Es war das Jahr 1998. Paddy kuschelte sich an seine Freundin Maja und küsste sie.
Da hörte er die durchdringende Stimme von Kathy: "Päääädddiiieee!!! Aufstehen! Telefon für dich!"
Paddy stand auf und warf sich ein Morgenmantel über. Sauer darüber, dass er gestört wurde, lief er in den Flur zu Kathy und raunzte sie an: " Du hättest ja noch lauter schreien können, damit es die Fans vor dem Tor auch hören! Gib schon her."
Und ins Telefon:

" Paddy Kelly."
" Hier ist Hans Salzstreuer. Es geht um das CNH Verfahren. Du muss sofort kommen."
" Sofort? Hat das nicht bis später Zeit?"
" Nein! Du bist spätestens in einer Stunde da. Ciao Paddy."
" Okay, okay. Ciao Hans."

Paddy fuhr Kathy immer noch sauer an: " Kannst du da nicht hin? Ich habe im Moment Urlaub. Und Maja ..." " Halt Mal die Luft an! Das machst du! Klar?!" entgegnete Kathy. " Klar Boss!" knurrte Paddy.

Und er ging in sein Zimmer zurück, um sich dort zu duschen. Maja saß aufrecht im Bett und küsste Paddy, als er an ihr vorbei ging. Paddy stieß sie ein wenig von sich und sagte: " Ich muss mich fertig machen, weil ich zu Hans muss wegen dem CNH Bullshit. Ich muss mich jetzt noch duschen. Wenn du willst, kannst du ja mit zu der Besprechung kommen." " Nein danke, ich habe keine Lust auf Besprechungen. Das verstehst du doch mein Kleiner. Oder?" erwiderte Maja und grinste. " Immer nennst du mich Kleiner oder der Kleine! Dabei bist du nur ein paar Zentimeter größer als ich! Ich hasse das!" regte sich Paddy auf. " Ich weiß, aber du bist so süß, wenn du dich aufregst." grinste Maja.
Paddy hatte genug von der Unterhaltung und ging in die Dusche, um sich zu duschen.

Geladen holte er sein Fahrrad und radelte bis zum Tor. Dort setzte er ein riesiges Lächeln auf und gab Autogramme und ließ sich fotografieren. Als alle mit Autogramme und Fotos versorgt waren, konnte Paddy weiter fahren, während er dachte: " Ich hasse es Rad zu fahren! Wieso habe ich nur kein Führerschein?"Paddy hatte genug von der Unterhaltung und ging in die Dusche, um sich zu duschen.
Dann hatte er den Bahnhof von Gymnich erreicht, er stellte sein Fahrrad ab und fuhr mit dem Zug weiter nach Köln. Weil der Zug schon mit Verspätung los gefahren war, musste sich Paddy abhetzen, um noch rechtzeitig zu Hans Salzstreuer zu kommen. Weil Paddys Fahrrad am Bahnhof in Gymnich stand, musste Paddy das letzte Stück laufen.
Abgehetzt kam er bei Hans Salzstreuer an. Hans rief: " Da bist du ja endlich Paddy! Du bist wohl nicht aus dem schönen warmen Bett gekommen. Na ja. Egal... Wie dem auch sei. Hast du die Akten dabei?" " Welche Akten?" fragte Paddy ahnungslos, " Du hast nichts von Akten gesagt." " Was bist du für ein Trottel?!" schrie Hans Paddy an, " Es ist doch klar, wenn es um CNH geht, dass du alles mitbringen musst." " Okay. Ich fahre jetzt noch Mal nach Gymnich zurück und hole die Akten." lenkte Paddy ein. " Das wird wohl das beste sein." stimmte Hans zu.

Paddy machte sich wieder auf den Weg.
Zur gleichen Zeit klingelte bei Maja das Handy:

" Hi! Hier ist Maja."
" Hi Maja. Hier ist Angelo. Ist die Luft rein?"
" Ich weiß gar nicht, wo von du sprichst! Klar ist die Luft rein. Komm mein Knuddelbär."
" Du weißt genau, dass ich es hasse, Knuddelbär genannt zu werden."
" Jetzt stänkere hier nicht rum, sondern komm. Bis gleich Lino."
" Bis gleich Maja."

Angelo lief so schnell er konnte zu Paddys Zimmer. Maja saß noch immer aufrecht auf Paddys Bett. Angelo beugte sich zu Maja herunter und gab ihr einen Kuss. Er nahm sie besitzergreifend in den Arm, während sie sagte: " Ich liebe dich Linchen! Ich frage mich, wie ich je ohne dich leben konnte. Und liebst du mich denn auch?" Ach, komm doch mit in das warme Bett." " Natürlich liebe ich dich auch Maja! Wann sagst du Paddy endlich, dass du ihn mit mir betrügst?" fragte Angelo, als er neben ihr lag. " Ich kann mich aber nicht entscheiden." erwiderte Maja. " Du musst dich aber entscheiden. Und ich bin die richtige Entscheidung!" meinte Angelo stolz. " Ich werde es ihm bald sagen. Und ich werde mich für dich entscheiden." versicherte Maja Angelo schnell und schloss die Vorhänge des Himmelbettes.

Paddy radelte in der selben Zeit vom Bahnhof Gymnich nach Schloss Gymnich zurück. Als er vor dem Tor die Fans sah, setzte er wieder ein strahlendes Lächeln auf. Er rief laut, nur um wieder den ewig gutgelaunten zu spielen: " Hi Leute! Wie geht' s euch? Wir haben uns doch lange nicht mehr gesehen. Oder?" Die Fans waren erfreut Paddy schon wieder zu sehen. Sie zerrten aber an ihm und seinen Klamotten und das steigerte Paddys Laune nicht gerade.
Nach einiger Zeit konnte sich Paddy endlich losreißen und Paddy rannte auf das Grundstück. Dort ließ er sein Fahrrad stehen und ging in sein Zimmer. Er sah, dass der Vorhang zu war und wollte ihn öffnen, um Maja beim Schlafen zu beobachten. Paddy zog den Vorhang auf und sah Maja mit Angelo. Er schrie und verpasste Beiden eine Ohrfeige.

Weinend lief er aus dem Zimmer. So schnell Paddy konnte rannte er weinend in den Stall zu seinen Tieren. Er schmiss sich auf das Heu und weinte wie ein kleines Kind. Nach einiger Zeit schlief er ein, weil er völlig erschöpft war.
Etwas später klingelte ein Telefon und Kathy ging ran:

" Kathy Kelly."
" Oh, Tag Kathy. Hier ist Hans. Wo ist Paddy?"
" Paddy? Er müsste doch bei dir sein."
" Ist er aber nicht, weil er noch die Akten holen sollte."
" Achso. Ich gehe ihn suchen, und wenn ich ihn gefunden habe, schicke ich ihn sofort zu dir."
" Danke Kathy. Ciao Kathy."
" Ciao Hans."

Kathy machte sich auf die Suche nach Paddy und überlegte: " Wo könnte er nur sein? Mmh... Klar! Er ist im Stall!" Als sie ihn im Stall fand, schüttelte sie ihn wach, so dass er wieder wach wurde. " Wie... Was ist?" fragte Paddy entsetzt und riss die Augen auf. " Erinnerst du dich, dass du zu Hans solltest?" fragte Kathy. " Ach ja. Maja hat mich die ganze Zeit mit Angelo betrogen. Und ich dachte, er sei mein bester Freund." brach es aus Paddy heraus. " Hat sie es also endlich geschafft dir die Wahrheit zu sagen?" wollte Kathy wissen. " So ist das also! Du wusstest alles. Und wenn du alles wusstest, wissen alle Bescheid. Nur ich war der Doofe, der nichts geschnallt hat! Hat es denn Spaß gemacht über mich Witze zu reißen?!" brüllte Paddy Kathy an. " Beruhig dich erst Mal. Ich fahre jetzt zu Hans und versuchst deine Wut nicht ganz so laut heraus zu schreien, weil es die Fans nicht wissen müssen." erwiderte Kathy ruhig und ging.

Die nächsten Tage war Paddy total mit den nerven am Ende. Und dann war da auch noch ein Fernsehauftritt, wo er Mal wieder den ewig lachenden Strahlemann spielen musste. Er brachte alles so gut wie möglich über die Bühne, aber sein Lächeln war so gequält, wie es selten vorher war.
Nach dem Auftritt mussten sie durch eine Menge kreischender Fans, weil sie herausgefunden hatten, wo der Hinterausgang war. Plötzlich wurde Paddy von zwei ziemlich stabilen Frauen festgehalten. Die eine kniff ihn ganz feste in den Hintern und die andere schnitt ihm etwas Haar ab. Paddy konnte sich nicht losreißen, weil die Frauen kräftiger waren als er. Mit vor Wut und vor angst verzerrten Gesicht schrie er: " Warum?!" Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis ihn endlich zwei Bodyguards "befreiten".

Als Paddy endlich in dem Nightliner war, schmiss er sich auf die letzte Bank und ließ seine Gedanken wandern: " So was hätte es früher nicht gegeben. Keiner wäre auf so eine Idee gekommen. Damals bei den Straßenkonzerten konnten wir uns noch ohne Probleme unter das Publikum mischen.
Zwar hatten wir damals auch nicht mehr Freunde als jetzt, aber ich hatte einen echt guten Freund: Angelo. Wir konnten immer über alles quatschen, aber das ist schon lange her. Wenn man selbst seinem Bruder mehr vertrauen kann, hat dann alles noch einen Sinn?"
Ohne dass er es bemerkte, liefen ihm die Träne in Bäche über die Wangen. Barby saß ein paar Reihen vor Paddy und hatte ihn beobachtete. Als sie nun sah, wie heftig er weinte, ging sie zu ihm nach hinten und fragte ihn: " Hey. Was ist Paddy?" " Lass mich in Ruhe! Ich will alleine sein!" fuhr Paddy seine Schwester an und wischte sich über die Wangen. Barby, aber setzte sich und strich ihm über die Haare, wie es ihre Mutter auch immer gemacht hatte, wenn jemand geweint hatte.
Nach einiger Zeit hatte sich Paddy beruhigt und erzählte ihr: " Es ist so schrecklich! Maja hat mich die ganze Zeit mit Angelo betrogen. Aber ihr wusstet es ja schon lange vor mir! Es tut so weh, so furchtbar weh!" " Ich wusste es wirklich nicht." beruhigte Barby ihren kleinen Bruder und fragte: " Hast du dich schon mit Maja ausgesprochen?" " Nein. Wieso sollte ich. Dann tut mir die Trennung doch nur noch weher." erwiderte Paddy und sah sie verwundert an. " Du musst dich aber mit Maja aussprechen." redete Barby auf Paddy ein, "Überleg doch Mal ganz realistisch. Maja wird doch jetzt mit Angelo zusammen sein. Wenn du dich nicht mit Maja aussprichst, wirst du immer den Schmerz spüren, wenn du sie zusammen siehst. Wenn du dich aber mit Maja aussprichst, wird der Schmerz vergehen." " Ich glaube, dass du Recht hast. Weißt du es aus eigener Erfahrung?" fragte Paddy nun neugierig. " Ja, ich war doch mal mit Tom zusammen und er ist doch jetzt mit Maite zusammen. Bitte Maja um eine Aussprache." entgegnete Barby und stand auf. " Das werde ich machen." versprach Paddy und sah der sonst so schwachen Barby nach.
" Ich dachte, dass ich keinen einzigen Freund mehr habe. Aber Barby hat mir so lieb geholfen, dass ich glaube, dass sie meine beste Freundin werden könnte. Jetzt fühle ich mich besser." ging es Paddy durch den Kopf und er schnappte sich seine Gitarre, um Mal wieder an einem neuen Song zu arbeiten.

Am nächsten Tag ging Paddy zu Angelos Zimmer und traf dort wie erwartet auf Maja. Paddy setzte sich auf Angelos Bett und sagte: " Ich hätte noch ein paar fragen an dich. Wie lange hast du mich betrogen? Wieso hast du mich betrogen. Warum Angelo? Wieso wusste Kathy schon alles vor mir?" " Ich habe dich seit einem halben Jahr betrogen. Ich habe dich mit Angelo betrogen, weil ich mich in ihn verliebt habe und er so viel lebhafter ist, als du. Kathy wusste als Einzige alles, weil sie uns einmal erwischt hat." beantworte Maja ehrlich die Fragen und fragte: " Wirst du dich auch wieder mit Angelo vertragen?"
Paddy zuckte nur mit den Achseln und verließ das Zimmer.

Am Nachmittag kam Barby mit einer wunderschönen Frau zu Paddy und stellte vor: " Meine beste, irische Freundin May O' Connor - mein kleiner Bruder Paddy." Paddy reichte ihr seine Hand und meinte charmant: " May ist ein wunderschöner Name, aber nur genauso schön wie du." " Danke." lächelte May.

In der nächsten Zeit unternahmen sie viel zu dritt und Paddy fühlte, dass er sich in May verliebt hatte.
Deshalb lud er sie alleine ins Kino ein und gestand ihr nach dem Film: " Ich bin total in dich verliebt May!" " Das ist ein Problem." erwiderte May, "Es tut mir leid, aber ich bin lesbisch. Und ich habe auch ein Problem. Ich bin nämlich in Barby verliebt, aber sie ist ja leider hoffnungslos Hetero. Kannst du mir vielleicht helfen?"
Das war zu viel für Patrick und er ließ sie stehen, während er Mal wieder dachte: " Hat denn alles noch einen Sinn?"

Er lief, ohne zu sehen, wohin er ging, so dass er in jemand herein lief. Paddy schaute auf und sah Angelo, dieser nuschelte: " Es tut mir alles so leid mit Maja, aber ich hatte mich in sie verliebt. Sie hat jetzt auch mit mir Schluss gemacht wegen einem Rennfahrer." " Das tut mir leid. Über Maja bin ich schon längst hinweg. Wenn du willst, können wir auch wieder Freunde sein." schlug Paddy vor und streckte Angelo seine Hand hin. Angelo schlug ein.
Wie aus dem Nichts tauchte Barby plötzlich auf und nahm Paddys andere Hand. Da wusste Paddy, was wirklich wichtig war, Freunde fürs Leben, die er in Barby und Angelo gefunden hatte.