So, wir haben es geschafft, die Chronik von Schottland ist fertig geschrieben und dazu bereit, hier präsentiert zu werden.
Bilder von unserem Fotografen und vielleicht ein komplett animierter Diavortrag werden hoffentlich in Kürze folgen.

Chronik der Schottlandgroßfahrt 2003 der Sippe Hartmann von Aue


Freitag, 08.08.2003
Ich habe die Nacht zuvor nicht geschlafen. Ich konnte wegen der Wärme einfach nicht einschlafen. Ich habe einfach die ganze Nacht in Photoshop 7.0 meine neuen Bilder bearbeitet. Ungefähr um 6.45 Uhr bin ich dann zum Stammesheim gelaufen und war überraschenderweise nicht müde. Beim Stammesheim angekommen, stellte ich fest, dass ich bis jetzt der Einigste war. (Das ist nichts Ungewöhnliches). Mit der Zeit bin ich dann doch sehr müde geworden. Ich wachte erst wieder auf, als Frau Schöps mit ihrem Auto 20cm vor meinen Beinen stand und hupte. Als alle so langsam kamen, bekam ich von Oliver Schöps eine absolut niederschmetternde Nachricht, Hans-Thomas kommt nicht mit! 
Jens Naumann (Ofti)

Samstag, 09.08.2003
Der Tag begann damit, dass wir in Glasgow von den „Park-Rangers“ geweckt wurden. Felix und Rumpel waren schon gegen 7 Uhr zurück zum Flughafen gefahren, um Bobbys Rucksack abzuholen.
Wir packten zusammen und stolperten in Richtung „Glasgow Queenstreet Station. Dort angekommen machten wir es und auf einem öffentlichen Platz vor dem Bahnhof gemütlich. Gefrühstückt wurde im Burgerking und für 20 Pence konnte man sich in einem nicht besonders sauberen Bahnhofsklo waschen. Gegen 12.40 Uhr saßen wir im Zug nach Mallaig. Die fünfstündige Zugfahrt vertrieben wir uns mit Gitarre spielen, singen, nette Mädchen in zuvor gekauften Glanzblattheftchen angucken und Bier beziehungsweise Wein trinken. Am Ziel angekommen machte es „RUMMS“, die Tür ging auf und es regnete. Wir stellen uns an einer geschlossenen Tankstelle unter und es wurde eingekauft und nach einem Lagerplatz gesucht. Es wurden alle Paletten aus dem Hafen entwendet und ein Feuer damit angezündet. Döner kochte die abartigsten Würstchen, die wir je aßen. Dann wurde noch ein wenig über Eva Spohrs gelacht und gegen halb 12 liefen dann Bobby und Rumpel mit dem verlorenen Rucksack ein. Sie stellten eine Kröte neben unsere Loks und wir gingen friedlich und behutsam schlafen.
Sean Kiely

Sonntag, 10.08.2003
Das Aufstehen an diesem Morgen war eine Qual, da überall fruchtfliegengroße Mücken waren, welche gebissen haben und außerdem wollten wir um 8.30 Uhr aufstehen, wachten aber alle erst um 9.00 Uhr auf. Damit war ein wenig Eile geboten, damit wir rechtzeitig zur Fähre zur Isle of Skye kommen. An der Fähre angekommen, hatten wir nur noch 5 Minuten um Karten zu kaufen und einzuchecken. Die Fährfahrt dauerte ungefähr 20 Minuten. Am Fährhafen angekommen, haben wir erstmal ein Frühstück zu uns genommen. Danach versuchten wir nach Uig zu trampen, was aber kläglich misslang. Aufgrund dieses Fehlversuches fuhren wir dann mit dem Bus nach Broadfort um von dort aus zu trampen. Peter und Michael brauchten ungefähr eine Stunde, bis sie mitgenommen wurden, dann stellten sich Sean und Maxi an die Straße! Etwa 5 – 10 Minuten später waren sie weg. Danach stellten sich Max und ich (Felix) an die Straße und warteten erstmal eine Stunde bis wir nach Portree mitgenommen wurden. Eine gute Stunde später waren wir in Portree angekommen, nachdem wir fast ein Schaf überfahren hätten. Abermals warteten wir am Ortsausgang, bis wir mit nach Uig genommen wurden. Nachdem Maxi und Sean sich dann 20 Meter hinter uns platziert hatten. Wurden wir bis an die letzte Kreuzung vor Uig mitgenommen und warteten da auf eine neue Mitfahrgelegenheit. Nach ca. 2 Stunden, als wir gerade eine Beschäftigung gefunden hatte, wurden wir nach Uig mitgenommen. An Fährhafen angekommen, fanden wir alle vor eine total betrunkenen Tussi, die andauernd ihren Rucksack und ihre Kamera haben wollte, die wir aber nicht hatten. So verarschten wir sie ein bisschen, bis zwei andere Schottinnen Mitleid hatten und ihr versuchten zu helfen. Dann stellte sich die erste schwierige Frage: Woher bekommen wir Essen und Gas? O.K. geklärt. Wir kaufen die Sachen, wenn wir mit der Fähre übergesetzt haben. So gingen wir zu einem von Hansi gefundenen Lagerplatz, machten Essen und gingen schlafen.
Felix Neumann (Bobby)

Montag, 11.08.2003
Diesen Morgen wurden wir schon um 04.00 Uhr nachts von unseren Weckern geweckt. Dann mussten wir die Fähre zur „Isle of Lewis bekommen, welche um 05.30 Uhr ablegte. Also schnelle im Dunkeln angezogen, Zeug zusammengepackt und losgelaufen. Die Fähre erreichten wir ohne Probleme und auf ihr angekommen, legten sich die Meisten auch schon wieder schlafen. Als ich nach einer Stunde wieder aufwachte, waren alle Anderen verschwunden. So ging ich sie suchen und fand sie auch schließlich noch ganz schlaftrunken im Bordrestaurant sitzend. Nach ein paar Kakao wurde uns klar, dass unser alter Herr heute Geburtstag hat. Wir schenkten ihm ein Fährfrühstück. Doch Kapstadt schmeckte es mal wieder. In Tarbert angekommen, suchten wir erstmal einige Geschäfte auf, um einzukaufen. Dies zog sich dann ungefähr 5 Stunden hin. Doch als alles eingekauft und verstaut war, ging es endlich mit dem Wandern los. An einem schönen See machten wir nach einer Stunde Rast, um zu Mittag zu essen. Dann ging es weiter.
Unser Ziel für heute war ein Waldstück ca. 20 Kilometer von unserem Anfangspunkt entfernt. Dort angekommen fanden wir keinen Lagerplatz, denn entweder war alles voll mit Steinen oder es war Sumpf. Also beschlossen wir ins nächste Dorf zu wandern und erst einmal nach einem geeigneten Platz zu suchen. Diesmal war uns das Glück auch hold. Wir fanden eine Familie, die es uns erlaubte auf einem ihrer Grundstücke zu zelten und Feuer zu machen. Zwar war das Grundstück voll Hühner- und Gänsescheiße, aber ansonsten war der Platz sehr gut gelegen. Während wir kochten, kam die Dorfjugend und gesellte sich zu uns. Diesmal fingen wir keinen Streit (wie es sonst in Korsika üblich gewesen war) an, sondern versuchten uns mit ihnen zu unterhalten. Die Jugendlichen waren auch sehr begeistert von uns (kein Wunder, wenn man sich die Einöde rings um die 10 Häuser des Dorfes ansieht) und schenkten uns ein paar frische Fische und brieten auch diese gleich für uns. Nach dem Essen verabschiedeten sie sich und nachdem wir unsere Mückennetze aufgezogen und uns mit Autan und diesen Mittel eingecremt hatten, gingen wir in unsere Schlafsäcke. Gute Nacht! Michael Metz (Rumpel)

Dienstag, 12.08.2003
Ein ausgesprochen angenehmer Morgen! 11 Uhr aufstehen, kein Wind, kein Regen und verhältnismäßig warm. Das Frühstück war sehr üppig. Wir hatten die Auswahl zwischen Haferflockenmilch oder Chiliconcarne vom Vorabend. Eine gute Mischung! Bis wir dann startklar waren und den gastfreundliche Jugendlichen und der Familie wo wir geschlafen hatten einen letzten Besuch in ihrem Partybus abgestattet hatten, war es 13 Uhr. Nach Informationen der Jungs, dauert es 4 Stunden um das Moor zu durchqueren. Also los geht’s! Na ja, wie sich dann nach 2 – 3 Stunden herausgestellt hatte, stimmte diese Aussage nicht ganz und die Karte, die wir hatten, war auf gut deutsch „für’n Arsch!“ Der Kompass lieferte dann die Krönung der Verwirrung. Der Weg durch dass Moor war extrem anstrengend, das hier und da mal ein „Löchlein“ war, welches man nicht sah und dann plötzlich bis zum Knie im Dreck steckte und es unebener war als jeder andere Weg. Die Krönung, der absolute Burner, war dann die Flussüberquerung in Boxershorts bei einem super-duper-tollem Regen. Trockene Hose!? Was ist das? Na ja, nach der Überquerung war der restliche Weg auch kein Problem mehr. Am Zielort angekommen, wurden wir von sechs „Scottish-Leerdogs“ begrüßt, was für Kapstadt der Höhepunkt des Tages war. Der Höhepunkt für den Rest der Gruppe bestand darin, dass wir dann auch noch nach Calanais gefahren wurden und so noch einen Tag gespart hatten. Unser Schlafplatz lag direkt am Meer. Dem zur Folge war es so windig, dass wir es nicht geschafft haben, Nudeln zu kochen und letztendlich im Zelt Brot gegessen haben und einschlafen war nach eine solchen Hammertour auch kein Problem. Max Neumann (Maxi)

Mittwoch, 13.08.2003
Nachdem zumindest ich von Ofti seinen kläglichen Versuchen Feuer zu machen, geweckt wurde, war es ca. 9 Uhr. Entgegen unseren Erwartungen schien die Sonne. Jedoch nicht lange und so zogen wir uns wieder in unsere Zelte zurück. Nach den ersten Schauern und noch 1 – 2 Stunden Schlaf, standen wir alle so gegen 13 Uhr auf. Erste Zusammenpack Versuche scheiterten am erneuten Regen, jedoch war es Ofti endlich gelungen Nudel zu kochen. Danach gingen Sean, Maxi, Felix, Döner und ich in das Visitor Centre um uns aufzuwärmen. Nach einer Stärkung durch eine heiße Schokolade mit Marsh Mellows, chillen wir zurück zum Lagerplatz. Dort angekommen wurde erneut versucht zu packen, jedoch schaffte der Regen eine Hürde, aber wir bezwangen sie und so schafften es am Ende alle zumindest bis zum Visitor Centre, wo wir den weiteren Ablauf planten. Opa, Rumpel, Ofti und Oli gingen die sagenumrungten Steine von Calanais besichtigen, während der Rest in einen winzigen Shop ging, um einzukaufen. Danach liefen beziehungsweise humpelten wir zur Hauptstraße (in deutschen Karten nicht vermerkte Nebenstraße, mit einem Durchgangsverkehr, von 20 Autos pro Tag) um nach Balahash zu trampen. Hansi und Döner wurden auch schnell mitgenommen, die Anderen mussten zu den öffentlichen Verkehrsmitteln greifen, um nach Balahash zu kommen. Jedoch endete die Busfahrt in einem kleinen Ort im Nirgendwo. Dort verbrachten wir die nächsten 1,5 Stunden mit chillen und Gitarre spielen, um endlich um 20.50 Uhr mit dem nächsten Bus nach Balahash zu kommen. Dort angekommen, begannen wir mit der Lagerplatzsuche, was sich nicht als Problem herausstellte. Wir bauten unsere Zelte auf und kochten. Nach einem guten Essen, gab es noch eine Gute-Nacht-Geschichte vom „schee Schnittche“ von Rumpel.
Max Deubel

Donnerstag, 14.08.2003
Der heutige Tag begann damit, dass wir ausgeschlafen um 11.00 Uhr aufwachten. Einige, beziehungsweise ich, Max und Felix gingen dann zu einer Tankstelle, um zu waschen und uns frisch zu machen. Als Brunch gab es gar nicht so leckeres Milchpulver mit verschiedenen Kellogssorten, die man sich erkämpfen musste. Nach dem Brunch packten wir ein uns versuchten in zweier Gruppen nach Nis, dem nord- östlichst gelegensten Punkt von Großbritannien zu trampen. Nachdem ich mit Hans-Thomas von einem Mann mitgenommen wurde, der mit 120 km/h über die Straße gefahren ist und fast mit einem Kühlwagen kollidiert wäre, wurden wir die letzten fünf Meilen von einem englischen Pfadfinder und seiner schottischen Freundin mitgenommen. An dem ausgemachten Treffpunkt (Telefonzelle) angekommen, kamen auch schon die Anderen per Bus. Als wir dann das Meer mit der schönen Wiese gesehen hatten, entschieden wir, dort einen Tag Lager zu machen. So bauten wir unsere Zelte auf und aßen zu Nachmittag. Nach dem Essen trampten Hans-Thomas und Rumpel nach Stornoway um Bier zu kaufen. Währenddessen scheißte Peter zwei Meter neben unseren Lagerplatz, auf die andere Seite einer Mauer. Als die Anderen den Geruch von Scheiße wahrgenommen hatten, musste Peter seinen Kot mit Hilfe eines Spatens wieder beseitigen. Nachdem Hans-Thomas und Rumpel mit ein „paar“ Bier wieder zurück kamen, machten wir uns einen schönen Abend bis ca. 04.00 Uhr und gingen glücklich und zufrieden ins Bett.
Steffen Mauer (Döner)

Freitag, 15.08.2003
Nun ja, der heutige Tag begann erst relativ spät (12.30 Uhr). Nachdem nun alle den gestrigen Suff ausgeschlafen hatten, gingen Max und Michael ins eiskalte Meer baden, was bei dem kalten Wind fast impossible war, aber Max und Michael sprangen ins kühle Nass. Wir anderen chillten lieber noch mal ne Runde in unseren Zelten und machten noch mal ein Nickerchen. Erst so um ca. 16.30 Uhr waren alle wieder so fit, um aus ihren Zelten zu kriechen. Eine halbe Stunde später begannen Oli, Ofti und Hansi die Sightseeing-Tour zu einem Leuchtturm. Doch zuvor bemerkte Hansi, dass er fast so krank geworden war, dass er nicht mit zum Leuchtturm kommen konnte und nahm ne Tablette. Nachdem sie schon einige Zeit weg waren, begannen wir Gammler wieder frische Wasser und Torf zu besorgen. Danach wurde sich gekloppt. Nachdem Oli, Ofti und Hans wieder zurück kamen und uns von dem Feeling berichteten, machten wir Feuer für die Cerealien (Cornflakes), denn wir mussten die Milch erst aus Wasser und Pulver erschaffen. So um 18.15 Uhr aßen wir dann gemeinsam. Nun fingen alle an, sich teilweise zu langweilen und begannen sich zu kloppen. Eigentlich hatte jeder seinen Fun. Danach passierte nicht viel und wir gammelten nun wieder. Am späten Abend gab es dann von Felix (und mir) Reis mit Curry und wir ließen nach dem deftigen Mahl den Tag zu Ende gehen. Gute Nacht.
Peter Kleinstricker (P-Flame)

Samstag, 16.08.2003
Dieser Tag begann für die Meisten von uns schon um ca. 05.00 Uhr morgens, als uns zu Ohren kam, dass Felix in seinen Schlafsack uriniert hatte. Aufgestanden sind wir dann um 11.00 Uhr, packten unsere Sachen und frühstückten, um dann um 14.00 Uhr in Richtung „Heritage Trial“ zu kommen, welcher uns in Richtung Süden und somit auch nach Stornoway führen sollte. Um 16.00 Uhr legten wir eine kleine Pause ein, bei der wir was aßen. Der Weg den wir liefen, führte irgendwann so durch das Moor, dass Steffen und ich irgendwann sehr sehr weit hinten lagen. Am Ende dieses „Weges“ trafen wir auf Maxi und Michael und liefen mit ihnen die letzten Kilometer. Max und Felix kamen uns auf halbem Wege mit Wasser entgegen und boten uns an, Sachen abzunehmen. UND Max, Felix und Döner gelang es endlich, dass seit mehreren Tagen unmögliche: Sie fingen ein Schaf. Dann warteten wir bis 22.00 Uhr auf den Bus. Ihn enterten wir mit einer Menge von Midges. Kurz vor Stornoway bekamen wir Gesellschaft von „leicht“ angetrunkenen Mädchen. Schlussendlich landeten wir im Park bei einem Häuschen und fragten, ob wir dort zelten dürften. Um 01.00 Uhr gab es dann Nudeln mit Käse-Sahne-Sauce. Dann schliefen wir.
Oliver Schöps (Oli)

Sonntag, 17.08.2003
Der Anblick von Oft an diesem Morgen war nicht schön – gar nicht schön: Alle Midges-Stiche, schätzungsweise 200, die er auf unserer Tour durchs Moor abbekommen hatte, hatten sich entzündet und boten das Bild eines Aussätzigen von einem mittelalterlichen Hochaltar. Dies war allerdings die einzige Attraktion des Tages, denn Stornoway ist sonntags absolut tot. Nicht einmal Wäsche zum trocknen darf man raushängen, denn dies würde ja den Vorgang des Gewaschen-Habens implizieren – also Arbeit!
In der Stadt hatte kein einziges Geschäft, Tankstelle, Restaurant etc. offen. Erst nach einer Stunde suchen, fanden wir ein Lokal, das ausschenkte – nämlich Bier, Hartalk und auf Max’ Hoffnung, an etwas alkoholisches zu kommen, flog mir die Frage „How old is this boy?“ an den Kopf. Tatsächlich verbrachten wir fast den ganzen Tag in dieser Kneipe. Leuten unter 18 war der Eintritt (um Cola zu trinken…) nur in Anwesenheit eines Erwachsenen gestattet – so mussten wir halt Bier trinken. Ofti nahm nichts, freute sich auf die Nacht in seinem ungewaschenen Schlafsack und war fein gelaunt. Maxi (mit Ziegenbart!) erhielt Bier und Oli erzählte von Mr. Shackleton aus Südgeorgien, dessen Bild an der Wand hing. Der Tag endete nach jämmerlichen 9 wachen Stunden um 22.00 Uhr. Wir hatten halt lang geschlafen…
Hans-Thomas Wolf (Kapstadt, Hansi, Opa, …)

Montag, 18.08.2003
Heute Morgen sind wir ungefähr um 08.00 Uhr in Stornoway aufgewacht und es hat genauso geregnet wie am Abend zuvor. Es ist einfach widerliches Wetter in Stornoway. Unser wichtigstes Ziel an diesem Tag ist einfach so schnell wie möglich aus Stornoway zu verschwinden. Wir lassen die Zelte erst einmal stehen, in der Hoffnung die Kotenbahnen würden trocknen. Ich und Hansi sind erst einmal mit unserer übel riechenden Kleidung zum Waschcenter gehetzt. Das Waschcenter bestand aus einer kleinen dicken Frau in einem Jogginganzug. Die Frau hatte ihren kleinen Jungen auf dem Arm und eine Waschmaschine die einen ungeheuren Lärm machte. In der Zeit als die Wäsche von uns gewaschen wurde sind Hans-Thomas und ich in das Einkaufszentrum gegenüber und haben uns reichlich bedient. Als wir alles so weit erledigt hatten, bauten wir unsere Zelte ab und gingen zur Fähre.
Die Fahrzeit mit der Fähre von Stornoway nach Ullapool dauerte 2 ½ Stunden. In Ullapool hat es dann natürlich genauso geregnet wie in Stornoway. Zum Glück stand am Fährhafenausgang gleich der Bus nach Inverness, der uns aufnahm. In Inverness mussten wir sehr lange nach einem Lagerplatz Ausschau halten. Es war einfach nichts zu finden. Zum Glück konnten wir bei einer alten Dame im Garten übernachten und auf einem Spielplatz unsere Nahrung zu uns nehmen.
Jens Naumann

Dienstag, 19.08.2003
Wir wachten bei der alten Dame im Garten gegen 08.00 Uhr auf. Nach dem Zusammenpacken machten wir uns auf den Weg zum Touri-Informations-Center. Dort wurden dann Karten vom Loch Ness gekauft und zum Mägges gegangen. Circa gegen halb zwei entschlossen wir uns loszulaufen in Richtung des nächstgelegenen Kaffs, dessen Namen sich keiner merken konnte und das 13 Meilen entfernt war. Da es aber heftigst anfing zu regnen, beschlossen wir nicht zu trampen, sondern mit dem Bus für 2£ 40 zu fahren. Am Ziel angekommen waren wir etwas überrascht in was für einem Touri-Kaff wir gelandet waren. Maxi und Rumpel fanden jedoch zum Glück schnell einen geeigneten Lagerplatz auf einer Wiese eines Bauern. Wir bauten bei nieselndem Regen unsere vier Loks auf und holten Wasser, kauften ein, hoben eine fast 30cm tiefe Feuerstelle aus und sammelten Feuerholz. Unsere Langweile bekämpften wir, indem wir auf den quer über die Wiese verteilten Heuballen akrobatische Stolperungen vollführten. Hansi kochten gegen Abend ein viel zu scharfes Essen: Spaghetti und rote Sauce aus dem Glas.
Nach dem Essen tranken wir unsere letzten Biervorräte und arbeiteten ein wenig an unserem Lied weiter. Dann gingen wir schlafen.
Sean Kiely

Mittwoch, 20.08.2003
Als wir gegen 10.30 Uhr aufwachten stellten wir fest, dass die Leute, die wandern gehen wollten immer noch da waren. Als wir dann gegen 12.30 Uhr fertig mit dem Frühstück waren, machten Max und ich uns langsam auf den Weg zu trampen und die Anderen wandergeilen wanderten los. An der Stelle angekommen, wo wir dachten man nimmt uns schnell mit, warteten wir 2 ½ Stunden, während Hansi, Döner, Olli, Ofti, Peter und Rumpel an uns vorbei fuhren, bis uns 2 in Schottland Urlaub machende Holländer mitnahmen. Diese brachten uns nach ihrer Sightseeing-Tour aber nur die Hälfte der Strecke nach Fort William weit. So von ihnen abgesetzt machten wir uns dann an das Weitertrampen, was auch sehr viel schneller ging. In Fort William angekommen trafen wir direkt Maxi und Sean, die gerade abgesetzt wurden und liefen mit ihnen zusammen zur Touristinformation. Dort angekommen dauerte es 5 Minuten, bis Hansi anfing Stress zu schieben von wegen, ich zitiere: „Das ist doch alles nicht pfadfinderisch und einige sollten sich ernsthaft überlegen auszutreten“ und einige weitere Dinge dieser Art. Daraufhin beschlossen wir auf den morgigen Tag hin, schon einmal in Richtung Edinburgh zu trampen, was aber bei einem kläglichen Versuch blieb. So suchten wir eine Schlafstelle, machten Essen und gingen schlafen.
Felix Neumann

Dönerstag, 21.08.2003
Und wieder wachten wir alle in unseren Schlafsäcken auf. Nur diesmal war der ein oder andere Schlafsack nass. Denn es hat die ganze Nacht über geregnet. Und als wir aufstanden regnete es immer noch. Zwar regnete es nicht stark, aber dafür fast den ganzen Tag. So weichte allmählich unsere ganze Ausrüstung auf.
Zurück zum Aufstehen! Ich packte mein ganzes Zeug in der Lock zusammen, zog mich dann an, ging aus dem Zelt und rannte unter eine Brücke (der einzige trockene Ort im Umkreis von 500 Metern). Dort traf ich auch auf Ofti und Kapstadt. Nach und nach schälten sich auch die Anderen aus ihren Schlafsäcken und kamen unter die Brücke. Dort frühstückten wir erstmal im Stehen. Dann gingen Max und ich als Erste los, um nach Crianlarich zu trampen. Nach einer Stunde im Regen wurden wir von einem holländischen Ehepaar mitgenommen. Im Warteraum des Bahnhofs trafen wir auf dufte DPSG’ler, mit denen wir uns anfangs noch gut verstanden. Doch als die Anderen von uns allmählich im Bahnhof eintrafen, änderte sich die Stimmung. Denn Hva wollte den kleinen Warteraum für sich allein beanspruchen. So benahmen wir uns unter aller Sau und machten uns etwas lauter über die Anderen lustig. Nach einiger Zeit hatten wir auch Erfolg und die DPSG verließ den Raum. Doch den Sieg konnten wir nicht lange auskosten, denn irgendwann kam ein kleiner rundlicher Mann, schmiss und aus dem Raum und schloss die Tür ab. So lungerten wir noch einige Zeit an den Bahngleisen herum, bis endlich Döner, Peter, Ofti und Hansi eintrafen. Dann wurde beraten, was wir jetzt machen. Denn eigentlich wollten wir nach Edinburgh trampen. Aber da es schon 16.00 Uhr war, änderten wir mal wieder unsere Pläne und beschlossen gleich nach Glasgow zu fahren. Max und ich gingen wieder als Erste los. Und dank eines Tipps eines Britten, Schilder zu schreiben wo wir hin wollen, wurden wir auch gleich vom dritten Auto mitgenommen.
In der „Queenstreet-Station“ in Glasgow angekommen, gingen wir erst mal in den Burger King. Dort trafen nur ein paar Minuten später auch Oli und Felix ein. Es dauerte dann ca. 3 ½ Stunden bis alle im BK eintrafen. Die Zeit vertrieben wir uns mit Fastfood Essen, rumalbern und sich über besoffene Penner lustig machen und davon gibt es sehr viele in Glasgow. In ganz Schottland laufen eigentlich nur Besoffene rum. Zurück zum BK!
Als wir dann alle versammelt waren, liefen wir zu unserem alten Schlafplatz im Park von Glasgow. Dort angekommen staunten wir erstmal. Denn in der Nähe unseres geplanten Lagerplatzes war eine riesige Bühne und jede Menge „Dixi“-Klos aufgebaut. Ein paar Securitys erzählten uns, dass am Sonntag hier die Red-Hot-Chilli-Peppers auftreten würden und sie verwiesen uns zum anderen Ende des Parks. Dort fanden wir dann auch einen guten Platz unter Bäumen, zwar direkt an ein paar Wegen, aber trotzdem gemütlich. So bauten wir die Loks auf und aßen etwas Brot, weil die meisten noch vom Burger King gut gesättigt waren. Ach, ich habe noch etwas vergessen. Als wir den Bahnhof verließen, regnete es nicht mehr und dies hielt sich zu meiner Verwunderung auch so die ganze Nacht über. Also konnten wir alle schön trocken einschlafen. Gute Nacht. Michael Metz

Freitag, 22.08.2003
Dieser Morgen war extrem beruhigend, da wir alle mit dem guten Gedanken aufstehen konnten, dass wir in ein paar Stunden so sauber werden, wie schon seit zwei Wochen nicht mehr, Hmm, na ja … trotzdem dauerte es heute sehr lange, bis Kaila und ich es aus dem Zelt geschafft haben. Um es genau zu nehmen, solange, dass alle Anderen ihre Zelte schon abgebaut hatten und ihre Rucksäcke auch schon zur hälfte gepackt waren. Der Sog des Sauberen und des Schwimmbades war so groß, das letztendlich alle los gingen und ich mit dem Beisein von Kailä unseren Sack noch schnell alleine packte und den Anderen hinterher lief. Nun die große Frage: Wo ist denn überhaupt das Schwimmbad??? Also schnell eine kleine, aber vermüllte Oase in mitten der Stadt gefunden um Gepäck abzustellen und sich wie immer an der Touristinformation informieren. Während sich die Einen informierten und Kapstadt fast überfahren wurde, schaute die Gepäckwache dem internationalen Müllmännerfußballcup zu (5 Müllmänner Glasgows’, welche ihre Pause vertrieben). Leider mussten wir auch feststellen, dass „All you can eat“ bei Pizza Hut nur Mo – Fr geht und auch nur zur Lunchtime. Also arschgeleckt.
Los geht’s zum Schwimmbad „Waterfront“, samt Gepäck. Die Freude über ein feucht fröhliches Erlebnis war so groß, wie bei einem Haufen Kleinkinder, wenn es den „Gummibärchenkuchen“ am Kindergeburtstag gibt. Und wie sollte es auch anders sein, gleich erst mal aufmerksam machen, dass wir da sind! (Penis-Spiel). So, ab ins Wasser. Doch die Freude auf dieses Schwimmbad wurde uns teils genommen, da alle 2 Meter ein/e Bademeister/in stand. Das einzige was wir durften war schwimmen. Na ja, da gab’s ja noch die beiden Rutschen, die wir aber nicht lange benutzen durften, da wie die Regeln überschritten. Aber lustig war’s trotzdem und Meister Kailer hat sich sein Kinn bei einer Bombe mit seinem eigenen Knie kaputt gemacht. Essen in der Kabine, zum guten Schluss aus dem etwas höher gelegenen Pool runterspringen und der Bademeisterin erzählen, dass wir Polen, Franzosen und Albaner sind, bescherte uns das Verlassen des Schwimmbades. Die Rückfahrt war mal wieder sehr schläfrig mit viel FHM. In Glasgow Center angekommen landeten wir doch im Pizza Hut und nach einer riesen Pizza haben wir halt „All you can eat – Ice Cream“ zweimal bezahlt und alle gegessen. Doch nun kommt der spannendste und aufregendste Teil des Abends. Dick & Doof. Doof versucht für Dick jemanden zu finden, nämlich Max, der sie küsst und Doof’s Vater ist Bulle und Doof hat irgendwelche Drogen genommen und hat aggressive Freundinnen. Doof redet die ganze Zeit so schnell, dass wir sie kaum verstehen konnten und Dick sagt die ganze Zeit, dass wir nicht darauf achten sollten, was Doof sagt. Zum Schluss ging es soweit, dass Doof nur noch in der Lage war Arschloch und Fuck zu brüllen und wir nur noch schnell weg wollten. Achja und ich hab noch Eine gefangen, von der Freundin von Dick & Doof, nach meiner Chicken-Aktion. Aber dafür hat sie auch Eine gefangen. Danach ging es wieder in den „RHCP-Park“ zum Schlafen. Sleep well.
Max Neumann

Samstag, 23.08.2003
Den für uns erst ab 10.30 Uhr beginnenden Morgen starteten wir mit chillen. Gegen 11.30 Uhr gingen dann Hansi, Ofti, Sean und Maxi einen Musikladen suchen und Bobby, Rumpel und ich gingen einkaufen, zu Mc Donald’s und in den Comicshop, wo es die alten FHMs für 50 Pence gibt. Auf diese Weise haben wir unsere letzten Pfunds ausgegeben. Dann gingen wir zurück zum Lagerplatz im „RHCP-Park“. Nach circa 2 Stunden weiterem chillen, mit kloppen, klettern und Gitarre spielen, packten wir und erreichten die Central Station wo um 18.00 Uhr der Zug nach Glasgow Prestwick abfuhr. Am Flughafen angekommen wollten wir zuerst auf Liegesesseln schlafen. Wir konnten uns dann jedoch darauf einigen auf einen nah gelegenen Golfplatz umzusiedeln. Angekommen, bauten wir Zelte auf und kochten. Danach stand die Fahrtenkritik an. Diese negativen als auch positiven Bemerkungen helfen uns hoffentlich, die Sippe wieder als HvA, die beste Sippe im Bund erscheinen zu lassen.
Max Deubel

Sonntag, 24.08.2003
Nachdem wir heute Morgen von Max’ Wecker um 08.30 Uhr geweckt wurden, sammelten wir noch ein paar Golfbälle um damit „Hva 2003“ auf den Golfplatz zu legen. Als wir unsere Sachen gepackt hatten, gingen wir zum Flughafen um dort zu Frühstücken. Nach dem Frühstück haben Max und ich es geschafft, eine Leitung im Flughafenklo zum Platzen zu bringen. Und nach dieser Aktion packten wir unsere Sachen zum Einchecken und stiegen ins Flugzeug. Und ab in de KÜHLE…
Steffen Mauer