Kiffen

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Ein Land im Nebel

Kiffer zu ihrem Konsum

Prekärer Wissensstand ...


Ein Land im Nebel

Jeder vierte Jugendliche in der Schweiz kifft. Hasch und Marihuana sind zur Alltagsdroge geworden. Jetzt soll die Legalisierung kommen. Herzstück wäre eine amtliche Chipkarte, mit der die Konsumenten ihre Rationen kaufen.

Von Michael Gerber, Serge Hediger und Anna Schindler


Stefanie Stähli sitzt im Interregio Zürich­Chur ­ Raucher, zweitvorderster Wagen ­ einen Joint in der zierlichen Hand. Sie ist 19, trägt einen schwarzen Pullover, schwarze Jeans mit weiten Stössen, Turnschuhe mit dicken Sohlen. Schwarzes Haar, blaue Augen, ihre Haut ist weiss wie Kalk; in der Unterlippe blitzt ein Piercing. «Progressive Trance» heisst Stefanies Kleidungsstil ­ nach der Musik, die sie hört: harter Techno. Harmonie findet KV-Lehrfrau Stähli woanders ­ beim Kiffen. «Jeder hat etwas im Leben, worauf er nicht verzichten will», sagt sie.

Kifferalltag in der Schweiz: Auf den Rängen der Eishockeystadien liegen die Überreste von Haschzigaretten. Auf den Pausenplätzen kreist der Joint. Und das Zürcher Sportgeschäft Sportplausch Wider wirbt dieser Tage mit einem coolen Sennen in Tracht, der genüsslich an einem alphorngrossen Joint zieht.

Cannabis ist überall. Ende Januar befindet die vorberatende parlamentarische Kommission über die Liberalisierung des Konsums, im März wird der Nationalrat voraussichtlich darüber beschliessen. Einigkeit herrscht bereits weit gehend darüber, wie der massvolle Haschisch-Konsum der Schweizer Bevölkerung künftig kontrolliert werden soll: mit einer Chipkarte. Wie eine Prepaid-Telefon- oder eine Bancomat-Cash-Karte gewährt das Cannabis-Kärtchen einen maximalen Kredit, zur Diskussion stehen 50 bis 100 Franken pro Tag und eine eventuelle Wochenlimite von 350 Franken.

Bei jedem Einkauf wird die entsprechende Summe auf der Karte abgebucht, bis das Tagesguthaben aufgebraucht ist. Wird es nicht ausgeschöpft, geht es automatisch auf den nächsten Tag über. «Dies ist das einzige System, das eine umfassende Kontrolle erlaubt und trotzdem Datenschutz gewährt», erklärt die Zürcher Rechtsanwältin Dominique von Planta, die diverse Hanflädeli-Besitzer vor Gericht vertreten hat. Der Kommission vorgeschlagen hat die Karte der Präsident der Schweizerischen Hanf-Koordination, François Reusser. Er habe sie in Diskussion mit Experten entwickelt, erklärt er.

Betrug ist dennoch nie auszuschliessen: Der künftige Besitzer des Kärtchens wird beim Erwerb an einer zentralen Stelle auf seine Identität geprüft ­ kaufen können den Plastikschlüssel zum bekifften Glück nur Volljährige und auch sie bloss einen pro Kopf ­, ob er seine Karte aber immer und ausschliesslich selber benutzt, kann niemand überwachen. «Keiner steht hinter einem und guckt zu, ob man das gekaufte Kraut auch selber konsumiert ­ wie beim Schnaps», veranschaulicht Dominique von Planta. Damit möglichst wenig Missbrauch getrieben werden kann, errechnen die Gesetzgeber die maximalen Tagesbeträge auf Grund der heute in der Schweiz real produzierten und umgesetzten Cannabis-Mengen. Definitiv festgelegt ist der Kredit für jeden Raucher noch nicht. Er muss hoch genug sein, um den Schwarzmarkt auszuschalten, aber nicht zu hoch, damit kein Konsument zum Privatdealer wird ­ wenn möglich über die Grenzen hinweg.

«Unsere Nachbarländer sind besorgt, dass der grenzüberschreitende Handel mit der Liberalisierung zunehmen könnte», erklärt der Zürcher Präventivmediziner und FDP-Nationalrat Felix Gutzwiller, der auch in einer deutschen Drogenkommission einsitzt. Deshalb sind Anbau und Handel von Hanfmengen, die über das Mass für den Eigenkonsum hinausgehen, auch im neuen Betäubungsmittelgesetz verboten. Trotzdem wird das neue Schweizer Modell in Europa grosse Aufmerksamkeit erregen, ist Gutzwiller überzeugt: «Es geht weiter als etwa das holländische System, indem es den Handel und den Anbau miteinbezieht; zugleich aber holt es damit die ganze Substanz Cannabis aus der Illegalität, was kein anderes europäisches Drogengesetz tut. Haschisch soll keine Berührungspunkte mit harten Drogen und der Kriminalität mehr haben.»

Das hat Vorbildcharakter ­ wie die Heroinabgabe. Die Schweiz katapultiere sich mit dem neuen Betäubungsmittelgesetz drogenpolitisch weltweit an vorderste Front, anerkannte denn auch das italienische Wochenmagazin «Espresso» Ende September. Dort ist die schweizerische «Generation Hasch» längst angelangt. Sie kifft ungeniert in aller Öffentlichkeit ­ nicht zu aller Freude. Besonders im Zug stösst der würzige Duft Pendlern sauer auf. In der S-Bahn nach Münsingen, beschwert sich Rico Waber in einem Leserbrief an die «Berner Zeitung», «wird gekifft, was das Zeug hält». In der Baselbieter Waldenburgerbahn, hält Landrat Paul Rohrbach in einer Interpellation an den Regierungsrat fest, belegten Jugendliche ganze Abteile für sich ­ zum Kiffen. Regierungsrätin Elsbeth Schneider, zugleich Verwaltungsrätin der Waldenburgerbahn, zuckt nur mit den Schultern: «Die Waldenburgerbahn kann das Verhalten der Gesellschaft nicht ändern.» Und auch Christian Kräuchi, Pressesprecher der SBB, hat sich damit abgefunden: «Das Kiffen ist eine gesellschaftliche Entwicklung, die wir nicht steuern können.» Was in den Siebzigerjahren noch als Provokation von Autoritäten galt, sagt der deutsche Drogenexperte Günter Amendt, «ist heute nur noch Ausdruck von Zugehörigkeit zur ÐPeer Groupð».

Legal, illegal? Jedenfalls normal und geduldet. Haschisch, das Harz der Hanfpflanze, und Marihuana, ihre weiblichen Blütenblätter, sind in der Schweiz zur Alltagsdroge geworden ­ hinter Alkohol und Tabak die Nummer drei. Damit funktioniert die Welt inner- und ausserhalb der Europäischen Gemeinschaft gleich: Letzten Herbst hat die EU eine Studie publiziert, in der europaweit 45 Millionen Menschen zugeben, mindestens einmal im Leben Gebrauch von leichten Drogen gemacht zu haben. 15 Millionen konsumierten 2002 regelmässig Haschisch oder Marihuana.

In der Schweiz kifft jeder vierte der 18- bis 24-Jährigen zumindest gelegentlich. 87'000 Schweizer, sagt die Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, drehten täglich einen Joint. 600'000 bis 700'000 Schweizer rauchen regelmässig Cannabis. 3000 Franken jährlich wende der durchschnittliche Kiffer auf, hat die Hanf-Koordination Schweiz hochgerechnet.

Deshalb kämpft eine breite Front von Drogenfachleuten und Politikern so vehement dafür, das Schweizer Betäubungsmittelgesetz von 1951 der Realität anzupassen. Noch verbietet es den Cannabis-Konsum zu anderen als medizinischen Nutzen ­ ebenso Anbau, Aufzucht, Verwandlung oder Verarbeitung von «Hanfkraut zur Betäubungsmittelgewinnung und das Harz seiner Drüsenhaare». Dessen Lagerung, Versendung, Beförderung, Ein-, Aus- und Durchfuhr, der Besitz und die Verbreitung des duftenden Grases wird mit Gefängnis oder Busse bestraft ­ das erfuhren 1999 pro Tag 76 Personen schmerzhaft am eigenen Leib: Landesweit wurden damals 27 744 Strafverfahren ausgesprochen. Aktuellere Zahlen sind vom Bundesamt für Polizeiwesen wohlweislich nicht erhältlich. Solange die Entkriminalisierung von Hasch und Gras nicht feststeht, ist die juristische Auslegung des herrschenden Zustands heikel. «Im geltenden Gesetz gibt es eine Lücke», sagt Rechtsanwältin Dominique von Planta. Da Haschisch der einzige Teil der Hanfpflanze sei, der unter das Strafgesetz falle, müsse die Polizei erst nachweisen, dass das Kraut tatsächlich als Betäubungsmittel verkauft werde. «Dies ist oft unmöglich.»

Die renommierte Advokatin stört sich aber weniger am lückenhaften Gesetzestext als an der Gerichtspraxis. «Verschiedene Bundesgerichtsentscheide der letzten drei Jahre haben faktisch das Gesetz abgeändert», sagt Dominique von Planta, «dabei darf das Bundesgericht keinesfalls Strafrecht machen.» Anders als im Zivilrecht lautet der erste Artikel des Strafgesetzbuches: «Keine Strafe ohne Gesetz.»

Bereits entschieden, das Gesetz anzupassen, hat der Ständerat: Als er im Dezember vorletzten Jahres mit 32 zu 8 Stimmen beschloss, das Rauchen eines Joints künftig nicht mehr unter Strafe stellen zu wollen, haben aber viele Konsumenten die Politik wohl falsch verstanden und halten seither ihr Treiben bereits für legal. Bei den Jugendlichen zwischen 16 und 25 habe der Konsum von Cannabis tatsächlich zugenommen, sagt der Präventivmediziner Felix Gutzwiller. Er erklärt dies mit einer gewachsenen Toleranz der Öffentlichkeit und einem liberaleren Umgang mit bewusstseinsverändernden Substanzen in der Familie: «Es ist eine Generation von Teens herangewachsen, deren Eltern ihren Zustand selbstverständlicher denn je mit chemischen Substanzen regulieren ­ von Kopfweh- bis Entspannungstabletten.» Um den Grossteil der Konsumierenden nicht mehr der illegalen Szene auszusetzen, favorisiert er eine Alterslimite von 16 statt den bisher in der Diskussion vorgeschlagenen 18 Jahren, ab der ein Erwerb geringer Mengen von Cannabis gestattet sein soll.

Fritz Abraham Oehrli, SVP-Nationalrat und Vizepräsident des Schweizerischen Bauernverbandes, dagegen bekämpft eine Freigabe von Cannabis entschieden. «Wollen wir unsere Jugend vergiften?» Es dürfe nicht so weit kommen, dass man Haschisch «wie ein Ragusa am Kiosk kaufen kann». Statt einer Liberalisierung des Cannabis-Konsums sähe er es lieber, wenn der gegenteilige Weg eingeschlagen würde: «Von mir aus könnte man auch Tabak und Alkohol verbieten.» Für den Sigriswiler ist klar, dass die Bergbauern verantwortungsbewusst handeln und keinen Drogenhanf anbauen werden: «Wer Cannabis anbaut, ist im Innersten kein rechter Bauer.»

Oehrlis Alpenland aber will Freiheiten geniessen. «Sweet Dreams» in Bern, «Green Energy» in Birrwil, «Golden Leaf» in Biel ­ landauf, landab haben in den letzten Jahren Hanfläden aufgemacht. Allein im elektronischen Branchen-Telefonbuch finden sich unter «Hanf, Hanfprodukte» national 196 Einträge. Experten schätzen die tatsächliche Zahl der Hanfläden jedoch auf rund 400. Verkauft wird vor allem Gras Schweizer Herkunft: «Original Heidiland Products ­ Swiss Farmers' Best» heisst es beispielsweise bei einem Home-Delivery-Anbieter, der sich hinter einer anonymen Natelnummer versteckt, aber den Vorteil bietet, dass sein Visitenkärtli die ideale Grösse für einen Jointfilter hat.

Rechtlich befinden sich all die Hanflädeli in der Grauzone. Trotzdem habe die polizeiliche Repression gegen die Verkäufer in den letzten zwölf Monaten massiv zugenommen, sagt François Reusser, Präsident des Branchenverbands der Hanf-Produzenten: «In Zürich verkauft heute offiziell kein Laden mehr Gras. Der gesamte Cannabis-Handel findet wieder im Untergrund statt.» Die Verfolgung der Händler durch die Behörden nimmt dabei zuweilen groteske Formen an: In einem Fall wurde sogar die KV-Lehrtochter eines Zürcher Hanfladens, die dort eine normale Bürolehre absolvierte, vor Gericht geladen. «In Zürich herrscht die Mentalität einer Pauschalvorverurteilung», sagt Reusser: «Wer auch nur einmal in einem Hanfladen gearbeitet hat, ist strafbar!»

Die Situation sei tatsächlich haarsträubend, sagt Dominique von Planta: «Die Polizei, die bloss ausführen sollte, was ihr Bezirksanwälte und Untersuchungsbehörden befehlen, handelt vielerorts selbstständig.» Ein Grossteil der Bewegung gegen die Hanfläden gehe von den Ordnungshütern aus, sagt die Anwältin ­ weil diese vor einem entschiedenen Vorgehen gegen die Dealer harter Drogen Angst hätten. «Hanfladen-Betreiber dagegen sind keine Kriminellen, sondern fast durchs Band brave Schweizer Bürger. Denen kann man auf die Finger stehen, ohne sich dabei wehzutun!»

Eine landesweite Statistik über die Anzahl Hausdurchsuchungen, Ladenschliessungen und beschlagnahmte Kilos Haschisch und Gras führen weder die Polizeistellen der einzelnen Schweizer Städte noch die Hanf-Koordination. Zu verschieden sei die Situation von Kanton zu Kanton, erklärt François Reusser. Die Berner erlebten im Frühling 2002 unter dem tatkräftigen grünen Regierungsstatthalter Alec von Graffenried eine Welle von Hanfladen-Schliessungen, die aber bereits wieder verebbt ist. In Basel dagegen habe die Polizei im vergangenen Sommer härter einzugreifen begonnen, weil die Hälfte der dortigen Läden in ausländischen Händen gewesen und der Handel über die Grenze zunehmend zum Problem geworden sei, erzählt Reusser. In Luzern, Sankt Gallen oder Biel etwa aber bleiben Hanfverkäufer weiterhin relativ unbehelligt.

Kommt die Liberalisierung nicht, fürchten Kiffer wie Stefanie Stähli um ihre jüngeren Kollegen: «Dann bist du gezwungen, Gras vom Dealer zu kaufen. Nicht jeder aber ist stark genug, Nein zu sagen, wenn der Dealer anbietet, er habe auch Cola und auch dies und das noch.» Zwar zeigten Studien, dass auch in der Schweiz 95 Prozent aller Kiffer Neugierkonsumenten seien, die wieder davon wegkämen, sagt Felix Gutzwiller. «Einen grossen Graumarkt aber wollen wir bekämpfen!»

Auch Katja Brunner, 21, wünschte sich, jeder Kiffer in der Schweiz könnte seinen Stoff legal beziehen. Reichen würde dazu schon, «wenn jeder dazu stünde». Katjas Lachen ist herzlich. Die Bauzeichnerin ist der Typ «nettes Mädel von nebenan» ­ und genauso selbstverständlich ist ihr Umgang mit Cannabis. Katja kifft regelmässig, seit sie vierzehn ist ­ «weil ich es einfach mag. Weil ich abschalte damit, eine Tüte mich ruhig und ausgeglichen macht.» Alkohol putsche dagegen auf, wirke aggressiv, sagt sie. Kiffen als Mittel gegen Gewalt im Alltag? Sie lacht. «Ich sehe keinen Grund, warum ich damit aufhören sollte.»

Auch die Aargauerin Ruth Zwahlen hat nie den Wunsch verspürt, ihren Joint endgültig auszudrücken ­ im Gegenteil. Sie führte vier Jahre lang einen Hanfladen.

Als sie realisierte, dass Hanfproduktehändler «immer mit einem Bein im Gefängnis stehen», gab sie das Geschäft auf. Eben hat sie in einem alten Fachwerkhaus in Mellingen ein Hanfmuseum eröffnet. In drei Räumen sind 400 Hanfprodukte ­ vom Seil übers Shampoo bis zum Champagner ­ ausgestellt. In 65 Bundesordnern sind Zeitungsartikel seit 1951 archiviert, in 9 weiteren hat sie ihren Briefverkehr mit Behörden und Polizeistellen abgelegt. Ruth Zwahlen, 53, kifft, seit sie 20 ist. 1975 sass sie drei Wochen in U-Haft wegen Hanfkonsums, 1981 demonstrierte sie auf dem Berner Bundesplatz für die Legalisierung. Mit ihrem Museum will sie herrschendes «Unwissen» beseitigen: «Es soll Politikern wie Polizisten zeigen, dass Hanf kein gefährliches Rauschgift ist, sondern das Kulturgut unserer Vorfahren.»

1974 hatte der Berner Mundartrocker Polo Hofer seine Leidenschaft für dieses kulturelle Erbe noch hinter einem sprachlichen Code versteckt, dem «Vogelfuetter-Song». Darin wurde das Kiffen zwar beschrieben, aber nicht beim Namen genannt. Erst, als Peter Tosh 1976 die Kiffer-Hymne «Legalize It» schuf, wurden auch die deutschsprachigen Musiker deutlicher. 1979 fragte Georg Danzer «War das etwa Haschisch in dem Schokoladenei?» und reimte Nina Hagen «haschisch, feinstes kaschmir, edelster türke, afghanisches gras, ein plätzchen für mein schätzchen».

Jetzt, 20 Jahre später, hat der Cannabis-Raucher sein Schmuddel-Image vom Hippie, Reggae und ökologisch verbrämten Alt-68er abgelegt. «Der Kiffer ist heute in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vertreten», sagt Soziologe Günter Amendt. Explizit singt auch Polo Hofer: «I ha-n-es Bsüechli gmacht / i ha-n-es Chüechli bracht / ha gluegt, dass i nid z spät ytriffe / wo-ni be ynecho / gits es grosses Hallo / d Stube voll Lüt, und alli kiffe.»

Das heute gerauchte Schweizer Cannabis aber, wies der «Kassensturz» im November nach, habe einen massiv höheren Gehalt an psychoaktivem Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) und sei darum weit berauschender als der frühere Stoff. Die Sendung trat eine neuerliche Diskussion der gesundheitlichen Risiken beim Kiffen los. Drogenexperte Amendt kann darüber nur schmunzeln: «Es gibt keine neuen Erkenntnisse zum Cannabis-Konsum ­ ausser, dass immer Jüngere immer früher einsteigen.» Den «Kassensturz»-Bericht bezeichnet er als «künstlich gezeugte Hysterie; hochgezüchtete Hanfsorten seien nichts Neues, sondern entsprächen dem American Way. «Klarheit über den THC-Gehalt und eine Festlegung seiner Obergrenze ­ also Produktekontrolle und Konsumentenschutz ­ setzten eine Legalisierung voraus», sagt Amendt.

«Cannabis denn Sünde sein?», fragt die Suchtprävention Zürcher Oberland, eine der 16 Zürcher Suchtpräventionsstellen, die sich für die Liberalisierung einsetzen. Unter diesem Titel lernen Kiffer in Abendkursen, ihr Rauchverhalten zu verstehen und einzuschätzen ­ erstmals Ende Januar. Das Ziel ist nicht die eigentliche Verhaltensänderung, die Abstinenz, sondern die Bereitschaft dazu. Peter Trauffer, Leiter der Präventionsstelle in Uster, setzt auf Risikokompetenz: «So, wie es Risikosportler gibt, gibt es auch Kiffer. Ihnen das Kiffen abzugewöhnen, schaffen wir nicht. Aber wir können die Kompetenz des Kiffers im Cannabis-Gebrauch verbessern. Wir laden ihn ein, das Risiko kennen zu lernen, das er eingeht.»

Im Grasland Schweiz wurden vergangenen Sommer 300 Hektaren Land mit Hanf bepflanzt, schätzt das Bundesamt für Polizei. Fritz Meyer, 61, aus Wohlenschwil-Büblikon AG ist einer der Bauern, die sich in der Hanfproduktion versuchen ­ ein kämpferischer Mann. Verbissen schlägt er sich mit öffentlichen Würdenträgern herum. Mit den Aargauer Polizisten, der Aargauer Staatsanwaltschaft, dem Bundesgericht ­ «mit den Behörden-Rambos, die keine Ahnung vom Hanf haben».

Am 24. Oktober 1999, morgens um 7.45 Uhr fuhren sechs Kantonspolizisten auf Meyers Hof. Sie hielten dem Verdutzten eine richterliche Verfügung unter die Nase, die es ihm verbot, die eben eingefahrene Ernte zu verarbeiten, zu verkaufen oder zu vernichten. Sie nahmen einen Augenschein in den Verarbeitungs- und Trocknungsräumen und packten die Buchhaltung ein.

Dabei baue Fritz Meyer «Industrie- und Bauernhanf an, keinen Drogenhanf», betont er. 1994 begann er mit ein paar Stauden der Sorte Fedora. Seither bestellt er jedes Jahr 80 bis 100 Aren seines 18-Hektar-Bauernbetriebs damit und erwirtschaftet «bei absolut optimalen Bedingungen» bis zu 400 Kilogramm Hanfblüten im Jahr. Daraus stellt der Pionier Taschen und Kissen, Mehl und Öl, Sirup und Seife her. Das 500-grämmige Hanfkissen verkaufte er für 170 Franken an Hanfläden, ein Kilogramm Mehl zu 3 Franken 50, 3,3 Liter Hanfsamenöl für 20 Franken. Wie viel er damit pro Jahr einnimmt, will er nicht sagen. Nur so viel: «Die Hanfprodukte haben lange Zeit den Betrieb am Laufen gehalten.»

François Reusser schätzt, dass etwa 400 bis 500 Bauern vom Anbau von Drogenhanf leben könnten. Eine Hektare davon gebe ein solides Basiseinkommen von rund 100 000 Franken. «Reich werden sie aber nicht dabei.» Den Haschisch-Bedarf in der Schweiz schätzt Reusser eher tief auf 100 Tonnen pro Jahr ­ was bei einem Kilopreis von 10 000 Franken ein Umsatz von einer Milliarde generieren würde. Thomas Schmid, der Leiter des Departements Pflanzenbau und Umwelt des Schweizerischen Bauernverbands, postuliert dagegen, dass der kontrollierte Hanfanbau nach einer Liberalisierung des Krauts künftig

rund 1200 Schweizer Bauern die Existenz sichern würde. Mit einer Hektare könnten sie nach Schmids Schätzungen einen Stundenlohn von rund 200 Franken netto erzielen ­ gegenüber 28 Franken für konventionellen Weizen oder Kartoffeln. Kein Wunder, wollen daher von den rund 70'000 Schweizer Bauern gemäss einer Umfrage des «Schweizer Bauern» vom Frühling 2002 rund 50'000 Hanf anbauen, sobald die Produktion entkriminalisiert ist. Allerdings: Sie würden im besten Fall noch die Hälfte des heutigen Erlöses bekommen, dämpft Schmid hochfliegende Erwartungen.

Denn der Hanfanbau ist zeitaufwändig und kostenintensiv. Und manchmal ist die Ernte aus einem unbeinflussbaren Grund im Handumdrehen vernichtet. Bei Fritz Meyers Pflanzen etwa stellten die Behörden einen massiv erhöhten THC-Gehalt fest: das Fünf- bis Achtfache der erlaubten 0,3 Prozent des berauschenden Stoffes. «1999 war ein absolutes Spitzenjahr ­ genauso wie beim Wein und den Zuckerrüben», rechtfertigt sich Meyer, Mitglied der Aargauer Hanfbauern-Vereinigung. Der warme Sommer hatte den THC-Gehalt mehrerer vom Bundesamt für Landwirtschaft offiziell zugelassener Hanfsorten deutlich über den Grenzwert steigen lassen. Damit sei das Kraut rauschmittelfähig geworden, behaupteten die Bundesrichter. Wer es produziere und vertreibe, mache sich zwingend strafbar. Meyer: «Das ist die Natur. Das kann ich nicht verhindern.» Ironie: Nur sechs Wochen später erhielt Meyer vom Bund genau wie in den Vorjahren rund 1500 Franken für den Anbau des «nachwachsenden Rohstoffes» Hanf ausbezahlt ­ zuzüglich 1200 Franken Flächenbeiträge für die bebaute Hektare.

Der THC-Gehalt einer Pflanze sei ein absolut unbrauchbares Kriterium für ihre Definition als Rauschmittel, entgegnet Juristin Dominique von Planta: Er könne bis zu 50 Prozent schwanken, wenn die Pflanze zwei, drei Tage länger trockne, und die Methoden seines Nachweises seien höchst undurchsichtig. «Der THC-Gehalt ist ein Kriterium, das ausschliesslich aus politischen Gründen eingebracht wurde.» Entsprechend herrsche auch in der vorberatenden Kommission des Nationalrates zur Revision des Betäubungsmittelgesetzes ein breiter Konsens, dass diese Eigenschaft der Hanfpflanze künftig kein Kriterium für ihre Strafbarkeit mehr sein solle.

Denn gerade bei auf künstlichem Boden, mit Kunstdünger und unter Kunstlicht produziertem Indoor-Hanf ist heute ein THC-Gehalt von 15 bis 20 Prozent zur Regel geworden. «Gras unter Glas» heisst der neue Trend: Jedes Jahr kommen in der Schweiz weitere 15 bis 20 Hektar unters Gewächshaus. Unbehelligt vom Wetter kann hier viermal statt einmal pro Jahr geerntet werden.

Irgendwo im Kanton Luzern liegen aber andere Hanffelder ­ unter freiem Himmel: diejenigen von Hugo Schöni, 30, aus Malters. Diesen Herbst hat die Polizei seine Ernte beschlagnahmt. 35 Polizisten, sagt Schöni, seien im Einsatz gestanden; eine Anzeige ist offen. Inzwischen hat die Polizei dem Unternehmer die Hälfte des Krauts zurückgebracht. Denn Schöni verwendet seinen Hanf nicht fürs Kiffen ­ sein Kraut berauscht anders. Hemp Valley Beer heisst das mit 0,005 Milligramm schwach THC-haltige Bier, das letztes Jahr in Deutschland den CannaBusiness Award für das beste neue Hanfprodukt gewann.

Das Getränk ist ein Kuriosum. Der Hanf wird in der Schweiz gewonnen, die Blätter und Blüten so genannt zu Öl «destilliert» und nach Tschechien exportiert. Dort wird ein Bier gebraut, das palettweise zurück in die Schweiz kommt. Schöni rechnet für 2003 mit einer Produktion von 100'000 Litern oder mehr. Nachgefragt wird das Hemp Valley Beer vor allem im Ausland in England, Holland und Deutschland. Und noch ist Schönis Cannabis das einzige, das legal Grenzen überqueren darf. Ohne Chipkarte ­ voll Grass!


Oben



Kiffer zu ihrem Konsum


Stefanie Stähli, 19
Beruf: KV-Lehrling aus Lachen SZ
Konsum: Seit fünf Jahren, seit vier Jahren regelmässig, hauptsächlich Indoor-Gras, «ein paar Joints pro Tag»
Budget fürs Kiffen: «Einige hundert Franken» pro Monat
«Ich kiffe ausschliesslich am Feierabend ­ im Zug nach Hause und zu Hause beim Aufräumen, Wäschemachen, Hausaufgaben­Erledigen, Fernsehen.»

Katja Brunner, 21
Beruf: Bauzeichnerin aus Männedorf
Konsum: Je nach Stimmung Haschisch oder Gras, ab und zu selber Angebautes. Beschafft alles über Freunde und Bekannte
Budget fürs Kiffen: 50 bis 100 Franken pro Woche
«Ich mag es zu kiffen. Aber nie bei der Arbeit, da muss ich fit sein. Kiffen ist schädlicher als Rauchen. Das Schädlichste aber sind Nikotin und Teer vom ungefilterten Tabak.»

Christian Baumgartner, 26
Beruf: Tonträgerverkäufer aus Zürich
Konsum: Ausschliesslich Gras aus Hanfläden, kifft etwa drei Mal pro Woche
Budget fürs Kiffen: Rund 50 Franken pro Woche
«Früher verlief mein Tag einfach nicht gut, wenn ich abends keinen Joint rauchte. Heute kiffe ich weniger, denn es stellte sich eine Gleichgültigkeit mir selber gegenüber ein.»

Ruth Zwahlen, 53
Beruf: Geschäftsführerin aus Mellingen
Konsum: Bevorzugt Outdoor-Hanf. Keine Mengenangabe ­ «man fragt ja auch keinen, wie viele Biere er trinke»
Budget fürs Kiffen: Keine Angaben, da Eigenanbau im Garten
«Ich kiffe zum Entspannen. Und wenn ich nicht einschlafen kann, rauche ich mein Hanfzigarettli.»

Steven Vetsch, 17
Beruf: Wirtschaftsgymnasiast aus Hombrechtikon ZH
Konsum: Bevorzugt Indoor-Gras; durchschnittlich vier bis fünf Joints pro Tag, an Tagen mit Prüfungen höchstens zwei
Budget fürs Kiffen: Keine Angaben
«Wenn ich mich verliebt habe, aber mich nicht getraue, die Frau anzusprechen ­ dann hilft mir ein Joint, meinen Ärger über mich selbst wegzurauchen.»

Reto Balzer, 22
Beruf: Bauspengler aus Männedorf
Konsum: Am liebsten Haschisch, woher, spielt keine Rolle, «wenn die Qualität stimmt»
Budget fürs Kiffen: 50 bis 100 Franken pro Woche
«Ich genehmige mir kein Feierabendbier, sondern rauche lieber eins. Es ist gemütlich, in der Runde zu rauchen. Zur Arbeit nehme ich aber nie etwas mit.»
Roger Zanin, 23
Beruf: Bauspengler aus Männedorf
Konsum: Am Wochenende mehr, unter der Woche bei Gelegenheit. Meistens Outdoor-Gras. «Wenn Geld da ist, gerne Indoor-Gras»
Budget fürs Kiffen: Früher 400 Franken pro Monat. Kosten dank Eigenanbau heute auf 100 Franken monatlich gesenkt.
«Ich bin hyperaktiv und nach der Arbeit komplett aufgedreht. Dank dem Kiffen kann ich auch mal ruhig hocken.»

 

Lehrer gegen Kiffer


Die Schulen werden von Cannabis eingenebelt. Behörden und Pädagogen ziehen die Notbremse gegen die Sucht auf dem Pausenplatz.


Von Walter Hauser


Hat ein Schüler gerötete Augen oder einen glasigen Blick oder verhält er sich sonst merkwürdig, muss er mit Massnahmen rechnen. Der blosse Verdacht, dass er sich im bekifften Zustand befindet, genügt ­ und der Betreffende hat sich einer Urinprobe zu unterziehen. Im äussersten Fall wird er sogar aus der Schule ausgeschlossen und in ein Heim eingewiesen.

Die Oberstufen-Schulgemeinde Rapperswil-Jona SG geht im Kampf gegen den Drogenmissbrauch auf dem Schulareal neue Wege. Auf den 1. Januar hat sie ein Interventions-Modell in Kraft gesetzt. Es enthält einen Katalog von Sanktionen, die im Gespräch zwischen Lehrer, Eltern und Schüler festgelegt und durchgesetzt werden. «Damit setzen wir ein klares Zeichen, dass Drogenhandel und Drogenkonsum an unserer Schule nicht geduldet werden», sagt Schulsekretär Markus Jäger. Die Oberstufen-Schulbehörde Rapperswil-Jona liegt damit exakt auf der Linie des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer. In einer soeben veröffentlichten Stellungnahme meldet der Verbandsvorstand gegenüber der Legalisierung des Drogenkonsums Vorbehalte an. «Wir wollen den Drogenkonsum nicht kriminalisieren», sagt Präsident Beat W. Zemp, «aber wir wollen der Sucht vorbeugen. Die Liberalisierung würde aber die Bemühungen um Suchtprävention unterlaufen», sagt Präsident Zemp, der zum gegebenen Zeitpunkt auch die Delegierten-Versammlung der Schweizer Lehrerschaft einschalten wird.

Die Lehrer fürchten eine weitere Ausbreitung des Drogenkonsums auf den Pausenplätzen. Die Meldungen häufen sich, dass Schüler bekifft und beduselt zur Schule kommen. Facts hat in einer Titelgeschichte breit über das Thema berichtet. (FACTS 3/2003). Diese Entwicklung soll nach Meinung der Lehrerschaft durch Freigabe des Drogenkonsums nicht weiter gefördert werden.

Die ablehnende Haltung der Lehrerschaft stellt auch die Liberalisierungs-Bemühungen des Gesetzgebers in Frage. Im Ständerat ging die Revision des Betäubungsmittel-Gesetzes schlank über die Bühne, gegenwärtig wird darüber in der vorberatenden Kommission des Nationalrates debattiert.

Doch der Widerstand gegen die Cannabis-Freigabe wächst. Einzelne Parlamentarier bekennen offen, dass sie in der Drogenfrage heute anders denken als noch vor ein paar Monaten. Der Glarner SVP-Ständerat This Jenny, Mitglied der ständerätlichen Gesundheits-Kommission, hatte der Gesetzesvorlage noch zugestimmt, doch heute lehnt er die Freigabe des Cannabiskonsums nach eigenem Bekunden ab. Neue Studien und Erkenntnisse zu diesem Thema hätten ihn aufgerüttelt, sagt er.

Wissenschaftliche Studien in Deutschland behaupten, dass sich der Konsum von Cannabis-Produkten bei Jugendlichen gesundheitsschädigend auswirkt. Wer täglich mehr als ein Gramm konsumiert, kann sich nicht mehr konzentrieren und wird in der Folge vergesslich. Bedenklich ist laut derselben Studie auch, dass immer mehr Jugendliche ihre Probleme einfach «wegkiffen».

Mit ein Grund für das harte Durchgreifen der Oberstufen-Schulgemeinde Rapperswil-Jona. Das Schulareal hat sich dort in den letzten Monaten zu einem Drogen-Umschlagplatz entwickelt. «Darum mussten wir reagieren», sagt Schulsekretär Jäger.

Auch andere Schulen gehen jetzt mit mehr Härte gegen das Kiffen auf ihrem Areal vor. So wurde vor kurzem ein Schüler der Sekundarschule Sissach BL polizeilich abgeführt, nachdem er wiederholt bekifft zur Schule gekommen war und Drohungen gegen die Lehrer ausgestossen hatte.


Prekärer Wissensstand


Kreislaufprobleme, Krebs, Psychosen ­ die Gefahren sind zahlreich. Doch an harten Daten zur Langzeitwirkung von Cannabis mangelt es.


Von Sabine Olff

Was Heroin, Kokain und Ecstasy bewirken, ist einigermassen bekannt. Das Wissen um die Folgen des Cannabiskonsums ist dagegen um einiges schlechter. «Von keiner anderen Droge wissen wir so wenig», sagt Rainer Thomasius, Leiter der Drogenambulanz am Uniklinikum in Hamburg Eppendorf. Die Forschungssituation sei desaströs. Dabei werde keine andere illegale Droge so häufig konsumiert wie Marihuana oder Haschisch.

Eines weiss man aber sicher: Harmlos ist Cannabis nicht ­ weder für den Körper noch für die Psyche. So treibt jeder Joint den Blutdruck und den Herzschlag nach oben. Gerade für Menschen, die bereits unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, kann Cannabis deshalb zum Problem werden. Tierversuche deuten darauf hin, dass auch das Risiko für einen Tumor in den Atemwegen steigt. So inhalieren die Kiffer beim Zug am Joint fast doppelt so viel Krebs erregende Stoffe wie bei einer filterlosen Zigarette. Wer regelmässig kifft, kann es sich vielleicht sogar mit seiner Fruchtbarkeit verscherzen. Bislang deutet sich das aber allein im Versuch mit Ratten an.

Grosse Unklarheiten gibt es bei den psychischen Folgen, die mit dem Cannabiskonsum einhergehen können. So wird schon seit langem diskutiert, ob der regelmässige Gebrauch Depressionen oder Psychosen wie Schizophrenie auslösen kann. Erst kürzlich stellten drei grosse Studien erneut einen Zusammenhang fest. Allerdings schwächeln auch diese Untersuchungen, wenn es um die Frage geht: Was kam zuerst ­ die Psychose oder der Joint? Sicher ist aber, dass vorbelastete Personen durch die Kifferei einen Rückfall erleiden oder ihre Erkrankung verstärken können.

Widersprüchliche Ergebnisse gibt es, wenn es auf lange Sicht um die Gedächtnisleistungen der Kiffer geht. Die langfristigen Schäden sind insgesamt sehr schlecht untersucht. Zum einen weil die ehemaligen Kiffer meist nur wenige Monate nachbeobachtet wurden und weil zum andern die Mediziner ihre Probanden vor dem Einstieg in die Drogenkarriere noch nicht kannten. Ausserdem sind die Studienteilnehmer meist Kampfkiffer, die bis zu fünf Gramm täglich rauchen. Mit dem üblichen Konsum hat das meist wenig zu tun.
Auch wenn die meisten ihre Kifferei unter Kontrolle haben, deutet immer mehr darauf hin, dass das vermeintlich harmlose Kraut bei dauerhaftem Gebrauch und frühem Einstiegsalter seine Opfer nicht mehr loslässt. Wer aussteigen will, bekommt das zu spüren: Schweissausbrüche, Depressionen, Unruhe und Angstzustände können den Entzug begleiten.

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