ABRIS
DES COMBAT |
ABRI
DE COMBAT DV 1 |
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Der
stark beschädigte
Abri de combat DV 1 liegt
zwischen dem
Fort de Douaumont und der Kasemattenschlucht im Caillette-Wald
in der Parzelle 359. Von den Deutschen
wurde die Anlage als "Infanteriewerk Nord" bezeichnet.
Die
Anlage DV 1 wurde 1908 erbaut und besteht aus 2 großen Mannschaftsräumen für
100 sitzende Soldaten (1/2 Kompanie), einer Küchenecke,
der Außenlatrine und der Zisterne im
Untergeschoß, die durch eine kleine Bodenöffnung
über eine Steigleiter erreichbar
war.
Die
2 Ruheräume sind jeweils 10 m lang und 4 m breit.
Die Bunkerdecke besteht aus Eisenbeton und hat
eine Stärke von 1,60 m; die Außenmauern sind aus
2 m starkem Spezialbeton. Die
vorgezogene Schutzfassadenmauer beträgt
Bodenkante 1,5 m und die Deckenkante 1 m. Die
Bruchsteinmauer sollte vor Gewehrgeschossen und
Granatsplittern schützen. Das
Werk war von einem Drahthindernis umgeben.
Von den deutschen Truppen, es
handelte sich um das Infanterie-Regiment Nr. 24, wurde der
Bunker,
auch "Abri
3209" genannt, am 27. Februar 1916 zum ersten Mal
angegriffen, jedoch
ohne Erfolg. Der
Abri lag, wie auch die anderen Bunker
im Caillette-Wald, ständig unter französischem
Artilleriebeschuß.
Am 2. März 1916 erfolgte ein
Angriff des Infanterie-Regiments Nr. 20. Das Feuer von zwanzig
eingebauten Maschinengewehren der Franzosen war aber so stark,
daß die Deutschen den Angriff abbrechen mußten.
Danach versuchte das
Infanterie-Regiment Nr. 132 am 8. und 9. März 1916 weitere Angriffe, die
aber ebenfalls scheiterten. Auch der Einsatz von einem
großen und vier kleinen Flammenwerfern am 18. und am 22. März
1916 brachte keinen Erfolg.
Am 23. März gruben Soldaten des
Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 120 einen Minenstollen unter
den Abri. Die Sprengung der Anlage mißlang und entlud sich im
Freien. Erst am 2. April 1916 gelang es
den Trupps des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 20 das Infanteriewerk Nord zu erobern.
Am 22. Mai 1916 erkämpften sich
französische Truppen erneut den Zugang zum Abri DV 1,
mußten ihn aber einen Tag später wieder räumen. Das
Infanterie-Regiment Nr. 20 besetzte daraufhin den Bunker. Im Werk fanden
die Deutschen dreißig schwer verwundete Franzosen vor, die später
während eines französischen Angriffs getötet wurden.
Der letzte deutsche Angriff fand
am 23. Mai 1916 mit Unterstützung des Infanterie- Regiments Nr. 24 statt. Das Werk wurde
erobert: einhundertzwanzig Franzosen
zogen in Kriegsgefangenschaft.
Der
Abri DV 1 im Caillette-Wald ist heute nur
noch eine klaffende Ruine, die dem aufmerksamen
Betrachter die Zerstörungskraft der
Weltkriegs-Artillerie verdeutlicht. Die
Zisternenräume sind unbeschädigt
geblieben.
Quellen
und Literatur:
-
Brandis, Cordt
von: Die vom Douaumont-Das Ruppiner Regiment Nr. 24 im Weltkriege, Berlin 1930.
-
Doerstling,
Paul: Das Infanterie-Regiment Nr. 20, Berlin 1933.
-
Fromm,
Ferdinand: Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120, Stuttgart
1920.
-
Steuer, Joseph: Das Infanterie-Regiment Nr. 132, Berlin 1931.
-
Wendt,
Hermann: Verdun 1916, Berlin 1931.
-
Werdt,
German: Verdun. Die Schlacht und der Mythos, Bergisch Gladbach
1979.
Abbildungen:
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