Das geteilte Haus
Ein offener Feind ist besserals ein falscher Freund
Die Story spielt im Anschluß an die (Klingonisches Spichwort)
Episode "Gefährliche Liebschaften"
Teil 1
Grilka und ihr Begleiter Tumek rematerialisierten in der leeren Haupthalle des Stammsitzes ihres Hauses auf Qo’nos. Die Klingonin runzelte die Stirn und warf ihrem alten Waffenmeister, der neben ihr in dem hohen Saal stand, einen Blick zu. Sie hatte ihre Ankunft angekündigt, kurz bevor ihr Schiff in die Umlaufbahn eingetreten war.
Sie war das Oberhaupt des Hauses. Es war nicht nur ungewöhnlich, daß niemand hier war, um sie zu begrüßen. Es war eine Mißachtung ihres Status und damit zugleich eine Beleidigung ihrer Ehre.
Die rechte Hand der Klingonin fuhr zum Schwert an ihrem Gürtel, als sie das Geräusch sich nähernder Schritte vernahm.
Tumek tat es ihr gleich, entspannte sich jedoch, ebenso wie Grilka, als er die Gestalt des greisen Haushofmeisters erkannte.
Der Haushofmeister kreuzte beide Arme vor der Brust und verneigte sich. "Ruhm und Ehre, Dame Grilka! Im Namen Ihres Hauses heiße ich Sie willkommen!"
"Ruhm und Ehre auch dir, Harok, mein Freund", erwiderte Grilka den Gruß. "Und nun sag mir, wo sind die Mitglieder meines Hauses? Was hält sie davon ab, mir den geschuldeten Respekt zu erweisen?"
Haroks Gesicht verdunkelte sich. "Bei Kahless, ich verdiene den Tod, weil ich zu schwach war, um es zu verhindern!"
"Um was zu verhindern?" fragte Grilka.
Ein Surren begleitete den Flug der Dolche, die sich in Tumeks Hals und in den Rücken des Haushofmeisters bohrten, noch bevor dieser zu einer Antwort ansetzen konnte. Der Waffenmeister sank tot zu Boden.
Harok wankte, dann brach auch er zusammen. Mit letzter Kraft streckte er seine Hand aus und krallte sie in den Saum von Grilkas Rock. "Vergebt mir, Herrin, ich war ..." Der Rest des Satzes wurde von einem Schwall Blut erstickt.
Grilka riß ihr Gewand mit einem Ruck aus den Fingern des Sterbenden zu ihren Füßen und zog aus dieser Bewegung heraus ihr Schwert.
"... ein Feigling!" beendete eine körperlose Stimme aus dem hinteren Teil der Halle Haroks Satz. "Der ehrlose Diener eines ehrlosen Hauses!"
"Welcher elende Paktar wagt es, das Haus der Grilka ehrlos zu nennen?!" Die Klingonin ging hinter einer Säule in Deckung. "Zeig dein Gesicht und kämpfe! Oder reicht dein Mut nur dafür, aus dem Hinterhalt zu morden?"
"Große Worte, Dame. Nur daß sie aus dem Mund einer läufigen chop’a nicht sonderlich eindrucksvoll klingen!"
Grilkas Hand verkrampfte sich um den Griff ihres Schwertes. Sie wußte, daß es ihrem unbekannten Gegner darum ging, sie aus ihrer Deckung zu locken. Trotzdem fiel es ihr schwer, diese Beleidigung zu ertragen, ohne hinter der Säule vorzuspringen und sich auf die Stelle zu stürzen, von wo die Stimme kam. Sie fürchtete den Tod nicht, aber die Klugkeit verbot es, ihren Instinkten zu folgen - und zu sterben, bevor sie überhaupt die Gelegenheit erhielt, ihre Waffe mit dem Blut des Feindes zu tränken, der bereits bewiesen hatte, daß er nicht vor feigem Meuchelmord zurückschreckte.
"Tritt vor und kämpfe!" schrie die Klingonin. "Oder willst du als der Held in den Liedern unseres Volkes besungen werden, der das Oberhaupt des Hauses Grilka besiegte, indem er es zu Tode warten ließ?"
Stille folgte diesen Worten. Dann lösten sich mehrere Gestalten aus dem Schatten.
"Gut gesprochen, Dame", meinte der Anführer. "Es erfüllt mein Herz mit Freude, daß Sie sich einen letzten Rest Ihres Stolzes bewahrt haben, nachdem Sie den größten Teil davon einem Ferengi geopfert und damit Schande über sich und Ihr Haus gebracht haben! Auf diese Weise wird es ehrenvoller sein, Sie zu töten, als ich angenommen habe."
"Thopok!" entfuhr es Grilka. "Bei Kahless ich hätte es mir denken können! Ich hätte dich töten sollen, anstatt dich lediglich aus meinen Diensten zu entlassen. Ein Verräter bleibt ein Verräter. Kozak war ein Narr, dein Leben nach dem Sieg über deine Familie zu schonen."
"Er war ein großer Krieger!" grollte Thopok. "Doch seine Witwe, hat sein Andenken bedudelt, indem sie einem unwürdigen Ferengi Ihre Gunst gewährte und sich und sein Haus damit zum Gespött des ganzen Reiches gemacht hat."
"Meine Ehe mit Quark ensprach der klingonischen Tradition und dem geltenden Recht. Und als solche wurde sie vom hohen Rat anerkannt."
Eine junge Klingonin trat neben Thopok. "Daher haben wir dein Verhalten geduldet, obwohl es ehrlos war!" fauchte sie. "Aber wie willst du, wie kannst du es rechtfertigen, diesem Ferengi wie eine chop’a auf diese Raumstation nachgelaufen zu sein? Damit hast du unser aller Ansehen in den Schmutz gezogen und uns öffentlich gedemütigt!"
"Ausgerechnet du redest von Ehre, Shikara", sagte Grilka mühsam beherrscht. "Meine eigene Schwägerin, die mich und ihr Haus verrät!"
"Seit dem Tod meines Bruders habe ich kein Haus mehr", erklärte Shikara. "Du magst den hohen Rat getäuscht und dir eine Dispens erschlichen haben, Schwägerin. Aber weder Thopok noch ich dienen einem Haus, dessen Oberhaupt ehrlos genug ist, die chop’a eines Ferengis zu sein! Und nun, mach dich bereit zu sterben!"
Damit riß Shikara ihr Schwert hoch und warf sich auf ihre Schwägerin.
Grilka war bereit und wehrte den Hieb ab.
Funken sprühten, als die Klingen ihrer Waffen aufeinanderprallten.
Thopok machte Anstalten, Grilka ebenfalls anzugreifen.
"Bleib, wo du bist!" schrie Shikara Thopok zu, als sie sein Vorhaben bemerkte. "Niemand mischt sich ein, das ist eine Sache zwischen ihr und mir."
Thopok lachte. "Wie du willst, ich respektiere die Wünsche meiner Parmakai."
"Du bist die Parmakai dieses elenden Paktar?" entfuhr es Grilka, während sie einen weiteren Hieb ihrer Schwägerin abwehrte. "Bei Kahless, wie konntest du dich nur derart erniedrigen, einen Mann zu erwählen, der ohne Namen und ohne Haus ist!"
"Dieses Haus wird den Namen Thopok bekommen", gab Shikara zurück. "Es wird ihn noch in Jahrtausenden tragen. Sein erstes Oberhaupt wird in Liedern in der großen Halle der Ehre gerühmt werden, und niemand im Reich wird sich dann noch daran erinnern, daß es einmal anders hieß. Die Geschichte wird dich und dein Haus bereits vergessen haben, bevor dein Blut auf dem Boden dieses Raumes getrocknet ist!"
Shikara schlug Grilkas Schwert beiseite und holte aus, um ihrer Schwägerin den Schädel zu spalten.
Doch ehe sie dazu kam, löste Grilkas Gestalt sich unter dem Wutgeheul von Shikara, Thopok und den anderen Gegnern im Flimmern eines Transporterstrahles auf.
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Das Erste, auf das der Blick der Klingonin nach der Rematerialisierung fiel, war das echsenhafte Gesicht eines Jem’Hadar. Grilka war eine Kriegerin. Sie verschwendete keine Zeit damit, darüber nachzudenken, wie sie an Bord eines Schiffes des Dominions gekommen war. Sie griff sofort an, den Schlachtruf ihres Hauses auf den Lippen.
Grilka streckte drei Jem’Hadar nieder, bevor es den übrigen gelang, sie zu entwaffnen. Doch als klingonische Kriegerin brauchte Grilka kein Schwert, um sich ihrer Feinde zu erwehren. Sie tauchte unter einem Hieb weg, rammte ihrem Gegner ihre Faust in die Rippen und schickte einen Tritt in seinen Unterleib hinterher, bevor sie ausholte und dem taumelnden Mann mit einem einzigen Schlag ihrer Handkante den Nacken brach. Die Klingonin riß den Phaser aus dem Gürtel des Toten und richtete ihn auf den nächsten Jem’Hadar.
Aber ehe Grilka abdrücken konnte, legten sich von hinten zwei Hände um ihren Hals und preßten ihn so fest zusammen, daß sie glaubte, jeden Moment zu ersticken. Ihre Umgebung begann langsam in wabernden Nebeln zu versinken. Ihre Finger lösten sich vom Griff des Phasers, der polternd zu Boden fiel.
"Ich denke, das dürfte genügen." Die Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. "Sie können unseren Gast jetzt loslassen."
Grilka spürte, wie die Hände sich von ihrer Kehle lösten. Die Klingonin rang nach Luft. Unter Aufbietung all ihrer Kraft schaffte sie es, auf den Beinen zu bleiben, bis ihre Umgebung wieder klar war.
Die Jem’Hadar, die den Kampf überlebt hatten, standen im Halbkreis um sie herum. Die Blicke, mit denen sie Grilka musterten, waren deutlich. Sie brannten darauf, sie zu töten. Was ihnen offenbar jedoch durch einen Befehl ihres Anführers verweigert wurde.
Einem Vorta, der nun in einem stummen Applaus in seine Hände klatschte.
"Mein Kompliment, Dame." Der Vorta deutete eine Verneigung an. "Das war eine aufregende und äußerst beeindruckende Vorstellung. Sie haben mich damit in meiner Überzeugung bestätigt, daß die Klingonische Rasse die einzige dieses Quadranten ist, die es an Tapferkeit sogar mit den Jem’Hadar aufnehmen kann."
Der Vorta drehte ein Schwert in seinen Händen, das Grilka als ihres identifizierte. Seine Finger strichen über die Schneide. "Eine wirklich effiziente Waffe. Nicht ganz so elegant wie ein Bat’leth, aber dafür vermutlich leichter im Umgang und", er drückte fester zu und betrachtete interessiert das Blut, das von seiner Haut tropfte, "um eine Kleinigkeit schärfer, oder?"
"Haben Sie mich etwa hergebracht, um mit mir über die Unterschiede klingonischer Waffen zu reden?"
"Nein." Der Vorta reichte das Schwert einem Jem’Hadar. "Oh, keine Sorge", fügte er hinzu, als er ihren Blick bemerkte. "Sie werden es später wiederbekommen. Für den Moment erscheint es mir jedoch sicherer, wenn ich es für Sie aufbewahre. Ich hoffe, damit Ihrer Ehre keinen irreparablen Schaden zuzufügen?"
Widerwillig schüttelte Grilka den Kopf.
"Wunderbar. Es hätte mich sehr betrübt, wenn es anders gewesen wäre."
"Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?"
"Ich habe versäumt, mich vorzustellen. Wie unhöflich von mir. Ich bitte um Entschuldigung. Mein Name ist Weyoun. Was Ihre zweite Frage betrifft, lautet die Antwort nichts."
"Nichts?"
"Ganz recht. Nichts. Sind Sie nun sehr enttäuscht? Ich weiß, ich weiß", winkte Weyoun ab, bevor Grilka etwas erwidern konnte. "Der ganze Alpha-Quadrant hält das Dominion für eine Gefahr. Für eine potentielle Bedrohung seiner Art zu leben. Warum sollten Sie da eine Ausnahme machen? Diese grundlosen Verdächtigungen schmerzen die Gründer, das dürfen Sie mir glauben. Es erfüllt sie mit Kummer, daß ihre friedlichen Absichten derart mißverstanden werden. Beantworten Sie mir nur eine Frage, Dame. Wenn das Dominion wirklich der Feind wäre, den alle in ihm sehen, hätten die Gründer dann die versuchte Invasion durch die Geheimdienste Cardassias und des romulanischen Reiches ohne jegliche Vergeltung hingenommen?"
"Soweit mir bekannt ist, haben Ihre Jem’Hadar Krieger die Flotte des obsidianischen Ordens und des Tal Shiars vollständig zerstört."
Weyoun hob in einer beschwichtigenden Geste beide Hände. "Das war Notwehr. Nach den elementaren Grundsätzen des Völkerrechtes muß es jeder Nation gestattet sein, sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Aggressoren zu verteidigen. Hätte das Dominion etwa kampflos kapitulieren sollen? Hätte das klingonische Reich das an seiner Stelle getan?"
"Nein", räumte Grilka nach kurzem Zögern ein. "Kein Klingone würde sich je einem Feind ergeben. Das wäre feige und ehrlos!"
Weyouns Blick hielt den ihren fest. "Wäre die Flotte des obsidianischen Ordens und des Tal Shiars in den klingonischen Raum eingedrungen, entschlossen die klingonische Heimatwelt samt all ihrer Bewohner auszulöschen, was hätte der Hohe Rat in diesem Fall wohl getan?"
"Er hätte befohlen, sie zu vernichten. Aber das ist etwas anderes!"
"Tatsächlich?" Der Vorta lächelte. "Warum?" Sein Lächeln vertiefte sich, als die Klingonin schwieg. "Sie und ich wissen, daß Sie mir keinen Grund nennen können. Weil es keinen gibt. Auch wenn es Ihnen noch so schwerfällt. Sie müssen akzeptieren, daß das Dominion bei der Verteidigung seiner Heimat im Recht war. Die Föderation ist es, die im Alpha-Quadranten das Gerücht verbreitet, die Gründer würden eine Invasion planen. Und warum? Weil sie nicht begreifen will, daß es außer ihrer Art zu leben noch eine andere gibt. Daß ihr Staatswesen nicht das einzige ist, das funktioniert und den ihm angehörenden Völkern einen dauerhaften Frieden garantiert. Aber ich will Sie nicht mit meiner Analyse der politischen Lage langweilen. Für den Moment haben Sie wahrlich andere Sorgen."
"Ich habe keine Sorgen!"
"Ach nein?" Weyoun hob eine Braue. "Seltsam, ich hatte den Eindruck, Ihre Schwägerin Shikara sei eben im Begriff, Sie zu töten und ihrem Parmakai Thopok dabei zu helfen, Ihr Haus zu übernehmen."
"Die Angelegenheiten meines Hauses gehen weder Sie noch die Gründer etwas an!"
Weyoun ignorierte Grilkas offenen Zorn. "Ich werte das als ja", sagte er liebenswürdig. "Es wäre im übrigen sinnlos, es zu leugnen. Oder glauben Sie, der Zufall hätte mich rechtzeitig in den Orbit geführt, um Sie vor Ihren Feinden zu retten?"
"Sie kannten den Plan von Shikara und Thopok?!"
"Dank einer überaus glücklichen Fügung des Schicksals haben die Gründer erfahren, daß man Sie ermorden wollte. Sie sandten mich nach Qo’nos, um in ihrem Namen dieses feige und ehrlose Verbrechen zu verhindern. Ich hoffe, daß Sie, Dame, die Genugtuung hatten, einige der Verräter zu bestrafen, bevor ich Sie an Bord meines Schiffes beamen ließ."
"Leider nein."
"Wie bedauerlich. Dabei bin ich allgemein für mein perfektes Timing bekannt."
Die Klingonin dachte daran, daß der Transporterstrahl sie exakt in der Sekunde erfaßt hatte, in der Shikaras Schwert auf sie herabgesaust war. "Bei Kahless, es hätte nicht besser sein können. Ich stehe in Ihrer Schuld, Weyoun. Auch wenn ich wünschte, daß es anders wäre."
"Nicht besonders diplomatisch. Aber ich mag Ihre Aufrichtigkeit. Sie ist so erfrischend."
"Was wollen Sie von mir?"
Weyoun runzelte leicht die Stirn. "Bei allem Respekt, Dame, ich dachte, diesen Punkt hätten wir geklärt. Wie bereits erwähnt, die Gründer erwarten keine Gegenleistung von Ihnen. Sie haben mich gebeten, Ihnen in ihrem Namen zu versichern, daß es ihnen eine Freude war, Ihnen behilflich zu sein. Genau wie mir. Benötigt nicht jeder von uns gelegentlich einmal die Unterstützung eines guten Freundes? Besonders in Zeiten wie diesen."
"Die Gründer und ich sind keine Freunde. Und wir beide sind es noch viel weniger. Sie haben mir geholfen. Dafür schulde ich Ihnen Dank. Das ist mir zwar zuwider, aber leider nicht zu ändern. Also sagen Sie mir, was Sie dafür verlangen, damit jeder von uns wieder seiner Wege ziehen kann."
"Sie tun den Gründern Unrecht. Sie weisen die Freundschaft des Dominions zurück, ohne diejenigen näher zu kennen, die Sie so grundlos ablehnen. Nun gut, das ist allein Ihre Entscheidung, die wir natürlich akzeptieren. Obwohl sie unklug ist. Zumal das Angebot ehrlich gemeint ist."
"Ist es das?"
Weyouns Blick hielt dem der Klingonin stand. "Ich bürge dafür mit meinem Leben."
"Schöne Worte sind schnell gesagt. Bei meinem Volk gelten Taten."
"Wie poetisch, wie dramtisch. Wundervoll, ich mag Dramatik!" Der Vorta schnippte mit den Fingern in Richtung des Jem’Hadar der Grilkas Schwert in den Händen hielt.
Der Soldat reichte Weyoun die Waffe.
"Was für eine makellose Klinge", meinte der Vorta im Plauderton. "Unter all dem Jem’Hadar Blut zumindest."
Weyoun drehte das Schwert so, daß die Klinge auf ihn und der Griff auf die Klingonin wies.
"Nur zu!" forderte er Grilka auf. "Nehmen Sie es und stoßen Sie zu, wenn Sie überzeugt sind, daß ich lüge!"
"Sie wollen, daß ich Sie töte?" vergewisserte die Klingonin sich überrascht.
"Nein." Weyouns Augen funkelten. "Es wäre zwar eine aufregend neue Erfahrung. Doch die Endgültigkeit mindert den Reiz, festzustellen wie es ist, wenn man tot ist, beträchtlich."
Grilka starrte den Vorta an. "Sie haben nicht einmal eine Waffe!"
"Ich bin Diplomat. Meine Waffe ist das Wort."
"Sowie ein Dutzend Jem’Hadar, die vermutlich den Befehl haben, jeden in Stücke zu reißen, der Ihnen zu nahe kommt."
Weyoun seufzte. "Was soll ich machen? Ihre Loyalität ist eben unbestechlich."
Gilka senkte ihr Schwert und steckte es in die Scheide an ihrem Gürtel.
Mit einem kaum merklichen Wink signalisierte Weyoun den Jem’Hadar, die Klingonin nicht daran zu hindern.
"Da weder die Gründer noch Sie eine Gegenleistung erwarten, betrachte ich dieses Gespräch als beendet", erklärte Grilka. "Beamen Sie mich zurück!"
"Ich fürchte, das wird nicht gehen."
"Soll das heißen, daß ich Ihre Gefangene bin?"
"Aber nicht doch", wehrte Weyoun ab. "Sie sind mein Gast! Und somit fühle ich mich für Ihre Sicherheit verantwortlich. So sehr es mich betrübt, ich kann Sie nicht zurück in Ihr Anwesen transportieren. Nicht solange Ihre Schwägerin und ihr Parmakai sich dort aufhalten. Aber keine Sorge", der Vorta deutete auf den Sichtschirm, "ich habe mir die Freiheit genommen, eine, wie ich hoffe akzeptable Alternative zu arrangieren."
Grilka starrte auf den Schirm, auf dem sich nun wabernd ein klingonischer Pird of Prey enttarnte. Ein Bild, das wenige Sekunden später durch ein ihr bekanntes Gesicht ersetzt wurde.
"N’Tok!"
"Ruhm und Ehre, Dame Grilka", begrüßte der Klingone sie ernst.
"Nicht alle Mitglieder Ihres Hauses sind mit einer Übernahme durch Thopok einverstanden", beantwortete Weyoun den fragenden Blick der Klingonin.
"Wir erhielten Ihre Botschaft, daß wir Sie hier treffen sollten, Dame", sagte N’Tok.
"Meine Botschaft?"
"Einer Aufforderung des Dominions wären Ihre Freunde bedauerlicherweise nicht gefolgt", bemerkte Weyoun entschuldigend.
"Meine Krieger und ich sind hier, um unseren Treueeid gegenüber Ihnen als dem Oberhaupt unseres Hauses zu erneuern", erklärte N’Tok feierlich. "Unser Blut und unser Leben gehört Ihnen, Dame! Ihre Feinde mögen ehrlos sterben, da sie keine Ehre haben! Führen Sie uns in den Kampf! Wir sind bereit, an Ihrer Seite den Sieg zu erringen!"
"Dl’reh QaQqu’ Quapla!" erwiderte die Klingonin. "Mögen die kommenden Generationen den glorreichen Triumpf des Hauses Grilka in der großen Halle besingen! - Und die Treue meines Waffenbruders N’Tok und seiner tapferen Krieger!"
"Beamen Sie die Dame Grilka an Bord des Bird of Prey!" befahl Weyoun. "Und übermitteln Sie N’Tok die erforderlichen Informationen."
"Was für Informationen?" fragten Grilka und N’Tok wie aus einem Mund.
"Solche, die Ihnen in Ihrem Kampf hoffentlich von Nutzen sein werden, Dame", antwortete der Vorta. "Da Sie nicht bereit sind, diese Geste als Zeichen der Freundschaft der Gründer zu akzeptieren, betrachten Sie sie als ein kleines Abschiedsgeschenk."
Grilka zögerte. Dann kreuzte sie beide Hände vor der Brust. "Sie haben mich dem Dominion verpflichtet, Weyoun. Dafür hasse ich Sie! Doch es wäre unehrenhaft, Ihnen mein Leben und die Hilfe bei der Rettung meines Hauses schuldig zu bleiben. Daher fordere ich Sie im Angesicht meines Waffenbruders N’Tok noch einmal auf. Nennen Sie mir Ihren Preis! Bei meiner Ehre, ich werde ihn bezahlen!"
"Siegen Sie", erwiderte Weyoun lächelnd.
Teil 2
Sakura Dukat ließ ihren Blick verächtlich über die Hügelkette gleiten. Sie verabscheute diese barbarische Welt von ganzem Herzen. Es war demütigend, daß Cardassia nach allem, was geschehen war, ausgerechnet hier nach Verbündeten suchen mußte. Aber so wie die Dinge lagen, hatten sie wohl keine Wahl. Die gescheiterte Invasion des Gamma-Quadranten hatte Cardassia mehr als nur geschwächt.
So sehr Sakura den obsidianischen Orden gehaßt hatte, er war neben dem Militär der zweite wichtige Wall gewesen, der Cardassia gegen seine Feinde nach außen geschützt hatte. Nun drohte alles zu zerbrechen.
Sakura verfluchte Enabran Tain dafür, daß er durch seine Aktion ihre Heimat in eine Krise gestürzt hatte. Jahrelang war er ihr Mentor gewesen, ohne je zu ahnen, daß die Frau, die er förderte, die berückende Geliebte, heimlich gegen ihn und den Orden gearbeitet hatte.
Ja, Sakura Dukat war froh, daß der Orden zerstört worden war. Doch sie wünschte, es wäre auf andere Weise geschehen. Ohne Cardassia solchen Schaden zuzufügen...
"Der Krieg mit den Klingonen muß ein Ende haben - bevor wir verlieren!"
Die Worte ihres Bruders klangen noch in Sakuras Ohren. Khemor Dukat liebte Cardassia. Er hatte es sogar dann noch geliebt, als er zum Rebellen geworden war. Er hatte gegen die Klingonen gekämpft, als kein anderer dazu bereit gewesen war. Und nun war er der Erste, der begriffen hatte, daß sie am Ende waren, daß sie keine andere Wahl mehr hatten, als den Krieg zu beenden. Khemor hatte immer nur das Beste für ihre gemeinsame Heimat gewollt - genau wie sie ...
"Cardassia kann diesen Krieg nicht gewinnen! Nicht hier und heute! Später vielleicht, aber im Moment brauchen wir Frieden!"
Es war Khemors Idee gewesen, sich die Dankbarkeit und Unterstützung eines klingonischen Hauses zu sichern. Da vermutlich kein Angehöriger einer der alten Kriegerfamilien bereit gewesen wäre, in der derzeitigen Situation auch nur mit einem Cardassianer zu sprechen, hatte ihr Bruder die Gerüchte über Uneinigkeiten innerhalb eines der Häuser zum Anlaß genommen, durch sie diskrete Hilfe anzubieten. Waffen, sowie diverse sehr nützliche Informationen, von denen seine Schwester während ihrer Tätigkeit als Agentin des Geheimdienstes Kenntnis erlangt hatte.
Als Gegenleistung war vereinbart und mit Blut besiegelt worden, daß das neue Oberhaupt des betreffenden Hauses seinen dadurch gewonnenen Einfluß zugunsten eines ehrenvollen Friedens mit Cardassia geltend machen sollte.
Natürlich war Khemor nicht so naiv zu glauben, daß die Stimme eines einzigen Hauses, dessen Oberhaupt weder einen alten Namen noch einen Sitz im hohen Rat hatte, genügen würde, um den Krieg, der an Cardassias Kräften zehrte, zu beenden. Doch es wäre ein Anfang. Und in ihrer verzweifelten Lage brauchte ihre Heimat jeden Freund im klingonischen Reich, den sie bekommen konnte. So demütigend diese bittere Wahrheit auch war.
Zwei Gestalten rematerialisierten unweit von Sakura.
"Ruhm und Ehre, Dame Dukat", begrüßte der Klingone sie förmlich.
Die Frau an seiner Seite schwieg. Doch ihrer Miene konnte die Cardassianerin entnehmen, daß der anderen der Gedanke an eine Zusammenarbeit nicht minder zuwider war als ihr selbst. Mit dem Unterschied jedoch, daß die Klingonin nicht annähernd die Fähigkeit einer ehemaligen Agentin des Obsidianischen Ordens besaß, ihre wahren Gefühle vor ihrem Gegenüber zu verbergen.
"Ruhm und Ehre auch Ihnen, Thopok", sagte Sakura lächelnd. "Mein Bruder hat mich gebeten, Ihnen seine Glückwünsche zu übermitteln. Oder", fügte sie nach eine kurzen Pause hinzu, "sollte dies wider Erwarten ein wenig verfrüht sein?"
Thopok tauschte einen Blick mit seiner Begleiterin, der Sakura alles verriet, noch bevor er antwortete: "Diese elende chop’a ist uns entwischt!"
"Ich nehme an, Sie sprechen von der Dame Grilka?" vergewisserte die Cardassianerin sich höflich, ohne ihren wachsenen Widerwillen gegen diesen unzivilisierten Klingonen zu zeigen.
"Meine Schwägerin ist leider entkommen", entgegnete die Klingonin an Thopoks Stelle. "Doch sie steht praktisch allein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir sie haben."
Was für ein Volk, dachte Sakura verächtlich. Auf Cardassia war die Familie heilig. Keinem würde es je in den Sinn kommen, einen Angehörigen zu verraten. Nicht einmal dann, wenn er nicht blutsverwandt, sondern nur angeheiratet war.
Laut sagte sie: "Zweifellos. Es wäre mir eine Freude, Ihnen dabei behilflich zu sein, sofern es mir möglich ist."
Wäre es für Khemor nicht so wichtig gewesen, diesen Klingonen an die Spitze eines Hauses zu bringen, hätte es Sakura ein boshaftes Vergnügen bereitet, Thopoks Stolz durch sorgsam gewählte Worte zu demütigen. Als kleine Rache für ihre eigene Erniedrigung, sich um ein Bündnis mit ihm bemühen zu müssen. So aber hatte sie ihr Angebot, von dem sie sicher war, daß Thopok darauf gehofft hatte, in eine diplomatische Formulierung gekleidet, die es ihm erlaubte, es anzunehmen, ohne seine Ehre zu verlieren.
Wie erwartet griff er begierig zu.
Es stellte sich heraus, daß Grilka keineswegs so allein stand, wie ihre Schwägerin behauptet hatte. Fast ein Drittel ihrer Krieger hatte sich entschieden, ihrer Fahne zu folgen. Thopoks Männer hatten sich im Anwesen des Hauses verschanzt. Doch Grilka dachte gar nicht daran, einen Angriff zu unternehmen. Statt dessen lieferte sie mit nur einem Bird of Prey ihren Gegnern im All ein erbittertes Gefecht nach dem nächsten. Ganz gleich wo Thopok einen Hinterhalt plante, Grilka schien ihm ständig einen Schritt voraus zu sein. Auf diese Weise hatte Grilka die Flotte ihrer Feinde erheblich dezimiert.
Im Verlauf des Berichtes ertappte Sakura sich wiederholt bei dem Gedanken, daß Khemor und sie besser daran getan hätten, sich auf Grilkas Seite zu stellen. Andererseits, ohne die Hilfe ihres Bruders wäre Grilka wohl kaum derart in Bedrängnis geraten, daß sie ihrer Unterstützung bedurft hätte. Damit waren sämtliche Überlegungen in diese Richtung von vornherein müßig.
Im Ergebnis liefen Thopoks Erläuterungen der Situation darauf hinaus, daß er Sakura mehr oder weniger deutlich aufforderte, gemeinsam mit ihrem Bruder und dem von ihm gekapertem Bird of Prey, in den Kampf einzugreifen. Für den Fall einer Weigerung drohte er ihr unverhüllt damit, der Regierung Cardassias Beweise dafür in die Hände zu spielen, daß sie und ihr Bruder heimlich mit einem klingonischen Feind paktierten.
Ihr Hinweis, damit auch sein Ende zu besiegeln, beeindruckte ihn dabei nicht weiter. Vermutlich ging er zutreffend davon aus, von Grilka besiegt und getötet zu werden, wenn seine cardassianischen Verbündeten ihm jetzt ihre Hilfe verweigen sollten.
Mit wachsenem Zorn begriff Sakura, daß Khemor und sie keine andere Wahl hatten, als ihr Leben für diesen offenbar mehr als unfähigen Klingonen in einem Kampf zu riskieren, der nur mäßige Aussichten auf Erfolg hatte. Sie erbat sich Zeit für eine Rücksprache mit ihrem Bruder, obwohl sie seine Antwort bereits kannte.
Genau wie Thopok, was das überlegene Lächeln zeigte, für das Sakura ihn mit Freuden hier und jetzt auf der Stelle umgebracht hätte.
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Gleißendes Disruptorfeuer durchzuckte das All. Der Klingone, der an der Steuerung des Bird of Prey saß, wandte sich zu Grilka um, die hinter ihm auf der Brücke zwischen herabhängenden Kabeln und ausgefallenen Konsolen stand. "Wie lauten Ihre Befehle, Dame?"
"Antrieb und Schilde deaktivieren!" befahl die Klingonin.
Der Steuermann starrte Sie an. "Bei Kahless, haben Sie etwa vor, sich zu ergeben?!"
Er hatte die letzten Worte noch nicht ausgesprochen, da war Grilka bereits herumgefahren und hatte ihm einen Hieb versetzt, der ihn von seinem Sitz schleuderte.
N’Tok sprang auf und zog sein Schwert.
Grilka gebot ihrem ersten Offizier mit einer abwehrenden Handbewegung Einhalt, bevor sie ihre Aufmerksamkeit erneut auf den Schirm richtete. "Antrieb und Schilde deaktivieren!" wiederholte sie, während N’Tako und der Steuermann wieder ihre Plätze einnahmen.
"Wir werden gerufen", meldete ein Klingone. "Kein Bild, nur Audio..."
"Machen Sie sich bereit, geentert zu werden!" ertönte es aus dem geöffneten Kanal.
Grilka tauschte einen Blick mit N’Tok. Auf ein knappes Nicken der Klingonin betätigte der erste Offizier ein paar Schalter.
Mehrere flimmernde Säulen erschienen auf der Brücke.
"Computer!" befahl Grilka. "Programm Gamma 1 starten! - Jetzt!"
Die Säulen verschwanden. Der Bird of Prey zitterte leicht, als der Antrieb sich gemeinsam mit den Schilden aktivierte und das Schiff für den Bruchteil einer Sekunde auf Warp ging. Gerade lang genug, um es aus dem Bereich der Druckwelle zu bringen, als nun einer der beiden gegnerischen Bird of Preys in einem glühenden Feuerball explodierte.
Der Raum um das zweite feindliche Schiff begann zu wabern.
"Bei Kahless!" fluchte der Steuermann. "Sie versuchen zu fliehen, diese ehrlosen Paktar!"
"Computer", begann Grilka, dann brach sie ab.
"Dame?" fragte N’Tok drängend.
Grilka betrachtete den leeren Schirm. Der zweite Bird of Prey hatte sich getarnt und befand sich vermutlich auf dem Rückflug zu dem Ort, von dem er gekommen war, wo immer der auch lag. Die Klingonin war sicher, daß Weyoun und die Gründer diese Frage beantworten könnten. Die Informationen, die sie von dem Vorta erhalten hatte, waren tatsächlich mehr als nützlich gewesen. Thopok und Shikara hatten sie mit diesem unbekannten Verbündeten nicht überraschen können. Sie war von Weyoun gewarnt worden, der ihr zudem Daten zur Verfügung gestellt hatte, mit denen es ihr möglich gewesen war, die Trägerwelle des Transporters für eine Energieüberladung zu nutzen.
Mit den Daten, die Weyoun in ihren Computer gespielt hatte, wäre es ihr ein Leichtes gewesen, auch den zweiten Bird of Prey zu zerstören.
Nur daß es dafür keinen Grund gegeben hatte.
Jedenfalls nicht für sie ...
Sie hätten von mir und meiner Ehre verlangen sollen, Ihren Kampf zu führen als Sie die Gelegenheit dazu hatten, Weyoun, dachte Grilka. Dann wäre mein Sieg auch der Ihre gewesen!
"Tl’hingan’ Hol!" wandte die Klingonin sich an N’Tok. "Kurs setzen! Wir kehren heim!"
Epilog
Von weiter Ferne konnte man ein Rauschen vernehmen, wie gewaltige Wellen, die der Wind an einen Strand warf. Doch hier auf dieser Welt, der Heimat der Gründer, gab es kein Meer. Es war die große Verbindung, deren Klänge die Atmosphäre erfüllten.
Leise zarte Gesänge.
Wie stets, wenn er sich hier aufhielt, fragte Weyoun sich unwillkürlich, wie es wohl sein mochte, Teil dieses einzigartigen allumfassenden Ganzen zu sein. Und wie immer verbarg er diese Gedanken sorgsam vor der Gründerin, die ihn so intensiv musterte, als wollte sie bis auf den Grund seiner Seele blicken.
"Sie haben diese Klingonin unterschätzt, Weyoun."
"Die Dame Grilka hat Gul Dukats Hoffnungen auf einen Frieden mit dem klingonischen Reich weiter sinken lassen", wandte der Vorta ein. "Der Krieg wird weitergehen. Und am Ende wird er Cardassia so geschwächt haben, daß es nicht mehr fähig sein wird, aus eigener Kraft zu überleben."
"Das ist richtig", räumte die Gründerin ein. "Insoweit hat Ihr Plan ausgezeichnet funktioniert. Diese Klingonin hat dem Dominion einen großen Dienst erwiesen. Abgesehen davon, daß sie Dukat hat entkommen lassen."
"Die Dame Grilka wußte nicht, daß er sich an Bord des Bird of Prey befand."
"Selbst wenn, sie hätte ihn nicht getötet. Sie hätte ihn allein deswegen am Leben gelassen, weil wir das Gegenteil wollten. Es sei denn, Sie wäre Ihnen mit ihrer Ehre verpflichtet gewesen. Sie hätten Ihr ein Versprechen abnehmen müssen, Weyoun. Wie Sie es auch drehen und wenden, Sie haben sie unterschätzt!"
Der Vorta verneigte sich. "Ich bitte um Vergebung. Es war ein Fehler auf ihre klingonischen Instinkte zu vertrauen. Indessen könnte dieses Versäumnis dem Dominion am Ende zum Vorteil gereichen."
Weyoun wartete. Man drängte Göttern nicht ungefragt eigene Gedanken auf. Er hatte sich mit seiner Andeutung so weit vorgewagt, wie seine Position es erlaubte. Es war Sache der Gründerin, darauf zu reagieren, oder seine Worte zu ignorieren.
Die Gründerin entschied sich für eine Reaktion. Mit einem leichten Nicken forderte sie den Vorta auf, ihr seine Überlegung näher zu erläutern.
"Gul Dukat ist kein Narr", fuhr Weyoun fort. "Das Wohl Cardassias liegt ihm am Herzen. Und er ist ehrgeizig. Ein gefährlicher Feind, der ein wertvoller Verbündeter werden könnte. Wenn es gelänge, ihn davon zu überzeugen, den Interessen seiner Heimat, und seinen eigenen, auf diese Weise gleichsam zu dienen."
"Eine interessante Überlegung", sagte die Gründerin nach kurzem Nachdenken. "Meinen Sie, daß Sie es schaffen könnten, Gul Dukat für das Dominion zu gewinnen?"
"Ich bin nicht sicher", erwiderte Weyoun. Doch es wäre eine aufregend neue Erfahrung, es festzustellen, fügte er in Gedanken hinzu.
Ende