Messung der Sprungweite ...

 

Die gemessene Sprungweite und die von den 5 Kampfrichtern gegebenen Haltungsnoten ergeben die Gesamtnote für einen Sprung. Sie werden addiert.

1. Die Sprungweite:

Die Sprungweite ist die Strecke von der Schanzentischkante bis zur Landestelle des Springers. Die Landestelle ist dort, wo beide oder ein Ski mit der ganzen Lauffläche auf der Aufsprungbahn aufsetzen. Als Landestelle zählt, wo der Springer mit den Füßen landet. Bei Landung in Schrittstellung ist die Mitte maßgebend. Sollte der Springer auf Grund eines Sturzes mit dem Körper zuerst aufkommen, Zählt die Stelle wo der Springer mit einem Körperteil zuerst die Aufsprungbahn berührt.

Die Sprungweite wird mit einer Genauigkeit von 0,5 Metern angegeben. Weitenpunkte werden vom K-Punkt der Schanze errechnet. Für erreichen des K-Punktes erhält der Springer jeweils 60 Punkte. Pro Meter darüber oder darunter, wird der jeweilige Punktwert pro Meter dazugezählt oder abgezogen.

Meterpunktwerte bei verschiedenen Schanzen:

K-Punkt Weite von 80 bis 99 Metern (Normalschanze)

2,0 Punkte pro Meter

K-Punkt Weite von 100 bis 120 Metern (Großschanze)

1,8 Punkte pro Meter

K-Punkt Weite von 145 bis 185 Metern (Flugschanze)

1,2 Punkte pro Meter

 

2. Die Haltungsnote:

Die Haltungsnote für einen Sprung wird durch das äußere Erscheinungsbild des Sprunges vom Absprung bis zum Durchfahren der Sturzgrenze ermittelt. Es zählen hier besonders die Präzision, Perfektion und Stabilität. Die maximale Punktzahl, die pro Kampfrichter gegeben werden kann, beträgt 20 Punkte. Bei den ermittelten Einzelnoten werden die höchste und niedrigste gestrichen, die drei verbleibenden werden addiert und ergeben die Haltungsnote für den Sprung. Die höchste erreichbare Note ist somit 60 Punkte.

Der ideale Sprung wird durch folgende Kriterien ermittelt:

 Das ideale Flugverhalten:

Durch einen effektiven Absprung soll die Flugbahn angehoben werden. Nach dem Absprung schnellstmöglich die ideale Flughaltung für den ersten Flugabschnitt einnehmen. Danach zügig in die optimale Flughaltung des mittleren Flugabschnittes übergehen und dann zum richtigen Zeitpunkt die Landung vorbereiten. Von der Seite sollten die Ski den gleichen Anstellwinkel besitzen. Die Arme und Beine sollten stabil und streng symmetrisch sein. Die Beine sind hierbei völlig durchzustrecken.

Fehler im Flug (Maximaler Gesamtpunktabzug: 5,0 Punkte):

Flugverlauf: Mängel im Bewegungsablauf der einzelnen Flugübergänge, und/oder zuwenig Stabilität und/oder Unsicherheit.

Maximal 1,5 Punkte

Skiführung: Sicherstellung in der Seitenansicht und/oder nicht ruhig gehalten, leichtes Pendeln ist erlaubt.

Maximal 1,5 Punkte

Armhaltung: Unsymmetrisch und/oder nicht ruhig gehalten. Leichtes Pendeln ist erlaubt.

Maximal 1,0 Punkte

Beinhaltung: Beine nicht ganz durchgestreckt und/oder Schrittstellung.

Maximal 1,0 Punkte

Die ideale Landung und Ausfahrt:

Der Springer sollte in einer mittleren Ausfallstellung ca. einer Schuhlänge Abstand sicher landen. Der Skiabstand sollte nicht größer als zwei Skibreiten sein. Der Oberkörper muss leicht aufgerichtet sein, und durch das leichte Einknieen den Sprung abfangen. Dies ist die sogenannte Telemarklandung. Diese Position sollte für eine Strecke von ca. 15 Meter eingehalten werden. Danach kann der Springer in eine parallele Beinführung übergehen, und mit ruhiger Armhaltung den Radius bis zum Stand durchfahren.

Fehler bei einer Telemarklandung (Maximaler Punktabzug: 1,5 Punkte):

Landung steif oder/und Landung zu breit.

Maximal 1,0 Punkte

Landung zu unsicher.

Maximal 0,5 Punkte.


Fehler bei einer Landung ohne Telemark (Maximaler Punktabzug: 4,0 Punkte):

Landung ohne Telemark und ohne zusätzliche Fehler.

Punktabzug 2,0 Punkte

Landung zu breit (Abstand der Ski größer als 2 Skibreiten).

Maximal 0,5 Punkte

Landung zu steif( zu geringes Beugen der Knie) oder Landung zu tief( Gesäß zu tief).

Maximal 0,5 Punkte

Unsicherheiten bei der Landung und/oder Ausfahrt.

Maximal 1,0 Punkte

 Sturz bei der Landung oder der Ausfahrt:

Bewertung eines Sturzes:

Stürze werden anhand der Sturzlinie bewertet. Diese befindet sich ca. 15 m nach dem Radius (Übergang vom Steilhang in das Flachstück des Auslaufes). Überquert der Springer ohne körperlichen Bodenkontakt die Sturzgrenze, gilt der Sprung als gestanden. Ein Sprung gilt ebenfalls als gestanden, wenn der Springer durch ein unvorhersehbares Hindernis (hereinspringendes Tier oder eine Person) vor der Sturzlinie fällt. Tritt eine solche Störung frühzeitig ein, so dass der Sprung nicht richtig ausgeführt werden kann, darf dieser wiederholt werden. Stürzt der Springer im Anlauf ohne eigenes Verschulden, wird der Sprung ebenfalls wiederholt. Ist der Sturz eigenes Verschulden, erhält der Springer null Punkte.

Punktabzug für einen Sturz jeweils vor der Sturzlinie:

Berühren des Schnees oder der Matten mit einer Hand und Wiederaufrichten vor der Sturzgrenze.

2,0 bis 4,0 Punkte

Berühren des Schnees oder der Matten mit beiden Händen und Wiederaufrichten vor der Sturzgrenze.

6,0 bis 8,0 Punkte

Berühren der Ski mit dem Gesäß und Wiederaufrichten vor der Sturzgrenze.

8,0 Punkte

Berühren des Schnees oder der Matten mit einer oder beiden Händen oder mit dem Gesäß und verbleiben in der Rodelstellung bis hinter die Sturzgrenze.

10,0 Punkte