Frequently Asked Questions
Mit diesen FAQ (frequently asked questions) möchten wir auf
das weltweite Interesse an der internationalen Living History Vereinbarung
antworten, um mögliche Missverständnisse aufzuklären und
Fehlinformationen abzuwenden. Die nachfolgenden Fragen sind verschiedenen
Forumsdiskussionen über die Vereinbarung entnommen. Kontaktieren Sie
uns bitte, falls Ihre Fragen hier nicht beantwortet wurden.
F: Weshalb ist eine solche Distanzierungserklärung notwendig? F: Warum eine Vereinbarung auf internationaler Ebene? F: Wäre es nicht sehr gefährlich, wenn Waffen-SS Reenactment in den Untergrund gedrängt würde?
F: Weshalb ist eine solche Distanzierungserklärung notwendig? A: Die historische Nachstellung des Zweiten Weltkrieges in Form von Reenactment / lebendiger Geschichtsdarstellung wird in vielen Länder (insbesondere in Europa) als moralisch außerordentlich zweifelhaft angesehen. Besonders problematisch ist die Darstellung eines deutschen Soldaten, da seine Rolle oft mit einer entsprechenden politischen Gesinnung des Reenactors gleichgesetzt wird. Während beispielsweise die Darstellung von nicht parteizugehörigen Militärbranchen wie Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine in vielen europäischen Ländern bereits - unter großen Vorbehalten und nur in beschränktem Umfang - akzeptiert wird, sind politische Darstellung entweder per Gesetz verboten oder unerwünscht aufgrund der Greueltaten, die die Menschen in diesen Ländern erleiden mussten. In solchen Ländern ist die lebendige Darstellung von NS-Organisationen oder die Verbindung zu Gruppen, die eine solche Darstellung betreiben, besonders schädlich für jegliches Bemühen eine lebendige Geschichstdarstellung des Zweiten Weltkrieges in der Öffentlichkeit zu etablieren. In Ländern, in denen die lebendige Geschichtsdarstellung von NS-Organisationen erlaubt ist, hat die Anzahl von zwielichtigen Gruppen und Einzelpersonen beständig zugenommen, die öffentlich nationalsozialistische Hass-Symbole präsentieren und die SS glorifizieren. Diese Entwicklung gefährdet insbesondere den Ruf aller herkömmlichen Militärdarstellungen (selbst in den Ländern, in denen NS-Organisationen gar nicht dargestellt werden) und führt zu einer öffentlichen Ablehnung der Living History Szene im Allgemeinen. Aufgrund dieser Umstände halten wir es für notwendig, dass
sich seriöse Reenactment Gruppen und Living History Gruppen von einer
Neuschreibung der Militärhistorie durch die Trivialisierung der negativen
Aspekte der SS distanzieren mit dem Ziel, nicht jegliche öffentliche
Akzeptanz des gesamten Hobbies zu verspielen.
A: NS-Ideologie und die Tätigkeiten nationalsozialistischer Organisationen während der Zeit des Dritten Reiches sollten weder glorifiziert noch in einer oberflächlichen Weise behandelt werden, die dem vollen Umfang der schrecklichen Verbrechen und unmenschlichen Untaten nicht gerecht werden. Jede Darstellung der NS-Maschinerie oder ihres Personals, die weniger als den vollen Umfang der Greueltaten repräsentiert, erweist der Öffentlichkeit und der Gemeinschaft der Veteranen einen schlechten Dienst und erhält historisches Unrecht aufrecht. Darsteller von NS-Organisationen weisen in der Regel darauf hin, dass ihre Impressionen in einem öffentlichen Umfeld akzeptabel sind, solange sie auf eine unpolitische Weise dargestellt werden (zum Beispiel ohne Hitlergruß, ohne rassistische Kommentare oder ideologisch geprägte Lieder, nur unpolitische Kampfsituationen, etc.). Allerdings sind wir der Ansicht, dass, wenn der politisch-ideologische Hintergrund einer politischen Organisation außer Acht gelassen wird, man zugleich den entscheidendsten Teil, den eine solche politische Organisation ausmacht, entfernt und dadurch Geschichte verfälscht wird. Wenn man zum Beispiel den rassistischen, verbrecherischen, terroristischen Charakter der SS ausklammert, verharmlost man die Rolle, die die SS tatsächlich innehatte, und verklärt Geschichte. Selbst Kampfsituationen mit Waffen-SS Mitgliedern können nicht angemessen unpolitisch dargestellt werden, weil sich die ideologisch geprägte Ausbildung dieser Personen deutlich von der gewöhnlichen militärischen Ausbildung der Wehrmachtssoldaten unterschied und in der Regel zu erkennbar unterschiedlichem Verhalten in Kampfsituationen (sowie außerhalb der Kampfzonen) führte, was verdeutlicht werden muss. Das Wirken der SS auf dem Schlachtfeld verpackt in den Mythos militärischer Heldentaten verneint die Gesamtheit der unverzeihlich brutalen und verbrecherischen Tätigkeiten der SS und kann dazu missbraucht werden, nationalsozialistische Prinzipen in einem positiven Licht zu zeigen. Ein weiteres Problem von NS-Darstellungen ist, dass eine außenstehende Person nicht erkennen kann, ob derjenige, der eine Nazi Uniform trägt, nicht doch eine Person ist, die die dahinter stehende Ideologie unterstützt – unabhängig davon, ob bestimmte Handlungsweisen (wie zum Beispiel der Hitlergruß) in der Öffentlichkeit unterlassen werden. Jeder, der eine solche Uniform in der Öffentlichkeit trägt, setzt sich freiwillig dem Risiko aus mit der Ideologie einer verbrecherischen Organisation assoziiert zu werden. Solche Probleme ließen sich leicht vermeiden, wenn für die Darstellung nationalsozialistischer Organisationen lediglich unbelebte Ausstellungen mit angemessenen historischen Erläuterungen benutzt werden. Pressemitteilung des Innenministerium Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
zum Thema:
A: Die Waffen-SS war niemals ein Teil der Wehrmacht. Das ist eine der häufigsten Behauptungen neo-faschistischer Revisionisten. In Wirklichkeit existierte die Waffen-SS als autonomer Zweig der SS unter dem Reichsführer Heinrich Himmler unabhängig von Wehrmachtsrekrutierung und Beförderung, mit eigener Rangordnung, Materialversorgung und administrativer Aufsicht. Die Waffen-SS war konzipiert als eine militarisierte Schutztruppe bestehend aus politisch zuverlässigen Nazi-Elitemannschaften. Ein politisches Durchsetzungsorgan, dessen Aufgabe darin bestand, jeglichen Widerstand gegen die nationalsozialistische Weltanschauung auszurotten. Diese Rolle der SS richtete sich auch gegen die eigene Bevölkerung (selbst gegen die eigenen Militärs, falls notwendig) und wurde während des Krieges auf alle besetzten Gebiete ausgedehnt. In einem Hitler-Erlass vom 17. August 1938, der als Geburtsstunde
der Waffen-SS gilt, heißt es: "Die Verfügungstruppe
ist weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine Truppe
zu meiner (Hitlers) ausschließlichen Verfügung. Als solche und
als Gliederung der NSDAP ist sie weltanschaulich und politisch nach den
von
mir für die NSDAP und die Schutzstaffel gegebenen Richtlinien durch
den Reichsführer-SS auszuwählen."
Die SS und ihre Gliederungen, einschließlich der Waffen-SS,
wurden vom NS-Regime dazu verwendet, grausame und gnadenlose Programme
durchzusetzen, die die Bevölkerung terrorisierten, um die Macht der
NSDAP zu sichern. Dieses beinhaltete die gezielte Verfolgung und Vernichtung
der Juden und anderer als minderwertig eingestufter Personen, den mörderischen
Betrieb der grauenhaften Konzentrationslager, brutale Folter und inhumane
Greueltaten in den besetzten Gebieten, die Verwaltung des Sklavenarbeiter-Programmes
sowie die Ermordung und Misshandlung von Kriegsgefangenen. Obwohl die Waffen-SS
im allgemeinen als der kämpfende Zweig der SS bezeichnet wird, hatte
sie aber nie die Funktion einer rein militärischen Truppe, sondern
war in großem Umfang an verbrecherischen Aktivitäten beteiligt.
Als Folge wurde die SS (einschließlich der Waffen-SS) am 30.September
1946 vom internationalen Militärtribunal in Nürnberg zur verbrecherischen
Organisation erklärt, während die Wehrmacht von dem gleichen
Vorwurf freigesprochen wurde.
Ebenso kann man die Mitglieder der Waffen-SS nicht als normale Soldaten
bezeichnen. Die Ausbildung von Waffen-SS Personal war eindeutig politisch
geprägt mit dem Ziel, die Mitglieder ideologisch zu indoktrinieren.
Die Ausbildung unterschied sich deutlich von der Ausbildung der Wehrmachtssoldaten.
Mitgliedern der Waffen-SS wurde in erster Linie gelehrt, Teil der nationalsozialistischen
Elite zu sein. Die militärische Ausbildung kam erst an zweiter Stelle.
Anmerkung: Es ist uns bewusst, dass nicht alle Mitglieder der Waffen-SS Verbrechen begangen haben und dass nicht alle Mitglieder der Organisation freiwillig beigetreten sind. Letzteres trifft vor allem für die späten Kriegsjahre zu. Aber dieser Sachverhalt ändert nichts an der Tatsache, dass auch diese Personen nichtsdestotrotz einer verbrecherischen Organisation angehört haben. Diese Tatsache muss berücksichtigt werden. Denn wenn zum Repräsentieren einer verbrecherischen Organisation, nur Mitglieder herangezogen werden, die als Individuum selber nicht an Verbrechen beteiligt waren (aber einer Truppe angehört haben, die aktiv an verbrecherischen Aktionen beteiligt war), verfälscht dieses das Gesamtbild. Zur weiteren Information zwei Artikel zum Thema Waffen-SS:
A: Durch die meisten derzeitigen Distanzierungserklärungen werden nur solche Tätigkeiten innerhalb der eigenen Gruppe ausgeschlossen oder verboten, die ohnehin gesellschaftlich als nicht akzeptabel oder sogar strafbar gelten (wie zum Beispiel die Zugehörigkeit zu rechtsradikalen Vereinigungen oder gewalttätiges Verhalten). In der Regel wird aber nicht auf das Problem von SS- und NSDAP-Darstellungen eingegangen, das bestehende Gesetze unterwandert, indem eine „historische Präsentation“ vorgetäuscht wird, um ihren Einbezug zu rechtfertigen. Da dieses aber als ein gruppenübergreifendes Problem anzusehen
ist, kann die Situation schwerlich durch einzelne Gruppen verbessert werden,
sondern hierzu ist eine gruppenübergreifende Vereinbarung notwendig.
Durch die gemeinsame Anstrengung möglichst vieler betroffener Gruppen,
die diese Distanzierungserklärung mittragen, besteht die Möglichkeit
das Hobby positiv umzugestalten und dadurch seine Integrität in der
Öffentlichkeit zu bewahren.
A: Die enge Zusammenarbeit zwischen Reenactment Gruppen weltweit erfordert es, Überlegungen in Bezug auf Sachverhalte anzustellen, die die gesamte Living History Gemeinschaft betreffen. Unterschiedliche Gesetze in den verschiedenen Ländern erfordern es zum Beispiel, dass einige Reenactment Gruppen besonders vorsichtig sein müssen, nicht mit Aktivitäten in Verbindung gebracht zu werden, die in ihrem eigenen Land verboten sind. Negative Berichte über Gruppen in anderen Ländern haben ebenfalls einen rufschädigenden Einfluss in den Ländern, in denen solche Berichte gezeigt werden. Um diese problematische Situation zu verbessern, gibt es ein internationales
Interesse daran, bereits existierende Gesetze verschiedener Länder
(wie zum Beispiel Frankreich und Deutschland) zu einem weltweit anerkannten
Standard auszuweiten. Eine freiwillige Adaption würde die derzeitige
Praxis von SS- und Nazi-Sympathisanten unterbinden, das Hobby durch die
Ausnutzung von Gesetzeslücken zu missbrauchen, und eine Präsenz
zu zeigen, die die Medien in Aufregung versetzt und die öffentliche
Meinung nachteilig beeinflusst - zum Schaden der gesamten Reenactment und
Living History Szene.
A: Nein, ist es nicht. Dieses ist eine freiwillige Vereinbarung. Niemand wird gezwungen, Ihr beizutreten. Die aufgelisteten Gruppen sind der Auffassung, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, die in der Vereinbarung angesprochenen Aktivitäten nicht zu betreiben, zu fördern oder zu ermutigen. Es ist ihr freiwilliger Entschluss, von solchen Aktivitäten Abstand zu nehmen. Wenn in der Erklärung steht, dass wir „aktiv daran mitwirken“
wollen, dass bestimmte Gruppen und Personenkreise nicht gefördert
und unterstützt werden, bedeutet dieses nicht, dass wir andere zwingen
wollen, Dinge zu tun, denen sie nicht zustimmen. Unsere aktive Mitwirkung
besteht darin, an die Vernunft anderer Reenactoren und Veranstalter zu
appellieren und zu versuchen, sie mit stichhaltigen Argumenten davon zu
überzeugen, eine freiwillige Selbstrestriktion zum Wohle des Hobbies
zu unterstützen.
A: Nein. Es ist weder diskriminierend, kriminalisierend noch erpresserisch, einen freiwilligen öffentlichen Protest gegen bestimmte lebendige Geschichtsdarstellungen zu unterstützen und freiwillig auf den Besuch von Veranstaltungen zu verzichten, die diese zulassen. Dieses ist eine zulässige demokratische Art und Weise, sein Recht auf freie Meinungsäußerung zu nutzen, friedlich zu protestieren und sich von Aktivitäten zu distanzieren, die unserer Ansicht nach schädlich für das öffentliche Ansehen des Hobbies sind. Wir diskriminieren und kriminalisieren keine anderen Reenactoren. Jeder kann weiterhin alle Veranstaltungen seiner Wahl besuchen, solange er keine Uniformen und Abzeichen trägt, die von Gesetzes wegen verboten sind oder vom Veranstalter untersagt werden. Wenn sich jemand persönlich abgelehnt fühlt, weil andere, die Darstellung, die er betreibt, missbilligen (aufgrund vielfältiger guter Gründe), dann ist diese Person vermutlich nicht in der Lage, zwischen seiner Person und der von ihm gewählten Darstellung zu differenzieren. Es wird auch kein Veranstalter gezwungen (erpresst), irgend etwas
zu tun. Es ist seine freie Entscheidung, wen er einlädt und wen er
nicht einlädt. Und es ist ebenfalls die freie Entscheidung der Gruppen,
welcher Einladung sie folgen und welcher nicht. Alles ist völlig freiwillig.
A: Weder wird ein großer Teil der Geschichte vom Skript entfernt, noch versuchen wir, Geschichte zu verklären und zu verfälschen. Im Gegenteil. Wenn man die gesamte Vereinbarung liest, wird dieses deutlich. Wir sind zwar gegen SS-Reenactment, befürworten aber andere Methoden der geschichtlichen Aufklärung, die kein Reenactment beinhalten. Die Begründung dafür wird auch gegeben: weil wir der Ansicht sind, dass Reenactment alleine nicht geeignet ist, die schrecklichen Greueltaten und den geplanten und verübten Mord von Millionen von Menschen, der von den Nationalsozialisten initiiert und verübt wurde, angemessen zu vermitteln. Aber wir sind der Auffassung, dass in der Tat ein großer Teil
der Geschichte „entfernt“ und Geschichte verklärt und verfälscht
wird, wenn SS Reenactment Gruppen die umfangreiche Geschichte der SS Tätigkeiten
außerhalb der Kampfgebiete ausklammern und kämpfende SS Einheiten
als „normale Soldaten“ darstellen.
A: Nein, ist es nicht. Im Gegensatz zu NS- und NS-parteibezogenen Organisationen, die in der Erklärung erwähnt werden, war die Wehrmacht mit ihren Truppenteilen Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine Teil des traditionellen nationalen Verteidigungsapparates, der vor die Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zurückreicht. Der Vorläufer der Luftwaffe war zwar nach dem Ersten Weltkrieg
während der Zwischenkriegsjahre suspendiert worden, weil es Deutschland
aufgrund des Versailler Vertrages nicht erlaubt war, eine eigene Luftstreitmacht
zu unterhalten. Aber als 1935 die Luftwaffe aufgebaut wurde (rechtlich
gesehen ein Bruch des Vertrages von 1919), knüpfte diese eindeutig
an die Tradition ihres Vorläufers aus dem Ersten Weltkrieg an und
führte diese weiter. Dass die Luftwaffe eindeutig der Wehrmacht zugeordnet
und nicht als Parteiorganisation angesehen wurde, zeigt sich auch daran,
dass die Dienstgrade der Wehrmacht übernommen wurden.
Es ist wahr, dass diese nationalen Verteidigungseinrichtungen ebenso
für Hitlers Sache kämpften, aber im Gegensatz zur SS und anderen
parteizugehörigen Organisationen, hielten sie sich institutionell
an das internationale Völkerrecht und verfügten über Behörden
zur Verfolgung von Kriegsverbrechern. Als Folge wurde die Wehrmacht nach
dem Krieg nicht als verbrecherische Organisation verurteilt im Gegensatz
zur SS. Das ist ein entscheidender Unterschied, der es unserer Ansicht
nach möglich macht, diese Branchen als reguläre deutsche Kampfverbände
zu reenacten.
A: Es gibt hier einen entscheidenden Unterschied. Während die SS (einschließlich der Waffen-SS) vom Internationale Militärtribunal in Nürnberg zur verbrecherischen Organisation erklärt wurde, hat das gleiche Gericht die Wehrmacht von den gleichen Anklagepunkten freigesprochen. Disziplinierte nationale Streitkräfte, die rechtliche Maßnahmen gegen ihre Mitglieder ergreifen, die gegen internationales Völkerrecht verstoßen, werden als legitime kämpfende Truppen und nicht als verbrecherische Organisationen angesehen. Im Gegensatz zur SS, hat die Wehrmacht sich institutionell bemüht, internationales Völkerrecht einzuhalten und unterhielt eine sehr aktive Wehrmacht-Untersuchungsstelle für Verletzungen des Völkerrechts. Diese untersuchte und bestrafte wirksam Wehrmachtspersonal, das an Kriegsverbrechen beteiligt war. Als Beispiel kann die harte Bestrafung der Täter angeführt werden, die nach der Ermordung britischer Kriegsgefangener in Afrika 1942 erfolgte. Von daher kann die Wehrmacht ebenso wie alle anderen legitimen Streitkräfte während des Zweiten Weltkrieges, obwohl sie ebenfalls grausame Kriegsverbrechen begangen hat, nicht mit einer Organisation gleichgesetzt werden, die wie die SS als gesamte Institution für verbrecherisch erklärt wurde. (Quelle: "The Wehrmacht War Crimes Bureau, 1939-1945", von Alfred
M. de Zayas, Lincoln/ London, 1989.)
In der Vereinbarung steht: „Durch diese Erklärung möchten wir aktiv daran mitwirken, dass Gruppen und Einzelpersonen, die Miglieder NS- oder NS-parteibezogener Organisationen darstellen oder vorsätzlich oder unwissentlich NS-Gedankengut oder verwandte Ideologien durch das Repräsentieren von NS- oder NS-parteibezogener Organisationen und diesen Organisationen zuzuordnenden Symbolen und Abzeichen verbreiten, nicht gefördert und unterstützt werden.“ A: Mit anderen Worten, alle Symbole und Abzeichen, die von NS- oder
NS-parteibezogenen Organisationen verwendet wurden, werden abgelehnt. Das
Heer, die Luftwaffe und die Kriegsmarine waren drei separate traditionelle
Branchen des deutschen nationalen Verteidigungsapparates. Die von ihnen
getragenen Abzeichen des Adlers mit Hakenkreuz unterschieden sich sowohl
im Design als auch von ihrer Plazierung auf der Uniform von denen
NS- oder NS-parteibezogener Organisationen.
A: In der Erklärung heißt es: "Indem wir die Darstellung politischer Organisationen ablehnen, wollen wir keinesfalls einen Beitrag zu einer geschichtlichen Verfälschung des Themas leisten. Aber die außerordentliche Problematik der unmenschlichen ideologisch-politischen Ziele der Nationalsozialisten und die daraus resultierenden Verbrechen ihrer militärischen und paramilitärischen Organisationen sind moralisch nicht vertretbar und können unserer Ansicht nach in einer lebendigen Geschichtsdarstellung (Living History/Reenactment) nicht angemessen umgesetzt werden, ohne die historischen Tatsachen zu simplifizieren oder zu verharmlosen. Aus diesem Grunde bevorzugen wir ausdrücklich die Aufarbeitung dieses Themas durch Ausstellungen, Dokumentationen, Biographien und andere angemessene edukative Methoden jenseits der lebendigen Darstellung." Mit anderen Worten, wir befürworten jede Zusammenarbeit mit
Museen, Bibliotheken, Reenactment Gruppen, etc. die alternative Aufklärungsmethoden
verwenden. Wir befürworten die Zusammenarbeit mit Film, Fernsehen,
Dokumentationen, Autoren, Sammlern und jedem, der ein Interesse daran hat,
über die schrecklichen Taten der verbrecherischen rassistischen NSDAP,
ihrer inhumanen Zielsetzung und Vorgehensweise, ihrer Massenvernichtungs-
und Deportationsmachinerie, ihren unmenschlichen Abschlachtungsprozessen
angemessen aufzuklären,– aber nicht mit denen, die sich kostümieren,
um positive Propaganda für die SS zu machen.
A: Es ist weder eine populäre noch eine spaßige Freizeitaktivität eine verabscheuungswürdige rassistische verbrecherische Organisation wie die SS darzustellen, vor allem, wenn eine solche Darstellung dem Ansehen des Hobbies in der Öffentlichkeit schadet. Es war die SS und ihre Kohorten, die Hass und Intoleranz schürten, nicht diejenigen, die sich der SS in irgendeiner Art und Weise entgegenstellen. Natürlich kann man bei diesem Hobby auch Spaß auf vielerlei
Weise haben, aber es als „Spaß-Hobby“ zu bezeichnen ist respektlos
gegenüber allen, die den Horror des Krieges erlebt haben, speziell
gegenüber den Opfern der SS. Kriegszeiten zu reenacten erfordert Sensibilität,
Verantwortungsbewusstsein und Respekt gegenüber jenen, die gekämpft
haben, die gelitten haben und die gestorben sind.
A: Wir können keinen Nachteil für das Reenactment und die
Living History Gemeinschaft ausmachen, sollte Waffen-SS Reenactment in
den Untergrund gedrängt werden und von der öffentlichen Bildfläche
verschwinden. Wir sind der Auffassung, dass es viel gefährlicher ist,
wenn gewisse Reenactoren eine öffentliche Plattform erhalten, NS-Ideoligie
zu glorifizieren und NS-Verbrechen zu verharmlosen. Öffentliche Auftritte
geben ihnen die Chance, ihre neo-faschistische Propaganda zu verbreiten
und neue naive Anhänger zu gewinnen. Solche Aktivitäten werden
„im Untergrund“ fern von öffentlichen Veranstaltungen deutlich schwieriger
umzusetzen sein.
A: Innerhalb Europas ist es zwar üblich, dass auf den Internetseiten
eine Kontaktadresse der Person bereitgestellt wird, die für den Inhalt
und die Gestaltung der Website veranwortlich ist, aber als die Idee dieser
internationalen Vereinbarung aufkam, gab es eine Fülle hasserfüllter
Drohungen – speziell gegen alle Personen, die eine solche Vereinbarung
öffentlich unterstützt haben. Daher erschien es uns zwingend
erforderlich, Einzelpersonen gegen mögliche Übergriffe zu schützen.
Deshalb haben wir für unsere Internetseite einen Server außerhalb
der Europäischen Union ausgewählt, wo es nicht erforderlich ist,
ein Impressum zur Verfügung zu stellen. Unsere Identität verschleiern
wir aber dennoch nicht, denn alle Gruppen, die diese Erklärung ( die
das Ergebnis internationaler Zusammenarbeit verschiedener Personen ist)
unterstützen, sind ja auf dieser Internetseite aufgelistet.
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