Der letzte Song

by Kathy M.   KMirtschin@aol.com

 

Endlich war es soweit, die Frühjahrstour von 2001 startete. Heute sollte in Köln das erste Knzert stattfinden. Voller Vorfreude fuhr ich mit meiner Freundin schon am Morgen hin. Wir freuten uns rießig sie endlich alle wieder live zu sehen, denn im letzten Jahr traten sie immer nur zu sechtst auf. Barby, John und Kathy hatten sich eine Pause gegönnt.
Im Winter gab es dann zwar einige Konzerte im Ausland, aber auch dort waren sie nur zu sechst.
Heute sollten sie jedoch zum ersten mal seit langer Zeit wieder alle zusammen auf der Bühne stehen. Um 17:00h war dann auch endlich Einlass und kurze Zeit später fanden wir uns dann in der Halle ganz vorne wieder. Da wir frph genug da waren, schafften wir es bis in die erste Reihe zu kommen.
Da meine Freundin und ich genug Gesprächsstoff hatten (Ich sag nur "H....") verging die Zeit bis zum Beginn des Konzertes relativ schnell. Als dann das Licht ausging waren wir total happy. Doch so sollte es nicht bleiben.
Die Kellys stürmten auf die Bühne und starteten mit Ican`t stop the love. Doch einer fehlte. Patrick war nirgendwo zu sehen. Irgendwas stimmte nicht, denn die anderen 8 Kellys spulten nur ihr Programm runter. Nach ungefähr einer Stunde kündigte sich eine Pinkelpause an. Patrick war immer noch nicht da.
Das bereitete mir Sorgen und während der 10 Minütigen Pause stellten meine Freundin und ich fest, das einige Fans schon gegangen waren, denn die Halle ist bemerklich leerer geworden. Da sieht man mal wieder, was wahre Fans sind. Die Leute, die gegangen waren, waren eindeutig KEINE Kelly Fans. Es waren diese typischen "Paddy-Weiber".
Meine Freundin und ich diskutierten in der Pause darüber, was wohl mit Patrick sei. Ob er ENDLICH verstanden hat, dass er eine Pause braucht ? Eine Pause, die er sich wahrlich verdient hatte, da er im letzten Jahr soviel durchmachte und schon lange nicht mehr so leben konnte, wie ihm zumute war. Immer musste er ein "Lächeln" für die Fans auf den Lippen haben. Doch es war kein richtiges Lächeln, es war sein "Paddy-lächeln": Keiner sah, wie schlecht es ihm eigentlich ging. Nur ganz wenige verstanden in welcher Lage er war.
Wir unterhielten und noch über ihn, als das Licht auch schon wieder ausging. Doch was war das ? Patrick betrat alleine die Bühne und kam vorne zum Mikro. Ich sah ihn an, sah in seine Augen, sah wie unglücklich er war und wie schwer es ihm fallen musste. Es tat weh, weh ihn so zu sehen und mir lief eine Träne über die Wange.
Ich sah meine Freundin an und bemerkte, dass auch sie wusste, was jetzt kommen würde.
Dann begann Patrick zu reden: "Hallo. Einige von euch werden vielleicht schon ahnen, was ich euch sagen will, und ich hoffe ihr könnt mich verstehen."
Dabei sah er zu uns hinunter und ich nickte ihm zu um ihm klar zu machen, dass es richtig ist, diesen Schritt zu machen. Er verstand es und ich bemerkte, wie er nun anfing zu weinen.
Er fuhr fort:"In den letzten Jahren was ich ständig nur noch für euch Fans da, musste lachen, wenn ihr mit euren Kameras in der Nähe wart, obwohl mir meistens nicht zum Lachen zu Mute war. Ich muste die Songs singen, die ihr von mir hören wolltet, die ich selber eigentlich NIE singen wollte. Lebte nur noch für euch und hatte Zeit mehr für mich, geschweige denn für eine Freundin, die von den meisen eh nicht aktzeptiert geworden wäre. Zeitweise ging es mir so schlecht, das ich in Behandlung war. Und das alles nur wegen die bestimmten Art von Fans. Es tut mir total leid für all die, die in mir auch noch den Menschen sahen und nicht nur den Superstar "Paddy". Doch hiermit möchte ich bekanntgeben, dass dies mein vorerst letzter öffentliche Auftritt ist. Ich werde euch jetzt noch ein Lied singen, ein Abschiedslied und dann für unbestimmte Zeit Pause machen. Bitte versteht mich !!"
Alles war mucksmöußchen still in der Halle.
Er weinte, doch ich bin sicher er war froh alles hinter sich zu haben. Nun liefen auch mir ununterbrochen die Tränen herunter. Ich weiß noch nicht einmal genau warum, denn im Grunde war ich froh, dass er endlich zu der Einsicht kam, dass er eine Pause brauchte. Andererseits aber wusste ich auch, dass er ganz schön fehlen würde.
Doch Hauptsache ihm geht es gut.
Nun kamen auch alle anderen auf die Bühne. Patrick hatte sich in der Zwischenzeit seine blaue Gitarre geholt.
Er setzte sich auf einen Stuhl, der vorne hingestellt wurde. Seine Geschwister stellten sich alle neben und hinter ihm. Auch sie weinten. Weinten, weil sie wussten, dass er doch so recht hatte, sie es aber nie einsehen wollten.
Patrick fing an zu spielen. Dann sang er. Es war ein neues Lied und beim Refrain wurde er von seinen Geschwistern unterstützt.
Alle weinten, nicht nur die Kellys, nein, auch alle Fans, die noch in der Halle waren. Wir lagen uns allen in den Armen.
Nachdem der Song zuende war klatschten wir alle für Patrick. Wir klatschten, keiner jubelte oder rief nach ihnen. Patrick stand auf, gab John seine Gitarre und kam nochmal nach vorne.
Das Mikro in der Hand.
Als err vorne war, wollte er etwas sagen, doch dazu kam es nicht. Bevor er was sagen konnte, sackte er in sich zusammen. Er fiel auf die Bühne. Seine Geschwister rannten sofort zu ihm und riefen einen SEC hinauf.
Nun lag er da... Es war grausam. Zum Glück war der SEC schnell da, und brachte ihn von der Bühne. Die anderen alle hinterher. Maite kam nochmal hinauf um uns zu informieren. "Danke, dass ihr Patricks Entscheidung aktzeptiert, anscheinend haben wir nicht so viele wahre Fans wie wir dachten. Aber trotzdem.
Er hatte eben einen Nervenzusammenbruch. Ist aber nicht weiter schlimm. Hiermit will ich auch gleich sagen, dass wir alle zusammen nun eine unbestimmte Pause machen werden, denn Patrick hat uns allen die Augen geöffnet. Ich hoffe ihr haltet und in guter Errinnerung. Wir werden wiederkommen, dass verspreche ich euch.
Danke.."
Sie war total fertig. Als sie von der Bühne ging, zeigten wir ihr, dass wir die Entscheidung voll und ganz aktzeptierten und klatschten wieder. Nun war es ein vorläufiges Ende der Kelly Family und irgendwie konnte man es ihnen ja nicht übel nehmen, denn vom Leben hatten sie nicht mehr viel gehabt.
Trotz der unbestimmten Pause hielten noch weiterhin viele zu den Kellys. Sicher, der größte Teil wechselte zu irgendwelchen Boygroups, doch des waren auch viele, die sie nicht im Stich lassen wollten.
Jetzt warteten wir mehr oder weniger auf das Comeback, doch das ist eine andere Geschichte...


© Kathy M.