Milla's Story

by Marina   Mari.D@t-online.de

 

 

Es war der August 1997. Milla lief aufgeregt zu ihrer besten Freundin Lisa und rief: " Ich habe 2 Karten für das Kelly Konzert nächste Woche in Berlin gewonnen, obwohl das Konzert schon seit zwei Monaten ausverkauft ist." "Oh! Wie schön." erwiderte Lisa gelangweilt. "Oh! Bitte du musst mitkommen!!!" bat Milla. "Okay...Okay!" antwortete Lisa.

Eine Woche später: Wegen der Trödelei von Lisa kamen sie sehr spät zu dem Konzert und standen ganz hinten. Milla begann sich nach vorne zu drängeln und verlor Lisa aus den Augen. Auf dem Konzert war eine super Stimmung.
Nach dem Konzert suchte Milla Lisa. Da wurde sie von einem komischen Typ angequatscht, der fragte: "Wie spät ist es?" Gerade als Milla auf die Uhr sah, riss ihr ein anderer Typ den Rucksack von der Schulter. Die beiden Typen liefen davon und Milla lief hinterher. Aber nach einiger Zeit hatten sie Milla abgehängt.
Verzweifelt setzte sich Milla auf eine Parkbank und dachte nach: "Was soll ich jetzt nur machen? Lisa ist weg. Mein Geld ist weg und ich kann nicht den Bus nehmen." Sie fing an zu weinen. Da klopfte ihr jemand auf die Schulter. "Da bist du ja endlich Lisa. Wo warst du?" sagte Milla und drehte sich um und ihr Lächeln erstarb.
Hinter ihr stand Paddy Kelly - ihr heimlicher Schwarm. "Was ist mit dir?" fragte Paddy. "Ich ...ähm...ich habe ... meine Freundin verloren und mein Geld ist mir gestohlen worden." stotterte Milla. "Du Arme! Wenn du willst, können wir dich nach Hause fahren. Wie heißt du? Ich heiße Paddy Kelly." erzählte Paddy ihr. "Da wäre ich nie drauf gekommen." sagte Milla schon selbstbewußter. "Ich heiße Milla."
Paddy stellte Milla den anderen Kellys und sie wurde von den Kellys nach Hause gefahren. Paddy und Milla unterhielten sich die ganze Zeit während der Fahrt. Paddy brachte sie bis zur Tür und drückte ihr einen Zettel in die Hand.
Auf dem Zettel stand:

Hi Milla!
Ich finde dich echt total nett!
Ruf mich doch Mal an.
Tel: ...
Bis bald Paddy

Milla fühlte sich gut, da kam ihre strenge Mutter und meckerte: "Was war das für ein Hippie?! Und so ein komischer Bus! Du wirst dich nicht mehr mit diesem komischen Hippies abgeben. Ist das klar?!?" "Okay... Okay." murmelte Milla, ohne richtig zu wissen, worum es ging, weil sie nicht zugehört hatte.
Ein paar Tage später rief Paddy an:

"Hier ist Milla."
"Und hier ist Paddy."
"Paddy? Woher hast du denn meine Nummer?"
"Ich habe ins Telefonbuch geschaut, denn wir Kellys können auch lesen. Ich würde mich gerne mal mit dir treffen."
"Ich auch."
"Ich könnte dich gleich abholen. Hast du Lust in den Park zu gehen?"
"Ja, gerne. Bis gleich Paddy."
"Bis gleich Milla."

Später holte Paddy Milla ab. Paddy trug eine Mütze und grinste sie freundlich an. Im Park starrten zwei Mädchen die ganze Zeit Paddy an. "Benimm dich einfach ganz normal." flüsterte Paddy und legte Milla vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Nach einiger Zeit schauten die Mädchen dann weg. "Es ist nicht immer angenehm, so berühmt zu sein." sagte Paddy, "Du hast da ein Blatt." und Paddy strich Milla über die Wange. "Ich habe mich in dich verliebt Paddy." gestand Milla. "Ich auch." entgegnete Paddy und küsste sie.
Sie verbrachten einen wunderschönen Nachmittag im Park. Sie gingen Händchen haltend zurück zu Milla´s Zuhause. Ihre Mutter keifte: "Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht mit Hippies rumziehen sollst!" und sie zog Milla in die Wohnung.

In der nächsten Zeit konnten sich Paddy und Milla nur selten und geheim treffen. Aber nach einiger Zeit hielt Milla das Ganze nicht mehr aus und riss zu Paddy aus. "Das hättest du nicht tuen sollen." sagte Paddy mit einem kleinem Vorwurf in der Stimme, als ihm Milla erzählt hatte, dass sie weggelaufen war. "Ich hätte es keine Sekunde länger ohne dich ausgehalten." erklärte Milla ihr Vorgehen und sah Paddy tief in die Augen. "Weißt du was?" fragte Paddy. "Ich "schwänze" jetzt einfach den Auftritt und wir gehen spazieren.
Es war schon später Abend und sie sah eine Sternschnuppe. Beide wünschten sie sich, dass ihre Liebe nie zu Ende geht. Als es dunkel wurde, sagte Paddy: " Lass uns ins Hotel gehen." " Okay." meinte Milla.

Am nächsten Morgen klopfte es um 7 Uhr morgens an der Tür. Unausgeschlafen öffnete Paddy die Tür. Vor der Tür stand Kathy und sie meckerte sofort los: " Wegen dir Paddy konnten wir das Konzert absagen! Zwei Stunden vor der Show! Weißt du wie teuer das ist?!" " Denkst du eigentlich nur an Geld?" fragte Paddy und gähnte herzhaft. " Nein, aber die Fans haben wir auch enttäuscht. Und enttäuschte Fans bedeutet weniger Erfolg, und das wiederum bedeutet weniger Geld. Aber was rechtfertige ich mich? Also, wieso hast du uns gestern abend im Stich gelassen?" wollte Kathy wissen und Kathy schlug auf einen Haufen Decken. Aber darunter lag Milla, die nun wach wurde und rief: " Was ist?" " Aha! Jetzt kenne ich dein Grund, warum du gestern kein Bock auf Konzert hattest!" schrie Kathy Paddy an. Paddy erwiderte ruhig: " Ja, weil die Liebe wichtiger ist, als jeder Erfolg." " Okay! Das reicht! Du bist in einer Stunde in meinem Hotelzimmer zur Besprechung!" entgegnete Kathy streng. " Oh Scheiße!" fluchte Paddy. " Tut mir leid, dass du wegen mir Probleme mit Kathy hast." entschuldigte sich Milla. " Ach, die regt sich eh immer über irgendetwas auf!" meinte Paddy wegwerfend, " Und gleich zu der Besprechung gehe ich eh nicht!" " Nein, du gehst gleich dahin und ich fahre jetzt Nachhause." bestimmte Milla und ging. " Meldest du dich?" rief Paddy Milla nach, aber sie hörte ihn nicht mehr.

Sie dachte: 2 Ich habe überregeagiert." Als sie zu Hause an kam, rief ihre Mutter: " Da bist du ja endlich! Ich wollte schon die Polizei anrufen!" " Mutter! Ich werde im Januar 1998 volljährig! Also, behandele mich nicht wie ein Kind!" fuhr Milla ihre Mutter an und knallte ihre Zimmertür zu.

Paddy und Milla konnten sich in der nächsten Zeit nicht oft sehen, weil Paddy auf Tour war und Milla für ihr Abitur lernen musste. Noch nicht Mal an Paddys Geburtstag konnten sie sich treffen. Aber Milla rief Paddy an:

" Patrick Kelly."
" Happy Birthday to you. Happy Birthday dear Paddy. Happy Birthday to you. Hap..."
" Hör auf! Du singst grauenhaft Milla! Du solltest mir das Singen überlassen, weil ich es kann."
" Danke! Ich wollte dir nur alles Gute zum Geburtstag wünschen du eingebildeter Schnösel!"
" Danke für das Kompliment! Du bist ja nur neidisch, dass du nicht so schön singen kannst, wie ich. Und nicht alle sehen gut aus und können gut singen, wie ich. Na ja! Du siehst gerade noch gut aus."
" Das wird mir echt zu blöd! Ciao Paddy."
" Das war doch nicht so gemeint! Milla?"
" ...!"

Milla schmollte erst Mal und wimmelte Paddy jedes mal ab, wenn er sie anrief oder sie abholen wollte. Ihre Mutter jubilierte schon, weil sie ja den "Hippie" noch nie ausstehen konnte.

Am 2.1.1998, Millas 18.Geburtstag, lag vor der Haustür ein riesiger Pfeil aus Rosenblüten. Milla folgte dem Pfeil und sah wiederum ein Pfeil. So ging es ein paar Mal weiter bis sie in einem Park vor einem Springbrunnen stand.
Dort lag eine einzige rote Rose mit einem Zettel, auf dem stand:

Hi Milla!
Alles Gute zum 18. Geburtstag!
Mir tut alles so leid!
Wenn du mir verziehen hast, folge bitte der Karte auf der Rückseite.
Bis bald Paddy

" Er ist so süß!" dachte Milla und folgte der Karte auf der Rückseite des Zettels.
Als sie am Ziel an kam, lag dort ein großes Herz aus Rosenblüten. Dahinter stand Paddy und sagte: " Ich lege dir mein Herz zu Füßen. Verzeihst du mir?" " Ja." rief Milla und fiel Paddy um den Hals.
Nachdem sie sich ausgiebig geküsst hatten, fragte Milla: " Hast du das alles alleine gemacht?" " Nein, Maite und Tina haben mir geholfen." gab Paddy zu. " Wer ist Tina?" wollte Milla wissen und spürte Eifersucht in sich aufsteigen. " Die beste Freundin von Maite." erklärte Paddy.
Sie verbrachten einen schönen Nachmittag.

In den nächsten Monaten hatten sie wieder mehr Zeit füreinander.

Im Herbst 1998 trafen sie sich einmal in einem Café. Paddy war wie immer bei öffentlichen Treffen verkleidet und fragte sie: " Wir sind ja jetzt schon über ein Jahr zusammen. Oder? Meine Geschwister und ich ziehen doch jetzt in unser Schloss nach Gymnich. Also, ich wollte dich fragen, ob du mit mir zusammen ziehen willst." " Da fragst du noch?! Klar! Ich will, weil ich es doch kaum erwarten kann zu Hause auszuziehen." erwiderte Milla. " Das freut mich. Dann gehen wir sofort zu dir und packen deine Sachen."
Milla nickte und sie gingen sofort zu Milla Nachhause. Sie packten gerade Millas letzten Sachen zusammen, als Millas Mutter Nachhause kam. Sie rief entsetzt: " Du willst doch nicht etwa zu diesem Hippie ziehen?" " Doch Mutter! Ich werde zu Paddy ziehen, weil ich ihn liebe. Außerdem bin ich volljährig!" fuhr Milla ihre Mutter an und sie sagte zu Paddy: " Komm wir gehen!" Paddy meinte zu Milla: " Du gehst vielleicht mit deiner Mutter um. Ich wäre froh, wenn ich noch eine hätte." Milla zuckte nur mit den Achseln.

Milla suchte schon, seit sie im Mai das Abitur gemacht hatte ein Volontariat bei einer Zeitung. Mitte Dezember hatte sie endlich ein Vorstellungstermin. Milla bekam die Stelle, obwohl sie vorher total nervös war, und wollte mit Paddy feiern.
Aber Paddy war nicht da und hatte ihr nur ein Zettel hingelegt:

Hi Milla!
Angelo wollte unbedingt mit mir um die Häuser ziehen.
Warte nicht auf mich. Ich schätze mal, dass es spät wird.
Guten Nacht!
Ich liebe dich!
Bis bald Paddy

Milla machte sich ein paar Stunden später fertig fürs Bett und wollte ins Bett gehen. Dann fand sie zwei rote Haare auf ihrem Kopfkissen. " Ich darf mich nicht aufregen! Ich muss rechschieren, bevor ich mich aufrege." ermahnte sich Milla selbst, " Am besten benehme ich mich ganz normal."
Sie benahm sich ganz normal. Am Nachmittag klingelte das Telefon und Paddy ging ran. Milla hörte nur solche Wortfetzen, wie: " Nein, Tina", " Du sollst doch nicht anrufen", " Klar komme ich." Paddy legte auf und rief Milla zu: " Ich muss los. Kathy will mit mir, was abmischen. Ciao." " Ciao." erwiderte Milla.
Kaum, dass Paddy weg war, fuhr sie ihm mit einem Auto hinterher. Am Kölner Hyatt Hotel stieg eine rothaarige Frau in das Auto und sie küssten sich. " So ist das also." dachte Milla, " Wie lange er mich wohl schon betrügt? Ich hasse ihn. Nein, ich liebe ihn. Wieso hat er mir das nur angetan?"
Sie war total in Tränen aufgelöst, als sie wieder im Schloss Gymnich war. Als Paddy am Abend Nachhause kam, fragte ihn Milla mit verheulten Augen: " Wie lange betrügst du mich schon?" " Wie bitte?" fragte Paddy. " Ich habe dich heute Nachmittag mit deiner Tina gesehen und gestern waren rote Haare auf meinem Kopfkissen. Also, lüg mich nicht an und sag mir, wie lange." erwiderte Milla gefasster, als sie war. " Etwa zwei Monate." gestand Paddy. " Hör mir zu! Ich mache mit Tina Schluss, wenn du mich nicht verlässt, weil ich nur dich liebe."
Milla war gerührt von der Entschuldigung und entgegnete: "Okay, ich gebe dir noch eine Chance, weil ich dich auch liebe." und sie ließ sich von Paddy küssen.

In der nächsten Zeit war wieder alles okay.

Im März 1999 fand Milla wieder rote Haare auf ihrem Kopfkissen und sie stellte Paddy sofort zur Rede: " Ich hatte dir noch eine Chance gegeben. Hast du je mit deiner Tina Schluss gemacht?" " Nein, aber ich liebe euch beide." erwiderte Paddy leise.
"Es ist aus und vorbei! Ich hatte dir noch eine Chance gegeben, aber du hast mich wieder betrogen! Du hättest wenigstens aufpassen können, dass deine Tina nicht so haart! Es ist aus! Ich ziehe wieder zu meiner Mutter!" schrie Milla und sie fing an zu packen. Paddy stammelte: " Bitte verlass mich nicht!"
Aber Milla ging für immer.


© Marina