Die 20 jährige Marion wuschelte durch ihre kurzen Haare und motzte: " Das ist doch die Höhe!" " Was ist denn passiert?" fragte ihre beste Freundin Stella. " Frag doch nicht so dumm! Wegen dir bin ich im Minirock zu dem Vorstellungstermin und habe die Ausbildungsstelle natürlich nicht bekommen!" fuhr Marion Stella an. " Was für eine Ausbildung wolltest du eigentlich machen?" fragte Stella und nippte an ihrem Kaffee. " Das habe ich dir gesagt! Als Bodyguard! Die Chefin der Firma meinte, dass eine andere Firma auch Frauen aufnehmen, aber die ist in München. Aber ich kann doch hier nicht weg, wegen Dad. Oh Mann! Was soll ich jetzt nur machen? Das war mein Traumjob!" meckerte Marion immer noch sauer.
Stella hatte sich kurzzeitig an ihrem Kaffee verschluckt und meinte: " Da habe ich dir wohl einiges versaut! Sorry!" Dann überlegte Stella und sie sagte nach einer Weile: " Ich hätte ein Idee, wie du doch noch an deinen Traumjob kämst."
Marions Augen leuchteten und sie rief ungeduldig: " Sag schon!" " Du könntest dich, als Mann verkleiden!" schlug Stella vor. " Mensch! Das ist es!" rief Marion aus. " Da gibt es aber einen Haken." wand Stella ein. " Der wäre?" wollte Marion wissen. " Du solltest dich besser nicht verlieben." erwiderte Stella. Marion zuckte nur mit den Achseln und verschwand in ihrem Zimmer. Nach einer halben Stunde kam sie wieder zurück. " Jetzt kannst du dich vorstellen gehen." meinte Stella. Marion ging sich jetzt noch einmal als Mario Moreno vorstellen und sie bekam die Ausbildungsstelle.
Zwei Wochen später auf schloss Gymnich: Paddys persönlicher Bodyguard Lars stand vor Kathys Schreibtisch und sagte: " Ich kündige!" " Wieso denn?" fragte Kathy überrascht.
" Ich habe die Nase voll von hysterischen, kleinen Mädchen gebissen und gekratzt zu werden! Außerdem will ich nachts wieder durchschlafen können und nicht von Mr. Künstler geweckt werden, der unbedingt Aquarellfarben braucht!" rechtfertigte sich Lars. " Tja. Dann kann ich dir nur noch viel Glück wünschen." entgegnete Kathy und gab ihm sein letztes Gehalt.
Sie sah aus dem Fenster und sah, dass dort Paddy mit seinem jungen Hund spielt und sie rief:
" Pääääddddiiieee!!!" Genervt kam Paddy herein und fragte: " Was ist denn?" " Lars hat gekündigt." sagte Kathy. " Na endlich! Der Kunstbanause hat sich verpisst!" freute sich Paddy. " Mensch Paddy! Das ist jetzt schon der 3. Bodyguard, den du in diesem Jahr vergrault hast." erinnerte Kathy Paddy. " Jetzt quatsch hier nicht rum, sondern besorg mir einen neuen Bodyguard." fuhr Paddy Kathy an und knallte die Tür zu.
Am nächsten Tag in Köln: Marion saß in der Kantine und genoss das Essen, als jemand rief: " Herr Moreno! Herr Moreno!" Erst bei dem zweiten " Herr Moreno!" fiel Marion ein, dass sie gemeint war und sie machte sich auf den Weg zu dem Büro, aus dem der Ruf kam.
Die Chefin bot Marion ein Platz an und erzählte: " Sie haben großes Glück! Sie haben schon eine Stelle und zwar, als persönlicher Bodyguard von Paddy Kelly." " Was?" fragte Marion und sie riss die Augen auf, " Sind sie denn sicher, dass ich schon genug Übung habe?" " Bei der Kelly Family bekommen sie Übung." grinste die Chefin, wurde dann aber wieder ernst: " Sein sie heute um 16 Uhr auf Schloss Gymnich und melden sie sich bei Kathy Kelly." Marion ging.
Marion war pünktlich um 16 Uhr bei Kathy. Kathy lächelte: "Herzlich Willkommen im Boot. Ich bin die Kathy. Wir duzen uns hier alle. Wie heißt du noch?" " Mario Moreno." erwiderte Marion und grinste schief, weil sie beinahe Marion gesagt hätte. Kathy sah aus dem Fenster und sie hatte Glück, dass Paddy gerade schnaufend vorbei joggte, deshalb schrie sie:
" Pääädddiiee!!"
Geschwitzt kam Paddy herein, Marion sah ihn richtig an und es machte klick. Kathy stellte vor: " Mario - Paddy. Paddy - dein neuer Bodyguard Mario." " Oh Mann! Bei der Statur kann ich mich ja selber verteidigen! Mario soll ICH DICH beschützen?!" spottete Paddy, " Na komm mit! Ich zeige dir jetzt das Schloss. Dann gehe ich duschen und danach will ich nach Köln. Hast du ein Führerschein?"
Marion räusperte sich und brachte ein raues: " Ja." heraus. " Wie soll ich ihm nur die Mädchen vom Hals halten?" fragte sich Marion. Paddy zeigte ihr das schloss und schob sie dann in einen kleinen Raum mit den Worten: " Das ist erst Mal dein Raum. Ich gehe eben duschen und bin gleich wieder da." Marion dachte: " Das ist der süßeste Typ, den ich je gesehen habe und er hält mich für einen Typ. Am besten Rufe ich Stella a, die weiß ja immer, was man tun muss."
" Stella Stengfort."
" Hi Stella! Hier ist Marion."
" Hi Marion. Was gibt's?"
" Ich habe eine Stelle, als persönlicher Bodyguard von Paddy Kelly."
" Das ist doch gut."
" Nein, ist es nicht, weil ich mich sofort in den Typ verliebt habe."
" Nun ja. Das ist ein Problem. Wenn er schwul ist, vergiss ihn."
" Stella! Er hält mich für ein Typ."
" Ach! Da habe ich gar nicht mehr dran gedacht."
( Paddy kam herein.)
" Du Stella, ich muss Schluss machen. Mein Boss ist gerade herein gekommen. Ciao Stella!"
" Ciao Marion!"
" Deine Freundin, diese Stella?" fragte Paddy neugierig. " Mmh. Ja." murmelte Marion und dachte: " Das hier ist so absurd!"
Marion schaffte es erstaunlich gut Paddy die Mädchen vom Hals zu halten. Marion und Paddy verstanden sich auch ganz gut, weil Marion nie murrte, wenn er seine Malphasen hatte und mitten in der Nacht Farbe brauchte. Marion bewunderte Paddys Bilder auch, deshalb begann Paddy nicht sie heraus zu ekeln.
Nach ca. 4 Monate nach einem Konzert fragte Paddy Marion: " Hast du Bock auf Billard?"
" Ja." brummte Marion, obwohl sie gar nicht Billard spielen konnte. Nach ihrem ersten Stoß wollte Paddy wissen: " Wer hat dir so grauenhaft spielen beigebracht?" " Ich kann nicht Billard spielen." gab Marion zu. " Ich habe noch nie einen Mann gehört, der kein Billard spielen kann." grinste Paddy, legte seine Hände mit auf ihr Keu und zeigte ihr, wie man spielte.
Beide spürten es prickeln und Paddy dachte: "Ich habe noch nie bemerkt, dass Mario so blaue Augen hat." Als Paddy bemerkte, was er gerade gedacht hatte, lief er davon und rief: " Ich habe keinen Bock mehr!" Marion dachte: " Was wohl jetzt in ihm vorgeht? Ich habe ihm wahrscheinlich zu lange in die Augen geschaut."
Einige Wochen später weckte Paddy Marion wieder mitten in der Nacht und sagte: " Ich brauche Kaminrot und Moosgrün." Marion zog sich an und machte sich auf den Weg. Sie musste bis zum Bahnhof Köln Hauptbahnhof fahren, bis sie die Farben bekam.
Als sie wieder im Schloss Gymnich in Paddys Zimmer war, war dieser auf dem Boden neben seiner Staffelei eingeschlafen. Marion überprüfte, ob er wirklich schlief und strich ihm dann die Haare aus dem Gesicht. Sie schaute auf das schöne Gesicht und konnte nicht anders, als Paddy zu küssen.
Paddy wurde wach und starrte entsetzt auf Marion. Paddy fragte: " Hast du mich gerade geküsst?" " Ähm... ja, weil ich... weil ich in dich ver... verliebt bin." stotterte Marion. " Bist du schwul?" fragte Paddy weiter und sah Marion durchdringend an. Marion nickte und dachte: " Das hier ist so absurd!" Paddy meinte: " Aber du hattest doch, als du bei mir angefangen hast, eine Freundin. Sheila oder so." " Stella. Aber es ist aus. Und ich bin Bi." log Marion. Paddy überlegte kurz und sagte dann: " Ich mag dich echt gerne als Kumpel, also werde ich dich nicht feuern. Aber du solltest dir keine Hoffnungen machen, weil ich nicht schwul bin. Okay?" Marion wurde noch roter als vorher und murmelte rau: " Okay."
Ein paar Wochen später hatten sie den Vorfall scheinbar vergessen. Marion stand auf einer Leiter und sollte ein Koffer für Paddy von einem Schrank holen. Plötzlich rutschte Marion ab. Paddy stand unter der Leiter und fing Marion auf. Er schaute ihr tief in die Augen und er küsste sie. Paddy spürte in diesem Moment, dass er sich in Marion verliebt hatte. Ihm machten diese Gefühle Angst, deshalb lief er davon.
Er setzte sich ins Wohnzimmer von Schloss Gymnich. Paddy spielte auf seiner Gitarre und sang dazu " Mama", während ihm Tränen über die Wangen liefen.
Paddy hatte schon jedes Zeitgefühl verloren, als Barby herein kam. Barby sagte: " Ich mag zwar " Mama", aber eine halbe Stunde am Stück ist zu viel. Was ist denn passiert, dass du so down bist?" " Ich bin verliebt." gestand Paddy sich und Barby ein. " Aber das ist doch schön." wand Barby ein. " Nein, dass ist es nicht! Ich wünschte nur, dass Mom bei mir wäre." entgegnete Paddy. Barby biss in ein Keks und sagte: " Ich bin immer für dich da. Wieso findest du es nicht schön verliebt zu sein?" " Der Alte würde einen Herzanfall bekommen und Kathy würde herum brüllen, dass das nicht gehe." malte Paddy schwarz. " Was ist denn so schlimm an der Frau? Ist sie älter, als 22, als du?" wollte Barby wissen. " Das schlimme ist, dass es keine Frau ist, sondern Mario." erzählte Paddy. Barby verschluckte sich an ihrem Keks und fragte: " Hattest du nicht immer Freundinnen? Seit wann bist du schwul?" " Wenn ich das nur wüsste, wahrscheinlich bin ich Bi." und Paddy brach wieder in Tränen aus. Barby nahm ihren jüngeren Bruder in den Arm und meinte: " Ich glaube, dass das Mom auch gesagt hätte. Hör auf dein Herz. Egal, ob du dich für oder gegen Mario entscheidest." " Danke, dass du mir geholfen hast." entgegnete Paddy, als er sich beruhigt hatte. " Und Mario? Glaubst du, dass er sich auch in dich verliebt hat?" wollte Barby wissen. " Ja, er hat mir schon vor längerer Zeit gesagt, dass er in mich verliebt ist." erwiderte Paddy und er ging zum Stall, um dort in Ruhe nachzudenken.
Paddy lag die ganze Nacht wach und überlegte, was er tun sollte. Schließlich entschloss er sich zu seinen Gefühlen zu stehen.
Am nächsten Morgen weckte Paddy Marion. Er streichelte Marion über die Haare und küsste sie. Marion wurde wach und sah Paddy erstaunt an. Paddy legte ein Finger auf Marions Lippen und sagte: " Ich habe mich in dich verliebt. Ich glaube, dass ich auch Bi bin." Marion küsste Paddy von ihren Gefühlen überwältigt und nuschelte dann: " Ich gehe Mal eben auf die Toilette." Paddy rief ihr nach: " Ich gehe das Frühstück machen."
Paddy ging in die Küche. Dort traf er auf Barby, die fragte: " Hast du dich jetzt für oder gegen Mario entschieden?" " Für Mario, weil ich fühle, dass ich in ihn verliebt bin." gestand Paddy.
Zur gleichen Zeit zog sich Marion wieder wie eine Frau an. Gerade, als sie sich schminkte, kam Paddy herein. Paddy sah Marion mit aufgerissenen Augen an und fragte: " Du bist eine Frau Mario?" " Marion." verbesserte Marion ihn. " Jetzt bin ich noch glücklicher!" rief Paddy und küsste Marion. " Hättest du mich genauso gerne gemocht, wenn ein richtiger Mann wäre?" fragte Marion. " Ja, und ich beweiße es dir. Los zieh wieder deine Bodyguard Klamotten an." verlangte Paddy.
Als Marion fertig war, zog Paddy Marion aus dem Schloss raus. Sie standen ein Stück vor dem Tor, da nahm Paddy Marion in den Arm und küsste sie. Die Fans fingen an zu kreischen und ein Blitzlichtgewitter ging los. Paddy, aber störte das nicht.
Von dem Tag an standen nicht mehr so viele Fans vor dem Tor des Schlosses in Gymnich ...