Ches Leben ist eine Inspiration für jedes menschliche Wesen,
das die Freiheit liebt. Wir werden uns seiner stets ehrend erinnern.

Nelson Mandela am 26. 7. 1991




Che vor der Vollversammlung der UNO am 11. 12. 1964

Wir wiederholen zum tausendsten Mal, daß die Revolutionen nicht exportiert werden. Die Revolutionen werden im Schoße der Völker geboren. Die Revolutionen werden hervorgerufen durch eine Ausbeutung, wie sie von den Regierungen in Costa Rica, Nicaragua, Panama oder Venezuela praktiziert werden oder nicht, ... Es ist aber die Realität, daß keine Revolution esportiert werden kann. ...
Ich bin in Argentinien geboren, das ist kein Geheimnis. Ich bin Kubaner und bin auch Argentinier. Wenn sich die ehrenwerten Herrschaften aus Lateinamerika nicht beleidigt fühlen, dann fühle ich mich als lateinamerikanischer Patriot ebenso wie als Patriot jedes einzelnen Landes. Wenn es notwendig sein sollte, würde ich mein Leben geben für die Befreiung irgendeines lateinamerikanischen Landes, ohne dafür etwas zu erbitten, ohne dafür etwas zu verlangen, ohne dafür jemanden auszubeuten.


Auszüge aus dem Abschiedsbrief an Che's Eltern


Liebe Alten! ... Vor fast zehn Jahren schrieb ich Euch schon einmal einen Abschiedsbrief. Wenn ich mich recht erinnere, bedauerte ich damals, kein besser Soldat und kein besserer Arzt zu sein. Das zweite interessiert mich nicht mehr, als Soldat bin ich nicht so schlecht. ... Im wesentlichen hat sich nichts geändert, außer daß ich heute viel bewußter bin, mein Marxismus ist verwurzelt und geläutert. Ich bin überzeugt, daß der bewaffnete Kampf die einzige Lösung für die Völker ist, die für ihre Befreiung kämpfen, und ich bin konsequent in meinen Auffassungen. ... Es umarmt Euch fest der verlorene und unverbesserliche Sohn Ernesto.


Auszüge aus dem Abschiedsbrief an Che's Tochter Hilda

Liebe Hildita, ... Denk daran, daß noch viele Jahre des Kampfes vor uns liegen, und auch wenn Du schon eine Frau sein wirst, wirst Du Deinen Beitrag in diesem Kampf leisten müssen. Bis dahin mußt Du Dich gut vorbereiten, mußt sehr revolutionär sein, was in Deinem Alter heißt, gut zu lernen, so viel wie möglich, und immer bereit sein, eine gerechte Sache zu unterstützen. ... Es umarmt Dich ganz fest für all die Zeit, die wir uns nicht sehen werden, Dein Papa.


Auszüge aus der Botschaft an die Völker der Welt

... Der Grundbestandteil dieser strategischen Zielsetzung wird also die tatsächliche Befreiung der Völker sein; eine Befreiung, die in der Mehrzahl aller Fälle durch den bewaffneten Kampf erfolgen und in Amerika fast unfehlbar die Eigenschaft besitzen wird, in eine sozialistische Revolution umzuschlagen. ... Aber dieser kurz umrissene Weg zum Sieg schließt Opfer ein, die schon ab heute ganz offen gefordert werden müssen und die vielleicht weniger schmerzlich sein werden als die, welche wir erdulden müßten, wenn wir dauernd dem Kampf ausweichen und verlangen, daß andere für uns die Kastanien aus dem Feuer holen sollen. ... Hinsichtlich des großen strategischen Ziels, der völligen Vernichtung des Imperialismus durch den Kampf, müssen wir unnachgiebig bleiben. ... 16. April 1967


Che's Leben

Ernesto Che Guevara, 1928 in Rosario (Argentinien) geboren, studierte Medizin an der Universität von Buenos Aires und promovierte dort 1953. Zahlreiche Reisen ihn u.a. nach Peru, Bolivien, Kolumbien, Venezuela, Guatemala, Kolumbien und in die USA. In Mexiko begegnete er Fidel Castro und schloß sich der "Bewegung des 26. Juli" an. 1956 war er einer der 82 Männer, die auf der "Granma" nach Kuba fuhren, um dort den bewaffneten Kampf gegen den Diktatur Fulgenicio Batista aufzunehmen.
Nach anfänglichen Niederlagen gewann die von der Sierra Maestra aus operierende "Bewegung des 26. Juli" immer größere Unterstützung durch die Bevölkerung, was am 1. Januar 1959 zum Sieg der Revolution führte. Che wurde mit zahlreichen Ämtern betraut, so mit der Leitung der Nationalbank. 1961 wurde er zum Industrieminister ernannt. Während der von den USA organisierten und finanzierten Invasion in der Schweinebucht im April 1961 befehligte er die kubanischen Truppen in Pinar del Rio. Als Revolutionär und Politiker erwarb er sich weltweites Ansehen und wurde für breite Teile der Jugend zur Identifikationsfigur.
1965 verließ er Kuba, um sich - wie er selbst in seinem Abschiedsbrief schreibt - "einem neuen Gebiete des Kampfes gegen den Imperialismus zuzuwenden". Im Oktober 1967 wurde er von bolivianischen Regierungstruppen gefangengenommen und ermordet.




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