A hard life

by Mirjam   baerbern@bluewin.ch

 

 

Es war kurz vor der Autogrammstunde der Kellys. Sie sassen im Backstagebereich und hörten den lauten "Kellys, Kellys, Kellys"-Rufe zu. Die Stimmung unter den Geschwister war ausnahmsweise wieder mal fröhlich. Sie alberten herum und freuten sich ganz offensichtlich auf die Autogrammstunde. Gestern war auch noch Jimmy nach langem wieder auf Besuch gekommen und besonders Patricia hatte ihren Bruder sehr vermisst. Nun erzählte Jimmy, was er in Irland erlebt hatte. Es waren meist lustige Geschichten und die Kellys lachten viel.

Auf einmal meinte Patrick: " Ich glaube, wir sollten langsam gehen." Seine Geschwister nickten und standen auf. Sean rannte voraus. Bevor die anderen ihn aufhalten konnten, war er schon im Saal verschwunden. Kurz darauf hörten sie lautes Kreischen und rannten los. Was sie sahen erschütterte sie zutiefst.

Der kleine Sean stand hinter den Tischen und war völlig verstört über die Fanmassen. Hysterische Fans hatten schon längst ihren Fotoapparat gezückt und machten wie wild Fotos. Mit einem Satz war Kathy plötzlich bei Sean und zog ihn in den Backstagebereich. Sie tröstete ihn kurz und gab ihn dann einem Bodyguard. Da die Fans immer hysterischer wurden meinte ein Sec: " Ihr geht jetzt besser. Dann habt ihr es hinter euch!" . Patrick verdrehte die Augen und murmelte: "Der hat gut reden. Der muss auch nicht in diese Hölle.".

Schliesslich wagten sich dann die Kellys doch noch in den Saal. Die Fans in der ersten Reihe liessen ein ohrenbetäubendes Kreischkonzert los. Kaum hatten die Kellys angefangen Autogramme zu schreiben,als das pure Chaos ausbrach. Patricia wurde von einigen Fans an den Haaren gezogen. Barby wollte ein Autogramm schreiben, als sie losschrieb, wurde ihr in die Hand gespuckt und sie wurde angeschrien: " Geh weg! Du zählst nicht, wir wollen Paddy!!!". Fassungslos und traurig starrte sie das Mädchen an. Patrick sah alles und stürmte auf das Mädchen zu. Diese fing an zu kreischen und wollte ihn überall berühren.

Schliesslich wurde es den Kellys zu viel und sie wollten sich zurück ziehen. Aber selbst das schafften sie nur mit Hilfe ihrer Bodyguards. Völlg fertig mit den Nerven standen sie nun da. Barby und Patricia weinten leise. Niemand sagte etwas. Plötzlich rief Jimmy: " Ist das immer so?". Maite nickte und nahm die weinende Barby in den Arm. Jimmy versuchte Patricia zu trösten.

Stille war eingetreten. Plötzlich drehte Patrick sich um und schlug mit einem lauten Knall die Tür hinter sich zu. Er stürmte in sein Bad und holte eine Packung Tabletten hervor. Schon wollte er sie mit einem Glas Wasser schlucken, als plötzlich Angelo ins Bad stürmte. Rasch versteckte er die Tabletten hinter dem Rücken.
Lange starrten sich die beiden Brüder an. Dann fragte Patrick leise : " Warum tun die das? Woher nehmen die das Recht, meinen Schwestern weh zu tun?". Er schrie nicht, sondern fragte das alles ganz leise. Dabei strömten Tränen über sein Gesicht. Angelo zuckte mit den Schultern.
Nach langer Stille fragte er: " Pad,was hast du hinter deinem Rücken?". Wortlos hielt Patrick ihm die zerknüllte Packung hin. " Ich bin schuld an allem!", stiess Patrick hervor. "Ich hab' An Angel komponiert." Angelo starrte immer noch die Tabletten an.
Plötzlich fing er stockend an zu reden: " Weisst du noch Pad, früher haben wir alles zusammen gemacht. Jetzt frisst jeder alles in sich selbst. Wir sind oft allein mit unseren Gefühlen, aber weißt du Pad, ich war immer für dich da und du für mich. Warum hast du mir nichts von deinen Antidepressiv-Pillen erzählt?" Patrick sprach leise: " Ich wollte dich nicht damit belasten. Auch du hast genügend Probleme!". " Komm, wir müssen gehen. Die anderen warten sicher schon auf uns.", sagte Angelo.
Doch Patrick hielt ihn zurück: " Angelo, das Leben ist hart, aber wir haben einander und irgendwann wird wieder eine glückliche Zeit kommen. Dann kann ich vielleicht wieder glücklich sein ohne diese Pillen. Ich bin immer für dich da und Angelo....ich hab' dich ganz doll lieb!".
Mit diesen Worten hörte das Gepräch zwischen Patrick und Angelo auf. Sie umarmten sich noch lange, bevor sie zu ihren Geschwistern zurück kehrten.

Ich hoffe, euch hat die Geschichte gefallen.
Ich weiss, sie hört ein wenig komisch auf, aber ich wollte extra kein Happy-End.
H*E*A*G*D*L eure Mirjam


© Mirjam