe das nicht nötig.«
Gegen ihren Willen von seiner Nähe und dem Gefühl verwirrt, das sein Blick in ihr auslöste, zuckte Dax zurück, erleichtert, daß er keine Anstalten machte, sie daran zu hindern.
»Wo sind meine Kleider?« fragte sie, um einen festen Tonfall bemüht.
»Ich habe befohlen, sie zu reinigen«, erwiderte er. »Sie waren voller Blut.«
»Haben Sie mich ausgezogen?«
»Nein, eine Dienerin.« Seine Mundwinkel zuckten. »Sind Sie deswegen enttäuscht, Jadzia?«
Ein Klopfen enthob Dax einer Antwort, worüber sie mehr als froh war.
Auf das Herein! des Landlords öffnete sich die Tür und gab den Blick frei auf ...
»Quark!« entfuhr es der Trill.
Der Ferengi, der anstelle des Gewandes, das er bei Antritt des Fluges angehabt hatte, nun eine dunkelgrüne Robe mit Stickereien trug, trat ein, verneigte sich tief vor dem Herrn der Burg und wandte sich dann an Dax: »Wie geht es Ihnen, Dame Jadzia?«
Die Trill starrte ihn an, von dem seltsamen Aufzug und der ungewohnten Anrede iritiert.
Der Landlord, dem ihre Reaktion nicht entgangen war, lächelte. »Wenn Sie gestatten, möchte ich Ihnen gerne meinen neuen Finanzminister vorstellen.«
* * *
Quarks Blick folgte Jadzia bei ihrer Wanderung von einer Seite des Raumes zur anderen und wieder zurück. Nachdem eine Dienerin der Trill ein prächtiges Kleid aus blauer Seide gebracht und ihr dabei geholfen hatte, es hinter einem Wandschirm anzuziehen, hatte der Landlord sie mit dem Ferengi allein gelassen - zusammen mit der an Letzteren gerichteten Aufforderung, der Dame ebenso höflich wie deutlich klarzumachen, in welcher Lage sie sich befand.
Dax blieb abrupt stehen und fixierte Quark. »Ich kann das einfach nicht glauben! Sie haben uns ohne jegliche Skrupel verraten!«
»Hätte ich mich etwa töten lassen sollen?« gab der Ferengi zurück. »Ich bin Geschäftsmann, kein Soldat! Ich will nicht für irgendeine heilige Sache von Leuten sterben, die ich kaum kenne! Der Posten war gerade frei, daher habe ich dem Landlord meine Dienste angeboten. Was soll daran falsch sein? Mein Kopf sitzt noch auf den Schultern, und ich mache noch einen recht einträglichen Profit dabei. Sie sollten mir dankbar sein, immerhin habe ich Ihr Leben gerettet!«
»Indem Sie dem Landlord erzählt haben, ich wäre sicher bereit, mich erkenntlich zu zeigen, wenn er mich verschont?!«
»Eine legitime geschäftliche Vereinbarung. Immerhin stand unser Leben auf dem Spiel. Und das war das einzige Angebot, das ...«
»Einen Moment«, fiel Jadzia ihm ins Wort. »Sagten Sie gerade unser Leben? Soll das etwa heißen, Sie haben mich an den Landlord verschachert, um Ihre Haut zu retten?!«
»Nichts in diesem Universum ist umsonst. Erwerbsregel Nummer 287.«
»Sie haben es gewagt«, begann Dax, als ihr einfiel, daß der Ferengi sich mit keiner Silbe über das Schicksal von Garak, Zaira und Galen geäußert hatte. »Wo sind Garak und die anderen?« fragte sie daher ohne Einleitung.
Der Ferengi zuckte mit den Achseln. »Die Rebellen sind tot. Wie es Garak geht, weiß ich nicht. Der Landlord hat sich entschieden, Cardassianer nicht zu mögen.«
»Hat er Garak töten lassen?!«
Quark schnitt eine Grimasse. »Als ich Garak das letzte Mal gesehen habe, wirkte er auf mich ziemlich lebendig. Allerdings hat er sich große Mühe gegeben, das zu ändern.«
Jadzia hob eine Braue. »Das hört sich an, als hätte Garak versucht, den Landlord vor seinem versammelten Hof zu ermorden.«
»Nicht direkt. Er hat sich geweigert, vor dem Landlord niederzuknien und ihm die Hand zu küssen. Dabei ist das hier nichts weiter als die übliche Begrüßung. Alle haben das gemacht. Außer Garak. Stellen Sie sich vor, er fragte den Landlord, ob es möglich wäre, diese belanglose Formalität auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.«
Trotz der ernsten Situation mußte die Trill unwillkürlich lächeln. Sie nahm sich vor, dem Cardassianer bei der nächsten Gelegenheit einen Drink auszugeben. Natürlich nur, sofern sie das hier überleben sollten.
»Was ist dann passiert?« fragte sie.
»Der Landlord hat ihn in den Kerker werfen lassen. Oh, nein, ohne mich!« fuhr Quark fort, als er Jadzias nachdenklichen Blick bemerkte. »Ich weiß nicht, wo der Zellentrakt ist, und ich will es auch gar nicht wissen!«
»Garak hat Ihnen im Burghof das Leben gerettet.«
»Hören Sie«, änderte der Ferengi seine Taktik. »Warum bitten Sie den Landlord nicht, Garak zu begnadigen. Ich bin sicher, daß er Ihnen nichts abschlagen wird, wenn Sie ...«
»Sie haben recht«, unterbrach ihn die Trill unerwartet sanft.
»Ja?« vergewisserte sich Quark vorsichtig. »Dann stimmen Sie mir zu?«
»Haben Sie daran gezweifelt?« hauchte Jadzia. »Der Landlord ist ein faszinierender Mann«, die Trill trat langsam zu dem hohen Wandspiegel, der nahezu eine ganze Seite des Raumes für sich beanspruchte, und betrachtete ihr Bild. »Es wäre sicher sehr aufregend, ihn zu erobern, ihn dazu zu bringen, alles für einen Kuß, ein einziges Lächeln von mir zu tun, meinen Sie nicht auch? Ich bin sicher, daß es ihm nicht gelingen wird, mir zu widerstehen«, sprach sie weiter, bevor der Ferengi zu einer Erwiderung ansetzen konnte. »Was soll ich verlangen, wenn er mir bettelnd zu Füßen liegt? Ach, richtig, Garaks Leben. Und vielleicht einen netten kleinen Posten als Chef des Geheimdienstes für ihn, sofern es hier so eine Organisation überhaupt gibt. Was soll es schon, notfalls baut Garak sie eben selbst auf, das dürfte ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Und danach, was soll ich dann vom Landlord fordern? Kleider? Schmuck? Einen Palast? All das wären Selbstverständlichkeiten, mehr nicht. Langweilige Gaben, ungeeignet, um mir seine niemals endende Liebe beweisen. Nein, es müßte schon etwas Größeres sein, um mich von seiner Anbetung zu überzeugen. Nur was?« Dax runzelte die Stirn und gab sich den Anschein, ernsthaft nachzudenken. »Ich hab es!« Sie schnippte mit den Fingern und wandte sich zu dem Ferengi um, der ihrem Monolog mit offenem Mund gefolgt war. »Wie würde es Ihnen wohl gefallen, wenn ich den Landlord bitten würde, mir dadurch ein wenig Unterhaltung zu verschaffen, daß er befiehlt, Sie, Quark, an Ihren Ohren an das Burgtor zu nageln und dort hängen zu lassen, bis Ihre elenden Knochen verfault sind?«
»Das ist nicht Ihr Ernst?!« entfuhr es dem Ferengi entsetzt.
»Da wäre ich mir an Ihrer Stelle nicht so sicher. Vielleicht beschränke ich mich ja auch darauf, den Landlord zu bitten, Garak zu erlauben, sich bei Ihnen in angemessener Weise dafür zu bedanken, daß Sie keinen Finger gerührt haben, als sein Hals auf dem Richtblock lag, obwohl Sie ihm Ihr Leben schulden. Das wäre bestimmt nicht minder amüsant. Ich habe mir sagen lassen, daß Cardassianer ziemlich phantasievoll sein sollen, wenn es darum geht, persönliche Angelegenheiten zu regeln.«
Quark hob abwehrend beide Hände. »Also schön«, lenkte er ein. »Beim großen Nagus, Sie haben gewonnen. Ich werde Ihnen helfen, Garak zu befreien.«
Dax schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Ich habe es immer gewußt, Quark. Unter Ihrer profitsüchtigen Schale steckt ein edler, selbstloser Kern.«
* * *
Feuchtigkeit rann von den Wänden und sammelte sich in kleinen Pfützen auf dem Boden. Die Stufen der Treppe waren ausgetreten und glitschig, und mehr als einmal waren es nur Jadzias ausgezeichnete Reflexe, die sie davor bewahrten, auszurutschen und sich das Genick zu brechen. Insgeheim beneidete sie Quark, dem die Enge der Gänge und der Treppe dank seiner geringeren Größe keinerlei Schwierigkeiten bereiteten. Im Gegensatz zu ihr, die sich bereits wiederholt den Kopf an einem hervorstehenden Stein gestoßen hatte. Dax wußte nicht, wie der Ferengi es geschafft hatte, ihr nicht nur ihre Uniform sondern sogar ein Schwert zu besorgen und sämtliche Wachen von dem Zimmer, in dem sie aufgewacht war, bis hierher zu bestechen. Wenn sie ehrlich war, interessierte es sie auch nicht weiter.
»Dort hinter der Tür!« zischte Quark ihr zu. »Aber wir müssen uns beeilen!«
Dax nickte. Sie hatte nicht vor, sich hier länger als unbedingt nötig aufzuhalten. Sie deutete auf das veraltete Schloß. »Wie lange werden Sie brauchen, um es aufzubekommen?«
Der Ferengi machte ein kummervolles Gesicht. »Eine Stunde.«
»Wie bitte?!« entfuhr es Jadzia.
Quark grinste. »Wenn ich es auseinanderbiegen müßte. Es lediglich zu knacken, dauert keine fünf Minuten, höchstens zehn Sekunden, wenn man«, er griff in seine Tasche und beförderte einen schmalen Metallstab hervor, »es mit dem Schlüssel versucht.«
Dax starrte ihn an. »Wo haben Sie den her?«
»Bedaure, das ist ein Berufsgeheimnis.« Quark steckte den Schlüssel in das Schloß. Er ließ sich mühelos drehen. Die Tür knarrte als der Ferengi sie vorsichtig aufdrückte. Der Raum dahinter wurde durch das Licht mehrerer Fackeln erhellt, die überall an den Wänden in eisernen Gestellen hingen. In einer Ecke befand sich ein Kamin, in dem ein Feuer brannte. Überall verteilt standen seltsam anmutende Gerätschaften. Auf einer davon entdeckte Jadzia, die über Quarks Kopf hinweg spähte, die Gestalt dessen, den sie suchten.
»Garak?« rief sie halblaut. »Garak! Los, kommen Sie!« forderte die Trill Quark auf, während sie zu dem Cardassianer lief, der sich nun bewegte, soweit es die Fesseln, mit denen man ihn angebunden hatte, zuließen.
»Ich bin entzückt ... Sie zu ... sehen«, murmelte Garak, dessen Gesicht und Körper Spuren von Schlägen und anderen Mißhandlungen aufwiesen, über deren Ursachen die Trill lieber gar nicht erst nachdenken wollte. So schnell und behutsam wie möglich durchtrennte sie die Stricke.
»Meinen Sie, daß Sie gehen können?« fragte Dax.
»Um ehrlich zu sein, ich bin mir dessen nicht so sicher«, erwiderte der Cardassianer. »Die Foltermethoden dieser Leute mögen zwar ein wenig primitiv sein, aber dabei durchaus effektiv.« Er stand auf, wankte und wäre zusammengebrochen, hätte Jadzia ihn nicht gepackt und festgehalten.
»Helfen Sie mir, Quark!« forderte die Trill. »Wir müssen ihn hier herausbringen!«
Der Ferengi zischte etwas Unverständliches, tat jedoch wie ihm geheißen worden war.
»Hat Ihnen noch nie jemand erzählt, wie gefährlich es ist, mir zu trotzen, Dame?« erklang plötzlich eine spöttische Stimme.
Fassungslos starrte Dax den Landlord an, der lässig neben der Tür lehnte, durch die sie im Gang ein gutes Dutzend bewaffneter Wachen sehen konnte. Jadzias Kopf ruckte zu Quark. »Sie haben uns verkauft?!«
»Beim großen Nagus, ich wünschte, es wäre so«, erwiderte der Ferengi. »Das ist alles allein Ihre Schuld! Warum nur habe ich mich von Ihnen nur zu diesem aussichtslosen und darüberhinaus auch noch absolut unprofitablen Unternehmen überreden lassen?«
»Schluß damit!« fuhr der Landlord dazwischen. »Sie haben mich enttäuscht, Quark, sehr sogar. Ich verabscheue Illoyalität! Und Sie, Dame, hatten Ihre Chance, Sie hätten sie nutzen sollen! Es stellt zwar eine schreckliche Verschwendung dar, aber ich gestatte niemandem, mich zum Narren zu machen, schon gar nicht einer Frau. Mag sie auch noch so schön sein wie Sie. Tötet sie!« befahl er seinen Männern.
Die Soldaten tauschten verstohlene Blicke. »Das Weib auch, Herr?« fragte einer von ihnen dann, ohne einen Hehl daraus zu machen, welche Antwort er sich erhoffte.
Der Landlord lächelte kalt. »Es ist mir gleich, was ihr mit dieser Verräterin anstellt. Oder wie lange es dauert. Solange keiner von den Dreien diesen Raum lebend verläßt!« Damit wandte er sich ab und trat auf den Gang hinaus.
Die Soldaten warteten, bis das Geräusch seiner Schritte verklungen war, dann umringten sie die Gefangenen, wobei sie jedoch einen gewissen Abstand hielten. Wie ein Rudel hungriger Wölfe, das seine Beute einkreiste, bevor es gemeinsam angriff.
»Du, Weib, komm her!« befahl einer von ihnen, offenbar in der Absicht, die Trill von ihren Gefährten zu trennen, um zu verhindern, daß sie versehentlich verletzt oder gar getötet wurde, bevor er und seine Kumpane ihren Spaß mit ihr gehabt hatten.
»Bedaure.« Dax griff mit ihrer freien Hand zu ihrem Nacken und löste die Spange, die ihr Haar zusammenhielt. »Aber wenn du mich und meine Gunst willst, mein großer starker Held«, mit einer lasziven Geste schüttelte die Trill die dunklen Strähnen aus, die wie ein schimmernder Schleier auf ihre Schultern fielen, »wirst du mich schon holen müssen. Das heißt, sofern du dich traust ...« Jadzias Blick war verheißungsvoll, ihre Stimme eine einzige gurrende Verlockung: »Na, was ist? Entscheide dich, sonst könnte es passieren, daß ein anderer dir zuvor kommt.«
Der Soldat starrte Dax an.
Mit einem rauhen Lachen trat ein anderer einen Schritt vor. »Schon geschehen, Täubchen.«
Der Erste fuhr herum und warf ihm einen drohenden Blick zu. Plötzlich lag Rivalität in der Luft, eine knisternde Spannung, in die Jadzias herausforderndes Auflachen perlte. »Willst du dir das etwa gefallen lassen? Nun, von mir aus«, ergänzte die Trill mit einem verächtlichen Unterton, als der Soldat zögerte. »Dann ist eben dein Freund der Erste, und das«, Dax brachte das Kunststück fertig, einen sowohl aufreizenden wie auch zugleich mädchenhaft unschuldigen Augenaufschlag zu produzieren, »meine ich wörtlich.«
Bei diesen Worten war es um die Selbstbeherrschung des Soldatens geschehen. Er sprang vor und stieß seinen Kumpan zur Seite. »Weg mit dir! Wenn hier einer der Erste ist, dann ich! Also stell dich gefälligst hinten an!«
»Ich denke gar nicht daran!« gab der andere zurück. »Die Kleine gehört mir!«
Dax schickte ein stummes Dankgebet zum Himmel, daß ihr Schwert vor den Blicken der Soldaten durch Garaks Rücken verborgen wurde. »Es tut mir leid«, raunte sie dem Cardassianer unbemerkt durch ihr offenes Haar zu. »Aber ich fürchte, ich werde Sie gleich loslassen müssen.«
»Machen Sie sich meinetwegen keine Umstände. Und wenn Sie angreifen, vermeiden Sie bitte überflüssige Sentimentalitäten, das können wir uns in unserer derzeitigen Lage nicht leisten.«
»Keine Sorge«, versprach die Trill flüsternd. »Sehe ich etwa aus wie eine Närrin? Ich habe vor, unser Leben, und, wie es so schön heißt, meine Ehre, so teuer wie möglich zu verkaufen.«
»Das beruhigt mich.«
Jadzia konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ja, sie würde dem Cardassianer einen Drink ausgeben, sobald das hier vorbei war, und zwar einen doppelten.
Inzwischen waren die beiden Kontrahenten vor ihnen von einer verbalen Auseinandersetzung zu einer tätlichen übergegangen, wodurch zugleich auch die übrigen Wachen abgelenkt wurden.
Darauf hatte Dax gewartet. Einen wilden Kampfschrei ausstoßend ließ die Trill Garak los und warf sich mit erhobenem Schwert auf den Soldaten, der ihr am nächsten stand. Der klingonische Schlachtruf verfehlte seine Wirkung nicht. Bevor der Uniformierte sich von seiner Überraschung erholt hatte, lag er bereits tot in seinem Blut.
»Worauf warten Sie, Quark?« rief Garak, der ohne den Halt durch Dax zu Boden gesunken war, dem Ferengi zu, der neben ihm kauerte. »Nehmen Sie sein Schwert! Es liegt mir fern, Ihnen zu nahe zu treten«, bemerkte der Cardassianer, während ein weiterer Soldat unter einem Hieb der Trill sein Leben aushauchte. »Aber das ist nicht der geeignete Moment, um zu jammern! Also schön«, ergänzte Garak, als Quark nicht reagierte. »Sie haben wie ein Feigling gelebt, warum sollen Sie dann nicht auch wie einer sterben! Doch erwarten Sie ja nicht von mir, daß ich mich um Ihre sterblichen Überreste kümmere, um sie zur Terminhandelsbörse zu bringen.«
Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Quark, wie der Cardassianer auf allen Vieren zu der Leiche des ersten Soldaten robbte und seinen starren Fingern das Schwert entwendete.
»Was machen Sie da?!«
»Wie sieht es denn für Sie aus?« antwortete Garak mit einer Gegenfrage. »Nun, für mich hat es den Anschein, als würde ich versuchen, einen Teil zu unserer Rettung beizutragen.« Der Cardassianer rollte sich herum, wobei er einen Gegner mit einem Tritt zum Stolpern brachte. Der Soldat stürzte und wurde mitten im Fall von der Klinge aufgespießt, die Garak gerade in diesem Moment nach oben riß.
»Quark!« schrie Dax, die in einer Ecke des Raumes von zwei Soldaten hart bedrängt wurde, den Ferengi über die Schultern ihrer Widersacher an. »Hocken Sie nicht bloß rum!Verdammt, tun Sie etwas, ganz gleich was! Und tun Sie es bald!«
Quark rang mit sich. Sämtliche Instinkte wehrten sich dagegen, daß er in den Kampf eingriff, er war kein Krieger und schon gar kein Held. Andererseits, wenn er Dax und Garak zu Hilfe kam, stiegen ihre Chancen, diesen Ort lebend zu verlassen, beträchtlich. Es war eine einfache Rechnung, und konnte es einen erstrebenswerteren Profit als die Rettung des eigenen Lebens geben?
Diese Überlegung gab den Ausschlag. Quarks Blick glitt über den Boden und blieb an einem gezinkten Metallstab hängen. Der Ferengi wollte lieber nicht wissen, wozu er für gewöhnlich benutzt wurde, auf jeden Fall gab der Stab eine brauchbare Waffe ab. Zumindest wesentlich brauchbarer als eines der Schwerter, mit denen er ohnehin nicht umgehen konnte, schon weil er mit dem Gewicht nicht zurecht kam.
Entschlossen packte Quark den Stab, sprang vor und rammte seine behelfsmäßige Waffe mit aller Kraft in den Rücken eines Soldaten, der gerade dabei war, Garak zu durchbohren. Erschrocken und angewidert zuckte der Ferengi vor dem Blut zurück, das ihm entgegenspritzte.
»Vorsicht, hinter Ihnen!« rief der Cardassianer.
Von erneuter Panik überwältigt ließ Quark den Stab fallen und warf sich zur Seite, während Garak die Waffe auffing, sie behende herumdrehte, hochschnellte und dem Soldaten damit die Kehle durchschnitt.
Inzwischen war es Dax gelungen, sich zu Quark und dem Cardassianer durchzukämpfen. Der Boden war voller Leichen. Aber fünf der Soldaten waren immer noch am Leben. Und der Trill war anzusehen, daß sie am Ende war. Garak war es genau genommen schon gewesen, bevor der Kampf begonnen hatte, und der Ferengi würde selbst dann, wenn es ihm gelang, seine Angst zu bezwingen, nicht in der Lage sein, es mit so vielen Gegnern aufzunehmen.
Trotzdem war Jadzia nicht bereit aufzugeben, nicht solange sie noch atmete. Mit erhobenem Schwert stand sie zwischen ihren Gefährten und den Soldaten.
»Ich habe das Gefühl, daß unsere Optionen äußerst begrenzt sind«, bemerkte Garak.
»Ihr Gefühl trügt Sie leider nicht«, erwiderte die Trill. »Eigentlich würde ich sogar soweit gehen, zu behaupten, daß sie derzeit gegen null laufen, dennoch sollten wir ...«
Dax brach ab, als sie plötzlich und unerwartet ein vertrautes Kribbeln verspürte.
Fassungslos starrten die Soldaten auf die Stelle, an der sich eben noch die so ersehnte Beute befunden hatte, und fragten sich in abergläubischer Furcht, wohin sie verschwunden war.
Epilog
Julian Bashir lächelte Quark, der vor ihm auf der Krankenstation von DS9 auf einem Medo-Bett lag, beruhigend an. »Keine Sorge, wenn Sie wieder aufstehen sind Sie so gut wie neu.«
»Das hoffe ich«, sagte der Ferengi. »Immerhin verdankt Commander Dax mir ihr Leben.«
»Eines müssen Sie ihm lassen, Julian«, ließ sich Jadzias Stimme von einer anderen Liege vernehmen. »Wo ein Ferengi recht hat, hat er recht. Hätte Quark mir da unten nicht meine Uniform nebst Kommunikator wiederbeschafft, wäre es der Defiant nicht möglich gewesen, uns zu orten. Und dann könnten Sie jetzt unsere Asche an den Meistbietenden versteigern.«
»Genau!« bekräftigte Quark »Für Rom wäre das sicher profitabler gewesen, Doktor - aber ich verrate Ihnen was, für mich nicht! Und das Leben gilt nichts ohne Profit, verstehen Sie?«
»Falls das eine Erwerbsregel gewesen sein sollte«, kam Garak, der ebenfalls in der Nähe auf einem Medo-Bett ruhte, Bashirs Antwort zuvor, »dann ist sie mir anscheinend nicht geläufig.«
»Das ist keine Erwerbsregel«, erklärte Quark würdevoll. »Sondern der Titel einer Oper.«
Garak hob eine Augenwulst. »Tatsächlich? Erstaunlich, mir war bisher gar nicht bekannt, daß Ferengis musikalisch sind.
»Falls es Sie tröstet«, bemerkte Dax trocken. »Mir auch nicht. Und ich lebe schon einige Jahrhunderte länger als Sie. Trotzdem habe ich noch nie etwas über eine Ferengi-Oper gehört.«
»Da können Sie mal sehen«, meinte Quark. »Man lernt eben nie aus.«
Ende