Die Anatomie der Fische

Wenn man bedenkt daß von den etwa 20.000 beschriebenen Fischarten nur an die 5.000 im Süßwasser vorkommen,und davon wiederum nur 44 Arten in den Gewässern Südtirols nachgewiesen werden können,wird unsere Aufgabe diese Fische zu Bestimmen um einiges vereinfacht.Die meisten unserer einheimischen Fische sind leicht zu bestimmen, nur mit der Familie der Coregonidae (Renken)werden wir es nicht so einfach haben da ihre einzelnen Individuen selbst im gleichen Gewässer so stark voneinander abweichen daß sich selbst Spezialisten schwertun diese mit Sicherheit zu bestimmen.


Flussbarsch

Um uns die nötigen Fachausdrücke einzuprägen,bedienen wir uns der nebenstehenden Tabellen wobei zwei "Modellfische" mit karakteristischen Unterscheidungsmerk- malen herangezogen wurden .Das sind zum einen der Flussbarsch mit seiner doppelten Rückenflosse und den Brustständigen Bauchflossen,zum anderen eine Forelle mit einfacher Rückenflosse aber mit der für alle Salmoniden typischen Fettflosse,zwischen Rücken-und Schwanzflosse.Auch der Zwergwels besitzt wie die Salmoniden eine strahlenlose Fettflosse, welcher aber in unseren Gewässern nicht vorkommt.

Der Fischkörper wird eingeteilt in :

  1. Kopf (von der vorderen Extremität bis an den oberen Ansatz des hinteren Endes der Kiemendeckel) ,
  2. Rumpf (vom hinteren Ende der Kiemendeckel bis an den After ) ,
  3. Schwanz (vom After bis an das hintere Ende der Schwanzflosse).
Die Flossen:
Die für die Schwimmbewegung notwendigen Flossen sind Hautauswüchse die durch die sogenannten Flossenstrahlen gestützt werden .Wir unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Flossenstrahlen. Stachelstrahlen sind ungegliedert spitz und meist sehr hart. Gliederstrahlen sind quergeteilt und zur Extremität hin gefiedert und meist weich.

Bei allen Süßwasserfischen sind die Rücken-Schwanz-und Afterflosse unpaarig , die Brust - und Bauchflossen dagegen paarig .Die Bauchflossen können bauch -brust -oder kehlständig sein ,bei den Koppen können sie zu Haftorganen umgewandelt sein und bei einigen Fischen ganz fehlen (Aal Neunaugen)

Die Haut :
Die sehr empfindliche Oberhaut des Fisches besteht aus einer mehr oder weniger dicken Schleimhaut,die die darunter liegenden Schuppen bedeckt.Die Schuppen sind verknöcherte Auswüchse der Lederhaut. Nicht alle Fische sind mit Schuppen gewappnet,besitzen aber dafür eine besonders dicke Schleimhaut.Wir kennen drei verschiedene Arten von Schuppen.Kammschuppen , Rundschuppen und elyptische unregelmäßig angeordnete Schuppen.Da die Schuppen im gleichen Rythmus und Geschwindigkeit des Fischwachstums mitwachsen,ergeben diese ,ähnlich der Jahresringe der Bäume,ein anschauliches Bild über Alter, futterreiche sowie ungünstige Jahre oder überstandene Krankheiten des Fisches.Außer bei den Aalen sind die Schuppen der Fische Dachziegelartig übereinander geordnet und ergeben so regelmäßige Längs und Querreihen in denene die Zahl der Schuppen sehr regelmäßig ist und zum Bestimmen der unterschiedlichen Arten herangezogen werden kann.Wenn Fische aus verschiedenen Gründen "Schuppen lassen" ,dann wachsen diese nach ,wenn die Wunde nicht von Bakterien oder Pilzen befallen wird.
Die Färbung der Fische ist bei den meisten mittel bis oberständigen Tieren ein Tarnfarbiger Rücken,silbrig glänzende Flanken,und in hellen Farbtönen gehaltener Bauch.Fische sind die Kamäleons des Wassers und können wie dieses ihre Färbung an die Umgebungsfarben anpassen Das geschiet durch in die Lederhaut eingelagerte schwarze, gelb oder rote Farbzellen.Diese Farbzellen können ähnlich der Pupille des Auges geöffnet oder geschlossen werden.Dadurch werden die Farbpigmente zu einem Farbpunkt ausgebreitet oder zu einem Pünktchen zusammengeballt.Der Farbton sowie die Intensität hängt von der Dicke der Farbzellschicht und dem Grad der Ausdehnung derselben ab.Die Farbanpassung wird Hormonal und nervös gesteuert.Die silbrigglänzenden Flanken der Fische entstehen durch die Reflexion des Lichtes in den microscopisch kleinen farblosen Kristallen aus Guanin,einem Nebenprodukt des Stoffwechsels,die in den Glanzzellen der Lederhaut eingebettet sind.Guanin wird zur Gewinnung des Fischsilbers für künstliche Perlen verwendet.
Bestimmungs Schlüssel


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