Backstage

by Julia   Julia.Babs@gmx.de

 

 

Alle Menschen stürmten Richtung Ausgang. Das Konzert war zuende und alle machten sich auf den Weg nach draußen. Ich ging ihnen entgegen, ich versuchte in Richtung Bühne zu gehen, wollte nur nachdenken. Nachdenken über das Konzert, die Vergangenheit und einfach an schöne Momente mit den Kellys. Inzwischen waren keine Fans mehr in der Halle - ich war ganz allein. Ich ging also bis ganz nach vorne, stellte mich an die Bühne und wurde von einem Sec angesprochen, der damit beschäftigt war, die vordersten Absperrungen abzubauen. Er fragt mich, ob es mir nicht gut ginge und schickte mich schließlich zu einem anderen Sec. Dieser führte mich aus der Halle in den backstage Bereich. Ich wußte garnicht, was mit mir geschah, ging einfach mit. In einem Raum drückte er mir einen Tee in die Hand, sagte, ich solle mich erst einmal ausruhen und verließ den Raum. Ich war nun völlig verwirrt, warum er mich überhaupt in den backstage Bereich gebracht hatte. Langsam ging ich aus dem Raum, lief die vielen Gänge entlang, setzte mich schließlich an einen Ausgang auf den Boden und fing hemmungslos an zu weinen. Ich wußte nicht, warum, ich fühlte mich irgentwie so traurig.

Nach einiger Zeit hörte ich jemanden mit einem Ball spielend durch die Gänge rennen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und wartete. Eine Jungenstimme fragte mich, ob ich vielleicht Lust hätte, mit ihm Ball zu spielen. Ich wollte den Jungen nicht enttäuschen und bejahte. Er streckte mir die Hand entgegen und sagte: "Endlich möchte mal jemand mit mir spielen.". Dann schaute ich ihm zum erstenmal ins Gesicht und wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, ich erkannte Sean! Das war das erste Mal, daß ich einen der Kellys traf. Ich ließ mir nichts anmerken und fing an, mit ihm zu spielen. Plötzlich fragte er mich, warum ich ganz alleine am Ausgang gesessen und geweint hatte. Ich war wieder am Boden zerstört, was sollte ich ihm denn sagen? Wie sollte ich es ihm erklären? Ich erzählte ihm alles, was ich ihm zu sagen hatte und hoffte, er würde mich nicht für einen schreienden, hysterischen Fan halten.

Irgentwann, es mußten einige Minuten vergangen sein, wurde Sean von Joey gerufen. Er sollte doch endlich kommen, sie wollten nun nach Hause fahren. Sean fragte, ob er jemanden mitbringen könne und ich ging zögernd mit. Was sollte ich denn auch tun? Und was sollte ich den Kellys sagen? Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewußt, daß ich ein paar Minuten - oder gar Sekunden - später den anderen Kellys begegnen würde. Und das nicht nur für kurze Zeit. Als erstes kam uns Joey entgegen und begrüßte mich. Er war wirklich lieb und fragte mich ebenfalls, was ich denn hier machen würde. Ich erklärte es auch ihm und war froh, daß er nicht irgentwie sauer war. Ganz im Gegenteil, er war super lieb und kümmerte sich gut um mich und fragte, ob ich noch mit nach Gymnich fahren wollte. Sicher wollte ich das und freute mich über dieses Angebot. Er versicherte mir auch noch, daß es kein Problem wäre. Ich sagte also zu. Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Tourbus. Draußen war es schon stockdunkel.

Als wir in den Bus stiegen, begrüßten mich die anderen. Auch alle ganz lieb. Sie erklärten mir, daß wir ein paar Stunden unterwegs sein würden und daß ich mich auch hinlegen könne. Sie hätten genug Platz für alle. Wir setzten uns an einen Tisch - ganz hinten im Bus - und die Kellys übten noch ein paar Lieder. Dannach mußte ich ihnen noch von mir erzählen und sie erzählten mir auch ganz viel. Langsam wurde es leerer am Tisch, einige der Kellys waren schon schlafen gegangen. Jetzt waren nur noch Patricia, John, Barby, Angelo und Patrick wach. Ich hörte andächtig zu, als Barby mir von ihrer Malerei erzählte, sie zeigte mir sogar ein paar ihrer Bilder. Als sie sich dann hinlegen wollte, wünschte sie mir noch eine gute Nacht. Dann fragte mich Angelo, ob ich nicht Lust hätte, noch mit ihm zu quatschen und wir gingen zu seiner Schlafkoje. Dort stand auch noch ein kleiner Tisch. Er sagte, ich könnte mich ruhig in sein Bett legen, er könnte sowieso nicht im Bus schlafen. Ich legte mich also hin und er setzte sich an den Bettrand. Dann erzählte er mir eine Geschichte aus seiner Vergangenheit. Keine schöne Geschichte, die Erinnerung daran fiel ihm sichtlich nicht leicht. Dann meinte er, ich solle nun was schlafen. Er würde mich in seinem Bett schlafen lassen. Durch seine Worte beruhigt, schlief ich ein.

© Julia, 2000


Wer hat Lust, diese Geschichte weiterzuschreiben?
Ich persönlich habe sie angefangen und dort aufgehört, weil ich sie nicht weiterschreiben wollte.
Ich würde mich aber freuen, wenn ihr sie weiter schreibt.
Ihr könnt es mir per email schicken, ich werde es dann veröffentlichen.
Schreibt Julia.Babs@gmx.de einfach mal!
Danke im voraus!


© Julia