Drogen

Bund verbietet Partydrogen

Das Bundesamt für Gesundheit hat mehrere Partydrogen verboten. Darunter auch Liquid Ecstasy.

Bern. - Die Drogen seien in der Partyszene ein ernst zu nehmendes Problem, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mit. Gamma-Hydroxybutyrat (GHB), das so genannte Liquid Ecstasy, wird wegen seiner - je nach Dosierung - euphorisierenden bis entspannenden Wirkung vor allem in der Partyszene konsumiert, wie das BAG schreibt. Bei Überdosierung stelle GHB eine Gefahr dar. Der starke Beruhigungseffekt kann zu Atemschwierigkeiten und Bewusstlosigkeit führen. Kombiniert mit Alkohol, können sich die Nebenwirkungen laut BAG sogar lebensgefährlich verstärken.

Nur für medizinische Zwecke

Mit der Aufnahme von Liquid Ecstasy ins Betäubungsmittelverzeichnis darf GHB nur noch mit Bewilligung des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic hergestellt, gehandelt oder konsumiert werden. Der Handel und Konsum zu anderen als medizinischen Zwecken ist grundsätzlich verboten.

Gänzlich untersagt sind neu der Handel und Konsum von halluzinogenen Pilzen mit den Wirkstoffen Psilocin und Psilocybin. Dasselbe gilt für den Peyotl-Kaktus, aus dem Meskalin gewonnen werden kann. Generell verboten wurden zudem der Stoff 2C-B, unter den Umgangsnamen Nexus oder Bees bekannt und der Stoff 4-MTA, genannt Flatliner oder Goldeneagle. Die vom Bundesamt für Gesundheit auf Ende letzten Jahres um die Partydrogen ergänzte Betäubungsmittelverordnung fällt seit Anfang Jahr in den Verantwortungsbereich von Swissmedic.

Handel im Visier

Welche Auswirkungen das Verbot auf die Partyszene haben wird, ist noch unklar. Doch für den Geschäftsführer der Firma Smart Stuff - sie verkauft in Zürich und Olten unter anderem GHB - ist klar: "Die Preise werden steigen, und die Herkunft der Ware kann nicht mehr kontrolliert werden." Der Geschäftsführer versicherte, dass er die Substanz nicht mehr anbieten werde. Die Existenz von Smart Stuff sei deswegen aber keinesfalls gefährdet.

Für BAG-Vizedirektor Ueli Locher hat man mit den Massnahmen den Handel ins Visier genommen und nicht den Konsumenten. "Es ist stossend, dass Leute Geschäfte mit Substanzen machen, die nicht harmlos sind", sagte er. Was das Verbot für die Szene bedeute, sei "noch schwer abschätzbar". Man werde die Entwicklung aber genau beobachten. Es sei möglich, dass Konsumenten auf andere Stoffe ausweichen, die nicht oder noch nicht in der Liste aufgeführt sind.

Locher schliesst nicht aus, dass ein Schwarzmarkt für verbotene Drogen entsteht. Vorstellbar sei aber auch, dass künftig weniger flüssiges Ecstasy konsumiert werde, weil auf Grund des Verbotes weniger von dieser Substanz verfügbar sei. (AP/sgr)

 

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