Die 22 jährige Psychologie Studentin Magret genannt Maggie lief durch Köln. Sie dachte nach: " Wen soll ich nur für meine Doktorarbeit nehmen?" Maggie hatte einige Klassen übersprungen und hatte das Abitur schon mit 16 Jahren gemacht. Sie war eine Streberin gewesen, aber nun war sie Perspektivenlos. Gedankenlos starrte sie nach oben in den Himmel.
Sie starrte zu einem Hochhaus, dort stand eine Person, die sich wohl umbringen wollte. " Oh Gott!" dachte Maggie entsetzt und stürzte in den Aufzug des Hochhauses.
Nach endlosen bangen Sekunden war sie auf dem Dach und sie rief: " Spring nicht!" Die Person erschrak und rutschte ab. " Nein!!" schrie Maggie und raste zu der Person. Sie half der Person wieder hoch.
Erst jetzt erkannte Maggie die Person - es war Patrick Kelly. " Wie schön, dass man mich mal wieder gerettet hat!" sagte der 22 jährige Patrick spöttisch. " Wie kannst du so von deinem Leben reden?" fragte Maggie Patrick entsetzt. " Was habe ich schon für ein Leben? Ich kann nur froh sein, dass mich keiner meiner Geschwister gesehen hat! Kathy hat gesagt, dass sie mich beim nächsten Selbstmordversuch zum Psychiater schickt." erwiderte Patrick. " Komm mit! Wir gehen zu mir. Ich wohne in der Nähe, sonst holen wir uns bei dem Regen noch den Tod. Achja! Ich habe vergessen, dass du ja sterben willst." entgegnete Maggie. " Okay. Wie heißt du? Und bitte nenn mich Patrick und nicht Paddy." lächelte Patrick schwach. " Ich heiße Magret, aber nenn mich Maggie." grinste Maggie.
Maggie wohnte mit ihrem älteren Bruder zusammen. Als sie in Maggies Wohnung waren, sagte sie: " Zieh den nassen Pulli aus! Ich hole dir ein Pulli von Tom." Schnell kam sie mit einem Pullover zurück und Patrick zog seine Klamotten aus.
Nach 4 Pullover, 2 Hemden und einem T-Shirt war er oben ohne. Maggie warf ein Blick auf Patricks Oberkörper und sah, dass er total abgemagert war. Als Patrick den Pullover von Maggies Bruder angezogen hatte, fragte er: " Ist Tom dein Freund?" " Nein, Tom ist mein großer Bruder. Wieso bist du so dünn? Bist du krank? Nimmst du jeden Woche viel ab?" wollte Maggie wissen. " Ich nehme jede Woche ein Kilo ab. Aber ich esse ganz normal, gut ab und zu, na schön. Ich bekomme immer so ein Heißhunger und stopfe dann immer alles in mich herein. Danach wird mir immer so schlecht, dass ich kotzen muss." gab Patrick zu. " Du musst kontinuierlich essen." belehrte Maggie Patrick.
Patrick streifte die Ärmel des Hemdes hoch, so dass Maggie seine Arme sehen konnte. Sie waren von oben bis unten mit Narben übersät - besonders große Narben waren an Patricks Pulsadern. " Woher kommen die Narben?" fragte Maggie. " Ich bin mal in eine Glasscheibe gefallen." log Patrick. " Lüg mich nicht an! Deine Schnitte waren tief und sind verschieden dunkel, also nicht gleich alt. Wieso schneidest du dich?" sagte Maggie Patrick ins Gesicht. " Okay! Ich gebe es zu! Ich schneide mich, damit durch den körperlichen Schmerz den seelischen Schmerz vergesse. Außerdem habe ich mir schon 3 Mal die Pulsadern aufgeschnitten." gab Patrick zu. " Dieser Narben an den Pulsadern sind noch sehr rot. Wann hast du zum letzten Mal versucht dir so das Leben zu nehmen?" fragte Maggie behutsam weiter. " Am 14. Februar 2000, also Valentinstag. Der Tag war schrecklich, weil meine Geschwister alle rumgeturtelt haben und meine Ex Anja genau ein Jahr vorher mit mir Schluss gemacht hat. Es ...ist... so ...Schluz..." und Patrick fing an zuweinen.
Maggie nahm Patrick in den Arm und lächelte: " Ist doch schon okay." Als sich Patrick beruhigt hatte, fragte Maggie ganz vorsichtig: " Wieso wolltest du heute sterben?" " ich habe Anja mit ihrem neuen Freund gesehen. Ich habe mich noch nie so gedemütigt gefühlt." erzählte Patrick und ihm liefen schon wieder Tränen aus den Augen. Maggie strich Patrick über das Haar.
Patrick beruhigte sich kurze Zeit später wieder und lächelte: " Irgendwie hast du mir geholfen, weil ich konnte bis jetzt mit niemand über meine Schnitte reden. Es hört sich wahrscheinlich komisch an, aber ich fühle mich immer besser, wenn ich mich geschnitten habe. Und ich bin immer noch nicht über Anja hinweg." " Wenn du willst, können wir uns auch wieder treffen." bot Maggie an.
Sie tauschten ihre Telefonnummern aus. Da schaute Patrick auf die Uhr und er rief: " Ich muss los! Zum Studio! Ich melde mich." und er drückte ihr einen Kuss auf die Wange. " Er tut mir so leid! Moment Mal! Ich könnte ihn für meine Doktorarbeit benutzen. Er darf nur nie erfahren, dass ich Psychiaterin werde. Er war schon richtig niedlich, wie er geweint hat." dachte Maggie.
Am Nachmittag traf sie sich mit ihrer Professorin. " Und hast du jetzt ein Thema für deine Doktorarbeit?" wurde Maggie gefragt. " Ja. Ein Mann mit Bulimie, Hang zur Selbstverstümmelung und mehreren Selbstmordversuche." erklärte Maggie in der Fachsprache. " Sieht er gut aus?" wollte Maggies Professorin wissen. " Ja." gab Maggie zu.
" Fang nie etwas mit deinem Versuchskaninchen an. Schwere Kindheit?" fragte die Professorin nun wieder ganz der Profi. " Gar keine Kindheit." meinte Maggie und war auch schon wieder auf dem Sprung.
Ein paar Tage später trafen sich Patrick und Maggie in einem Café. Es war warm, deshalb trug Patrick ein Hemd mit kurzen Armen und hatte am linken Arm ein Verband.
" Hi Maggie!" rief Patrick und schien gutgelaunt zu sein. " Wie geht es dir? Was ist mit deinem Arm?" fragte Maggie. " Ich habe eine Sehnenscheidenentzündung." log Patrick. " Komm! Lüg mich nicht an! Also, was war?" fragte Maggie weiter. " Die Fans... Es war so schrecklich... Ich hatte so Angst." brachte Patrick stockend und unzusammenhängend heraus. " Hey! Schon gut Patrick." erwiderte Maggie sanft und fragte vorsichtig: " Wie oft wolltest du dir schon das Leben nehmen?" " Ich habe mir 3 Mal die Pulsadern aufgeschnitten und wollte ein Paar Mal von Hochhäusern springen." beantwortete Patrick wahrheitsgetreu die Frage. " Und Schlaftabletten?" wollte Maggie weiter wissen. Patrick schüttelte den Kopf und meinte: " Wir haben schon lange genug über mich gesprochen. Was machst du so?"
" Was mache ich?" fragte sich Maggie und log: " Ich studiere BWL. Wolltest du je etwas anderes als Musik machen?" Patrick entgegnete: " Nein. Musik ist mein Leben."
Sie sprachen noch über zwei Stunden miteinander, dann musste Maggie gehen.
Sie trafen sich in der nächsten Zeit immer öfter und Patrick fing sich. Er verletzte sich nicht mehr selbst, weil er glücklich und verliebt war. Auch Maggie war verliebt, aber sie wollte sich an die Regel ihrer Professorin halten, die sagte: " Fang nie etwas mit deinem Versuchskaninchen an."
Aber 3 Monate nach ihrem kennen lernen konnte und wollte sich Maggie nicht mehr an die Regel halten.
Patrick und Maggie saßen mal wieder in einem Café und redeten über Patricks Probleme, als Patrick Maggie in dem Arm nahm und sagte: " Ich liebe dich." und er küsste sie. Maggie erwiderte seinen Kuss und meinte: " Ich liebe dich auch Patrick."
Sie gingen zu Maggies Wohnung und Patrick blieb auch über Nacht. Maggie stand um sieben Uhr auf, weil sie zur Universität musste.
Als Patrick wach wurde, taste er auf die leere Bettseite neben sich. Auf dem Kissen lag ein Brief:
Lieber Patrick!
Du hast so schön geschlafen, deshalb habe ich dich schlafen gelassen.
Frühstück steht auf dem Küchentisch in der Küche.
Die Zeitungen liegen auf dem Wohnzimmertisch im Wohnzimmer.
Denk dran! Kontinuierlich essen!"
Ich liebe dich!
Deine Maggie
Grinsend las Patrick den Brief, ging ins Wohnzimmer nahm den Stapel Zeitungen und ging in die Küche. Dort stand ein karges Frühstück und Patrick dachte: " Davon soll ich satt werden?!" Er sah die Zeitungen durch und fand nichts, was ihn interessierte.
Dann stieß Patrick auf ein Schnellhefter auf dem stand:
DOKTORARBEIT
über Patrick Kelly
- Hang zur Selbstverstümmelung
- Bulimie
- mehrere Selbstmordversuche
Das war zuviel für Patrick. er schmiss die Tasse und den Teller wütend herunter und dachte:
" Wie konnte sie mir das nur an tun? Ich liebe sie doch! Sie ist also auch so ein psycho- Fritze! Aber ich bin doch nicht krank! oder doch?"
In dem Moment kam Maggie zurück. Sie rief: "Guten Morgen!" und wollte ihm einen Kuss geben. Patrick stieß sie von sich weg und schrie: " Wie konntest du mir das nur an tun?" und er hielt ihr den Schnellhefter unter die Nase. " Du bist aber krank." rechtfertigte sich Maggie, " Was kramst du eigentlich in meinen Sachen rum?" " Wenn du es zwischen die Zeitungen legst! Wenn du sagst, dass ich krank bin, zeige ich dir etwas, was echt krank ist!" brüllte Patrick und krempelte sich seinen rechten Hemdsärmel hoch.
Er holte sein Taschenmesser aus der Hosentasche und Maggie starrte ihn entsetzt an. Während Maggie schrie: " Nein!! Tu es nicht! Du hast doch schon solche Fortschritte gemacht und dich schon so lange nicht mehr geschnitten.", schnitt sich Patrick in den Arm. Er fing stark an zu bluten und Maggie wollte es mit einem Handtuch stoppen. Patrick stieß Maggie von sich weg und rief im heraus rasen: " Übrigens vielen Dank für den Tipp mit den Schlaftabletten!"
Im ersten Moment verstand Maggie Patrick nicht und sie überlegte: " Was meint er mit Schlaftabletten? Was habe ich mit Schlaftabletten gesagt? Oh Gott! Nein! Er will sich mit Schlaftabletten umbringen!"
Sie fuhr mit ihrem Auto nach Schloss Gymnich und verfuhr sich erst mal. Zum Glück hatte ihr Patrick gesagt, wo der Hintereingang zu dem Grundstück war. Und dann verlief sie sich auch noch im Schloss. Maggie hatte die ganze Zeit Angst, dass sie zu spät käme und Patrick schon tot wäre. Zur gleichen Zeit hatte Patrick alle Schlaftabletten zusammen gesucht und sie genommen.
Schließlich fand Maggie Patrick. Sie stellte fest, dass er noch lebte und rief einen Krankenwagen.
Im Krankenhaus bekam Patrick den Magen ausgepumpt. Später fragte er sie: " Wieso hast du mich gerettet? Ist es sonst schlecht für deine Doktorarbeit du psycho- Futzi?" " Paddy!" rief Maggie. " Ich heiße Patrick!" entgegnete Patrick sauer. " Es tut mir leid Patrick. Ich werde die Doktorarbeit zurück ziehen Patrick. Ich wollte dir doch nur helfen, weil ich dich liebe." erwiderte Maggie reumütig. " Okay, ich verzeihe dir." sagte Patrick. " Ich sehe aber nur eine Zukunft für unsere Beziehung, wenn du einsiehst, dass du krank bist und eine Therapie machst." meinte Maggie. " Ja, ich werde eine Therapie machen, weil ich dich liebe." versprach Patrick.
Patrick machte eine Therapie, Maggie schrieb eine andere Doktorarbeit und sie wurden glücklich.