Das 1909 erbaute Werk DV 4, von den Deutschen u.a. als "Infanteriewerk 519"
und "Blockhaus" bezeichnet, von den Franzosen als "Abri 4595",
"145", "Redoute" und
"R 1" beschrieben, liegt oberhalb des Vauxteiches am Nordhang der
Fumin-Schlucht in der Parzelle 501.
Der
zweiräumige Abri ist ein Meisterwerk der französischen
Festungsbaukunst und war der deutschen Hauptangriffsrichtung
völlig entzogen. Die
Anlage besteht aus 2 großen
Mannschafts- räumen für
100 auf Holzbänken sitzende Soldaten (1/2 Kompanie), einer Küchenecke,
der Außenlatrine und der unter dem linken Raum
liegenden Zisterne im Untergeschoß.
Die
2 Ruheräume sind jeweils 10 m lang und 4 m breit.
Die Bunkerdecke besteht aus Eisenbeton und hat
eine Stärke von 1,60 m; die Außenmauern sind 2 m
stark. Die
vorgezogene Schutzfassadenmauer beträgt
Bodenkante 1,5 m und die Deckenkante 1 m. Das
Werk war von einem Drahthindernis umgeben.
Vom
Infanteriewerk zog sich ein höher liegender betonierter und fast 2
m tiefer und 150 m langer Verbindungsgraben am Nordhang der Schlucht
entlang. Dieser betonierte und in
Bruchsteinen ausgeführte Graben konnte durch einen einfachen
Laufgraben vom Abri DV 4 betreten werden. Der
Bunker
DV 4 wurde zum
ersten Mal am 2. April 1916 von dem deutschen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 7 angegriffen. Dieser und weitere zehn
Angriffe scheiterten aber unter hohen Verlusten. Auch die Angriffe
weiterer Regimenter, wie die Versuche des I.R. 60 und des I.R. 43,
zerschlugen sich an dem harten französischen Widerstand und der gut
versteckten Lage des Infanteriewerks.
Am 8. Juni 1916 griffen
Soldaten des Infanterie- Regiments Nr. 43 und des Jäger-Regiments
Nr. 3 das Werk erneut an und konnten es erobern: 253 französische
Soldaten und eine grössere Anzahl Verwundeter gingen in
Gefangenschaft.
Das Werk diente fortan als
Verbandsplatz und Unterstand für Stäbe. Am 2. November 1916 räumten die Deutschen den Bunker.
Der Weg zum Bunker: Wir
überqueren am Vaux-Teich die Strasse D 112 und gehen dann den steilen
Weg hoch in Richtung Fort Vaux.
Nach fast fünfhundert Metern erreichen wir das Einzelgrab des
französischen Soldaten Henri
Waechter (+ 1916); rechter Hand führt dann ein schmaler Weg zu DV
4.
Die Decke des
linken Raumes
ist als Folge eines schweren deutschen Artillerievolltreffers beschädigt.
Auch der zweite Raum ist durch einen Volltreffer
und MG-Einschußlöcher gekennzeichnet. Die Zisterne
kann nicht mehr betreten werden. Ob von ihr ebenfalls,
wie bei DV 3, ein Stollen zur Fuminschlucht getrieben
wurde, bleibt daher ungewiß. In Sichtnähe des
Infanterieraumes befindet sich ein
französisches Grab.
Am
Abri DV 4 hat man inzwischen eine Gedenktafel montiert, die an den
"LEUTNANT D. RESERVE GUSTAV SCHIEN 6./R.I.R. 88"
erinnert. Der 31-jährige Offizier ist am 2. August 1916
vor Ort gefallen.
|