The scandal erupted after former Chancellor Helmut Kohl admitted accepting up to2 Mio DM (1mio US $) from anonymous donors in the 1990s and keeping them off the party books.
How ever he still rejects renewed calls to identify the sources of the cash donations. He declared that his official reason for that is based on the fact that he has given the donors "his word of honor" not to make there name public.
The fax which was declared a fraught by Mr. Kohl and party officials,
contains the promise to name the donors in a closed session high level
comity.
see also for a brief review
of the scandal:
http://news.bbc.co.uk/hi/english/world/europe/newsid_590000/590558.stm
A short analysis shows that "original" A4 was not perfectly orientated
with respect the feeding direction of the FAX.
While the resolution of the original JPG is too low to allow for a
good analysis the FAX header (with the number +228 772 047) is most likely
a fake, since the "picture quality of the edges" does not agree with the
quality of text and header.
The only visible contrast in the paper seems to reflect the topography
of the actual page scanned by the BILD Zeitung.
The CDU- Geschäftsstelle declared that font,
date and the FAX signature reveal The FAX as forged.
To prevent damage to the CDU, I decided to name the names of the persons who supported my work at the CDU in a high-ranking comity.
This cross party comity will consist of Bundespräsident Johannes Rau, Bundestagspräsident Wolfgang Tierse, Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog and the vice president of the Bundesverfassungsgerichtes Prof. Dr. Papier . After an assessment of my declaration they will confirm to the public that by accepting the money no influence on political decisions was made.
The comity will not name the name of the donators.
I am thankful, that the donators agreed with this procedure, since this allows terminating speculations. By this they help me to fulfill my duty to resolve the open questions.
Dr. Helmut Kohl
taken from
Bildonline 20.1.2000
http://www.bild.de/service/archiv/2000/jan/24/aktuell/kohlbrief/kohlbrief.html
Die CDU und der Spenden-Skandal – langsam wird’s bizarr!
Um 16.23 Uhr meldet die Nachrichtenagentur „AP“ in einer Eilmeldung: „Kohl will die Namen der Spender nennen.“ Mehrere Nachrichtenagenturen ziehen sofort nach, zitieren Passagen aus dem angeblichen Kohl-Brief.
Darunter das gefälschte Kohl-Zitat: „Um Schaden von der Christlich Demokratischen Union abzuwehren, habe ich mich entschlossen, die Namen der Persönlichkeiten, die meine Arbeit in der CDU finanziell unterstützt haben, vor einem hochrangigen Ausschuss zu nennen.“
Das geheimnisvolle Fax, das bei den Nachrichtenagenturen eingegangen ist, hat die Kennung der CDU-Rathausfraktion der Stadt Bonn. Es fehlt der übliche Briefkopf des Altkanzlers und dessen Unterschrift. Außerdem enthält das Fax mehrere Rechtschreibfehler.
Gleichwohl: Die Nachrichtenagenturen überschlagen sich mit Eilmeldungen, TV-Sender unterbrechen ihre Sendungen. Die Republik ist in Aufruhr. In Staatskanzleien und Parteizentralen laufen die Telefone heiß. Politiker geben erste Statements ab. Bundespräsident Johannes Rau (69, SPD) ließ mitteilen, dass er „prüft“, ob er – wie in dem Brief vorgeschlagen – Mitglied eines überparteilichen Ausschusses zu den angeblichen Geldspendern werden wolle. Auch mehrere hochrangige Unionspolitiker (darunter Brandenburgs CDU-Chef Jörg Schönbohm und NRW-Spitzenkandidat Jürgen Rüttgers) zeigten sich „erfreut und erleichtert“ über die angebliche Bereitschaft von Altkanzler Kohl, die geheimnisvollen Spender zu nennen.
Auch BILD ist elektrisiert, rief sofort in der CDU-Pressestelle an. Die Schocknachricht: „Wir wissen von gar nichts. Das ist eine Ente!“
Wenige Minuten später teilt auch Helmut Kohl persönlich mit: „Ich habe nicht die Absicht, eine solche Erklärung abzugeben; die angebliche Verlautbarung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist eine Fälschung!“
Der Wirbel um den Lügenbrief – Beleg auch dafür, wie überhitzt die Diskussion um die Spendenaffäre geworden ist. Aufgeregtheiten werden zu Sensationen, selbst seriöse Agenturen wie z. B. die Deutsche Presse-Agentur (DPA) oder Reuters senden erst – und prüfen dann.
Klaus von Elmpt, DPA-Ressortleiter Politik: „Wir haben versucht, Herrn Kohl und seinen Sprecher zu erreichen – das war uns aber nicht möglich. Wir hatten zunächst keinen Zweifel an der Richtigkeit des Fax, weil andere Agenturen auch schon darüber berichtet hatten.“
In dem falschen Kohl-Brief hatte es geheißen, dass der Altkanzler einem „überparteilichen Ausschuss“ die Namen der Spender nennen wollte. Mitglieder des „Phantom“-Ausschusses: Bundespräsident Rau, Bundestagspräsident Thierse, Ex-Bundespräsident Herzog und Verfassungsgerichts-Vize Papier.
Nachdem die Fälschung enttarnt worden war, stellt sich die Frage: Wer steckt hinter dem Lügenangriff, wer wollte den Altkanzler und die Union lächerlich machen?
Ein gezielter Angriff auf die Krisensitzung des CDU-Präsidiums zur Parteispenden-Affäre am gleichen Abend in Berlin? Vor dem Tagungsgebäude kommt es zu tumultartigen Szenen, als Journalisten Erklärungen von den eintreffenden Politikern haben wollen. Auf der Sitzung wollte die CDU-Spitze u.a. über weitere Schritte gegen den früheren Ehrenvorsitzenden beraten.
Millionenklage, Mandatsverzicht, sogar Parteiausschluss?
Am Wochenende hatten zahlreiche CDU-Politiker, darunter auch enge politische Weggefährten Kohls, unverhohlen mit einem Parteiausschluss des Altkanzlers gedroht.
Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm: „Kohl hat das Wir-Gefühl in der Partei zerstört.
taken from:
SPIEGEL ONLINE - 24. Januar 2000, 12:12
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,60980,00.html
Bonner Ratsfraktion erstattet Anzeige
Bonn - Die Bonner CDU-Ratsfraktion
hat am Montag ein Schreiben an die Staatsanwaltschaft aufgesetzt, in dem
sie
Strafanzeige gegen den oder
die unbekannten Verfasser des gefälschten Kohl-Faxes stellt. "Wir
sind zwar noch unsicher,
ob rechtlich gesehen ein
Straftatbestand vorliegt, aber das wird die Prüfung der Staatsanwaltschaft
zeigen", sagte der
stellvertretende Fraktionsgeschäftsführer
Ulrich Fromm.
Die Bonner CDU war am Sonntag
ins Blicklicht der Öffentlichkeit geraten, weil das Fax mit der gefälschten
Erklärung von
Altbundeskanzler Helmut
Kohl den Absender der Ratsfraktion trägt. Überprüfungen
der Bonner CDU ergaben laut
Fraktionsgeschäftsführer
Hans-Jürgen Kuhl, dass das Schreiben "definitiv nicht" von der CDU-
Geschäftsstelle im Alten
Rathaus verschickt worden
sei. Das gehe aus dem Sendeprotokoll eindeutig hervor. Zudem sei die Absenderkennung
eine
ganz andere als die den
Medien zugegangene. Kuhl: "Wir zeichnen mit 'CDU-Ratsfraktion Bonn' und
nicht 'CDU-Frakt' wie
auf der angeblichen Erklärung
Helmut Kohls." Auch Schriftart und Datumsangabe stimmten nicht überein.