Willkommen! Im folgenden sehen Sie die erste Ausgabe der BOERSENMAIL, die tatsächlich noch als eMail verschickt wurde. Bitte bedenken Sie, daß einige Dinge nicht mehr aktuell sind.
Hier folgt quasi die 1:1-Kopie der Mail:

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Hallo!
So, hier ist sie nun, die erste Ausgabe der BOERSENMAIL. Wie versprochen! Allerdings bitte ich Sie, so manche Makel ein wenig zu uebersehen. Meine Zeit war sowieso schon knapp, und dann hatte ich ploetzlich auch noch Probleme mit meinem Mailprogramm bekommen.
Aus diesen Gruenden kann es moeglich sein, dass der logische Aufbau einiger Beitraege nicht ganz so gut gelungen ist, wofuer ich mich entschuldigen moechte.
Aber, wie heisst es so schoen: "Wir arbeiten daran!"
Ich hoffe trotzdem, die BOERSENMAIL ist geniessbar. Es empfiehlt sich, die Mail auszudrucken (der Monitor laesst sich eben schlecht als Bettlektuere benutzen; das soll aber nicht unbedingt heissen, dass meine Mail zum Einschlafen ist... hoffe ich mal!).

Nun aber genug! Hier kommt die Mail!

D I E     A K T U E L L E     B O E R S E N M A I L     (Nr. 01/96)
Jahrgang 1996, 17. Mai

Herausgeber:
Michael Glier
Kreuzstr. 80 a
52351 Dueren

INHALT
- Vorwort
- Impressum
- Pressestimme
- Kommentar zur Pressestimme
- Net-Tip
- Der Ratgeber - Richtige Strategien an der Boerse
    Teil 1: Warum Wertpapiere statt Alternativen?
- Mein ganz persoenlicher Boersentip
- Vorschau


VORWORT
Hallo zusammen!
Willkommen zur allerersten Ausgabe der BOERSENMAIL.
Wie komme ich dazu, so etwas zu machen, und dann auch noch kostenlos? Ganz einfach. Ich beschaeftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema Boerse. Anfangs war ich da - verstaendlicherweise, aber voellig unbegruendet - sehr skeptisch. Mittlerweile stellt die Boerse fuer mich die beste Moeglichkeit dar, sein Geld zu vermehren. Und das mit Recht.
Fuer viele mag die Boerse vielleicht folgendes bedeuten:
Verluste, Risiko, Boersencrash, Ruin.

Fuer mich bedeutet die Boerse jedoch:
Gewinne, Sicherheit, Gelegenheit, Reichtum.

Vielleicht klingt das jetzt wie die Worte eines Nick-Leeson-Verbuendeten. Doch Nick Leeson hat nichts anderes getan als an der Boerse gespielt! Das kann man natuerlich auch machen, aber dann kann man gleich ins Casino gehen und auf die "13" setzten, weil sie einem letzte Woche auch mal Glueck gebracht hat. So laeuft es nun mal nicht. Ein wenig Arbeit ist es schon.
Nun haben Sie einmal meine Einstellung zur Boerse in groben Zuegen kennengelernt.


Vielleicht werde ich in Zukunft auch die BOERSENMAIL per Post verschicken, wenn die Mehrzahl der Leser dies erwuenscht. Ein wenig optisch aufgepaeppelt, schoen illustriert und veranschaulicht, und natuerlich mit Charts, Diagrammen, bildhaften Erlaeuterungen....
Falls Sie die BOERSENMAIL in Zukunft per Post bekommen moechten, so bitte ich Sie, mir Ihre Anschrift mitzuteilen.
Leider muss ich dann allerdings eine geringe Gebuehr (Selbstkostenpreis; zunaechst einmal DM 3,00 pro Ausgabe innerhalb D; das meiste geht ja schon fuer die Post drauf!) verlangen. Die Arbeit, die ich darin investiere, ist allerdings weiterhin voellig kostenlos fuer Sie.
Das ist doch nicht zuviel verlangt, oder? Kommerziell ist das ganze jedenfalls nicht. Zu dieser Moeglichkeit erwarte ich jedenfalls Leserbriefe. Schreiben Sie mir doch Ihre Meinung, Tips usw. Schliesslich ist dieses Projekt noch in der Aufbauphase, und nur durch Anregungen und Kritik kann man schliesslich diese BOERSENMAIL verbessern.

Allerdings kann ich nicht immer regelmaessig schreiben. Sobald es sich ergibt und sobald eine bestimmte Menge an Material zusammengekommen ist, wird die naechste BOERSENMAIL verschickt. Allerdings haben aktuelle News Vorrang. Die koennte ich weiterhin per Mail verschicken.
Sie sollten auch Ihren Freunden / Bekannten / Verwandten / Kollegen etc. von dieser BOERSENMAIL erzaehlen.
Ich muss allerdings darauf hinweisen, dass ich keinerlei Garantie fuer die Richtigkeit meiner Informationen geben kann. Sie sind immer noch derjenige, der die Wertpapiere kauft und die Entscheidung trifft. Betrachten Sie die BOERSENMAILs als Entscheidungshilfen.

Sollten Sie Tips, Anregungen, Kritik oder Leserbriefe schreiben wollen, so teilen Sie mir das ueber u.g. Adressen mit! (Was halten Sie von meinem Schreibstil?!? Zu steif? Zu locker? Oder vielleicht sogar gerade richtig? "Du" oder lieber "Sie"?)


Viel Spass und viel Erfolg mit dieser Ausgabe!

Michael Glier
Herausgeber




IMPRESSUM

Herausgeber: Michael Glier
Inhalt: Michael Glier bzw. verschiedene,
meistens angegebene Quellen.
Druck: evtl Ihr Drucker!?!?

Kontaktadresse:
Michael Glier
Kreuzstr. 80 a
52351 Dueren

eMail: Michael.Glier@t-online.de




PRESSESTIMME

Der folgende Artikel stammt aus der Duerener Zeitung vom Sa, 20.April 1996

Boersentips der Banken angezweifelt

Hamburg. Die Aktienempfehlungen der deutschen Banken halten nach Angaben der Zeitschrift "manager magazin" weniger als sie versprechen. Die Kurse der jaerlich rund 10 000 Banken-Empfehlungen haetten sich durchweg schlechter entwickelt als der Deutsche Aktien- Index (DAX), heisst es in einem Bericht des Magazins. Keine von rund 34 000 analysierten Aktienempfehlungen aus der Zeit zwischen Juli 1992 und Juni 1995 habe den DAX zudem bei der Rendite ueber- trumpft und zugleich ein geringeres Risiko aufgewiesen.
Im untersuchten Zeitraum sei der DAX um 8,9 Prozent geklettert, waehrend der Kurswert der Bankempfehlungen nur um 5,8 Prozent gestiegen sei.
Noch schlechter schnitten die Banken demnach bei der Risikoab- schaetzung ab. Der Wert der von ihnen favorisierten Aktien schwankte der Studie zufolge im Durchschnitt um 31 Prozent, waehrend die Abweichungen beim DAX durchschnittlich 13 Prozent betragen haetten.

Die guenstigste Kombination aus Rendite und Risiko stellte das Magazin fuer inlaendische Papiere bei den Tips des Duesseldorfer Bankhauses Trinkaus & Burkhardt fest, gefolgt von der Bankges. Berlin.
(rtr)


KOMMENTAR zur PRESSESTIMME von Michael Glier

Im Grossen und Ganzen muss ich dem Autor dieses Artikels schon Recht geben. Die Renditen, die durch die Tips der Banken erreicht werden sind i.d.R. nicht sonderlich gut.
Das Problem ist, dass die Banken an den Transaktionen verdienen wollen. Deshalb geben sie die Tips auch so, dass moeglichst viele Transaktionen durchgefuehrt werden.
Ausserdem moechten die Banken lieber, dass ihre Kunden die Gelder brav auf ihr Sparbuch legen. Denn das Geld steht den Banken dann zur Verfuegung, um damit noch mehr Geld zu machen. Und was geben sie ihren Kunden dafuer? 'N Appel und 'n Ei.
Manche Banken - wie z.B. die Deutsche Bank - sind sogar so frech und jubeln den Kunden Aktien unter, die die Banken selber gekauft haben, die bisher aber nur Verluste brachten. Der Preis wurde so "gedreht", dass die Banken dann doch noch dran verdient haben - und der Kunde war der geprellte, denn er hatte ja einen voellig ueberhoehten Preis fuer seine Aktien bezahlt.
Aber ich moechte hier nicht nur die meisten Banken verteufeln: Auch die sogenannten Handelsmaklerbueros und aehnliche "Vereine", die nur ihren Kunden schnell irgendwelche Papiere andrehen wollen und nur was von sich hoeren lassen, wenn sie daran verdienen koennen, sollten gemieden werden. Oft ist noch nicht mal sicher, ob man als Kunde die Papiere dann wirklich besitzt, denn man bekommt meistens nur ausweichende Antworten.

Allerdings wuesste ich nicht, was an den im Artikel genannten 31 Prozent Schwankungsbreite (Volatilitaet) so schlecht sein soll. Gerade volatile Werte sollten einem zu hohen Gewinnen verhelfen, wenn man gewisse Regeln beachtet. Das klingt doch logisch: Wo viel Bewegung drinsteckt, ist auch viel herauszuholen. Darauf moechte ich spaeter noch in meinen Artikeln "DER RATGEBER - RICHTIGE STRATEGIEN AN DER BOERSE", die in mehreren Folgen erscheinen sollen, eingehen.
Der DZ-Artikel ist jedenfalls von seinen Grundgedanken her durchaus richtig. Dazu kann ich nur das Buch "Das Kartell der Kassierer" von Guenter Ogger empfehlen. In seinen Buechern trifft er den Nagel auf den Kopf und bringt die Realitaet ans Tageslicht.
Scheinbar wurde der Artikel allerdings von einem Nichtfachmann ge- schrieben, denn die dilettantischen Unreinheiten und Fehler sind einfach nicht zu uebersehen, auch nicht, wenn man ein Auge zudrueckt.
Die Presse ist scheinbar genauso in die alten Grundzuege festgefahren wie die meisten Sparer und Anleger. Diese Einstellung zu aendern habe ich mir zur Aufgabe gemacht, denn die Unsicherheit der Anleger stellt fuer viele die Grundlage ihres Geschaeftes dar, und das oft auf moralisch nicht vertretbare Weise. Leider lassen sich viele Anleger viel zu schnell und viel zu haeufig in den Schoss der Anlageberater fallen.
Wenn die Anleger ihr Geld selbstaendig verwalten und nur ein wenig Zeit investieren, so wissen sie wenigstens, was mit ihrem Geld gemacht wird, und sie holen mit Sicherheit mehr Rendite als die Banken oder andere Berater.
Ich moechte aber keineswegs mit meinem Kommtentar irgendjemandem zu nahe oder auf den Schlips treten. Es gibt mit Sicherheit Ausnahmen. Doch allerdings sind diese sehr schwer zu finden. Jedenfalls ist es nicht der beste Weg, diese durch Ausprobieren zu finden. Das wird mit Sicher- heit schwere (finanzielle, aber auch psychologische und soziale) Folgen nach sich ziehen.
Peter Lynch, ein beruehmter und erfolgreicher Ex-Fondsmanager, hat einmal ein interessantes Experiment gewagt: Eine Schulklasse sollte Aktien kaufen. Ergebnis: Durchschnittlich etwa 35 Prozent pro Jahr. Also: Eine kinderleichte Sache. Auch hierauf werde ich spaeter noch genauer eingehen.

Fazit: Lieber alles in die eigene Hand nehmen. Wenn man die Sache diszipliniert angeht, sich selbst nichts vormacht und den Kopf nicht verliert, sowie bestimmte Regeln einhaelt, dann kann unterm Strich nichts schief gehen. Das wichtigste ist aber immer noch der Verstand, den man nicht ausknipsen darf! (Naeheres im RATGEBER)






NET-TIP

Hier werden interessante Adressen im Internet oder in anderen Diensten oder Mailboxen vorgestellt, die fuer Anleger interessant sein koennen.

In dieser Ausgabe moechte ich Ihnen ein besonderes Schmankerl vorstellen:
PointCast Network (PCN).

PCN ist ein kostenloser Service, der wohl nur durch ein wenig Werbung finanziert wird. Allerdings muessen Sie sich erst ein Programm downloaden, aber dann kann's richtig zur Sache gehen! Dieses Programm ist frei auf Ihre persoenlichen Wuensche zuzu- schneiden. Mit einer einfachen Bedienoberflaeche koennen Sie alle Infos der TEUREN Anbieter, wie z.B. REUTERS, KOSTENLOS erhalten, und das aus den Bereichen Wetter, Sport, News und natuerlich BOERSE!
Nicht nur ein frei definiertes Laufband erscheint, sondern es koennen auch Company-Infos und CHARTS (!) abgerufen werden.
Auf Knopfdruck waehlt PCN eine Internet-Adresse an, wo es die definierten Infos downloadet, die Sie dann OFFLINE begutachten koennen.

Praedikat: SEHR GUT
+ kostenloses, frei definierbares Programm
+ kostenlose Infos der teuren Anbieter (REUTERS etc.)
+ offline-Programm; waehlt sich nur zum Aktualisieren ein
+ beeindruckende Darstellung der Infos

Adresse: http://www.pointcast.com

(Falls Sie noch einige NET-Empfehlungen auf Lager haben, dann schreiben Sie mir. Sie haben auch etwas davon, wenn Sie die TOP- Seiten anderer Leser erfahren!)






DER RATGEBER - RICHTIGE STRATEGIEN AN DER BOERSE
Teil 1: Warum Wertpapiere statt Alternativen?


Liebe Boersengemeinde! Da viele Boersenneulinge in der Leserschaft vorhanden sind, fange ich mit grundlegenden Sachen an. Durch Leser- fragen (die hoffentlich bei mir eintreffen werden) kann ich dann die Beduerfnisse der Leser analysieren und in den naechsten Ausgaben darauf eingehen.

Schon im Vorwort und in meinem KOMMENTAR haben Sie einige Punkte in Erfahrung bringen koennen.
Doch einige Leser fragen sich: Warum? Es gibt doch wirklich bessere und vor allem sicherere Alternativen. Scheinbar. Also warum gerade Wertpapiere?

Ich bin sicher, Sie werden viel aus diesen Mails lernen. Dabei moechte ich mich keineswegs als weise bezeichnen, wie es vielleicht aussehen mag. Auch ich bin noch Schueler an der Boerse. Und Andre Kostolany, der erfahrendste Boersen-Altmeister ueberhaupt, sagte mir einmal, er sei in seinem hohen Alter auch noch Schueler, denn man lerne an der Boerse nie aus.
Mein Beitrag beginnt mit der Situation, vor der ich stand, als ich anfing, ueber das Sparen fuer meine Zukunft nachzudenken.


Zuerst dachte ich, ein Sparkonto waere das richtige gewesen. Aber die laeppischen paar-komma-irgendwas Prozent, das war mir zu wenig. Natuerlich ist dies eine sichere Methode fuer sein Geld, und optisch gesehen vermehrt sich das kleine Vermoegen auch. Doch betrachtet man einmal die Zinssteuer und die Inflation, so kommt man zu einer negativen(!)Rendite. Das bedeutet, man zahlt immer drauf, so paradox das auch klingen mag!
Gluecksspiel, das kam fuer mich auch nicht in Frage. Denn nach mathematischen Gesetzen verliert der Spieler im Normalfall mehr, als er gewinnt. Ansonsten koennten doch die ganzen Spielbanken nicht existieren. Die Logik "Ich setze jetzt auf die Sieben; mit der hab' ich letzte Woche auch Glueck gehabt" sollte man sich schleunigst aus dem Kopf schlagen.
Lottospielen ist fuer mich genauso unsinnig. Sicher, wer Spass daran hat, der kann das gerne machen. Aber trotz "System-Spiel" sollte sich keiner daran festbeissen und mit einem Gewinn rechnen. Bei einer Chance von ca. 1 : 14 000 000, sechs Richtige zu bekommen, muss man schon vierzehnmillionen Lottoscheine ausfuellen (jedesmal mit anderer Zahlenkombination), damit dort einmal sechs Richtige dabei sind. Irgendwelche Zusatzspiele auf dem Lottoschein, die man auch noch richtig haben muss, um den Jackpot zu knacken, lassen die Wahrscheinlichkeit, den Jackpot zu gewinnen, noch um einvielfaches kleiner werden, als sie schon bei einem Sechser allein ist.

Also suchte ich mir andere Moeglichkeiten. Durch ein Buch wurde mir dann "mein Anlagehorizont erweitert". Dort wurden Bausparvertraege, Bundesschatzbriefe, Anleihen, und was es da sonst noch so gibt, schoengeredet, doch ausser Verwirrung und "Vor-lauter-Baeume-den- Wald-nicht-mehr-sehen"-Effekte hat dieses Buch bei mir nichts bewirkt.


Durch meinen Vater bin ich vor einiger Zeit auf den Geschmack gekommen, Aktien auch nurannaehernd in Betracht zu ziehen. Am Anfang hatte er mich damit etwas abgeschreckt, denn ueberall hoerte man, dass Aktien immer mit Verlusten zusammenhaengen. Und irgendwie kam mir das Thema auch wirklich etwas trocken vor, im Gegensatz zu heute. Verlierer an der Boerse sind allerdings genauso wichtig wie Gewinner, sonst waere die Boerse tot. Nervenschwache, die Angst haben, Ihr Geld zu verlieren und dadurch voreilig handeln, sorgen fuer die noetigen Turbulenzen an der Boerse.
Mit der Zeit habe ich dann - meist durch eigene Erfahrung und logische Schlussfolgerung, sowie durch Autodidaktik und Seminare - gelernt, wie man sich auf die Gewinnerseite bringen kann.

Da ich - besonders fuer Neueinsteiger - die Aktie als Anlageinstrument empfehle, moechte ich als unrentables Beispiel hier nur kurz die als ach so sicher und rentabel geltenden Anleihen ansprechen, anstatt auf allen anderen unnoetigen Sparformen herumzureiten und Sie zu verwirren, so wie es das o.g. Buch bei mir schaffte. Anleihen, das sind sozusagen Kredite, die ich wem auch immer gewaehre, und einen festen Renditesatz bringen, quasi als "Belohnung" fuer meine Leihgabe. Vergleichbar ist dies mit einem Kredit, den mir eine Bank gewaehrt, die dafuer den Kreditzins von mir bekommt. Nur bin ich in diesem Fall das "Kreditinstitut". Der Unterschied zu einem herkoemmlichen Kredit ist nur der, dass Anleihen in Form von Wertpapieren existieren, und natuerlich dass man weniger Prozent bekommt, als die Banken fuer Kredite bekommen.
Das sieht zunaechst alles ganz prima aus. Ich kann mich auch darueber informieren, ob es Sicherheiten gibt, so dass mir der "Kreditnehmer" mein Geld auch tatsaechlich bezahlen kann. Ueber sogenannte "Ratings", so eine Art Benotung, die von verschiedenen Instituten vergeben wird, kann ich die jeweilige Zahlungsfaehigkeit einschaetzen. Kurzfristig gesehen scheint dies also eine sichere Sache zu sein.
Allerdings sollte man immer langfristig denken. Die Lage des "Kreditnehmers" kann sich naemlich aendern. Sicherheiten koennen ploetzlich nicht mehr da sein, die Zahlungsfaehigkeit (oder Bonitaet) kann ploetzlich nicht mehr gegeben sein. Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass man sein Geld gar nicht mehr zurueckbekommt. So gut ist die Anleihe also nicht, wie sie immer gepriesen wird. Langfristig ist die Anleihe sehr riskant, im Gegensatz zur Aktie, die langfristig sicher ist.
Ausserdem weisen auch die Anleihen nach Inflation und Steuern in der Regel eine negative Rendite auf. Man zahlt auch hier drauf.

Sie merken schon, fuer einen professionellen Anleger zaehlt nicht der optische Gewinn, sondern der nach Steuern und Inflation, also der real erzielte Gewinn.


Vielleicht haben auch Sie schon von den vielen Faellen des Anlagebetrugs unserioeser Geschaeftemacher und Abzocker gehoert, oder dass die meisten der sogenannten "Anlageberater" der Banken (oder auch sonstige "Finanzberater" oder "Vermoegensberater" sowie auch sogenannte "Experten") letztlich erst einmal an ihren eigenen Profit denken als an den des Kunden. Kein Wunder, wenn z.B. die Banken fuer jeden "Dreck" Gebuehren verlangen. Also drehen sie den Kunden moeglichst viel "Dreck" an, um auch moeglichst viele Gebuehren kassieren zu koennen. Dabei wird die Unwissenheit und das Sicherheitsbeduerfnis der Kunden schamlos ausgenutzt.
Genausogut wird mit "dem schnellen Geld" geworben. Und wie schnell laesst man sich von utopischen Renditen berauschen, sodass man sich zu einem Geschaeft ueberreden laesst, was man eigentlich gar nicht abschliessen wollte oder sich nicht leisten konnte. Viele nehmen sogar Kredite dafuer auf und werden ruiniert. Aber wie gesagt: Es gibt ueberall auch positive Ausnahmen, nur diese zu finden ist nicht gerade leicht.
Aber wer sein Vermoegen selber kontrolliert und ab und zu ein halbes Stuendchen (mehr nicht!) dafuer opfert, faehrt langfristig auf der besten Schiene. Wenigstens wird dann nicht irgendwas hinter dem eigenen Ruecken mit dem schoenen und meist sauer verdienten Geld gemacht.

Doch wer das Wort "Aktien" hoert oder liest, der denkt vielleicht zuerst an Verluste, Risiko, Boersencrash, Ruin, und was einem da nicht sonst noch alles einfallen kann. Meine Gedanken an die Aktienanlage sind: Gewinne, Sicherheit, Gelegenheit, Reichtum. Klingt zu naiv? Oder gar utopisch? Keineswegs! Wahrscheinlich denken Sie jetzt, man koenne mich nicht ernst nehmen. Kann ich durchaus verstehen.

Genau das soll hier widerlegt werden. Meine grosse Hoffnung ist, dass am Ende jeder sagt, dass ich Recht gehabt habe. Denn wenn man bestimmte Regeln beachtet und sich nicht von seinem Bauch (also den Emotionen), sondern von seinem Verstand lenken laesst und die Nerven behaelt, sind gute Aktiengewinne sicher. Die Nerven zu behalten ist vielleicht nicht immer einfach, aber mit der Zeit, und das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestaetigen, kommt die Nervenstaerke von selbst. Mit Leichtsinn hat dies nichts zu tun, wie man vielleicht meinen koennte. Disziplin heisst das Zauberwort.

In Gespraechen mit Freunden ist mir aufgefallen, dass diesen das Thema Geldanlage, speziell Aktien, zu trocken sei. Das dachte ich am Anfang auch. Aber wenn man einmal die Grundzuege verstanden hat - und genau das moechte ich mit meinen Beitraegen erreichen - kann man es als eine Art Strategie- und Psychologiespiel betrachten. Wenn das Thema wirklich so trocken waere, dann waere es ganz bestimmt nicht zu meinem Hobby geworden.

In einfacher Art und Weise moechte ich diese zunaechst einmal leer im Raum stehenden Behauptungen verstaendlich und fuer jeden nachvollziehbar erklaeren. Sie muessen also nicht, wie bei vielen Buechern, Wirtschaftswissenschaften studiert haben, um diese Artikel ohne dicke, teilweise ebenfalls unverstaendliche Waelzer, verstehen zu koennen. Das Problem des Gebrauchs von Fachchinesisch, welches ich von vielen Boersenlektueren her kenne, soll also hier erst gar nicht auftauchen. Wichtige Begriffe sollen anhand von Beispielen erlaeutert werden.



Warum keine Aktienfonds?
Ein Aktienfonds wird von einem Fondsmanager verwaltet. Man verlaesst sich also auf das Fachwissen und den Verstand eines scheinbar faehigen Menschen. Schliesslich wird das ganze auch noch staatlich kontrolliert. Man kann Anteile je nach Belieben erwerben. Der Fondsmanager kuemmert sich also um das gesamte Kundenkapital, welches sozusagen auf einen Haufen geworfen und gemeinsam investiert wird. Klingt gut.
Aber Fonds haben generell einen bestimmten Nachteil: Der Fondsmanager muss sich an so viele gesetzliche Auflagen halten, dass er auch in unguenstigen Situationen kaufen oder verkaufen MUSS. Ausserdem kann er nur bestimmte Werte mixen. Dies fuehrt zwangslaeufig zu relativ niedrigen Renditen. Viele Fonds schaffen es noch nicht einmal, den DAX (Deutscher Aktienindex, Zusammenfassung der 30 wichtigsten deutschen Aktien) zu schlagen, bei dem man etwa 13% Gewinn im Schnitt pro Jahr erwarten kann. Immerhin mehr, als beim Sparkonto.

Warum keine Immobilien(-Fonds)?
Immobilien kann ich einerseits deshalb nicht empfehlen, weil Sie, um eine Risiko-Streuung (Erklaerung spaeter) zu erreichen, viel mehr Geld aufwenden muessen.
Andererseits: Haben Sie schon einmal von Immobilienfonds oder anderen Beteiligungsformen gehoert, womit Sie mit relativ wenig Geld Anteile an verschiedenen Immobilien erwerben koennen? Dies kann Ihnen gute Gewinne bringen, ist aber mit einem zu grossen Risiko behaftet.
Natuerlich soll dies niemanden davon abhalten, ein Eigenheim zu kaufen, denn dies ist ja auch eine lohnenswerte Investition, da man keine Miete mehr zahlen muss. Wer so viel Geld besitzt, dass er schon viele Aktien hat und sich nebenbei mal eben ein Mehrfamilienhaeusle kaufen kann, um dies zu vermieten, den moechte ich auch nicht davon abhalten. Aber wer Immobilien nur kauft, um sie spaeter mit Gewinn wieder verkaufen zu koennen, der gefaehrdet sein Geld unnoetig. Wie schnell kann z.B. ein im Moment sehr stark in Mode gekommener Windgenerator, der in der Naehe der Immobilie aufgestellt wurde, zu einer dauerhaften Wertminderung fuehren? Oder eine neue Schnellstrasse? Oder...oder...oder.
Lassen Sie sich nicht von Versprechungen ueber's Ohr hauen!
Fuer sehr alte Immobilien gilt auch, dass sie in der Regel an Wert verlieren, waehrend Aktien mit zunehmendem Alter in der Regel an Wert gewinnen!


Was versteht man nun eigentlich unter einer Aktie? Das ist im Prinzip ganz einfach. Eine Aktiengesellschaft gibt Aktien, also Wertpapiere, heraus, um Geld herein zu bekommen. Der Kaeufer der Aktie beteiligt sich also am Kapital des Unternehmens; er wird zum Miteigentuemer. Frueher wurden die Papiere ausgeliefert; heute lagern sie in einer Sammelstelle und werden praktisch nur in Ihrem Depot, welches Sie z.B. bei einer Bank (zur eigenen Depotverwaltung sind die Banken schon zu gebrauchen, aber auch hier gibt es grosse Unterschiede!) einrichten koennen, gutgeschrieben. Als "Belohnung" fuer seine Investition bekommt der Aktionaer in der Regel Dividenden oder Boni ausgeschuettet, wenn es der Firma einigermassen gut geht. Diese werden Ihnen als Geldbetrag auf Ihrem Depotkonto gutgeschrieben.
An der Boerse wird der Preis der Aktie nicht durch das entsprechende Unternehmen selber bestimmt, sondern durch Angebot und Nachfrage. So kann also, selbst wenn es einer Firma schlecht geht, der Preis der zugehoerigen Aktie steigen, wenn die Nachfrage entsprechend gross ist und die Kaeufer bereit sind, auch hoehere Preise zu zahlen. Das kommt sogar recht haeufig vor, denn die Aktionaere schauen oft in die Zukunft. Wenn es einem Unternehmen schlecht geht, kann es ja eigentlich nur noch besser werden. Das interessante an einer Aktie sind also nicht unbedingt die Dividenden oder Boni, sondern die Preisschwankungen, die durch die Stimmung der Aktionaere entstehen.
Man kommt also zu dem Schluss: Boerse ist Psychologie. Dies kann Ihnen der bewundernswerte Boersen-Altmeister Andre Kostolany nur bestaetigen, denn er hat ueber sieben Jahrzehnte(!) Boersenerfahrung hinter sich. Man muss also voraussagen koennen, wie die breite Masse am Finanzmarkt reagiert.
Dies hat nichts mit Wahrsagerei zu tun, denn mit der Zeit lernt man, wie denn eine Boerse auf bestimmte Nachrichten reagiert. Alles ist also nur eine Sache der Erfahrung.

Arbeiten Sie doch einfach mal mit fiktivem Kapital. Zum Trainieren ist dies immer das Beste. Ich kann da nur die Teilnahme an einem (mindestens ein halbes Jahr dauerndes) Boersenspiel empfehlen, wie es von einigen Boersenzeitschriften oder Banken regelmaessig angeboten wird. Die Naehe zur Realitaet hilft einem da sehr. Was dort allerdings fehlt: Es kann sein, dass eine bestimmte Aktie aufgrund der hohen Nachfrage zu dem von Ihnen angebotenen Preis nicht zu haben ist. Entweder muesste man mehr Geld bieten oder ganz auf den Kauf verzichten. Diesen Punkt gibt es beim Boersenspiel nicht.
Ausserdem kann man dort nur eine bestimmte Auswahl von Wertpapieren "erwerben". Aber Sie lernen, Tendenzen richtig zu nutzen. Dazu waeren Charts (Kursdiagramme) recht sinnvoll, um bestimmte Trends graphisch zu erkennen.

Wichtig bei der Aktienanlage ist, die taeglichen kleinen Schwankungen ausser Betracht zu lassen. Ein bis zwei Prozent Verlust zum Beispiel sind kein Grund, in Panik zu geraten, weil man dann naemlich meistens verkauft und den Verlust realisiert. Genaueres dazu moechte ich Ihnen spaeter erklaeren.

Etwas ganz wichtiges: Niemals alles auf eine Karte setzen! (Es sei denn, Sie haben so wenig Geld, dass sich eine Streuung nicht lohnt, so wie es mir am Anfang gegangen ist. Dies erfordert noch groessere Sorgfalt bei der Auswahl der Aktie.) Wir sind hier nicht beim Roulette und sagen: "Ich setze alles auf die Sieben". Wenn das Gegenteil Ihrer Erwartung eintrifft, so ist Ihr ganzes Kapital davon betroffen. Vielleicht geraten Sie dadurch in Panik und verkaufen, bevor Sie "noch mehr verlieren". Aber Sie haben erst wirklich verloren, wenn Sie dann auch wirklich verkaufen, denn irgendwann wird diese Aktie in ihrem Wert mit phantastisch grosser Wahrscheinlichkeit, verursacht durch die optische Preisguenstigkeit und dadurch hoehere Kaufbereitschaft, wieder steigen!
Um Schocksituationen zu verhindern, sollte man sein Kapital streuen. Mindestens vier, maximal zehn verschiedene Werte sollten in Ihrem Wertpapierdepot vorhanden sein. Damit steigern Sie die Sicherheit Ihrer Geldanlage. Man nennt dies auch "Risiko-Streuung", was aber in meinen Augen viel zu negativ klingt. Besser: Man vergroessert die Sicherheit durch die Auswahl moeglichst vieler verschiedener Werte, evtl. viele auslaendische Boersen. Dabei muss man aber bedenken, dass es Waehrungsrisiken gibt. Kaufe ich z.B. in Spanien eine Aktie, der Wechselkurs der Peseta faellt aber, so koennen Aktiengewinne zunichte gemacht werden.
Aus diesem Grunde setze ich den groessten Teil meines Geldes in Deutschland und den USA ein. Auch in Japan und Hongkong kann man Investitionen empfehlen. Hier sind die Waehrungsrisiken nicht zu gross.


Ein schoenes Beispiel fuer gute Gewinne an der Boerse ist die Microsoft-Aktie. Microsoft hat Mitte der Siebziger das bekannte Betriebssystem fuer Personal Computer, DOS, auf den Markt gebracht. Heute duerfte WINDOWS'95 das bekannteste Microsoft-Produkt sein. Das ehemals kleine Unternehmen ist mittlerweile zum groessten Softwaregiganten herangewachsen; Microsoft-Chef Bill Gates ist heute einer der reichsten Menschen der Welt. Damals in Microsoft-Aktien investierte 1000 US-Dollar haetten dem Anleger 20 Jahre spaeter eine Summe von 25 Millionen US-Dollar beschert!!! Ihr Geld haette sich also VERFUENFUNDZWANZIGTAUSENDFACHT!!!
Doch wie laesst sich dann der heute so niedrige Aktienkurs von irgendwas um die hundert Dollar erklaeren?
Die Frage ist berechtigt, denn damals haette die Aktie ja dann etwa 0,004 Dollar gekostet. Das kann aber nicht sein. Man hat also, wenn der Wert der Aktie zu gross wurde, einen sogenannten Split durchgefuehrt. Habe ich eine Aktie, die sagen wir einmal 1000 DM kostet, so wird demnaechst garantiert ein Split von 1:10 durchgefuehrt. Das bedeutet, dass eine Aktie dann nur noch 100 DM kostet. Dafuer bekomme ich dann die zehnfache Menge. Im Prinzip aendert sich fuer mich also nichts; in meinem Depot wird das automatisch geaendert. Mein Vorteil: Optisch ist die Aktie jetzt billiger. Und je billiger eine Aktie ist, desto staerker reagiert sie in der Regel am Markt. Meistens wird ein Split auch durch steigende Kurse belohnt.

Nun kommen wir zur eigentlichen Anlagestrategie bei Aktien. Viele haben Probleme mit fallenden Kursen am Aktienmarkt. Eigentlich waere das aber ein Grund zum Freuen. Wenn Sie in ein Geschaeft gehen, kaufen Sie ja auch viel lieber, wenn die Preise fallen oder ganz im Keller sind. An der Boerse ist das nicht viel anders. Doch ohne vernuenftigen Grund, sondern nur aus Panik, sein Geld verlieren zu koennen, passiert dort meistens genau das Gegenteil. Steigen die Preise an der Boerse, so wollen die Boersianer noch auf den fahrenden Zug aufspringen. Also kaufen sie. Nun sind diese Aktien schon zu teuer geworden. Die Kurse fallen wieder, und aus Angst, ihr Geld zu verlieren, werden die Aktien verkauft, und das mit Verlust. Doch man sollte eher noch dazukaufen, anstatt zu verkaufen. Dass ueber laengere Zeit hinweg die Boerse nur ein steigendes Barometer mit kleineren Ruecklaeufen ist, moechte ich am Beispiel des DAX (Deutscher Aktienindex) beweisen: Der DAX ist ein Indexwert. Also vor langer Zeit wurden die dreissig groessten Aktientitel am deutschen Aktienmarkt zusammengefasst und gleich 100 gesetzt. Wuerde die Boerse mehrheitlich fallen, wie viele glauben, so stuende der DAX jetzt vielleicht bei 10 Punkten. Tatsaechlich hat er heute einen Stand von etwa 2450 Punkten.
Der DOW JONES, die amerikanische Variante des DAX mit 15 Titeln, steht etwa bei 5500 Punkten; der japanische Nikkei (225 Titel) sogar bei etwa 21500.

Die Angst vor dem grossen Boersencrash ist dabei voellig unbegruendet. Beim letzten Crash im Oktober 1987 sind dabei die Kurse schlagartig um 22 Prozent gefallen. Von 1970 bis 1994 ist der DOW JONES aber trotzdem im Durchschnitt um fast 11 Prozent pro Jahr gestiegen! Also hat der Crash doch nicht wirklich Verluste zur Folge, sondern nur, wenn man dann auch verkauft, wenn die Kurse gecrasht sind.
Man sollte beim Crash sogar alles kaufen, was man bekommen kann. Dann sind die Aktien naemlich zu billig!
Zum Vergleich: Der DAX ist im selben Zeitraum um durchschnittlich ca. 13 Prozent pro Jahr gestiegen. Die japanische Index-Variante, der Nikkei-Index, hat sich am Ende halbiert; trotzdem ist er jaehrlich um knapp 23 Prozent im Schnitt gestiegen.
Am besten schnitt der Hang-Seng-Index (Hongkong) ab: Satte 34 Prozent pro Jahr.

Sprechen die Zahlen nicht fuer sich? Es geht noch besser. Wenn man naemlich die Faehigkeit entwickelt, die richtigen Aktien herauszusuchen, die staerker ansteigen als der Durchschnitt, kann man durchaus Renditen von vielleicht 60 Prozent oder mehr (!) erreichen, aber auch 20 Prozent sollten einen Anfaenger sehr zufriedenstellen, wenn man diese mal mit den Sparbuchzinsen vergleicht. Und wenn Sie wirklich Ihre Nerven behalten und nicht zu frueh verkaufen, sondern immer abwarten, bis Sie deutlich in der Gewinnzone sind, kann ich Ihnen versprechen: Sie werden an der Boerse nie Verluste machen, es sei denn Sie haben sich nicht ausreichend informiert(bestes Beispiel: Fokker war nur was fuer Zocker)!

Eine wichtige Voraussetzung dafuer ist aber, dass Sie auch tatsaechlich auf Ihr Geld verzichten koennen, und zwar auf unbestimmte Zeit. Denn eine Aktie kann sowohl von einem Tag auf den naechsten Gewinne aufweisen, aber genausogut kann dies auch mal wenige Jahre dauern.
Sollten Sie wirklich einmal das Geld benoetigen, das gerade in Aktien investiert ist, so sollten Sie, da Sie ja aufgrund der Streuung diese Moeglichkeit haben, durchaus die Papiere verkaufen, die prozentual den meisten Gewinn (bzw. den geringsten Verlust) realisieren wuerden. Sich von den schlechtesten Papieren zu trennen wuerde bedeuten, auch den schlechtesten Gewinn (bzw. den groessten Verlust) zu realisieren. Sie muessen immer daran denken, dass sich Ihre Aktien erholen werden! Da koennte ich Ihnen (fast) eine Garantie fuer geben.
Wichtig ist, dass letztlich Sie bestimmen, was Sie realisieren, ob Gewinne oder Verluste. Das wichtigste bei der Aktienanlage ist also nicht die Boerse, sondern Sie selbst und Ihre Nerven. Ich persoenlich kann dazu nur sagen:

Wer die Nerven nicht behaelt,
der verliert ganz schnell sein Geld.


Vielleicht koennen Sie nun meine positive Auffassung von Aktien verstehen: Statt an Verluste, Risiko, Boersencrash und Ruin denke ich an Gewinne, Sicherheit, Gelegenheit, Reichtum.

Stuermen Sie aber jetzt nicht gleich zu Ihrer Bank und kaufen Aktien, wenn Sie Neueinsteiger sind. Warten Sie lieber die weiteren Folgen ab...

Fortsetzung folgt...





Mein ganz
PERSOENLICHER BOERSENTIP

Momentan sieht die IBM wieder sehr interessant aus. Sie ist z.Zt. recht billig zu haben, etwa 109 US-$. Das Flaggschiff des Dow Jones hatte erst kuerzlich einen Hoechststand von annaehernd 130 US-$. Es ist also noch viel Potential nach oben hin vorhanden, zumal dies nur eine Erholung war. Der Markt strebt weiter nach oben.
Die IBM ist gerade fuer konservative Anleger und auch Neueinsteiger sehr interessant, zumal sie eine kurzfristige Gelegenheit darstellt und doch ein solider Wert ist. Es duerfte ein Kursgewinn von 20% und mehr zu erwarten sein, wahrscheinlich schon in wenigen Wochen oder Monaten.
Wenn bei 109 US-$ gekauft wurde, so wuerde ich das erste gewinnabsichernde Stop-Loss bei 114 US-$ setzen, sobald die Aktie die 119 US-$-Marke erreicht. Dann wuerde ich das Stop-Loss pro 5 US-$ Kursanstieg um 5 US-$ erhoehen.
Beim Kauf sollte man sich allerdings beeilen, denn vor wenigen Tagen stand IBM noch bei 106$. Nicht zu teuer kaufen! Maximal 111 US-$ !!!

Besonders interessant ist der Nikkei. Waehrend er in den letzten Tagen etwa 7-8% verlor, war er ploetzlich wieder relativ billig geworden. Dann ist er an einem Tag um 700 Punkte nach oben gesaust. Am FR, 17.05.1996 waren Gewinnmitnahmen vorhanden. Am Montag wuerde sich also ein erneuter Einstieg lohnen. Da der Nikkei einen Hoechststand von ueber 38000 Punkten hatte, wird vom jetzigen Stand bei etwa 21900 viel Potential nach oben vorhanden sein.
Die japanische Wirtschaft steht momentan am Anfang ihres Konjunkturzyklus. Ausserdem hinkt die japan. Boerse den anderen grossen Boersen hinterher.
Vorzuegliche Chancen!
Fuer Konservative Anleger wuerde ich hier Partizipationsscheine empfehlen. Fuer die Leute, denen das nicht reicht, waeren Optionsscheine, american style, Basis 22000, Laufzeit Maerz 1997 oder laenger angebracht.

Momentan sind dies meine besten und sichersten Empfehlungen.
Allerdings kann ich keine Verantwortung ueber durch diese Tips entstandene Verluste uebernehmen. Wichtig: Durchhaltevermoegen und Stop-Loss!
Diese Tips wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.



SCHLUSSWORT

Tja, das war's fuer's erste!
Aber nicht traurig sein! Die naechste BOERSENMAIL kommt schon bald.
Wie gesagt: DIE BOERSENMAIL steckt noch in der Aufbauphase. Jetzt sind SIE gefragt! Ich freue mich ueber jeden Tip und jeden Beitrag oder Leserbrief! Sie koennen aktiv an der Entwicklung der BOERSENMAIL teilnehmen. Schliesslich profitieren alle Leser davon,inklusive SIE selbst!!!


VORSCHAU
D I E     A K T U E L L E     B O E R S E N M A I L     (Nr. 02/96)

Voraussichtlicher Erscheinungstermin: 29.07.1996
- Hoffentlich viele Beitraege von Lesern!
- NET-TIP: Security APL - US-Kurse ganz schnell...
- DER RATGEBER - RICHTIGE STRATEGIEN AN DER BOERSE
Teil 2: Strategien - Wie funktioniert's ?
- und (hoffentlich) vieles mehr...


Ich hoffe, die erste Ausgabe hat Ihnen gefallen.

Gruss
Michael.Glier@t-online.de