Es wird härter-Gottes wege sind unerklärlich

by Maria   21smily10@web.de

 

Paddy konnte nicht einschlafen. Es war Vollmond. Die Zeit schien nicht zu vergehen, die Sterne blitzten und Paddy stand am Fenster und sah zu ihnen hinauf. Er fragte sich oft, wie es seiner Mutter dort oben erginge. Und auch diese Nacht hatte er wieder dieses Lächeln seiner Mutter wie ein Bild vor sich gesehen. Er war doch erst 5 Jahre alt als sie ihn und den Rest der Familie verließ. In seinem Leben gab es so viele Fragen, die er sich nie beantworten konnte. Warum wollte Gott, dass sie stirbt? Er wusste, dass alle Menschen, die man doch so sehr liebt einstmals von ihnen gehen müssen. Doch warum musste seine Mutter schon so früh sterben? Warum schon 1982 als Angelo noch nicht einmal 1 Jahr alt war. Er strengte sich an eine Antwort darauf zu finden, doch alles was ihn darauf einfiel war: Gottes Wege sind unergründlich.
Was hatte das zu bedeuten? Warum fielen ihm gerade diese Worte ein, wobei er es noch nie so in einer Bibel so gelesen hatte? Sein Kopf rauchte vom Nachdenken und er bemerkt gar nicht, dass ihm gerade Tränen über seine Wangen kullerten. Paddy's Teddy, den er in der Hand hielt, war schon ganz nass von all den erbärmlichen Tränen, von all den Perlen, die aussahen wie glitzernde Diamanten, die seine ganzen Gefühle aussagten.
Auf einmal erblickte Paddy eine Sternschnuppe, die aus dem Nichts kam und da auch wieder verschwand. Nun wünschte er sich, dass er bei seiner Mutter ist, dass er sie umarmen kann und dass er diese Wärme spürt, die ihm bisher niemand so stark ersetzen konnte.
In dieser Nacht hatte er wirklich kein einziges mal ein Auge zu gemacht. Er hatte die ganze lange Zeit nachgedacht. Über all die gute und bösen Erfahrungen die er schon gemacht hat, über die Zeit mit seiner Mom und über all die hysterischen Fans, die wie wild nach ihren Lieblingen und besonders Paddy. Es sind in dieser Nacht auch sehr viele stille, aber allessagende Tränen geflossen, so dass er seinen Teddy hätte auswringen können . Den Teddy hatte er damals von seiner Mutter bekommen, die schon im Krankenhaus lag und an Krebs erkrankt war.

Er stand kurz vor 6.00 Uhr auf. Es war ihm langweilig stundenlang in seinem Bett zu liegen und sich die kahle, weiße Wand anzuschauen. Unten in der Wohnstube hörte er Maite. Wahrscheinlich konnte sie auch nicht schlafen. Bei den Kellys gab es manchmal Tage an dem es ihnen gar nicht gut geht und bei Paddy und Maite wird es wohl heute der Fall sein . Paddy zog sich seine Jeans und seinen blauen Nike-Pullover an und ging hinunter die Treppe zu Maite. Sie sah wirklich schrecklich aus.
Mit Ringen unter den Augen und traurigen Gesichtszug fragte sie Paddy: "Kannst du auch nicht mehr schlafen?" "Nein, ich muss irgendwie immer an Mom denken.", antwortete Paddy. "Das geht mir genauso.", sagte Maite, "Ich konnte heute Nacht gar nicht schlafen." "Das sieht man dir an.", sagte Paddy. Maite sah aus dem Fenster. "Was machen denn die vielen Fans schon draußen?", fragte sie. Paddy sah nach draußen, wunderte sich und zuckte mit den Schultern. Sie schrieen nach ihren Idolen und machten wie verrückt Fotos vom Fenster wo sich Paddy und Maite bewegten. "Die geben wohl nie auf. Wann merken die eigentlich, dass sie uns nerven. Ich will um 6.30 Uhr noch meine Ruhe haben. Haben die nichts besseres zu tun als jedes mal hier vor unserem Schloss zu stehen?", sagte Paddy und wurde rot vor Wut. "Reg dich ab, Paddy! Du bist nicht der einzige, dem das nervt. Die sind doch verrückt. Dagegen kannst du und ich und auch unsere ganze Familie nichts tun.
Man konnte jetzt das Geschreie im ganzen Schloss hören. "Das hält man doch im Leben nicht mehr aus. Warum machen die diesen Scheiß. Sollen die sich doch einen Freund suchen, den sie lieben können und der sie auch liebt.", schrie er wütend, knallte die Tür zu und ging nach draußen. "Lasst uns doch endlich in Ruhe.", schrie er. "Geht, verdammt noch mal, nach Hause." Die Fans hörten nicht auf ihn und schossen immer weiter Fotos. Er ging rauchend vor Wut wieder rein . Maite hatte Paddy noch nie so wütend gesehen. "Möchtest du einen Tee?", fragte sie ihn. "Ja, gerne!", sagte Paddy und versuchte sich wieder zu beruhigen. Maite setzte sich zu Paddy. "Hey, was ist denn los mit dir?", fragte sie. "Ach, ich weiß auch nicht. Die Fans nerven mir nur zu sehr. Können die denn nicht kapieren, dass wir unsere Ruhe haben wollen?", sagte Paddy. "Das hast du mich vorhin auch gefragt.", sagte Maite, " Ich weiß es doch auch nicht. Aber ich kann dich verstehen, dass du sauer auf die Fans oder Paparazzis bist. Trotzdem musst du nicht gleich so ausflippen. Das machst du doch sonst auch nicht." "Ich weiß auch nicht. Ich glaub mir geht es nicht so gut. Der ganze Stress macht mich völlig fertig.", sagte Paddy und fing fast an zu weinen.
Maite legte einen Arm auf Paddys Schulter. Dann fiel Paddy ihr um den Hals und sie tröstete ihn. Er weinte herzergreifend und auch Maite kamen aus Mitleid schon Tränen. Da kam Patricia: "Was ist denn mit euch beiden los?", fragte sie besorgt. "Das musste jetzt alles mal raus.", antwortete Maite und lächelte. "Ach so! Ach Kopf hoch Paddy!", sagte sie und schloss ihren kleinen Bruder in die Arme und drückte ihn fest an sich. "Ach Paddy, wenn Mom das sehen würde, würde sie mit dir weinen. Es würde ihr sehr weh tun dich hier so zu sehen." Paddy wischte sich die Tränen aus den Augen. "Du hast Recht, Patricia!", sagte Paddy und lächelte wieder, Ich sollte nicht so wegen Mom weinen." Er trank seinen Tee aus und ging dann wieder zu seinem Zimmer.

Auf dem Weg dorthin traf er Angelo, der schrecklich weinte. "Was ist denn los Angelo?", fragte Paddy ihn. "Mann, diese Fans! Die treiben Kira und mich noch in den Wahnsinn.", sagte er und es kullerten wieder Tränen über seine Wangen. "Was haben sie denn getan?", fragte Paddy und sah ihn ernst an, als ob er fest davon entschlossen ist gleich zu den Fans nach draußen hin zu gehen und sie dann zu verjagen mit seinen Fäusten. "Sie haben Kira mit einem Messer gedroht. Kira ist so fertig. Sie hat geweint und hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen.", sagte Angelo verzweifelt. "Dann müssen wir ihr jetzt schleunigst helfen.", sagte Paddy, "Komm sonst passiert noch was mit ihr." Sie versuchten sich mit Mühe durch die Fanmassen zu drängeln und es gelang ihnen nur schwer noch ins Auto zu kommen. Angelo fuhr und er musste riesig aufpassen. Denn hinter ihnen war wieder mal eine Schlange voll Autos, die ihnen hinterher fuhren. Sie schnitten ihn immer ab und er musste sich ganz doll darauf konzentrieren nicht ein fremdes Auto rein zufahren. Er beschimpfte die Autos hinter ihm und Paddy zeigte ihnen ab und zu den Mittelfinger. Bei Angelo und Kiras Privatwohnung angekommen stiegen sie schnell aus bevor ein Schwarm von Paparazzis auf sie einstürmten und gingen in die Wohnung. Man hörte Kira immer noch weinen. "Kira, mach doch bitte die Tür auf! Bitte!", rief Angelo durch die Tür. Nach mehreren Rufen und mehreren Klopfen machte sie endlich die Tür auf und sah die beiden mit verheulten Augen an. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Es wollten Wörter aus ihrem Mund kommen, doch schließlich umarmte sie Angelo nur. Angelo streichelte liebevoll über ihre Haare und küsste sie sanft auf ihre Stirn. "Ist doch gut Kira, das kriegen wir schon wieder hin." Als sie sich wieder beruhigt hatte, nahm er sie mit zu Gymnich. Die Fans schrien als die drei wieder aus ihrem Auto stiegen. Und sie versuchten es wieder durch die Fans zu gelangen, doch diesmal vergeblich. Ein kreischendes Mädchen (wahrscheinlich ein Angelo- lover) packte Kira an den Haaren und trat ihr gegen das Schienbein. Kira schrie und versuchte sich von dem Mädchen loszureißen, aber erst als Angelo dem Mädchen eine scheuerte ließ sie Kira los. Und dann rannte sie durch die Fans zurück und Angelo ihr natürlich hinterher. "Kira, warte! Warte doch mal!", rief er. Angelo holte sie ein und hielt sie leicht fest. "Angelo, verstehst du nicht ! Ich kann nicht mehr. ", sagte sie und sah ihn tief und ernst in die Augen. Doch sie weinte wieder und sie war ganz im innern verzweifelt, aber auch böse, dass die Fans ihre ganze Liebe kaputt gemacht haben. "ich verspreche dir, wir kriegen das schon wieder hin. Glaub mir!", sagte Angelo und streichelt ihr lieb über ihr Gesicht. Doch sie nahm seine hand weg und nahm Abschied für immer. Angelo war am Boden zerstört. Er rannte weinend zurück nach Gymnich. "Ihr seid Schuld!", schrie er die Fans an, "Warum musste es so weit kommen." Er stieß ein paar Fans von sich weg, die ihn festhielten, schloss sich in sein Zimmer ein und fragte sich warum er eigentlich noch lebte. Er hatte sein Herz verloren und ohne seinem Herzen konnte er nicht weiterleben. Er machte sein Fenster auf, stieg auf sein Fensterbrett und sah nach unten. Dort waren harte Betonplatten vom Weg. Nun stand er genau so da wie beim Clip zu "First time" da. Die Fans zeigten mit dem Finger auf ihn und plötzlich war alles ganz still. Keiner sagte ein Wort. Jetzt wussten sie nicht mehr was sie sagen sollten und wahrscheinlich war es auch das erste Mal (First time ), dass sie wirklich Angst um ihn hatten und das es ihnen Leid tat ihn so am Ende zu sehen. Doch auch keine Träne eines jenen Fan half ihn davon ab zu springen. Er ließ noch einen letzten Schrei aus und lag dann einfach nur tot vor den Augen der Fans da. Patricia war die erste, die das Kreischen der Fans als unnatürlich laut vorsah und ging hin um nachzusehen was los war. Als sie ihren toten Bruder auf dem Boden sah, sank sie zu ihm nach unten und starrte ihn mit leeren Augen an. Sie fühlte keine Puls mehr bei ihm und sie weinte. Sie fing an Angelos Namen immer wieder ganz entsetzt zu schreien und bald kamen auch die anderen Geschwister und weinten als sie Angelo dort liegen sahen. "Angelo! Nein, das kann nicht sein, nein!", sagte schrie Paddy entsetzt und ging zu den Fans. "Das ist alles eure Schuld. Ihr habt Kira so in Verzweiflung gebracht, dass sie fort ging. Ihr wusstet genau, dass Angelo Kira über alles liebte. Ihr habt ihn zum Selbstmord geführt. Ihr..."
"Paddy, wach auf! Paddy!" Paddy öffnete die Augen. Er Patricia, die ihn besorgt ansah. "Du hast nur geträumt.", sagte sei und tröstete ihren weinenden Bruder. "Wo ist Angelo?", fragte Paddy. "Der ist in der Dusche. Denn er geht heute noch zu Kira.", sagte sie und sah ihren kleinen Bruder fragend an, "Wieso?" "Ach, nur so.", antwortete Paddy und wischte sich die Tränen aus den Augen. Und er dachte sich: "Träume haben doch was wahres an sich und endlich verstand er die Worte GOTTES WEGE SIND UNERKLÄRLICH"


© Maria