ABRIS DES COMBAT
ABRI DE COMBAT DV 1

Der stark beschädigte Abri de combat DV 1 liegt zwischen dem Fort de Douaumont und der Kasemattenschlucht im Caillette-Wald in der Parzelle 359. Von den Deutschen wurde die Anlage als "Infanteriewerk Nord" bezeichnet.

Die Anlage DV 1 wurde 1908 erbaut und besteht aus 2 großen Mannschaftsräumen für 100 sitzende Soldaten (1/2 Kompanie), einer Küchenecke, der Außenlatrine und der Zisterne im Untergeschoß, die durch eine kleine Bodenöffnung über eine Steigleiter erreichbar Südansicht, 1994 war.

Die 2 Ruheräume sind jeweils 10 m lang und 4 m breit. Die Bunkerdecke besteht aus Eisenbeton und hat eine Stärke von 1,60 m; die Außenmauern sind aus 2 m starkem Spezialbeton.  

Die vorgezogene Schutzfassadenmauer beträgt Bodenkante 1,5 m und die Deckenkante 1 m. Die Bruchsteinmauer sollte vor Gewehrgeschossen und Granatsplittern schützen. Das Werk war von einem Drahthindernis umgeben.

Von den deutschen Truppen, es handelte sich um das Infanterie-Regiment Nr. 24, wurde der Bunker, auch "Abri 3209" genannt, am 27. Februar 1916 zum ersten Mal angegriffen, jedoch ohne Erfolg. Der Abri lag, wie auch die anderen Bunker imInnenansicht eines Bereitschaftsraumes, 1994 Caillette-Wald, ständig unter französischem Artilleriebeschuß.

Am 2. März 1916 erfolgte ein Angriff des Infanterie-Regiments Nr. 20. Das Feuer von zwanzig eingebauten Maschinengewehren der Franzosen war aber so stark, daß die Deutschen den Angriff abbrechen mußten.

Danach versuchte das Infanterie-Regiment Nr. 132 am 8. und 9. März 1916 weitere Angriffe, die aber ebenfalls scheiterten. Auch der Einsatz von einem großen und vier kleinen Flammenwerfern am 18. und am 22. März 1916 brachte keinen Erfolg.

Am 23. März gruben Soldaten des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 120 einen Minenstollen unter den Abri. Die Sprengung der Anlage mißlang und entlud sich im Grundriss und Seitenansicht von DV 1 Freien. Erst am 2. April 1916 gelang es den Trupps des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 20 das Infanteriewerk Nord zu erobern.

Am 22. Mai 1916 erkämpften sich französische Truppen erneut den Zugang zum Abri DV 1, mußten ihn aber einen Tag später wieder räumen. Das Infanterie-Regiment Nr. 20 besetzte daraufhin den Bunker. Im Werk fanden die Deutschen dreißig schwer verwundete Franzosen vor, die später während eines französischen Angriffs getötet wurden.

Der letzte deutsche Angriff fand am 23. Mai 1916 mit Unterstützung des Infanterie- Regiments Nr. 24 statt. Das Werk wurde erobert: einhundertzwanzig Franzosen zogen in Kriegsgefangenschaft.

Der Abri DV 1 im Caillette-Wald ist heute nur noch eine klaffende Ruine, die dem aufmerksamen Betrachter die Zerstörungskraft der Weltkriegs-Artillerie verdeutlicht. Die Zisternenräume sind unbeschädigt geblieben.

Quellen und Literatur:
  • Brandis, Cordt von: Die vom Douaumont-Das Ruppiner Regiment Nr. 24 im Weltkriege, Berlin 1930. 
  • Doerstling, Paul: Das Infanterie-Regiment Nr. 20, Berlin 1933. 
  • Fromm, Ferdinand: Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120, Stuttgart 1920. 
  • Steuer, Joseph: Das Infanterie-Regiment Nr. 132, Berlin 1931. 
  • Wendt, Hermann: Verdun 1916, Berlin 1931. 
  • Werdt, German: Verdun. Die Schlacht und der Mythos, Bergisch Gladbach 1979.

Abbildungen:

  • Erich Kassing.

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