Es war wieder einer dieser verregneten Tage, an denen jeder Mensch am liebsten im Bett bleiben würde. Doch bei Barby Kelly klingelte schon um 7 Uhr früh das Telefon in ihrem Hotelzimmer. Mit geschlossenen Augen nahm sie den Hörer ab und hielt ihn an ihr Ohr. "Aufwachen Barby, es ist Zeit", ertönte es von der anderen Seite. Mit einem Stöhnen legte sie den Hörer wieder auf. Dann drehte sie sich auf die Seite und versuchte wieder einzuschlafen.
Doch nur fünf Minuten später rammelte ihr kleiner Neffe Sean in das Zimmer und Barby schreckte hoch. "Aufstehen Barby!" rief Sean und lief zu ihrem Bett. Aber Barby zog die Decke über ihren Kopf und versuchte den Kleinen zu ignorieren. Doch Sean wurde immer lauter, bis er schließlich auf ihr Bett kletterte und die Decke wegzog. "Laß mich in Ruhe Sean. Ich will noch schlafen", meinte sie, doch Sean ließ nicht locker, bis sie ihm schließlich hoch und heilig versprach gleich auszustehen. Erst dann ging er zufrieden wieder aus dem Zimmer und suchte lauthals seine Mama.
Währenddessen trottete die noch total verschlafene Barby in das Badezimmer um sich zu duschen. Wie sehr wünschte sie sich doch nur einmal in ihrem eigenen Bett richtig ausschlafen zu können, doch das war kaum möglich. Fast jeden Tag warteten Tausende von Fans in irgendeiner Stadt auf ein Konzert von der Kelly Family. Und wenn mal kein Konzert anstand, dann waren Studioaufnahmen für das neue Album an der Reihe oder Fernsehauftritte und nicht zu vergessen die ganzen Promotion - Touren durch die anderen Länder. Es ödete sie an immer wieder in fremden Hotelbetten zu schlafen und diese weiße, kahlen Wände zu sehen. Es war so unpersönlich...
Schnell zog sie eine hellblaue Bluse, einen schwarzen Rock mit weißen Punkten und einen roten Blazer an und ging runter zum Frühstücken. Freudig wurde sie von ihren Geschwistern begrüßt, doch Barby war alles andere als fröhlich. Sie lächelte nur kurz und setzte sich dann schnell hin. Doch auch zum Frühstücken blieb ihnen nicht viel Zeit, denn schon stand der Bus vor der Tür, der sie zum nächsten Konzert fahren sollte.
Barby holte ihre schwarze Tasche aus dem Zimmer, wo die nötigsten Sachen drinne waren. Dann atmete sie noch einmal tief durch und ging über einen langen Gang zurück zur Eingangstür. Dort wartete ihr Cousin Adam noch auf sie, der ihr auch gleich die Tasche abnahm und sie zum Bus begleitete. Während er kurz zu den wenigen wartenden Fans schaute und ab und zu mal winkte, ignorierte Barby sie völlig. Sie schaute den ganzen Weg über nach unten und stieg gleich in den Bus ein.
Erleichtert setzte sie sich alleine hinten in eine Ecke und guckte gelangweilt aus dem getönten Fenster. Besorgt schaute Paddy zu seiner Schwester nach hinten. Er wollte ihr so gerne helfen, doch sie ließ keinen mehr an sich heran. Auf Außenstehende wirkte sie oft sehr kühl und abweisend, doch Paddy wußte, daß Barby auch anders sein kann. Es gab Zeiten, da hatten sie immer viel Spaß zusammen gehabt. Klar war Barby damals auch nicht immer gut drauf, aber das war selten. Meistens war sie ein fröhliches und lebenslustiges Mädchen gewesen.
Patrick wußte noch ganz genau, es war an einem heißen Sommertag als sie an der Ostsee spielten. Danach beschlossen sie spontan an den Strand zu gehen, um zu baden. Sie lieferten sich eine wilde Wasserschlacht und kamen aus dem Lachen gar nicht mehr raus. Barby hatte so viel Spaß an dem Tag, und es gab viele solcher Tage. Doch seitdem ihre beste Freundin vor sieben Monaten bei einem Autounfall ums Leben kam, waren die fröhlichen Tage gezählt. Von diesem schweren Schlag hatte sie sich bis heute nicht erholt.
Sie ist ein sehr sensibler und einfühlsamer Mensch, der so einen Schicksalsschlag nur schwer verkraftet. Von Tag zu Tag verkroch sie sich mehr in eine andere Welt. Manchmal ist sie so abweisend, daß ihre Geschwister es mit der Angst zu tun bekommen. Es scheint so, als ob sie der Realität entfliehen will, doch das ist unmöglich. Sie wird immer wieder von ihr eingeholt.
"Komm schon Paddy. Laß sie in Ruhe", Patricia hielt ihren Bruder zurück, der gerade nach Hinten gehen wollte. "Sie will jetzt alleine sein." "Aber irgend etwas muß ich doch tun. So kann das doch nicht weiter gehen. Seit Monaten verkriecht sie sich jetzt schon in ihre Welt. Wir müssen ihr doch helfen!" Verzweifelt schaute er zu Barby. Sie war blaß geworden und ihre Augen strahlten nur noch Trauer aus. Was war nur aus dem fröhlichen Mädchen geworden, was er so sehr liebte. "Gib ihr Zeit. Wenn sie trauern möchte, dann laß sie."
Paddy setzte sich zu Patricia auf den freien Platz. "Aber warum redet sie nicht mit mir darüber? Früher haben wir uns doch auch alles erzählt. Wir haben immer zusammen gehalten, warum will jetzt plötzlich nichts mehr davon wissen? Was ist bloß passiert? Wo ist meine Schwester Barby?" "Ach Paddy, das muß du verstehen. Sie hat einen Menschen verloren, den sie sehr liebte. Jetzt hat sie Angst wieder so eine starke Bindung einzugehen, weil sie nicht noch einmal so verletzt werden möchte. Ihre Ablehnung ist mehr eine Schutzreaktion." "Aber das ist doch keine Lösung. So macht sie doch alles nur noch schlimmer. Verdammt, Patricia ich habe Angst, daß sie an ihrer Trauer erstickt!!", langsam stiegen Paddy die Tränen in die Augen. "Ich weiß, daß du am meisten darunter leidest. Ihr beide wart wirklich immer ein Herz und eine Seele. Aber du kannst ihr nicht helfen, solange sie sich so abschottet. Sie muß erst alleine damit klarkommen, und erst dann, wird sie auch wieder mit dir reden. Also gib ihr einfach noch Zeit. Barby weiß schon, was das beste für sie ist. Keine Sorge, sie hat die schönen Zeiten mit dir nicht vergessen, aber sie möchte jetzt nicht fröhlich sein. Sie möchte nicht lachen.. dazu fehlt ihr einfach die Kraft."
Traurig ließ sich Paddy in den Sitz zurück fallen und dachte über ihre Worte nach. "Aber warum tut sie sich dann den ganzen Stress mit den Konzerten und den Fans an? Man sieht doch deutlich, daß sie sich auf der Bühne nur noch quält, das ist doch keine Leben mehr!" meinte er nach ein paar Minuten. Patricia wandte den Blick vom Fenster ab und schaute ihren kleinen Bruder wieder an. "Tja, das weiß ich auch nicht. Aber du hast ja ihre Worte gehört. Sie will mit, es ist ja nicht so, daß wir sie zwingen. Sie will es einfach und das sollten wir respektieren. Ich weiß nicht warum, vielleicht will sie ihre Fans nicht enttäuschen. Hör auf dir den Kopf zu zerbrechen, das bringt doch nichts."
Ein paar Stunden später hielt der Bus an einer großen Halle. Als der erste Ausstieg, fingen die vielen Fans am Zaun an nach ihm zu schreien. Auch als Barby aus den Bus stieg, riefen die Fans ihren Namen. Erschrocken und hilflos blieb sie stehen und schaute verwirrt um sich. Die Schreie hatten sie aus ihrer kleinen Welt gerissen und das machte ihr Angst. Schnell lief Maite zu ihr und Barby war sehr erleichtert, als sie eine vertraute Hand auf ihrer Schulter spürte. Maite führte sie bis in die Halle, denn erst da fühlte sich Barby wieder sicher und schnell versank sie wieder in ihrer Trauer.
Als die Bühnenlichter angingen und 8 Schatten auf die Bühne rannten, gab es in der Halle kein Halten mehr. Die Fans schrien und klatschen und es schien kein Ende mehr zu nehmen. Als dann auch noch Paddy nach vorne in das Licht kam, war es um viele Mädchen in den ersten Reihen geschehen. Er trug eine lange, weinrote Samthose, eine weiße Bluse und passend zur Hose eine weinrote Samtweste. Von überall her rief man seinen Namen.
Doch Paddy interessierte das alles nicht. Er schaute aus den Augenwinkeln heraus immer wieder zu seiner Schwester Barby. Doch was er da sah, machte ihn wütend. In ihren Augen spiegelte sich pure Angst wieder und es schien, als ob sie sich immer mehr hinter ihren Congas verkriechen möchte. Früher hat sie auf Konzerten immer gelacht und getanzt und war der strahlende Mittelpunkt, doch heute ist sie das krasse Gegenteil. Je erfolgreicher die Kelly Family wurde, um so stiller wurde Barby. Sie schien mit dem ganzen Erfolg nicht klar zu kommen. Die Fans wollten ihr helfen, sie aufmuntern, indem sie ihren Namen riefen, doch damit machten sie alles nur noch schlimmer. Plötzlich fühlte sich Barby auch noch unter Druck gesetzt und das verschlimmerte ihre Situation noch mehr. Sie mochte es nicht, wenn Fans schreien. Man sollte auf ihre Musik und die Lieder achten und nicht auf die Personen, die es singen. Aber diese Botschaft haben nur wenige Menschen erkannt und das machte Barby traurig. 'Warum können sie nicht einmal die Klappe halten und auf den Text achten?!' dachte Barby bei sich. Am liebsten hätte sie es laut aus sich raus gerufen, doch das war unmöglich.
Patrick machte nach außen hin wieder eine fröhliche Mine und riß ständig Witze, doch innerlich war er verärgert. Wie sehr hasste er dieses Spiel, lachen obwohl einem zum Weinen zumute ist. "Barby macht es richtig", dachte er bei sich "Sie zeigt ihre Gefühle, und spielt keine Föhlichkeit vor. Warum kann ich das nicht auch machen?? Warum verlangen die Fans von mir, daß ich immer gut drauf bin und keine Sorgen habe?? Verdammt, erkennen sie denn nicht, daß sie uns zerstören??"
Als Barby nach vorne trat, um ihr Lied "Break Free" zu singen, fingen die Fans wieder an ihren Namen zu rufen. Barby sah teilnahmslos gerade aus. Sie schaute keinen genau an, sie starrte einfach ins Leere. Auch ihre Stimme hatte keinen richtigen Klang. Paddy ließ sie nicht aus den Augen. Er stand hinter dem Keyboard und beobachtete seine ältere Schwester ganz genau. In ihrem kurzen, schwarzen Kleid sah sie so zart und zerbrechlich aus. Die Haare hatte sie hochgesteckt, was ihrem Gesicht einen weicheren touch` gab. Als ihr Lied Zuende war, rannte sie sofort wieder an ihren Platz, hinter die Congas.
Das Konzert verlief genauso wie jedes andere auch, bis Barby mit ihrem zweiten Lied an der Reihe war. Sie ging wieder langsam nach vorne in das Rampenlicht und man sah ganz deutlich in ihrem Gesicht, daß ihr das nicht leicht viel. Doch plötzlich fingen ein paar Fans an immer zu nach Paddy zu schreien. In Barbys Ohren dröhnten sie alle wieder. Mit verzerrtem Gesicht sang sie die ersten Zeilen des Liedes. Doch die Schreie hörten nicht auf, bis Barby stoppte und in das Mikrofon rief: "Jetzt bin ich dran und nicht Paddy!" Aber auch das half nichts. Jeder einzelne Schrei war wie ein Stich in ihr Herz. Ihre müden Augen füllten sich mit Tränen. Ihre Seele bekam erneut einen Knacks, von dem sie sich nur sehr langsam erholen würde. Und schon liefen die ersten Tränen über ihr zartes, blasses Gesicht.
"Warum tut ihr mir das an?" Barby war völlig verzweifelt und rannte von der Bühne. Plötzlich war alles still, die Fans sagten keinen Ton mehr und die Kellys waren ganz starr vor Schreck. Auch in Paddys Augen glitzerten ein paar Tränen und sogar sein künstliches Lachen war von seinen Lippen verschwunden. Mit einem bösen Blick schaute er zu den Fans. Jetzt hatten sie es wirklich zu weit getrieben! Was mußte noch alles passieren, bis sie endlich aufwachen? Dann lief er seiner Schwester hinterher. Die anderen Kellys schauten sich zuerst etwas ratlos an, entschieden sich dann aber weiter zu spielen. Allerdings konnte man jetzt bei keinem ein Lächeln entdecken und auch die gute Stimmung war verflogen....
"Barby?" Paddy schaute sich im Backstage Bereich um, doch es gab einfach zu viele Räume und lange Gänge, so daß er sie nicht entdecken konnte. "Barby wo bist du? Sag doch was.... bitte!!" Seine Stimme zitterte und es liefen im immer noch Tränen über das Gesicht. "Verdammt, wo steckst sie nur?" sagte er leise und die Tränen nahmen kein Ende. Er rannte über jeden Gang, schaute in alle Ecken, doch seine Schwester war wie vom Erdboden verschluckt. Nachdem er die Stecke auch ein zweites Mal ablief und sie immer noch nicht fand, blieb er verzweifelt stehen.
Am liebsten wäre er zu den Fans gegangen und hätte sie angeschrien. Er war noch nie in seinem Leben so wütend und traurig zugleich gewesen. Kraftlos lehnte er sich gegen eine kahle, weiße Wand. Doch dann kam die ganze Wut in ihm hoch und er schlug mit geballter Faust mehrmals gegen die Wand. Seine Hand schmerzte doch das war ihm egal. Er schlug einfach weiter, bis er wirklich keine Kraft mehr hatte. Unter einem Schluchzen ließ er sich auf den Boden sinken. Der pochende Schmerz in seiner rechten Hand, war nichts im Gegensatz zu seinem seelischen Schmerz. Völlig verzweifelt kniff er die Augen fest zusammen und versteckte sein Gesicht hinter seinen zitternden Händen.
"Patrick?" Paddy schaute langsam auf und plötzlich hörte er auf zu weinen. "Barby! Gott, ich hab dich überall gesucht. Ich hab mir schon richtig Sorgen gemacht!" Barby lächelte etwas: "Mir geht's gut, aber was ist denn mit deiner Hand passiert?" Barby zeigte auf seine Hand, die knallrot angelaufen war und leicht blutete. "Ach, daß ist nicht so tragisch. Die wird schon wieder." "Na, sag das nicht. Wir wollen doch nicht riskieren, daß du nie wieder Gitarre spielen kannst. Komm, wir werden sie mal verbinden." Barby half ihrem Bruder wieder auf die Beine. "Das ist aber wirklich nicht nötig." Aber Barby ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Sie zog ihn in einen kleinen Raum, wo die ganzen Schminkutensilien standen.
Während Paddy unruhig auf einem Drehstuhl saß, kramte Barby in den Sachen rum, bis sie Verbandszug und Pflaster gefunden hatte. Gekonnt verband sie ihm die Hand. "So, daß war's." "Ach Barby, was würde ich nur ohne dich machen?" "Hey, du bist doch mein kleiner Bruder. Ich muß doch auf dich aufpassen." witzelte sie und beide fingen an zu lachen, doch dann wurde Paddy wieder ernst. "Das mit vorhin tut mir leid Barby." Traurig schaute er nach unten. "Was tut dir leid?" Barby verstand nicht so ganz, was er meinte. "Na, daß die Fans so unfair zu dir waren und nur nach mir gerufen haben." "Aber warum tut dir das leid? Du kannst doch nichts dafür?" "Ja, eigentlich schon, aber ich fühle mich halt irgendwie schuldig. Schließlich haben sie nach mir gerufen." "Das ist Unsinn Paddy und das weißt du auch."
Barby drehte sich um und ging langsam aus dem Zimmer. Paddy sprang vom Stuhl und lief auf den Gang. Dort angekommen, blieb er kurz stehen und schaute ihr hinterher. Sie sah aus wie ein Engel! Ihre Schritte waren so leicht, daß man denken könnte, sie schwebt über den Boden. Außerdem schimmerte ihr Haar in den seidigsten Tönen, obwohl das künstlich Licht einen matten Ton ausstrahlt, und ihre Figur war so klein und zierlich. Am liebsten möchte man sie in Watte packen, weil sie so zerbrechlich wirkt. Und doch ist sie so eine starke junge Frau.
Doch dann erschrak Paddy plötzlich. Sie lief ja in Richtung Bühne... "Barby!?" Langsam drehte sie sich um. "Was ist denn?" "Du... du gehst wieder auf die Bühne?" "Hast du ein Problem damit?" Barby lächelte ihn an. Schnell rannte er zu ihr. "Also, du verwunderst mich immer wieder aufs neue. Ich dachte du bist sauer auf die Fans." "Ach Paddy, sie haben doch recht. In letzter Zeit habe ich doch nur hinter meinen Congas gestanden und eine Trauermiene gezogen", Paddy bekam den Mund nicht mehr zu und das brachte Barby zum Lachen, "Du konntest mich vorhin gar nicht finden, weil ich draußen war. Dort standen ein paar Fans, mit denen ich mich dann unterhalten habe. Sie haben mir die Augen geöffnet. Die ganzen Monate über habe ich in einer Ecke gestanden und vor mich hin getrauert. Und dabei wissen die Fans noch nicht einmal warum ich so traurig bin. Doch die meisten kommen nun mal zu einem Konzert um fröhliche Kellys zu sehen und Spaß zu haben. Schließlich bezahlen sie dafür viel Geld und opfern ihre Zeit, nur um uns zu sehen. Und mit meiner schlechten Laune habe ich oft auch euch mit angesteckt. Viele meinten auch, daß sie es schlimm fanden, mich so traurig zu sehen, und nicht helfen zu können. Sie haben sich richtig Sorgen um mich gemacht und wollten mir so oft helfen. Ist das nicht süß? Ihre Rufe hatten mich immer verunsichert, dabei waren sie doch nur lieb gemeint. Sie wollten mir damit zeigen, wie sehr sie mich lieben. Klar denken nicht alle so, aber es gibt welche, die mich wirklich lieben und denen es weh tut, wenn sie mich so abwesend sehen. Und das möchte ich nicht. Ich wollte schon lange wieder auf einem Konzert lachen, aber ich hatte keinen Grund dazu. Ich dachte immer die Fans würden mich hassen.. aber jetzt weiß ich, daß es auch Ausnahmen gibt. Und für diese Fans, und wenn es nur 2 sind, möchte ich eine gute Show liefern." "Oh man Barby, ich..." "Sag jetzt nichts mehr Paddy. Laß uns da raus gehen und Spaß haben. So wie früher. Wir beiden waren doch ein gutes Team, oder?!", Barby streckte ihre Handfläche aus. "Nein Barby, wir beide sind ein gutes Team!", und Paddy schlug ein. "Wir sind das Dreamteam!" "Ja, das Dreamteam!"
Hand in Hand gingen sie zurück auf die Bühne. Dort waren die Beiden kaum wieder zu erkennen. Barby war gar nicht mehr zu bremsen. Bei fast jedem zweiten Lied ging sie selbstbewußt nach vorne und fing an zu tanzen. Und plötzlich merkte sie, daß es nicht nur 2 waren, die sie bewunderten. Sie bekam minutenlangen Applaus, der gar nicht mehr aufhören wollte. Auch die anderen Kellys konnten es kaum glauben, und freuten sich sehr, daß es Barby wieder besser ging. Auch wenn sie es nicht so ganz verstanden und etwas irritiert zu Partrick schauten , aber das war im Moment völlig egal.
Bei "Hey diddle diddle" sprang Barby übermütig nach vorne und zerrte Paddy vom Mikro weg. Sie nahm ihm die Gitarre ab und legte sie zur Seite. Dann fing sie an mit ihm zu tanzen. Sie drehten sich, hüpften und sprangen was das Zeug hielt. Zum ersten Mal lachten sie wieder ungezwungen und Paddy standen wieder Tränen in den Augen, doch diesmal waren es Freudentränen. Wie lange hatte er auf diesen Tag gewartet und jetzt konnte er es nicht glauben. Als das Lied Zuende war, fielen sie sich erschöpft in die Arme. "Ich liebe dich über alles Barby!" flüsterte er ihr ins Ohr. "Das weiß ich doch Paddy. Und ich liebe dich auch." Bei den restlichen Liedern standen Patrick und Barby immer nebeneinander.
Als John mit seinem Lied "I really love you" an der Reihe war, rannte Paddy noch schnell nach vorne und kündigte freudestrahlend seine Schwester als "Barbarina" an. Auch das hatte er schon lange nicht mehr gemacht, und fand es toll, sie wieder Barbarina zu nennen. Er liebte diesen Namen, doch Barby wollte nicht mehr so genannt werden. Aber jetzt hielt er es wieder für angebracht. Langsam bewegte sich Barby zu der Melodie des Liedes und zog mal wieder fast alle mit Ballettkünsten in ihren Bann. Bei "Take my hand" gingen zum ersten Mal Paddy und Barby gemeinsam runter in den Fotograben und schüttelten die Hände der Fans. Und dann war das Konzert auch schon wieder zu ende. Barby nahm noch einige Geschenke entgegen, die Fans in der ersten Reihe ihr entgegen streckten. Und dann gingen auch schon die Lichter aus.
In der Nacht lag Patrick wach in seinem Hotelzimmer. Er konnte einfach nicht einschlafen. Immer wieder dachte er an das heutige Konzert, an seine Schwester Barby und an frühere Zeiten. Ihm ist aufgefallen, daß Barby sich verändert hat. Auch wenn sie wieder fröhlich war und gelacht hat.. es war nicht dieselbe Barby, mit der er damals Streiche ausgeheckt hatte. Und auf einmal kam ihm Barby wie eine Fremde vor.
Verzweifelt versteckte er sein Gesicht in dem Kopfkissen und weinte leise vor sich hin. Auch dieser Wechsel zwischen traurig und fröhlich ging ihm viel zu schnell bei Barby. Auf Dauer kann das nicht gut gehen, dazu ging es zu schnell. Und das machte ihm große Angst! Wie solle es jetzt weitergehen?? Die Fans werden jetzt erwarten, daß Barby wieder fröhlich ist.. aber wie lange hält sie dies durch?? Wie lange würde es dauern, bis sie wieder in ihr tiefes Loch zurück fällt?? Es war alles nur noch eine Frage der Zeit!
ENDE.