Espaņa mi amor!

by Anne-Kathrin   TalaveraJK@gmx.de

 

John Kelly saß wie immer jeden Abend in seinem Zimmer auf Schloß Gymnich und dachte nach. Aber diesmal dachte er über was nach, woran er noch nie gewagt hatte zu denken. Er wollte weg, einfach nur ganz weit weg. Vielleicht auch für immer. Fragt sich jetzt nur noch wohin. Da ist Spanien natürlich am naheliegensten. Er entschloss sich noch am selben Abend seine Koffer zu packen und dann ab zum Flughafen. Aber vorher schrieb er noch einen Brief an seine Geschwister:

Dear sisters and brothers,
ich habe an diesem Abend einen Entschluss getroffen, der mir bestimmt nicht leicht fiel. Ich will einfach nur weg von hier. Der ganze Streß in den letzten Jahren ist mir einfach zuviel geworden. Ihr werdet die nächsten Tourneen wohl ohne mich machen müssen. Ich weiß auch noch nicht, ob und wann ich über-haupt zurück komme. Nehmt es mir bitte nicht all zu übel und versucht auch nicht, rauszufinden, wo ich mich aufhalte. Vielleicht werde ich mir irgendwann bei euch melden. Das einzigste, was ich mit jetzt noch wünsche ist, dass Ihr mich versteht und meine Endscheidung akzeptiert.
Yours John

Während John schon längst im Flugzeug Richtung Spanien sass, kamen seine Geschwister von einem Konzert zurück nach Schloss Gymnich und waren im ersten Moment erschrocken, als sie die letzten Zei-len von John's Abschiedsbrief lassen. Aber sie erfüllten ihm seinen Wunsch. John war gerade in Sivilia gelandet und überlegte, wohin. Da fiel ihm sofort Maite Itioz ein. Sie kam auch sofort und bot ihm an, bei ihr und ihrem Vater zu wohnen. John kannte die beiden sehr gut und fand Maite besonders symphatisch, auch wenn sie einiges jünger war als er selbst.
Als sie bei Maite waren, erzählte John ihr die ganze Geschichte. Als John fertig war, überkamen ihm sei-ne Gefühle und er fing an zu weinen. Maite nahm ihn daraufhin ganz fest in den Arm und so blieben die beiden dann auch eine ganze Zeit. Nur John merkte auf einmal, dass er nicht wegen der Trennung von seiner Familie, sondern wegen seinen Gefühlen zu Maite weinte. Er war aber zu schüchtern, ihr es jetzt schon zu sagen, dass er sich in sie verliebt hatte.
Nur John musste mit irgendjemand darüber reden. Aber mit wem? Seine Familie, die er jetzt doch irgen-wie brauchte, hatte er hinter sich gelassen. Und sonst gab's hier keinen mehr. Also musste er da doch alleine durch.

John war nun schon seit einem halben Jahr in Spanien. Bei seinen Geschwistern hatte er sich immer noch nicht gemeldet und zwischen Maite und ihm lief leider immer noch nichts, obwohl er sie immer noch liebte. Dies sollte sich aber nach John's Meinung schleunigst ändern. Und er wusste auch schon wie. Als John Maite an einem Abend alleine auf der Terrasse sitzen sah, holte er ein Stirnband und eine Gitarre aus seinem Zimmer. Mit dem Stirnband band er ihr die Augen zu und auf der Gitarre fing er an Spanische Rhytmen zu spielen und fing dabei an zu singen.

I really love you, I really love you, I really love you again.
I really love you, I really love you, I love you more than a friend ...........

Als er mit seinem Lied fertig war, nahm er Maite das Stirnband von den Augen und küsste sie. Erst sanft und dann immer leidenschaftlicher, da sie seinen Kuss erwiderte. John war jetzt der glücklichste Mensch auf Erden. Die Liebe zwischen John Kelly und Maite Itioz sollte niemals enden.

Die beiden waren nun schon vier Jahre zusammen und wollten schleunigst Heiraten. Nach der Hochzeit sollte auch schnell das erste Kind kommen. Als Maite hochschwanger war, las John in einer spanischen Zeitung, dass die Kelly Family nach Sivilia kommen soll, um dort ein Video zu ihrem neuen Song zu dre-hen, der um ihren "verschollenen" Bruder John Kelly handelt.
Er entschloss sich sofort zum Drehort zu fahren. Dort traf er dann auch auf seine Geschwister, die ihn freudig empfangen. John erzählte ihnen die ganze Geschichte mit Maite und das er bald Vater würde. Großes jubeln brach aus. John hielt nun auch den Kontakt zu seinen Geschwistern und Maite brachte ein gesundes kleines Mädchen zur Welt, was sie auch nach ihr benannten. Es war ja auch ein Wunschkind.


© Anne-Kathrin