Sie kannte Paddy schon lange aber so wie heute hatte sie ihn noch nie gesehen.
Es war Heiligabend und der Schnee viel sanft und dicht vom Himmel.
Paddy lag zusammen gekauert auf dem Bett und sah aus als gebe es für ihn nie wieder einen Grund aufzustehen. Keiner sprach ein Wort zum andern, aber sie beide dachten an einander.
Sie stand am Fenster und blickte hinunter in den Park der vollkommen vom Schnee bedeckt war.
Was war passiert?
Es gab doch allen Grund um heute glücklich zusein, das ganze Schloss war vom Weihnachtsgeruch eingehüllt und seit langem war die Familie endlich einmal wieder vollzählig beieinander.
Aus den unteren Räumen konnte man ihr lachen hören, sie wussten von nichts.
Nach dem großen Essen waren Tara und Paddy unter dem Vorwand etwas allein sein zu wollen in sein Zimmer verschwunden. Paddy ließ sich während des ganzen Abends nichts anmerken bis Tara und er allein waren.
Nun lag er da und tat nichts, er lag nur da und starrte in die leere des Zimmers, nur das Mondlicht das auf dem Schnee reflektierte zerriss die Finsternis ein wenig und ließ sein Gesicht, auf dem eine Träne glitzerte, weißbläulich schimmern.
Sie waren erst seit ein paar Minuten hier, aber Tara erschien es als ob es Stunden wären.
Tara hatte angst das Schweigen zu brechen, er erschien ihr auf einmal so fremd, es schien als ob ihre Vertrautheit die sie sich in den sieben Jahren die sie sich jetzt kannten aufgebaut hatten, mit einemmal dahin war, einfach weg um niemals wieder zukehren.
Sie ging zu ihm, setzte sich an den Rand des Bettes auf dem er lag und streichelte ihm über seine linke Wange. Jetzt setzte er sich auf und sah sie mit verstörten Augen an. Während er sie ansah dachte er daran woran er die ganze Zeit hatte denken müssen, an das was am nachmittag geschehen war.
Paddy, Maite, Barby und Tara waren gerade dabei gewesen den riesigen, silbergrauen Weihnachtsbaum mit weißen Kerzen, weihnachtlich verzierten Kugeln und goldenen Ketten zuverschönern.
Alles schien Perfekt, seit fünf Jahren waren Tara und Paddy nun ein Paar und sie hielten immer zusammen, nichts hätte sie trennen können, dass glaubten sie jedenfalls.
"Paddy wollen wir nicht ein bisschen draußen im Park spazieren gehen? " fragte Tara Paddy leise und im ernsten Ton ohne das jemand der anderen es bemerkte.
Paddy hatte nicht wirklich Lust bei dieser Kälte draußen herum zulaufen, aber da er in ihrem Gesichtsausdruck sah das es jetzt wichtig war mitzugehen nickte er nur und sagte in unangebracht heiterem Ton und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zu den anderen: "Tara und ich machen mal einen kleinen Spaziergang im Park, wir sind sicher bald zurück."
"Lasst euch ruhig Zeit wir schaffen den Rest auch schon ohne euch, ist doch klar das ihr zwei heute auch mal gern allein sein wollt" sagte Maite und zwinkerte Paddy vergnügt zu.
Sie liefen beide nebeneinander her und Paddy nahm ihre Hand in seine.
"Was für weiche Hände er hat und wie schön warm sie sind" dachte Tara bei sich.
Irgendetwas war heute anders als sonst spürte Paddy und fragte mit seinem unglaublichen lächeln auf den Lippen: "Hey du siehst heut schon den ganzen Tag so traurig aus, hast du etwas? Du weißt du kannst mir alles erzählen."
"Da gibt es schon etwas das ich dir sagen muss, aber du bist heut so fröhlich und du hast ja auch allen grund dazu, es ist Heiligabend und du kannst heute endlich mal wieder mit allen deinen Geschwistern zusammensein. Ich glaube das heut vielleicht wirklich nicht der richtige Zeitpunkt ist mit dir darüber zusprechen."
Paddy blieb stehen, gab ihr einen Kuss und sagte: "Also mir kommt es so vor als ob du es dringend los werden musst. Es ist am besten das man darüber spricht wenn einen etwas bedrückt, ob nun Heiligabend ist oder nicht."
"Es ist am besten das man darüber spricht wenn einen etwas bedrückt... das muss er gerade sagen wo er doch oft auch nicht über seine Gefühle spricht wenn ihn etwas bedrückt, um anderen nicht weh zu tun. Wie sehr musste ich ihn manchmal drängen damit er mir seine Sorgen erzählte." dachte Tara, aber sie sprach es lieber nicht aus da es sonst sicher einen Streit gegeben hätte.
Also entschied sie sich zu antworten: "Paddy du weißt das ich dich liebe und das ich dich immer lieben werde, aber..." sie stockte und brach in Tränen aus.
Paddy nahm sie fest in seine Arme: "Hey was ist den los?" fragte er mit seiner sanften Stimme besorgt.
"Ich... ich muss dich verlassen!!!" Jetzt war es raus, dass was sie ihm unbedingt hatte sagen müssen. Er löste die Umarmung und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Es war als würde alles Zusammenbrechen, alles war auf einmal unwichtig geworden Heiligabend, die Freude auf seine Familie.
"Warum?" stammelte er und versuchte dabei eine ruhigen Ton zufinden, was ihm aber nicht ganz gelang.
Tränen stiegen in seine Augen und da sie diesen Anblick nicht ertragen konnte sah sie ihm nicht ins Gesicht sondern blickte auf den gefrorenen Boden.
"Es tut mir so leid, aber ich halte das nicht mehr aus. Du darfst nicht glauben das meine Liebe aufgehört hat, das wird nie geschehen, aber schon seit einiger Zeit leide darunter das ich mich ständig verstecken muss aus Angst davor was manche Fans mit mir machen würden wenn sie mich mit dir sehen. Verstehst du das? Ich möchte einfach nur glücklich sein mit dir und heute wurde mir klar das es mich zerstören wird, wenn ich bei dir bleibe, überall diese vielen Menschen die deinen Namen schreien und in mir schreit es auch und niemand hört es.
Es ist besser so, auch für dich, du weißt wir können uns auch nicht oft sehen, dass ist doch auch schwer für dich."
Jetzt schaute sie ihm in die Augen aus denen Tränen liefen, sein Gesicht war vom Schmerz verzerrt. Er konnte nichts mehr sagen, wollte nur noch weg und allein sein, also rannte er los und Tara stand da in der Kälte und sie wusste das sie eben nicht nur Paddys Herz gebrochen hatte sondern auch ihr eigenes.
Paddy sah sie immer noch an und sagte mit Tränen erstickter Stimme: "Weißt du ich verstehe dich, aber wie soll ich jemals glücklich werden, warum lassen sie mich nicht alle in ruhe? Es ist doch mein Leben und sie machen es einfach kaputt.
Jetzt haben sie mir auch noch dich genommen. Ich wünschte wir wären nie so berühmt geworden!"
Tara nahm ihn in die Arme und sagte: "Nein du wünschst dir nur das sie dich respektieren und dich leben lassen!"